Börse erholt sich, die Superreichen liegen daneben

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Die Wall Street kommt in Schwung. Am Donnerstag kletterte der Dow-Jones-Index um 2,1 Prozent auf 9.180 Zähler. Verfallen Sie jedoch jetzt nicht in blinde Euphorie. Achtung vor blumigen Storys oder heißen Aktien. Suchen Sie nach Qualität, nach Marktführern, nach profitablen Firmen. Machen Sie um Mode-Aktien einen weiten Bogen. Ob Nanotechnologie, Biotechnologie oder Internet – egal wie groß der Hype auch sein mag, am Ende des Tages zählt an der Börse nur der Gewinn. Manchmal kann es in der Tat ein, zwei oder drei Jahre dauern, bis sich dies an der Börse durchsetzt. Es dreht sich aber auf lange Frist alles nur um die Kohle. Also auf gesunde Profite achten und nicht auf eine tolle Story.
Die FED hatte die Leitzinsen auf 1,0 Prozent gesenkt – so tief wie seit Juni 2004 zuletzt. Praktisch kann die Zentralbank den Leitzins bis auf 0,0 Prozent absenken, was aber freilich sehr unwahrscheinlich ist. Wir dürften bei den Zinsen nun den Tiefpunkt gesehen haben.
Verblasst sind ein wenig die Superinvestoren. Schauen Sie sich Carl Icahn an. Der Multimilliardär lag mit seinem Investment in Yahoo voll daneben. Er hatte 69 Millionen Yahoo-Aktien gekauft und Druck auf das Management der Suchmaschine ausgeübt. Sein Ziel war, dass sich das Übernahmeinteresse von Microsoft in bare Münze umsetzen lässt. Daraus wurde aber nichts, Microsoft ließ die angeschlagene Suchmaschine im Regen stehen und brach den Übernahmeversuch ab. Der 72-jährige Icahn hat nun mehr als eine halbe Milliarde Dollar mit Yahoo verloren. Auch Icahns Motorola-Investment zahlte sich nicht aus. Er bleibt bei dem Handy-Hersteller auf einem Minus von 600 Milliarden Dollar sitzen. Fett fiel dagegen seine Rendite bei ImClone Systems aus. Alles in allem zeigt Ihnen das, dass auch die Superreichen Fehler machen.
Besonders böse hat es Kirk Kerkorian erwischt. Der 91-jährige, der mit Filmen und Casinos ein Milliardenvermögen anhäufte, griff zuletzt ins Klo. Sein Ein- und Ausstieg bei Ford Motor kostete ihn mehr als 700 Millionen Dollar.
In eigenen TV-Werbespots erscheint tagtäglich der Ölmilliardär T. Boone Pickens. Der eigenwillige 80-jährige erklärt den Politikern in den Spots, welche Fehler sie in der Energiepolitik gemacht haben. Pickens hat in seinem Hedgefonds mehr als eine Milliarde Dollar in den Sand gesetzt, er selbst soll mehr als 300 Millionen Dollar verloren haben. Es kursieren schon Gerüchte, dass Pickens gescheitert ist und seinen Fonds auflösen muss. Da half selbst die Selbstdarstellung im Fernsehen nicht.

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