Ich sitze gerade am Pool im Four Seasons Hotel in Sizilien. Hier in Taormina im „San Domenico Palace“ ist die Serie „White Lotus“ gedreht worden, es ist ein wunderschönes Hotel in den Bergen, der Strand ist circa 35 Gehminuten entfernt. Seidemt der Zinseszins läuft, gönne ich mir öfter solche Luxusreisen. Erfolge hatte ich insbesondere mit Sanierungsfällen.
Als General Electric zum Beispiel vor einem erdrückenden Schuldenberg stand, schnappte ich mir das angeschlagene Konglomerat. Es wurde filetiert. Bis heute ist mein Gewinn enorm.
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Aktien mit niedrigem KGV und hohen Dividenden
Obwohl die Börsen auf einer jahrelangen Rekordjagd sind, gibt es etliche ausgebombte Aktien. Ich schaue mir gerne Wertpapiere an, die regelrecht gehasst werden. Ich habe hier eine Liste zusammengestellt mit interessanten Aktien, die ein geringes KGV und hohe Dividende haben. Sie sind einen Blick wert, obwohl diese Aktien mit Problemen zu kämpfen haben.
So halbierten sich die Porsche-Vorzüge. Der Absatz brach ein, vor allem in China gibt es eine tiefe Delle. Trumps Zölle machen den Stuttgartern außerdem zu schaffen und die E-Motorenstrategie ging schief. Ein neuer Chef übernimmt nun das Lenkrad. Es kann nur besser werden nach all den Problemen. Auf dem niedrigen Stand ist das Sportwagen-Papier interessant.
Salzgitter versilbert Aktien vom boomenden Kupferkonzern Aurubis aus Hamburg, an denen die Niedersachsen mit 30% beteiligt sind. Versorger Uniper musste von Berlin nach dem Zusammenbruch der Gasversorgung aus Russland gerettet werden. Der Staat besitzt nun über 99% der Anteile. Uniper kann wieder belebt werden oder untergehen. Seit langer Zeit strauchelt die Deutsche Lufthansa: Der Gewinn kommt nicht in die Puschen, obwohl die Deutschen viele Konkurrenten in den Nachbarländern übernommen haben (zuletzt in Italien). Die Airline will 4.000 Stellen in der Verwaltung bis 2030 abbauen. Hapag Lloyd hat an der Börse auch Federn gelassen – seit der Gewinn von Deutschlands größer Containerrederei kollabiert ist. Es besteht aber Hoffnung für den Logistikspezialisten: Der nächste Aufschwung kommt bestimmt.
Vorschläge: Deutsche Aktien mit niedrigem KGV und hoher Dividende
Aktie | Wesentliche Gründe | Typische Branche |
---|---|---|
Porsche Vorzüge | niedriges KGV, regelmäßige Ausschüttungen durch starke operative Marge, die aber schwindet | Automobil |
Salzgitter | niedriges KGV, historisch hohe Ausschüttungen in guten Zyklen | Stahl / Stahlhandel |
Uniper | niedriges KGV nach Umbau, hohe Dividendenrendite nach Erholung drin | Energie / Stromerzeugung |
Deutsche Lufthansa | geringes KGV nach Krisen, Dividendenrückkehr möglich bei stabilem Cashflow | Luftfahrt |
Aurubis | niedriges KGV, attraktive Dividendenpolitik in profitablen Jahren | Kupfer / Metalle |
HapagLloyd | niedriges KGV in manchen Ratings, solide Dividenden in ruhigen Märkten | Transport / Schifffahrt |
ThyssenKrupp | niedriges KGV, Dividendenpotenzial bei Ergebnisverbesserung | Industriekonglomerat / Stahl |
Deutsche Bank | niedrige Bewertung (KBV), Dividende variabel, oft attraktiv nach Gewinnsteigerungen | Banken |
Kurzer Hinweis
Hier findest du interessante Hinweise zur obigen Tabelle:
Marktbedingungen, KGV und Dividendenrenditen ändern sich laufend. Vor einer Anlageentscheidung solltest du aktuelle Kennzahlen, Ausschüttungspolitik, Nachrichtenlage und Marktkapitalisierung prüfen. In meinem Depot befindet sich von der Tabelle oben nur die Deutsche Bank.
Ich verstehe nach wie vor nicht wie du bei Aktien wie zum Beispiel der deutschen Bank auf eine niedrige Bewertung kommst. Die Aktie ist in den letzten 5 Jahren um über 260% gestiegen. Nur weil die historischen Kurse auch schon mal deutlich höher standen kann man doch trotzdem nicht von einer niedrigen Bewertung sprechen. Niedrig war die Bewertung vor den 260% Kursanstieg.
Die Deutsche Bank notiert 24% unterhalb des Buchwerts – trotz der Kursrally.
Bist du wirklich der Meinung dass die deutsche Bank ein besseres Investment ist als zb JPMORGAN?
Enzo, JPMorgan ist eine der erfolgreichsten und größten Banken der Welt, ja. Die Deutsche Bank ist dagegen ein Zwerg, der viele Probleme hatte und hat. Mittelfristig haben womöglich die Deutschen mehr Potenzial, weil die Aktie deutlich unter Buchwert notiert und die Erträge bislang sich deutlich bessern. Aber wissen kann ich das nicht. Es ist nur eine Vermutung. JPMorgan ist stabiler und sicherer. Ich habe die DB Aktie im Depot.
Ich bin immer wieder drauf und dran bei Hapag Lloyd einzusteigen – ich denke Transport wird eher zunehmen als abnehmen…Auch die Torm-Aktie mit dieser enorm hohen Dividende ist der Wahnsinn und scheint einen Burggraben zu haben – was denkt ihr über Torm?
Torm? Nie gehört. 13,68% Dividendenrendite? Alle Alarmglocken schrillen. Wie sollen 13% Rendite langfristig nachhaltig sein? Zeitgleich -14% Kursrendite – okay.
https://aktienfinder.net/aktien-profil/TORM-Aktie
Ich würde die Torm-Aktie nicht abschreiben. Howard Marks ist über seine 1995 gegründete Oaktree Capital Management einer der weltweit größten Investoren in Ramschanleihen. Er verwaltet zig Milliarden Dollar. Warren Buffett liest seine Kapitalmarktbriefe gerne. Marks größte Aktienposition ist Torm. Die an der Nasdaq gelistete Torm mit Sitz in London betreibt eine Flotte von rund 90 Tankern, die Benzin und Kerosin befördert. Das 1889 in Dänemark gegründete Unternehmen wird nur mit dem etwa 14-fachen Gewinn gehandelt. Die Dividendenrendite erreicht 12,5 Prozent. Das Geschäft mit den Tankern ist sehr volatil.
Marks will offenbar bei Torm wieder aussteigen und spricht mit einem möglichen Käufer seiner Aktien.
Das ist die Flotte: https://www.torm.com/about/our-fleet/default.aspx
@Tor1m
Sven Carlin hatte in dem letzten Monaten/Jahren auf YT mal ein Video dazu. Witzige Firma, noch witzigeres „Geschäftsmodel“
Ich erinnere mich :-)
Meine Einschätzung zu ein paar der genannten Aktien:
Salzgitter: In den letzten 6 Jahren waren Verluste angesagt. Für mich bedeutet das, dass diese Firma (teilweise) von der Substanz lebt (oder subventioniert wird).
ThyssenKrupp: Umsatzrendite in den letzen 6 Jahren 5 x deutlich kleiner als 5% oder gar negativ. Mit der Umsatzrendite wird eigentlich der Gewinn erwirtschaftet. Wenn man da rauskommen will, muss man m.E. etwas bieten, was die Konkurrenz (so schnell) nicht nachahmen kann (gilt im Prinzip auch für Salzgitter).
Aurubis: Umsatzrendite in den letzten 6 Jahren deutlich kleiner als 5%. Deren Geschäft ist m.W. sehr Energie intensiv. Da ist Deutschland auf absehbare Zeit nicht mehr der richtige Standort. Deren Energiekonzept wurde verhagelt, weil das modernste Kohlekraftwerk, an dem sie beteiligt waren, nach kurzer Betriebszeit abgerissen wurde. Hat vielleicht eine Chance, wenn sie die Produktion weitgehend ins Ausland verlagern (für Kupfer ist ein hoher Bedarf zu erwarten.
Quellen: boerse.de
Noch Ergänzung zu Aurubis: Du hast völlig Recht mit den Energiepreisen und ich denke das Hamburg Urteil zur vorgezogenen Klimaneutralität wird dem Konzern ehrlich gesagt den Rest geben.
Für mich ist keine der Aktien wirklich attraktiv. Natürlich locken hier hohe Dividenden und es ist sicherlich von all den Kandidaten ein Turn-Arround Unternehmen dabei. Aber warum sich dieses Risiko ins Depot holen wenn es z.B. solide Tabak oder Ölkonzerne gibt die zwar nicht das letzte Quäntchen Dividende ausschütten, aber dafür wesentlich bessere Ausgangssituationen haben.
Aurubis ist mit ans Hamburger Fernwärmenetz angeschlossen. Nachdem sollten Wedel und Tiefstack mal abgeschaltet werden, ist Aurubis ein großer Wärmelieferant. Hamburg wird dann viel tun um den Standort zu halten.
Zocken ist nicht so mein Ding.
Aber wenn man Spielgeld übrig hat, warum nicht?
Diese Unternehmen sind nicht nur günstig bewertet, sondern auch krank. Wir brauchen aber Unternehmen, die langfristig Umsätze steigern und trotzdem haben heute KUV < 3, KBV < 3 und Dividendenrendite > 3 %.
Wahrscheinlich deswegen habe ich mit meinen Aktien eine schlechtere Performance als mit ETF weil die Aktien diese Kriterien nicht erfüllen. Durch die aktuelle Rallye stehen sie aber besser als auf einem Sparbuch. Dieses Jahr habe ich gerade mal eine Aktie, Argenx gekauft, die steht aktuell mit über 50 % im Plus, erfüllt keine der genannten Kennzahlen.
Gerade habe ich einen Artikel über Heidelberg Materials gelesen, diese haben mit einer Firma aus Bayern einen 3D-Drucker entwickelt, für die Wände von Mehrfamilienhäusern aus Beton mit geringerem CO2 Fußabdruck und geringeren Kosten als bei konventioneller Bauweise, evtl. sehen Interessentinnen Potential in dieser Aktie. Ich selbst habe sie nicht.