Die Jahrhundert-Chance zum Aktienkauf rückt näher

Manometer! Kaum bin ich aus dem Urlaub zurück, traue ich meinen Augen nicht. Die Börse kommt nicht zur Ruhe. Immer tiefer stürzen die Kurse. Beim DAX rückt nun die Marke von 5.000 Punkten ins Blickfeld. Am Montag beendete der deutsche Leitindex den Handel bei 5.072 Zählern. Das Minus 2,2 Prozent. Noch Anfang Juli touchierte der DAX die Marke von 7.500. Es ist mit weiteren turbulenten Tagen zu rechnen. Griechenland wackelt mal wieder und bei der Europäischen Zentralbank kriselt es ebenso.
Starke Mega-Marken stürzen ab. Es ist kaum zu glauben, aber Firmen wie Nestlé oder Pepsi fallen wie heiße Kartoffeln. Die Menschen reagieren hysterisch. Es ist doch klar: Diese Krise wird überwunden. So war das bislang immer der Fall. Wer sich ein erstklassige passives Einkommen aufbauen will, der sollte die Gunst der Stunde nutzen. Ich finde reihenweise spannende Dividendenwerte, die eingebrochen sind: Etwa Nestlé, Microsoft oder Pepsi.
Außerdem: Im Portfolio von Staranleger Warren Buffett befinden sich jede Menge starke Dividendenzahler. Da lohnt es sich, zuzugreifen. Sollte der DAX abermals, wie im Frühjahr 2009, auf unter 4000 Zähler sausen, dann wäre das wohl die Kauf-Chance eines Jahrhunderts. Denn das entspräche einem Verlust gegenüber dem bisherigen Höchstkurs um die Hälfte. Und das kommt nicht gerade häufig innerhalb eines Jahrhunderts vor. Vielleicht ein, zwei oder drei Mal. Es ist eine Rarität.
In einer solchen Panik können Sie den Grundstein für ein schönes Ruhekissen fürs Alter legen. Bedenken Sie: Auf Regen folgt Sonnenschein. Das haben die meisten wohl aus ihrem Gedächtnis gestrichen. Der Weltuntergang wird auch dieses Mal ausbleiben. Behalten Sie also die Nerven.
Apropos: Für die „Euro am Sonntag“ schrieb ich einen Rückblick über die Anschläge vom 11. September 2001. Seinerzeit glaubte manch ein geschockter Amerikaner an das Ende der westlichen Welt. Doch zehn Jahre nach den schrecklichen Attacken auf das World Trade Center und Pentagon, bei den fast 3.000 Menschen ihr Leben verloren, blüht das Financial District wieder auf. Dieser Stadtteil in der Millionenmetropole wird in einigen Jahren eine unglaubliche Wachstumsdynamik entwickeln. Daran glaube ich fest. Ich lebe hier an der Südspitze zwischen dem Hudson und dem East River. Ich spüre die unglaubliche Aufbruchstimmung. Ich erlebe das tagtäglich. Theodor Heuss sagte: „Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.“

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12 Kommentare
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Hubsen
12 Jahre zuvor

Hallo Tim,

die Attentate vom 11. September sind natürlich ein schrecklicher durch nichts zu rechtfertigender, perfider Anschlag auf die USA gewesen!
Trotzdem mit mehr Symbolcharakter als echtem Vernichtungswillen (wie z.B. ein Flugzeug gegen Atomkraftwerke oder Freisetzung hochinfektiöser Biowaffen an Airports, U-Bahnen etc.).

Aber wundert es wirklich, dass die von den USA zumeist aus wirtschaftspolitischen Eigeninteressen “zwangsbefriedeten” Länder oder deren Teilgruppen 1x auch zurück-“beissen” … wie ein ständig gedemügtigter in die Ecke gedrängter Hund?

Nehmen wir Z.B. das damalige Embargo gegen den Irak das Millionen von Menschen still und leise (weil abseits des Medieninteresses) das Leben gekostet hat. Sind denn diese Menschen soviel weniger wert gewesen, weil sie nicht in modernen westlichen Gefügen und Hochhäusern lebten??
Gedenken wir doch auch mal den zahlreichen Opfern der USA – dem Land, dessen frühere politische Führung sich immer “unbegrenzte Freiheiten” gegenüber anderen Nationen, Völkergruppen weltweit herausgenommen hat.

“”Eine Million tote Kinder: „Das ist den Preis schon wert“
Quelle: http://www.wno.org/newpages/com37.html

Nach übereinstimmender Schätzung von UNICEF und anderen Organisationen starben im Irak in den vergangenen zwölf Jahren Monat für Monat mindestens 5000 Kleinkinder durch die mangelhafte medizinische Versorgung, deren Ursache das Embargo war. Insgesamt ist zufolge einer von der WHO veröffentlichten Studie der Tod von bis zu 1,6 Millionen Menschen im Irak (davon eine Million Kinder) auf die von den USA betriebenen Sanktionen zurückzuführen. Das kommt einem Genozid zumindest nahe.
…..
Von einer Fernsehjournalistin wurde daraufhin die damalige US-Außenministerin Madeleine Albright am 12. Mai 1996 auf diese Studie angesprochen und gefragt, ob das Ziel der US-Außenpolitik denn diesen hohen Preis an Menschenleben wert sei. Immerhin seien dadurch bereits mehr Kinder getötet worden als durch den Abwurf der amerikanischen Atombombe auf Hiroshima. Die wohl überlegte Antwort der Ministerin lautete: “Ich denke, das ist eine sehr schwierige Entscheidung, aber es ist – ja, wir glauben, dass es den Preis wert ist.”

Also lasst uns fairerweise den immer unschuldigen Opfer auf allen! Seiten gedenken und nicht nur den 3.000 auf Seiten der USA.

Der Irak ist meines Wissens leider noch nicht vor lauter Optimismus wieder aufgeblüht nachdem er damals von den USA fernsehgerecht ins technologische Mittelalter zurückbombadiert wurde…

Beste Grüße nach N.Y.!

Hubsen

Tomte
12 Jahre zuvor

Tim,
ich kann Dir nur bedingt folgen, was den Absturz angeht. Nestle notiert bei Betrachtung der letzten 6 Monate mit rd. 3% im Plus, auf Sicht eines Jahres etwa 2% im Minus. Bei Microsoft sieht es nicht anders aus. Der gesamte amerikanische Markt hat nur eine moderate Korrektur gesehen. Die Barreserven der US Fonds haben am letzten Freitag ein neues Rekordtief ausgewiesen. Da wurden also noch kaum Aktien verkauft! Zugegeben, mein persönliches Sentiment ist stark negativ – dabei bin ich nahezu 0 in Aktien investiert. Ok, bei 4000 im Dax kaufe ich – aber als er bei 7000 stand, dachte ich auch, ich kaufe bei 5000… .
Grüße
T.

12 Jahre zuvor

Danke Hubsen für die kritische Analyse der amerikanischen “Außenpolitik”.

12 Jahre zuvor

Hi Tomte, Nestle schmierte in den vergangenen Tagen ab. Die Dividendenrendite ca. 3,9 Prozent. Das KGV um die 16. Ich finde: Für einen Weltkonzern ist das recht günstig. Der Microsoft-Kurs stürzte nicht ab, aber stagniert seit Jahren. Ich finde, das Software-Papier ist ebenfalls spannend. Die Dividendenrendite 2,5 Prozent, KGV unter 10. Wo kriegen Sie denn einen Weltmarktführer mit einer vollen Kriegskasse für so günstige Bewertungskennziffern? Mir zeigen diese Beispiele, die Börse übertreibt. Nahrungsmittel laufen immer. Genauso wenig dürfte der Markt für Büro-Standardprogramme verschwinden.

12 Jahre zuvor

Bei der SocGen brodelt es derzeit gewaltig… Die Franzosen haben sich mit griechischen Anleihen und darauf aufbauenden Derivaten verspekuliert. Der Pleitegier kreist schon wieder. Es ist äußerst fraglich, ob die vier-prozentige Eigenkapitalquote solide genug ist, um das Bestehenbleiben der Bank zu gewährleisten… http://de.finance.yahoo.com/q/bc?s=GLE.PA&t=3m

Gruß Matthäus

12 Jahre zuvor

Hi Matthäus, ja alle regen sich derzeit über mögliche Staatspleiten auf. Griechenland steht im Mittelpunkt. Aber mindestens genauso heftig kann sich eine große Bankenpleite auswirken. Das hat die Insolvenz von Lehman Brothers gezeigt. Doch über dieses Thema spricht kaum jemand. Komisch.
Bankbilanzen kann man als Anleger ohnehin kaum einschätzen. Da können viele Zeitbomben ticken, die man in den Bilanzen gar nicht erkennen kann. VG

12 Jahre zuvor

Hallo Tim:
Ganz aktuell ist dieses interessante, weil aufschlussreich-lebhaft geführte Streitgespräch zwischen dem europäischen Integrationisten/Zentralisten Prof. Hinkel und dem geld- und fiskalpolitischen Hardliner MdB Frank Schäffler: http://www.youtube.com/watch?v=hykc8XaP68M&sns=em

Ich persönlich bleibe immer noch bei der These, dass eine Pleite Griechenlands das zu dem Welt-BIP vielleicht ein Promille beiträgt überhaupt keine Auswirkungen hat, und wenn die ein oder andere Großbank dabei draufgeht juckts mich auch nicht.

Bis dann.

12 Jahre zuvor

… ich persönlich freu mich schon auf die im Vorfeld kritisierte Rede des Papstes im Bundestag. Er wird dort keinen Gottesdienst abhalten, wie von manchen befürchtet, sondern als hochintelligenter Intellektueller im Vorfeld der Abstimmungen zu den €-Rettungsmaßnahmen hoffentlich auf die Europa-Politik eingehen. A propos, die Linken und Teile der SPD wollen die Rede boykottieren, find ich gut. Grade die Linken, denen man oft zugute halten muss, dass sie gute Pathologen sind, aber miserable Ärzte, braucht kein Mensch. Wollen Sie ein aktuelles Bsp.?
Gregor Gysi hat bei der Gerneraldebatte zum Bundeshaushalt 2012 im Bundestag in rhetorisch gewohnt guter Art den Status-quo in der Finanzkrise beschrieben. Unwählbar bleiben die Linken aber trotzdem, weil sie einem Fidel Castro zum Geb. gratulieren

12 Jahre zuvor

Hi Tim,

ich habe noch etwas zu sagen:

weil sie oben das schöne Zitat von Theodor Heuss erwähnten…

Ich würde zu diesen Pessimisten auch noch einen gewissen Samuel Phillips Huntington zählen, seinesgleichen us-amerikanischer Politikwissenschaftler. http://de.wikipedia.org/wiki/Kampf_der_Kulturen

Laut dem wikipedia-Artikel “prophezeite” er 1993 (und diese Information ist durchaus glaubwürdig weil ich schon mehrmals in Gesprächen zw. Intellektuellen den Namen Huntington und seine These vom Kampf der Kulturen hörte) den Kampf der Kulturen für das 21. Jahrhundert – er ist also um es klipp und klar zu sagen einer der pessimistischsten unter den Pessimisten.

Wenn ich das meinem Vater erzählen würde, würde dieser sofort prompt erwidern, dass das der größte Schwachsinn aller Zeiten sei.

Das hat er zwar nicht, aber ich würde ihm, wenn er es täte mit den Geschehnissen diesen Jahres vor dem geistigen Auge recht geben.

Der arabische Frühling mit seinem Freiheitskampf der dortigen Muslime ist der beste Gegenbeweis für mehrere pessimistische Thesen, nämlich:

1. These Nr.1: Manche Völker sind nicht dazu geeignet ein Leben in Freiheit zu führen.

Huntington spricht davon, dass es Völker bzw. Kulturen gibt, die schon grundsätzlich nicht in der Lage sind in Freiheit zu leben und keinen Freiheitsdrang haben, er meinte in erster Linie die Muslims.

2. Den Terroristen wird es gelingen einen Keil zw. den Westen und die arabische Welt zu stoßen.

Die feigen Terroristen haben nicht nur wegen der Terrorattacken kläglich versagt. Sie wollten auch ihre eigen Brüder und Schwestern gegen den Westen aufstacheln. Die Geschehnisse diesen Jahres bezeugen, dass genau das Gegenteil eingetreten ist. Sorry, aber da lachen ja die Hühner :D – Wahrscheinlich haben sie als Kinder zu wenig Liebe erfahren :D

3. Das stolze und so selbstbewusste Amerika muss sich rächen, andernfalls wird es den Status eines Versagers innehaben (so ungefähr war doch die Denke nach 9/11)

Es gibt in den Staaten vermutlich viele, die es mittlerweile bedauern, dass sie sich immernoch in zwei Kriegen befinden. Das viele Geld, dass nur an vereinzelte Rüstungskonzerne, deren Aktionäre und vielleicht noch einige Banken und Politiker floß, nicht zuletzt einige Lobbyisten, hätte die USA, wie man an dem neuerlichen Job-Programm in Höhe von 450 Milliarden US-$ sieht, derzeit bitternötig, um wieder schneller in Tritt zu kommen.
Diese vermeintlichen Racheakte haben den Staaten insofern doch in zweierlei Hinsicht geschadet. Erstens verballern sie irgendwo am Arsch der Welt sinnlos Geld und zweitens ist das im Grunde in gewisserweise ein Sieg der muslimischen Terroristen, weil die Amerikaner sich auf die Hausaufgaben im eigenen Land nicht (stark genug) konzentrieren und die finanziellen Mittel somit nicht (genügend) zur Bewältigung ihrer eigenen Probleme verwenden. Das hat sich wohl keiner der Terroristen so ausgemalt und zeigt nur wie idiotisch es ist breit angelegte Kriege zu See, Land und Luft zu führen. Die Tötungsaktion an Osama zeigte auch, dass kleine präzise Aktionen von Spezialeinheiten der einzig gangbare Weg sind.

Besten Gruß nach New York!
Matthäus

12 Jahre zuvor

Hallo Matthäus, die Frage ist in der Tat, ob nicht zu viele Kriege nach dem 11. September 2001 begonnen worden sind. Es schien, als ob Bush eine offene Rechnung mit Sadam Hussein hatte. Die US-Regierung zog gegen den Diktator zu Felde, ohne dass dieser, wie vom Bush-Clan fälschlicherweise behauptet, Massenvernichtungswaffe hatte. Wenn das Volk gegen ihre Diktatoren aus eigener Kraft aufbegehrt, dann ist das besser. Das zeigen die Revolutionen in Tunesien und Ägypten.

12 Jahre zuvor

Danke für ihre Antwort Tim!

Zurück zur Börse! Sie haben es sicherlich schon mitbekommen, die UBS hat ihren eigenen “Jerome-Kerviel-Fall”…
Ich will das gar nicht moralisch betrachten, aber lernen “die” nie aus? Und schon wieder ein Einzeltäter bei dem alle Vorgesetzten ein Auge zudrückten, solange es gut ging.

Sowas darf einen aber mittlerweile auch nicht mehr empören. Betrüger gab es schon immer und einem kleinen Prozentsatz gelingt dann so ein Riesencoup. Es ist trotzdem beschämend.

12 Jahre zuvor

Hi Matthäus, danke für die Erwähnung: Der Zocker-Skandal hilft sicherlich nicht der UBS Bank. Der Ruf hat gewaltig gelitten. Ohnehin bin ich der festen Überzeugung, dass dieses wilde Trading nix bringt.

Das hat schon die Pleite von LTCM Ende der 1990er Jahre gezeigt. An dem Hedgefonds waren Nobelpreisträger und andere super smarte Trader beteiligt.

Wen die LTCM-Pleite interessiert, liest die Hintergründe am besten bei Wikipedia nach. Damals musste Banken und die US-Notenbank helfen, die Trümmer einzusammeln. Sonst wäre eine schwere Finanzkrise gefolgt.

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