Wenn Sie für den Ruhestand vorsorgen, machen Sie das am besten mit ruhiger Hand. Investieren Sie langfristig. Machen Sie sich nicht allzu viele Sorgen. Was täglich, wöchentlich oder monatlich passiert, ist ziemlich irrelevant, wenn Sie Dekaden bis zum Rentnerdasein haben.
Fallen die Kurse, wie das momentan geschieht, greifen Sie beherzt zu. Der VW-Abgasskandal, der Dämpfer in China und die Sorgen vor dem ersten Zinsschritt in den USA – all das lässt die Kurse purzeln.
Wir Langfristanleger sind froh über Korrekturen, Crashs oder Bärenmärkte. Denn wir wissen, deren Daseinsberechtigung ist zeitlich begrenzt.
Der Schaden, der mit Trading angerichtet wird, kann enorme Ausmaße annehmen. Denn auf lange Sicht ist jeder Euro wichtig. Durch den Zinseszins zahlt sich das langsame Aktiensparen aus. Es ist gebühren- und steuerschonend. Das “Buy and Hold” ist insofern ideal für den Schneeballeffekt.
Im langen Schnitt legte der Dow-Jones-Index um etwa zehn Prozent p.a. zu. Beim DAX ist etwas weniger zu holen gewesen, etwa sieben bis acht Prozent p.a. Warren Buffett steigerte den Wert seiner Berkshire Hathaway doppelt so schnell wie die US-Börse, eben um 20 Prozent. Und das seit einem halben Jahrhundert.
Um Ihnen die Kraft des Zinseszinses zu verdeutlichen, blicken Sie auf dieses Szenario: Wäre Ihr Urgroßvater in den 1930er Jahren ein erfolgreicher Geschäftsmann gewesen und hätte er an der Wall Street 1,0 Million Dollar investiert, wären Sie heute mit „Buy and Hold“ mehrfacher Milliardär. Das ist natürlich ein theoretisches Beispiel, das viele Aspekte (Steuern, Durchhalten) ausklammert. Es kann Ihnen aber wenigstens die Augen öffnen.
Ich sprach in New York mit dem Geschäftsmann David Gottesman. Anfang der 60er Jahre traf er Warren Buffett und freundete sich mit dem Finanzgenie an. Gottesman investierte damals in Buffetts Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway. Er behielt seine Anteile 50 Jahre lang. Heute ist er Milliardär. Dank des Zinseszinses.
Es kann sein, dass in den kommenden zehn bis 20 Jahren etwas weniger Rendite an der Börse winken. Wir wissen es nicht. Aber es wird sicherlich mehr sein als das, was Sparbuch oder Festgeld zu bieten haben.
Die Börse kann zwischenzeitlich sehr schmerzhaft sein. Wenn die Kurse beben, müssen wir Langfristanleger das ertragen. Machen Sie das! Lernen Sie mit den wilden Sprüngen umzugehen. Kaufen Sie nach. Gerade in nervösen Zeiten wie diesen.
Ich habe als Anleger eine Erfahrung gemacht: Je länger eine Aktie in meinem Depot liegt, desto mehr verdiene ich mit ihr. Die Zeit kombiniert mit Qualität und einem günstigen Einstieg macht die Rendite. Sonst nichts.
Der Mensch neigt dazu, oben zu kaufen und unten zu verkaufen. Das sollten Sie sich abgewöhnen. Wenn eine großartige Firma ein Problem hat (Gewinnwarnung, Rückrufaktion, Managementwechsel, Unfall), sind das Phasen zum Zukaufen, sofern nicht die gesamte Firma in Existenznot gerät. Stars wie Carl Icahn, Seth Klarman oder George Soros machen genau das. Sie steigen ein, wenn die Meute schreit: „Schnell raus!“
Freilich zahlt sich das nicht immer aus. So erlitt George Soros zum Beispiel einen Rückschlag, als er kurz der Pleite bei der Investmentbank Lehman Brothers eingestiegen war. Daher ist das Streuen wichtig.
Wenn Sie jung sind und heute mit dem Aktiensparen anfangen wollen, tun Sie es. Zögern Sie nicht. Die Marktturbulenzen sind ein ideales Umfeld, um Aktien mit Rabatt zu bekommen. Sie haben viele Dekaden Zeit bis zur Rente. Es reicht schon, wenn Sie mit 1.000 Euro (oder weniger) anfangen. Wer Angst hat einzelne Aktien auszuwählen, kann alternativ auf einen Indexfonds setzen, was ein weiser Schachzug ist.
Zum Schluss habe ich eine Bitte an all meine Leser: Mein Blog ist für den Publikumspreis des “finanzblog award 2015” nominiert. Wenn Sie mir Ihre Stimme geben, wäre ich Ihnen dankbar. Die Comdirect wird Ihre Email-Adresse nicht für Werbezwecke verwenden. Ihr Name samt Email ist nur nötig, um die Stimmabgabe zu überwachen (Fairness).
Ansonsten wünsche ich Ihnen niedrige Kurse. Zum Einsteigen. Und Durchhaltevermögen. Wenn Sie Verbesserungsvorschläge für diesen Blog haben, nur her damit. In den Kommentaren. Ich bin um Rückmeldungen dankbar.
PS: Ich schreibe eine Value-Investing-Kolumne im „aktien“-Magazin. Eine kostenlose Probeausgabe können Sie hier anfordern: http://www.traderfox.de/aktienmagazin
Hallo Tim,
sorry ich mach mal Werbung für deinen Blog :)
Vote for Tim:
http://finanzblog-award.de/community/
Finde Du hast es dir redlich verdient, diesen Award zu bekommen!
Gemacht!
Ebenfalls.
Tim
Widerspricht sich das nicht auf der einen Seite zu sagen “kaufen Sie nicht oben” und auf der anderen Seite “zögern Sie nicht, kaufen Sie”?
Wo sind wir denn jetzt oben oder unten?
@Otto,
es kommt doch darauf an, was man kaufen will. Es ist nie alles oben oder alles unten. @Tim betont auch immer: “Qualitätsunternehmen”. Ich bin ja etwas waghalsiger und kaufe eher gern Nebenwerte o.ä. Die Qualitätsunternehmen halte ich mehr in ETFs. Heute ist nicht “oben”, sondern schon einiges unterhalb von “oben”, wenn vielleicht auch noch lange nicht “unten”. Einige 1a Unternehmen kann man jetzt kaufen. Wenn es tiefer geht, hat man zumindest nicht ganz oben gekauft, aber eben auch nicht unten erwischt.
Beim Dividenden-Sammler fragte heute morgen jemand nach Meinungen ob er Berkshire oder lieber Danaher kaufen sollte. Ich finde; keine von beiden, noch nicht. Stattdessen fände ich alternativ UTX (United Tech) oder PH (Parker Hannifin) attraktiv. Mir allerdings zu wenig Dividenden, aber ich anerkenne natürlich diese vorzüglichen Werte.
Es gibt immer die Möglichkeit, sein Cash in attraktiven Aktien unter zu bekommen. Nicht gleich alles Pulver verschießen. Sollten die Käufe weiter absacken, entweder nicht drum kümmern, oder nochmal nachlegen.
Gutes Gelingen
MS
Auch Qualitaetsaktien koennen brutal abstuerzen, manchmal sogar mehr als der breite Markt. Daher nicht alles in Nestle und Co stecken.
http://www.fuw.ch/article/die-nifty-fifty-blase/
@Dirk, Matthias:
Ich denke auch, dass man Tim’s Ratschlag, d.h. im Wesentlichen immer Aktien kaufen, egal was der Markt sagt, nur mit einem Caveat befolgen kann. Bei der Buy-and-Hold-Strategie kommen ausschließlich Qualitätsaktien in Frage, also gerade eine Nestle und Co, Dirk.
Vielleicht solltest du das etwas stärker betonen, Tim. Nicht, dass Börseneinsteiger auf deinen Ratschlag mit Penny-Stocks anfängt.
Folgender Tipp von Peter Lynch ist auch heute noch anwendbar:
In the long run, a portfolio of well chosen stocks and/or equity mutual funds will always outperform a portfolio of bonds or a money-market account. In the long run, a portfolio of poorly chosen stocks won’t outperform the money left under the mattress.
Für manche Anlager ist tatsächlich die Bettmattratze die bessere Option.
Ich denke für die meisten Anleger sind Indexprodukte die bessere Wahl. 70% Aktien, über alle Regionen gestreut und 30% Anleihen, ebenfalls gestreut, machen ein solides Portfolio aus. Aktien und Anleihen sind neg. korreliert, kommt also ein Aktiencrash, kann man die Anleihen verkaufen und Aktien bzw. ETFs nachkaufen.
@Matthias
Vielen Dank. Ich nehme mal die BASF als Beispiel. Sicherlich unbestritten ein Qualitätswert, der aktuell sogar mit über 4 Prozent Dividende zu haben ist.
Oben oder unten? Für mich ist das unmöglich das zu bestimmen. Blicke ich auf die letzten Monate, dann “unten”. Blicke ich auf die letzten Jahre seit 2009, dann “oben”, sehr weit “oben” sogar.
@Patiently Absurd & Dirk
Wir werden wohl vorerst keine jahrzehntelange Phase mehr von fallenden Zinsen erleben. Von daher muss man einige dieser Aussagen mit äusserster Vorsicht geniessen. Die negative Korrelation zwischen Anleihen und Aktien ist seitdem die Börsen fast ausschliesslich durch die Notenbanken getrieben werden, verschwindet gering. Im Gegenteil, wenn es fällt, dann fällt alles zusammen in jüngster Zeit.
@Dirk
Bei ETFs traue ich dem Braten nicht so ganz. In erster Linie sind das Produkte für Institutionelle, die damit wie wild handeln. Morningstar hat dazu vor kurzem etwas geschrieben: http://www.morningstar.de/de/news/142313/wenn-dachfondsmanager-passive-investments-vorziehen.aspx
Die Idee dahinter ist super. Die Indexprodukte von Vanguard in den USA sind auch für Privatanleger gemacht.
@Otto,
abgesehen davon, dass BASF für mich als Income-Investor mit der jährlichen Ausschüttung nicht geeignet ist, würde ich sie jetzt zwar nicht als Superschnäppchen sehen, aber als normalen Kauf. Wenn man sie will, warum nicht jetzt? Die Werte der 1. Reihe wird man nie sehr billig bekommen. Es kommt auch drauf an, wie man für sich bewertet. Nach herkömmlichem Schema am PE 15 orientiert, kann man sie kaufen, was einen natürlich nicht vor sinkenden Earnings mit weiterhin sinkendem Kurs schützt. Aber es geht ja um die jetzige Entscheidung, und nicht um Kaffeesatz lesen.
Weil man eben eigentlich immer nur Nebenwerte aus der 2. oder 3. Reihe unterhalb des Preises der Graham-Formel bekommt, orientiere ich mich eher zu einem guten Teil dort. Das sind dann eben nicht die Blue Chips, aber jedem nach seinem Gusto eben. Wenn man eine TAL (13,35 – 37,85), TGH (15,94 – 38,49), TGP (22,72 – 36,56), CMRE (11,68 – 22,64), SSW (15,07 – 28,19), SFL (15,82 – 22,29) o.ä. nimmt, dann kommt man laut Graham Number billig an die Werte. Ob es was nützt? Wird man sehen. In Klammern stehen Kurs und Graham Wert.
Ich habe mir bei meiner Lebenserwartung ca. 85 Jahre ausgerechnet. ;-) Da habe ich noch gute 26 Jahre Anlagehorizont. Aber 20 Jahre davon will ich eher was raus bekommen als einzuzahlen. Deswegen jetzt schon auf Income orientiert., also weniger dividendenarme Blue Chips als risikoreichere Nebenwerte, die aber besser zahlen. Im schlimmsten Fall kann ich ja von meiner normalen Rente leben. ;-)
Gutes Gelingen und take share
MS
@Matthias
Den Test musste ich auch gleich machen. Ich werde also 82 Jahre alt. Das sind dann bei mir noch etwas mehr als 41 Jahre.
Vielen Dank für die Auswertung. Das ist mal echt super und bringt mir deutlich mehr als diese allgemeine Aussage von Tim (kaufe unten, aber zögere nicht).
Ob der Wert 1mal oder 12mal im Jahr ausschüttet, ist mir persönlich egal.
Da ich keine 50 Werte halten möchte, suche ich vor allem nach Unternehmen, die in sich schon recht diversifiziert sind. Grundsätzlich würde ich mir sogar eine Berkshire kaufen, aber mittlerweile sehe ich das Risiko höher als die Chancen, weil der Markt ein Ableben von Buffett oder Munger sicherlich nicht feiern wird. Und die beiden werden wohl leider in den nächsten Dekade von uns gehen.
@Tim
Ich würde mir von Dir wünschen, dass Du Deine Standardaussagen, die Du immer und immer wiederholst, mal etwas untermauerst. Wie zum Beispiel, ob Du den Markt oder gewisse Werte jetzt “teuer” oder “billig” einstufst. Damit meine ich keine Empfehlungen, sondern konkretere Diskussionsgrundlagen.
Ansonsten hat es was von “gehen Sie nur aus dem Haus, wenn es warm ist”.
@Matthias, lustiger Test! Danke! Ich werde wohl über 98 Jahre alt – da muss ich mich mit den Dividenden doch noch länger beschäftigen, als ich dachte. Meine armen Kinder, bis die meine Millionen erben… ;-)
Daher setze ich doch lieber auf nachhaltige und steigende Zahlung, als auf hohe jetzige Divis.
BMI bei 18. Ich dachte “Unterernährte sterben früher”, sagte mir mal jemand … ;-)
@Tim, meine Stimme hast du natürlich :-)
Meine Stimme haste auch.
Gruß
@Matthias Schneider:
BASF ist ein zyklisches Unternehmen (Chemie, Rohstoffe). BASF ist keinesfalls mit einer Nestle, McDonalds oder Coca Cola vergleichbar.
Bei Zyklikern kommt es mehr als bei anderen Aktien auf das richtige Timing an.
Ab BASF teuer oder nicht ist, kann man am besten mit den Methoden von Peter Lynch bestimmen. Am besten kauft man, wenn es richtig kracht in der Wirtschaft und zyklische Unternehmen heftige Verluste einfahren.
Vali!!
BMI, schüttel. Hau die nutzlose Kennzahl schnell in die Tonne.
Rechne das Verhältnis Taille-Hüfe aus. 85 Kilo bei 110 Brustumfang und einer Taille von 90 ist ganz was anderes als 85 Kilo bei 105 Taille und 100 Brust. Also bei einem Mann. Ich bin stolz auf meinen BMI, bin übergewichtig. Für die Hosen brauch ich aber schon Gürtel. Auf den Einkauf im Frühjahr freu ich mich schon.
Bis dahin weiter Sport und immer sauber essen.
Ach ja was tun? Ich habe gekauft. Wie immer.
Schönen Gruß.
@Patently Absurd,
ja, schon klar. Es ging ja um die derzeitige Bewertung, ob momentan teuer oder günstig. Und die “Peter Lynch Earnings Line” in dem Chart zeigt einen Kauf an, dass also derzeit die Aktie im Verhältnis günstiger geworden ist, bzw. nach diesen Kriterien kaufenswert wäre. Wie der Zyklus verläuft oder nicht, das ist halt spekulativ.
“We can easily construct Peter Lynch Charts with GuruFocus Financial Charts tools. […] … we can get Peter Lynch Charts in a few clicks:
1. Fill in “15” in Price at “P/E = 15” and check the checkbox.
2. Click on “Logarithmic” in the top right corner.
According to Peter Lynch, the best buying time will be when the green line (price) is lower than the blue line (earnings line). ” (Quelle: gurufocus.com)
Gruß
MS
We’re in a bear market: Carter Worth
Bisschen Window-Dressing zum Quartalsende heute.
@Sams1974, Normalgewicht soll am gesündesten sein ;-) Ich war schon immer untergewichtig, aber stammesbedingt, nicht durch absichtshungern…
Wenn BMI für die Tonne ist, kann ja das Teile-Hüfte-Dings auch Wurst sein ;-). Da bin ich bei 0,7. Was sagt das aus? Dass ich jetzt Hunger habe ;-) Mahlzeit.
Hauptsache jeder fühlt sich wohl. Ich fand die Bedingungen für die Altersberechnung lustig…
Ich habe die letzten Tage BMW, Daimler und Gilead gekauft. Buy & Hold? Nein. Buy low, sell higher.
Ne sorry Vali, ich wollte dich nicht angreifen. Wenn ich meinen Beitrag ansehe habe ich wohl kurz etwas den falschen Ton angestimmt. sorry
Na zumindest sagt das etwas mehr über die Fettverteilung am Körper aus, und das ist schon mal wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung um irgendeine Aussage in Richtung “gesund” erahnen zu können. Was jetzt gesund ist da bekriegen sich ja viele.
War nicht gegen dich gerichtet, ich fand den Test halt nicht lustig eher bedenklich. Steht der Test unter Satire?
Was zum Teufel ist absichtshungern? Den Stoffwechsel so runterdimmen das Frau abend´s mit der Decke frierend auf der Couch liegt und kaum die Tasten auf der Fernbedienung spürt? Das ist dann wirklich nicht gesund.
Nix für unguad und schöne Woche.
@Matthias Schneider:
Ja, genauso mache ich das auch bei den Zyklikern. Natürlich ist noch die finanzielle Stärke wichtig, denn das Unternehmen muss nach der Krise auch wieder profitabler werden.
Wollen wir hoffen, dass es immer ausreichenden Nachschub an Momentum-Investoren, Chart-Analytiker und Trendfolger gibt, denn von denen profitieren wir langfristig mit dieser Strategie.
@Sams1974 + Vali
Ich mache das eher klassisch.
Bei Männern:
Schuhgrösse geteilt durch Länge des Geschlechtsteils
Werte kleiner 1 sind gut & deuten auf ein langes Leben hin.
@Otto + Patiently Absurd
Das Ergebnis von oben dann mal den IQ = ca. Kaufkurs für BASF.
@Sams1947, passt scho, bin nicht nachtragend, alles easy ;-)
Absichtshungern wären die Bulimie-Magersuchts-Geschichten. Da bin ich strikt dagegen. Mich hat es gewundert, dass mir 98 Jahre vorausgerechnet wurden, wo mir einige “Freunde” Magersucht nachsagen und bekanntlich stirbt man früher damit. Aber ich will diesem BMI und dem Test keine besondere Bedeutung beimessen…
Alles gut :-) Wir konzentrieren uns hier auf Buy&Hold und gute Einstiegskurse…
…somit bin ich bei… @Marcel :-) Ich wünsche dir viel Erfolg! Diese Werte hätte ich wahrscheinlich auch nur für billigKaufen&teurerVerkaufen genutzt… außer Gilead…
So nutze ich Drillisch aus. Habe kein gutes Gefühl dabei:
2014 bei 22 gekauft und nach der Divi teurer verkauft.
2015 bei ca. 34 gekauft und nach der Divi teurer verkauft.
Hätte ich sie von Anfang an behalten, hätte ich eine Dividende von über 7% bekommen und eine Wertverdoppelung. So werde ich jetzt mit Zuschauen bestraft, während sich die Drillisch-Buy&Holder zurecht freuen dürfen :-)
Ich halte alles, kaufe aber in Zukunft nur noch zwischen August&Oktober ein. Ich hoffe, ich halte das durch … der Dividende beim Sparen zuzusehen ;-)
@ SkyHH
@ Thomas
@ Anna
@ Vali
@ Sams1974
@ und all die anderen
Herzlichen Dank für die Stimme! Das Mitlesen. Und danke für die Kritik.
@ Otto
Wo wir am Börsenmarkt sind, ob oben oder unten, hängt von der Aktie und Sichtweise ab. Wal-Mart, Citi, Bank of Amerika, JP Morgan, Caterpillar oder P&G sehen ziemlich abgeschlagen aus. Fudamental sind sie einen Blick wert, finde ich. Wer 40 Jahre Zeit hat, der dürfte momentan generell ziemlich unten sein.
@ Matthias
Das stimmt. Das perfekte Timing ist im Endeffekt nicht möglich. Es ist ein Traum. Wie der Jackpot. Unsichere Zeiten bzw. Bärenmärkte sind immer gut zum Einsammeln. Das Sammeln macht nur Sinn, wenn man genügend Zeit hat.
@ Dirk
Ja, ausreichend streuen ist wichtig. Oder gleich den Index kaufen.
@ Patently Absurd
Danke für das Zitat von Peter Lynch. Das ist super.
@ Otto
Ich finde Standardaussagen machen es plakativer. Die Börse wird von vielen “Experten” so kompliziert dargestellt. Das ist sie gar nicht. Ich mag deshalb Aussagen wie “unten kaufen”.
@Tim
Meine Stimme hast Du!
Ich lach mich schlapp! Die Flachpfeiffe von Dividenden-Sammler lässt für sich auch abstimmen. Ohne den Kommentator “Karl Napf” ist der Blog doch voller fehlerhaften Zahlenmaterial und total sinnfrei.
Von daher volle Stimme für Tim! Das ist eine ganz andere Liga!
@ Mucki
Danke!
Carl Icahn: I think markets are overpriced, earnings are misstated
“Carl Icahn: Würde Kleinanlegern raten in Cash zu gehen.”
@Tim
Icahn ist jetzt schon etwas offensiver in seinen negativen Marktäusserungen. Warum macht er das? Glaubst Du er ist wirklich so negativ eingestellt? Oder mag er die Kurse drücken?
Icahn: “You get 1% in cash. Would you rather get 1% in cash or lose 30% in equities?”.
@ Heiko
Icahn hat seine Gewinne mitgenommen. Etwa bei Netflix.
Er ist short gegangen, vermute ich.
Mich interessiert nicht, wo meine Aktien vielleicht 3 Monaten stehen werden. Mich interessiert nur, wo mein Depot in 10, 20 und 25 Jahren steht.
@Okto-Bär und Heiko,
und nun? Was macht Icahn? Verkauft er seinen Fonds? Ich glaube nicht. Soweit ich sehe, geht es ihm lediglich um die Junk-Bonds. Das hat aber nichts mit dem normalen Aktienmarkt solider Firmen zu tun. Mich könnte es tangieren, bzw. tut es schon, weil ich schon den einen oder anderen Junkbond-Fund habe. Die haben auch schon entsprechend gelitten. Mal sehen was draus wird.
No fear, take share!
MS
Tim,
beginne endlich mit dem Value Investing in Euro am Sonntag und Börse Online! Du bist aber wahrscheinlich für die Werbung auf überteuerte amerikanische Aktie bezahlt.
In E.am.S. von 26.9.2015 hast du wieder Fehler in deiner Werbung auf Aktien. Die Aktie vom Reiseunternehmen Expedia mit 2015-KGV 29 und 2016-KGV 23 solle günstig sein, meinst du. Das ist nicht richtig. In Wirklichkeit ist die Aktie mit KGV 29 und KBV 7.1 zweimal überbewertet. Sie wäre günstig mit aktuellem KGV unter 15, KBV unter 2, KUV unter 2.
Auf Finance Yahoo steht jedoch aktuelles KGV 18.9, KBV 7.1, KUV 2.4. und in Euro am Sonntag KGV 29.
http://finance.yahoo.com/q/ks?s=EXPE+Key+Statistics
@Tim
Haftest Du als Finanzjournalist eigentlich für diese Empfehlungen in den Magazinen? Oder sprichst Du Dich über die Disclaimer frei?
Ich muss zugeben, dass mich das immer masslos ärgert, wenn ich alte Magazine finde, was da zum Teil zu Höchstpreisen von Deinen Kollegen als “Kauf” empfohlen wurde.
Wenn ich alleine heute in die “Aktienempfehlungen” von Börse Online gucke, dann soll ich 14 Aktien kaufen. Das seien Zitat “Die besten Papiere fürs Depot”.
Die Leute dürfen auch gerne selber denken!
Wenn ich mir eine zu teure Immobilie kaufe…
Wenn ich mir jeden Tag größere Mengen Alkohol hinter die Binde kippe…
Wenn ich blind das Zeug vom Bankberater, Versicher, Zeitschriften kaufe…
Das selber denken und Eigenverantwortung nehmen ist inzwischen bei vielen Menschen sehr “out” geworden…
Für die eigene Faulheit dann noch andere Beschimpfen und Verklagen… sorry, so eine Mentalität ist leider sehr verbreitet…
Komischerweise ist die Eigenverantwortung beim Thema Geldanlage noch eine Stufe niedriger als in manch anderen Bereichen.
Ein schönes Interview mit Eugene Fama in der FAZ.
Ich teile nicht alle seine Ansichten, aber es ist irgendwie erfrischend, wenn ein rationaler Ökonom dem Faktor “Glück” einen hohen Stellenwert einräumt. Buffett und aktive Fonds bekommen auch ihr Fett weg.
Das Interview habe ich auch gelesen. Buffetts Leistung sieht er als reines Glück an. Niemand sei schlauer als der Markt…
Also ich weiss nicht so recht was ich von seinen Thesen halten soll. Shiller ist mir da irgendwie näher.
Ich glaube nicht, dass der Markt immer fair und rational bewertet ist. Aber ich glaube auch nicht wirklich, dass wir kleinen Privatanleger eine Coca Cola bewerten können im Sinne von “der intrinsic Value ist X”.
Man kann nur schauen ob die Rahmenbedingungen noch stimmen und wie die Bewertungen in der Vergangenheit waren. Und ob gerade jetzt die Bewertung historisch eher günstig oder hoch ist.
Den Markt haben allerdings locker die Dividenden-Aristokraten geschlagen. Also warum nicht einfach weiter auf diese setzen?
Habe beim Dividendgrowthinvestor neulich einen interessanten Artikel gelesen in dem er dargestellt hat, dass das Wachstum ab dem Zeitpunkt als sie jeweils den Dividend-Achiever Status (zehn Jahre erhöht) bekommen haben nicht schlechter wurde. Im Gegenteil. Die richtig gute Rendite kam dann erst…
Ich halte Herrn Fama für einen Vollpfosten (bitte den Ausdruck zu entschuldigen).
In anderen Wissenschaftsbereiche hätte er für seine “Theorien”, die in der Praxis keinerlei Bestätigung gefunden haben, niemals den Nobelpreis erhalten.
Wer die Effizientmarkthypothese zu Ende denkt, landet beim Witz über zwei Ökonomen. Diese sehen einen 100 EUR-Schein auf der Straße liegen und keiner der beiden bemüht sich zu bücken. “Er muss gefälscht sein”, erklärt einer der Ökonomen, “denn wäre er echt, dann hätte ihn schon jemand anders aufgehoben.”
Über Buffett, der seit Jahrzehnten kontinuierlich Geldscheine findet und vom Boden aufgebt, fällt Fama im Interview nichts Besseres ein, als zu sagen, es sei wohl Glück im Spiel gewesen. Das halte ich für beschämend für die Wissenschaft.
Wenn Fama ehrlich wäre, müsste er zugeben, dass es sich unter Umständen wirtschaftlich lohnt, nach Geldscheinen zu suchen und sich zu bücken. Ohne das Suchen und Bücken zumindest einiger Marktteilnehmer können die Märkte auch nicht effizient sein.
Ich habe das Interview ebenfalls gerade gelesen. Dazu fällt mir nur der Spruch meines Sohnes ein; “Hüte dich vor sogenannten Experten”. Da er im wissentschaftlichen Umfeld arbeitet, hat er solche Erfahrungen gemacht.
Nun kann ich den Herrn Fama nicht einschätzen, daher sehe ich das Interview als seine persönliche Meinung. Fehlt nur, dass er Buffett`s Beispiel mit den Affen und dem Münzwerfen geliefert hätte.
@ Ben
@ Sven
Expedia beherrscht nach der Übernahme von Orbitz 75% des Marktes. Es ist ein Monopol im Online-Reisevermittlermarkt entstanden:
http://www.timesunion.com/business/article/Expedia-Orbitz-merger-rattles-industry-6429828.php
Expedia verdient mehr Geld als Firmen wie Amazon. Jeder muss selbst entscheiden, was er mit Artikeln macht.
Das gilt für Leser von Euro am Sonntag oder Börse Online oder finanzen.net genauso wie für Leser von FAZ, Wall Street Journal, New York Times, SZ, Economist, Bloomberg, Barron’s, Financial Times, ARD, CNN…
@ Mario
Ich sehe es so wie Du.
Buffett machte 1,8 Millionen % in 50 Jahren. Das ist eine lange Erfolgsserie. Es als reines Glück abzutun – da ist Fama ziemlich alleine mit dieser Haltung. Ich kenne keinen anderen Wissenschaftler, der behauptet, was Buffett schaffte, basiert alles nur auf Zufällen/Glück.
http://www.berkshirehathaway.com/letters/2014ltr.pdf
Buffett ist ein Genie. Das sagen Leute, die ihn kennen. Er hat ein photographisches Gedächtnis. Er liest jeden Tag hunderte Seiten.
Zum Glück fällt mir aber auch das Sprichwort ein:
“Das Glück ist mit dem Tüchtigen.”
Wenn Buffett tatsächlich so klug ist, dann kann er gar nicht anders, als zu gewinnen. Und dass viele auf Buffett neidisch sind, (oder hier auf Tim ;-)), und Gründe erfinden ihn mies zu machen, das kennen wir alle.
Der Stolz und die Eitelkeit, die manche daran hindert sich selbst einzugestehen, dass man selbst nicht so “toll” ist, verleiht eben diese dazu es dem Gewinner zu missgönnen, seine Taten oder seine Persönlichkeit kleinzumachen oder es als “pures” Glück abzutun. Es hindert sie auch daran den klugen Erfolg des anderen als Motivation anzunehmen, daraus zu lernen und es sogar besser zu machen.
Ich möchte da nicht weiter erklären, wer meiner Meinung nach dann der Loser ist :-)
@Sven: Ich habe hier noch ne sehr alte BO liegen, da wird Netflix so beworben. Dies hatte sich dann so auch als richtig erwiesen.
Bei 14 Aktien für das Depot ist man zumindest direkt diversifiziert. Bei keinem der Artikel die ich von Tim Schaefer gelesen habe stand drin “Du Musst die Aktien Kaufen”. Es gab Empfehlungen, sicherlich. Aber verbaler Zwang oder die Aussage das man alles auf eine Karte setzen muss ist nirgends geschrieben.
@tim: Wenn ich mir die anderen Finanzblogs so anschaue wäre es echt erstaunlich wenn du es nicht mindestens unter die ersten 4 schaffen würdest.
Hallo liebe Börsenleute,
da bin ich und ich sag Euch heute,
wenn der Super-Mario die Geldschleusen nicht bald öffnen tut,
dann steht es um die Aktien überhaupt nicht gut.
Jeder Hüpfer so wie heute sich als ein Strohfeuer entfacht,
wenn das so weiter geht, dann gut Nacht.
Aber einige von Euch, die bleiben locker,
sie sagen, sie bleiben cool und sogar ein Verlust von 30 Prozent schmeisst sie nicht vom Hocker,
denn lieben tun sie ihre Aktien und die Dividende,
vielleicht wird dann doch alles gut. Am Ende.
Ich freue mich schon auf den ausführlichen Artikel, warum Warren Buffett seine MunichRe-Beteiligung ausdünnt.
Vor allem bin ich auf deine eigene Meinung gespannt.
Viele Grüße
@ Chris
Warum Buffett sein Paket an Münchener Rück reduziert? Keine Ahnung. Da müsste man ihn fragen. Es kann sein, dass er Geld für die Übernahme von Precision Castparts braucht. Das ist ja ein großer Brocken, den er bezahlen muss. Es kann auch sein, dass er unzufrieden ist mit der geschäftlichen Entwicklung der Münchener. Oder hat er zu viel Exposure zu den Versicherern und will das abbauen. Und zwar vor der Hurrikan-Saison.
@ Ben
Du bist doch so kritisch, wenns ums Value Investing geht. Schau Dir mal die Bewertung von Precision Castparts an, die Buffett bezahlt:
KGV 22,
3,2-facher Umsatz,
2,8-facher Buchwert.
http://finance.yahoo.com/q/ks?s=PCP+Key+Statistics
Buffett hat sich auf der letzten Hauptversammlung negativ zu den Geschäftsaussichten von Rückversicherern geäußert. Insbesondere stehen die Gewinnmargen seiner Ansicht nach in einem ungünstigen Verhältnis zu den eingegangenen Risiken. Diese Aussage bezog sich aber auf die Branche insgesamt.
Ich finde, dass Munich Re als Unternehmen nicht so schlecht dasteht, dass man jetzt wegen Buffett unbedingt verkaufen müsste. Das Unternehmen ist nach wie vor profitabel, stabil und gut geführt.
Man muss auch berücksichtigen, dass Munich Re ein Teil des Trading Portfolios bei Berkshire ist, d.h. die Position war ohnehin nicht als strategisches Langfrist-Investment von Buffett vorgesehen. In einem Interview hat er mal gesagt, dass Munich Re für ihn wie eine hochrentierliche Anleihe ist (it’s almost like a bond).
Ich nehme wie Tim auch an, dass er derzeit Geld für andere Investitionen benötigt .
done