Die Deutschen können mit Geld einfach nicht gut umgehen. Wenn man sich anschaut, was alles gepostet wird in den Massenmedien, dann muss ich die Hände über den Kopf zusammenschlagen. „Aktien und Immobilien sind als Altersvorsorge zu teuer und unsicher.“
Wie bitte, was? Du investierst per ETF-Sparplan in den Weltindex. Du besparst den Plan 30 oder 40 Jahre. Du gibst 200, 500 oder 1.000 Euro jeden Monat stur hinein. Fertig. Schon hast du mit der Altersarmut nichts am Hut.
Es gibt Sparpläne für diverse ETFs, die beginnen schon ab 50 Euro im Monat. Das kann doch im Prinzip jeder machen.
Aber was wird lieber massenhaft gemacht? Die Leute bringen ihr Papiergeld zur Sparkasse. Sie geben es auf ein Sparkonto und meckern, dass nichts dabei herauskommt.
Das kann ich echt keinem erzählen, was ich in den Kommentaren von SPIEGEL und so weiter alles lese. Diese Skepsis ist schon der Wahnsinn. Aktien werden als Teufelszeug beschrieben.
Geld verdienen. Karriere machen. Anstrengen. Kopf einschalten. Dann muss man nicht die letzten 20 Jahre des Lebens in Armut verbringen.
Das „Riestern“ hat nicht den Effekt gebracht. Das ist ja nun bekannt. Das ETF-Sparen ist eine schöne Sache. Es wird für viele ältere Menschen das Leben erleichtern.
Aber ich gebe zu: Es gibt ein emotionales Problem. Es gibt das Problem der Eigenverantwortung. Der heutige Konsum hat für viele einen höheren Reiz als die Altersvorsorge, die erst in 20 oder 30 Jahren in Anspruch genommen wird.
Die Börse ist gewiss ein riskantes Spiel, weil wir Menschen sehr emotional reagieren. Ein ETF ist eigentlich ein passives Instrument, weil du nicht einzelne Aktien aussuchen musst. Aber es gibt Gewinne und Verluste über die Zeitspanne. Der Mensch neigt dazu, zum falschen Zeitpunkt das Falsche zu machen.
Im Grunde besteht die Kunst darin, lange die ETF-Käufe (oder Aktienkäufe) durchzuziehen. Bis Du am Ende einen kumulierten Überschuss hast.
Du lässt dein Geld mit den Jahren arbeiten.
Aber die Realität sieht anders aus. Die Anleger liegen falsch. Es gibt schreckliche Statistiken.
Die Daten des Fondsanalysehauses Dalbar lassen den Schluss zu, dass die meisten Anleger Verlierertypen sind: Sie geraten in Panik und jubeln im falschen Moment, was deren Erfolgschancen beeinträchtigt.
Auf Sicht von 5, 10, 20, 30 Jahren läuft der durchschnittliche Fonds-Anleger der Börse hinterher.
Richard Bernstein, ehemaliger Chef-Investmentstratege von Merrill Lynch, der jetzt seine eigene Firma leitet, sagt: „Was schockierend ist, dass sich die meisten Menschen durch einfaches Investieren tatsächlich selbst ärmer gemacht haben. Sie schießen sich immer und immer wieder ins Bein.“
Wer langfristig erfolgreich investieren will, braucht laut ETF-Profi Bernstein ein hohes Maß an Disziplin. „Sie müssen das Geld wirklich in eine Art Schließfach stecken“, sagte er, „und nicht der Versuchung nachgeben, etwas zu tun, das Sie für schlau halten – und das wird sich wahrscheinlich als dumm herausstellen.“ Durchhalten. Kaufen und Zukaufen. Nicht Traden. Teure Finanzprodukte meiden. Das ist das Erfolgsrezept.
Ich habe übrigens mit einem anderen ETF-Fachmann schon telefoniert, der ähnliche Erkenntnisse gemacht hat: William Bernstein. Er ist ein cooler Typ. Er vergleicht den Aktien-/Fondsmarkt mit einem Kanu. Er sagt, dass die Menschen im Prinzip mit ihrem Kanu in einen gefährlichen, wilden Fluss im Gebirge gehen, ohne es zu merken. Nachdenken. Rational verhalten. Langfristig denken.
Ich habe natürlich auch jede Menge Dummheiten an der Börse gemacht.
Etfs sind echt super wenn sie physisch mit Wertpapieren hinterlegt sind und keine Wertpapierleihe durchführen. Ein nicht billiger aber preiswerter etf ist meiner Meinung nach der spdr us dividend aristocrat etf. Oder die phisischen comstage etfs ohne Wertpapierleihe find ich gut. Natürlich gehört auch ein Vanguard trotz Wertpapierleihe ins depot, einfach weil deren Kosten sehr gering sind zur Mischung. Einzel aktien langfristig zukunftsorientierter und fähiger Firmen sind natürlich auch top damit man nicht alle Stimmrechte an ein paar einzelne Abdrückt. Und die laufenden Kosten durch etfs können dadurch prozentual vom gesamt depot gesehen weiter gesenkt werden.
Staatsanleihen können auch interessant sein. Von p2p halte ich aktuell nicht viel. Hab ich monate ausprobiert und hat funktioniert aber das Geschäfts Modell gefällt mir nicht 100%.
Die P2P Geschichte kann bei gutem Wetter funktionieren. Aber was passiert mit den Schuldnern in Litauen wenn dort eine Wirtschaftskrise ausbricht und plötzlich 20% bis 30% ihre Arbeit verlieren? Geht dann die P2P Platform in insolvenz und man muss sich das investierte Kapital ans Bein streichen?
Zum Thema Mietpreise
Ich kenne mich in Ostdeutschland nicht aus mit Mietpreisen. Aber in der Schweiz gibt es immer wieder Statistiken über Mietpreise der Standartfamilienwohnung 4 Zimmer 90-100qm.
Da sieht man, dass diese Wohnung in Genf 3’700 Fr. Monatsmiete kostet ohne Nebenkosten also kalt. In Zürich 3’200, in Basel und Bern 2’900, in Aarau 2’300 und in der Ostschweiz (Weinfelden) 1’700.
Damit haben wir im Städtevergleich eine Spanne von 3’700 bis 1’700. Und der Lohn in Genf oder Zürich ist nicht 2’000 im Monat höher in Genf oder Zürich!
Wenn wir das Bruttomedianeinkommen eines Schweizers von 6’000 im Monat nehmen spielt es schon eine Rolle ob die Wohnung 1’700 oder 3’700 kostet.
Die Frage ist ja, ob es in 30 Jahren noch ETFs zu den momentanen Gebühren gibt.
Es ist ja immerhin ein Finanzprodukt das jederzeit geändert werden kann.
Wenn die ganze Welt darin investiert, werden sich die Konditionen schnell ändern.
@Felix
Und wie gehst DU mit dieser deiner Erkenntnis um? Welche Handlungsweisen leitest DU daraus ab?
Wenn die ganze Welt darin investiert, werden sich die Konditionen schnell ändern.
Jap, nach unten. Sieht man ja schon seit Jahren und als erfreuliche Entwicklung.
Etf als fremdgesteuertes Finanzprodukt, das sehe ich auch so. Daher mische ich 9 Aktiensparpläne dazu. Ich mach halt von allem etwas, Etf, Aktien und ein bisschen P2P. Verkauft wird da gar nichts. Get & forget.
Hier geht es aber ja nicht nur um die Altersvorsorge ab Rentenbeginn, sondern um einen gewissen Grad von ‚Finanzielle Freiheit‘. Und die sollte schon vor dem staatlich diktierten Renteneintrittsalter beginnen können. Ich möchte den Zeitpunkt jedenfalls selbst gestalten können, und nicht einer anonymisierten ‚Rentenkommission‘ überlassen. Oder der Politik…
@ Tim
Bei mir hat es bis zur richtigen Erkenntnis auch ein paar Jährchen gedauert.
„Es gibt das Problem der Eigenverantwortung. Der heutige Konsum hat für viele einen höheren Reiz als die Altersvorsorge, die erst in 20 oder 30 Jahren in Anspruch genommen wird.“
Dabei bietet bereits der Aufbau eines solchen Vermögens in jungen Jahren Vorteile. Das wird heute oft nicht mitberücksichtigt. Die Freiheiten, auch mit kleinerem Vermögen, sind für mich heute schon Anreiz genug massiv zu investieren. Teilzeit-, Sabbatjahr, verlängerte Elternzeit, Frührente und auch Sicherheit bei Jobwechsel. Oder einfach nur eine gewisse Freiheit zu haben nicht alles machen zu müssen um wie gewohnt zu leben.
Chris K: der Vanguard ETF S&P 500 A1JX53 hat keine Wertpapierleihe und ist sehr günstig…
Zum Thema ETF Kosten bei den Sparplänen gehen nach unten. Bei der Onvista nehmen die für jede Ausführung jetzt 1 Euro. Und man darf jetzt keine 1000 Euro mehr rein packen, sondern nur bis 500 Euro. Seid Juni haben die das geändert und finde das ärgerlich xD zumal ich erst im märz begonnen habe zu investieren xD
Somit muss ich 1 Sparplan mehr ausführen als vorher und verliere dadurch natürlich etwas mehr von meiner Rendiete.
:( Tim, du hast große Freude an deiner Beteiligung an CTS Eventim. :(
Doch bei CTS Eventim geht es um ein Firmengeflecht, wo die Gewinne zwischen eigenen Töchtern wandern, bis nichts mehr übrig bleibt, wovon Steuer bezahlt wäre. (Wie bei Nike).
Die Staatsanwaltschaft untersucht bis heute: krumme Deals, Bestechung bei WM 2006, Steuervermeidung über britische Jungferninseln, Stiftung in Liechtenstein und 2009-2010 Verdienst mit kriminellen Fonds auf Cum-Ex-Geschäfte. Der Chef von CTS Eventim Klaus Peter Schulenberg (68) mit Villa in Bremen, ist 2 Milliarden Euro schwer und besitzt 43% der Aktien von CTS Eventim.
Ich mag keine Aktien von Steuervermeidern: Nike, Apple, Google, Amazon, CTS Eventim u.a.
:( 23.2.2015
https://investigativ.welt.de/2015/02/23/die-krummen-deals-des-tickethaendlers-eventim/
31.07.2019 :(
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/klaus-peter-schulenberg-der-gruender-von-cts-eventim-geraet-wegen-cum-ex-geschaeften-ins-zwielicht/24852906.html
@Benjamin: Die Banken werden das niedrige Provisionsniveau nicht mehr lange halten können, ohne dabei einzugehen. Die krebsen jetzt schon rum. Alles bis 1,5% Kaufprovision beachte ich nicht weiter. Sonst trifft man seine Anlagenentscheidungen nur anhand dessen, was gerade günstiger ist, nicht was besser ist. (Wobei ich nicht für alles 1,5% zahle, ich hab auch noch Sparpläne ohne Kosten.)
Ich hab p2p inzwischen 5 Jahre ausprobiert und muss sagen, dass es am Ende ein leichtes Minus gab. Die Zahlungsmoral der Leute ist teilweise extrem zweifelhaft. LG
Ich mag keine Aktien von Steuervermeidern
Die mag ich auch nicht. Ebenso sind mir Umweltzerstörung, Arbeitsbedingungen, Gesundheitsgefährdung, … bei vielen Unternehmen ein Dorn im Auge.
Auch wenn es mir Unbehagen verursacht … das ist die Kröte, die ich schlucken muss, wenn ich der Einfachheit halber „quick and dirty“ in einen All World ETF investiere.
@Lad, nun da bleiben dann aber nicht mehr viele Unternehmen übrig, in die du investieren kannst ;)
Das Wort Steuervermeidung finde ich ein amüsantes Wort. Wenn wir das Wort sezieren so stellen wir fest, dass es aus Steuer und Vermeidung besteht. In meinen Augen will jeder Private und jede Unternehmung nach Möglichkeit Steuern vermeiden wo dies möglich ist. Daher erwarte ich von Unternehmen an denen ich mich beteilige, dass sie Steuern wo mmöglich vermeiden, damit sie mehr Geld Investieren oder in Form von Dividenden ausschütten können.
Natürlich soll die Steuervermeidung im legalen Rahmen geschenen und falls dieser verlassen wird so sollen drakonische Strafen verhängt werden.
Zum Thema ETF Kosten bei den Sparplänen gehen nach unten. Bei der Onvista nehmen die für jede Ausführung jetzt 1 Euro. Und man darf jetzt keine 1000 Euro mehr rein packen, sondern nur bis 500 Euro. Seid Juni haben die das geändert und finde das ärgerlich xD zumal ich erst im märz begonnen habe zu investieren xD
Bei mir war es mit der DKB andersherum. Ich habe lange Zeit bei der Comdirect ungefähr 20€ pro Order gezahlt (9,90€ Grundtarif + irgendwie was prozentuales). Jetzt läuft der Hauptsparplan bei der DKB für 1,50€ Flat, praktisch egal in welcher Höhe.
Mein alter MSCI ishares liegt bei TER 0,5% (zugegeben, die TD ist super), der neue Vanguard Developed World bei 0,18%
Die Frage ist, wer bewertet denn, was legal ist und was nicht. Das ist mitunter Auslegung und es gibt Prozesse darum.
Es wird immer so propagiert, als wenn Steuern zahlen eine moralische Verpflichtung wäre. Die Aufgabe eines Unternehmens ist es aber nicht, Steuern zu erwirtschaften, sondern Rendite. Mit den Steuern beteiligt sich der Unternehmer nur an Allgemeinkosten des Umfelds, in dem er die Rendite erwirtschaftet. Und das nach völlig künstlich festgelegten Regeln. Das sind ja keine Naturgesetze.
Die spätere Verwendung der Steuergelder ist dagegen ein treuhändischer Akt und dessen Missbrauch gehört stark verfolgt. Hier sind Täter und Kläger aber leider Eins. Und die Gesetze wesentlich unschärfer als die Steuereintreibgesetze!
Von daher halte ich das nicht für ein relevantes Kriterium bei meiner Investmententscheidung.
@Steueroptimierung
Es ist ja auch nicht so, dass Steuergelder immer sinnvoll verwendet werden.
Wie die Milliarden leichtfertig verschleudert werden und mit wie wenig Motivation die Lücken über Jahrzehnte nicht geschlossen werden lassen sich hier prima nachlesen:
https://www.atypischstill.com/allgemein/die-zerstoerung-der-vermoegensbildung-eine-abrechnung-teil-i
Der Staat hat weniger ein Einnahmenproblem sondern ein Ausgabenproblem. Oder er lässt es sich leichtfertig illegal abknöpfen und tut nichts dagegen.
Die alljährlichen Steuergeschenke in Milliardenhöhe an Unternehmen, durch verschleppte oder gar nicht erst stattfindende Steuerprüfungen, wegen bewusst viel zu knapp gehaltener Personaldecke bei Finanzämtern und Strafverfolgungsbehörden, sind ja auch ein offenes Geheimnis.
Bloß den „heiligen“ Unternehmen nicht auf die Füße treten … ;-)
Aber was wird lieber massenhaft gemacht? Die Leute bringen ihr Papiergeld zur Sparkasse. Sie geben es auf ein Sparkonto und meckern, dass nichts dabei herauskommt.
Die Leute wollen Sicherheit. Da nehmen sie lieber -2 % Real-Rendite in Kauf, als langfristig 5 – 10 % an der Börse mit etwas auf und ab…
Dann sollte aber niemand über den aktuellen Zinskurs der EZB und die schleichende Enteignung der Sparer meckern.
VG,
whirlwind
@Rüdiger, gewagte These ;)
@Whirlwind, wer meckert denn über den Zinskurs der EZB, zumindest nicht unsere Politiker, die sich über Negativzinsen sogar freuen dürften (nur sagen tut es niemand ;) warum wohl?)
Der normale privat Anleger dürfte nicht mehr viel anzulegen haben, bei der realen Inflation und dem ganzen Konsum verhalten der großen Masse :-)
@Wohnung mit Domblick gemäß Stefan Merath ist die Aufgabe eines Unternehmens, dem Kunden einen Mehrwert zu bieten. Die Rendite fällt dabei quasi nebenbei ab. Sie wird benötigt um den Auftrag zu erfüllen. Das ist auch mein Motiv als Unternehmer. Steuern sollten in dem Land bezahlt werden, wo die Leistung anfällt oder wo die Mitarbeiter arbeiten.
Verrückt ist, dass viele Firmen die Steuern nicht im eigenen Land bezahlen. Damit schaden sie auf lange Sicht sich selbst und ihren Mitarbeitern. Denn die Situation im eigenen Land wird sich verschlechtern, wenn es kein Geld für die öffentliche Hand mehr gibt.
Grüße Mathias
@Sparbuchtreue
ich denke, dass der Hauptgrund der ist, dass die Leute was Finanzen angeht brutal kurzfristig orientiert sind. Kurzfristig ist -2% Kaufkraft nicht so dramatisch und eher theoretischer Natur. Dass eine lückenlose Erwerbshistorie eher die Ausnahme ist und noch mehr in Zukunft sein wird möchten die Leute flexibel bleiben. Eine sinnvoller Anlagehorizont von min. 10Jahre an der Börse passt da halt nicht so rein.
Ich persöhnlich konnte die langfristige Sichtweise erst mit Nachwuchs für mich so richtig als Grundeinstellung festigen. Davor hat es nicht so wahnsinnig viel Sinn für mich gemacht. Jetzt um so mehr :)
@gewagte Thesen ;-)
Gleich noch eine, diesmal aber nicht von mir, sondern vom Bankhaus Julius Bär. Ihre Analyse hat ergeben, dass die Negativzinsen die Folge von zu hohen Ersparnissen bei Staaten und Unternehmen in der Eurozone sind.
Julius Bär muss es wissen ;)
Als Laie fehlt es mir an Sachkenntnis, das beurteilen zu können. Das überlasse ich gerne den Spezialisten ;-)
Also uns sollen die negativen Zinsen recht sein :-)
So haben wir einen Zinssatz für unsere Wohnung von gerade mal 0.83% zu zahlen. Der 3-Monats Euribor wird vermutlich noch auf längere Zeit negativ bleiben. Sonst folgen auf Griechenland sofort Italien, Spanien, Portugal,…
Gleich noch eine, diesmal aber nicht von mir, sondern vom Bankhaus Julius Bär. Ihre Analyse hat ergeben, dass die Negativzinsen die Folge von zu hohen Ersparnissen bei Staaten und Unternehmen in der Eurozone sind.
@Rüdiger
Welche EU Staaten verfügen angeblich über zu hohe Ersparnisse? Wer kann mir da helfen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_europ%C3%A4ischer_L%C3%A4nder_nach_Staatsschuldenquote
Welche EU Staaten verfügen angeblich über zu hohe Ersparnisse? Wer kann mir da helfen?
Das Bankhaus Julius Bär vielleicht? Ich habe das auch nur gelesen.
@Negativzinsen,
meine Kurzversion des Laienverstandes dazu:
Stichwort dazu ist „Sparschwemme“, bzw. „Savings Glut“ (Bernanke).
Wenn kaum Geld nachgefragt wird, weil es für Unternehmen kaum Bedarf durch fehlende Investitionsanreize gibt (kein Wachstum möglich etc.), fallen die Zinsen. Man muss denen die Kredite regelrecht aufnötigen. Es macht keinen Sinn, wenn das billige Geld nicht in die Wirtschaftstätigkeit fließt, sondern nur in Aktien und Immobilien angelegt wird. Hier kommt die „Blase“ her, weil die normale Wirtschaft keine Verwendung hat. Es kann einfach nicht alles neu erfunden werden. Man kann also nur froh sein, wenn es nach wie vor einigermaßen genug „Konsumidioten“ gibt, die das Schiff über Wasser halten. Sparen bei Konsum ist der Tod der Wirtschaft.
Aber wenn niemand Verwendung für billiges Geld hat, dann stehen hohe Spareinlagen sehr störend im Weg. Es gibt dann mehr höher verzinste Verbindlichkeiten der Bank (Spareinlagen) als sinkende und schlecht an den Mann zu bringende Forderungen (Kredite/Hypotheken etc.). Es ist dann dringend geboten, die Spareinlagen äußerst unattraktiv zu machen, die Sparschwemme abzuschmelzen.
Das verschärfende Problem ist natürlich noch unser deutscher Exportüberschuss, den Trump aus US-Sicht völlig korrekt attackiert. Die US-Binnenwirtschaft leidet unter ihrem Exportdefizit, D profitiert in der heimischen Wirtschaft von ihrem Überschuss. Das sollte natürlich ausgeglichen werden, wenn man fair wirtschaften will. Es sei denn, das Gegenüber hat keinerlei Produkte zu exportieren. Aber man darf sich nicht mit hohen Importzöllen bei Exportüberschuss einmauern um den zu schützen.
Sollte es auf eine ausgeglichene Handelsbilanz mit USA hinauslaufen, dann kann das bei uns natürlich nur mit massivem Anschub der Binnenkonjunktur ausgeglichen werden („Die Pferde müssen wieder saufen“). Das hätten wir auch dringend nötig, wenn man an Bahn und Straßennetz denkt, vom Entwicklungsland D bei flächendeckendem, schnellen Internet ganz abgesehen.
Das hieße dann aber wieder Erhöhung der Staatsschulden, was der Normalbürger als etwas Negatives betrachtet. Er kapiert einfach nicht, dass wir eine Wirtschaft haben, die über Kredit finanziert ist. Wenn wieder viele halbwegs rentierliche Kredite ausgereicht werden können, dann darf der Bürger auf der anderen Seite auch wieder Geld horten auf der Bank.
Na ja… das „Witzige“ ist, sobald es denn soweit ist, dass die Wirtschaft durch Anschub wieder sinnvolle Investitionsmöglichkeiten für Kredite hat, es ihr also wieder besser geht, dann werden die Zinsen moderat steigen und die Aktien fallen, Und viele werden sich wundern.
So denkt es jedenfalls mir. ;-)
MS
Heute wäre ein guter Tag, nachzukaufen
Hilda
@Hilda,
bereits erledigt, aber langweilig…. RDSA…die kann man immer brauchen….
OKE wäre mir auch fast ins Körbchen geraten :)
hat noch Jemand was gekauft? wonach gelüstet es Euch?
.. noch ein paar LYB ins Körbchen gelegt
@ms
Ich sehe die Zusammenhänge ähnlich wie du. Gute Zusammenfassung.
@Kaufen
War doch heute nicht der Rede wert. Wir sind immer noch über Januar.
-M
@-M
ich kaufe regelmässig, ich bekomme regelmässig Dividende, so werde ich mich noch dieses Jahr und auch nächstes Jahr über genau diese Dividende dann freuen, sollte RDSA noch mehr fallen, so kann ich noch mehr kaufen, und mich noch mehr freuen :)
was machen denn Deine KHC?
RDSA meinst du Shell A?
Kraft ist seit März nix mehr groß passiert. Geduld ist gefragt. Nächste Woche kommen die zahlen.
Fresenius kommt langsam dahin wo ich sie haben will.
-M
@ JB
Die niedrigen Zinsen sind für niemanden gut. Kurzfristig für uns Aktionäre ja, allerdings für Banken und Versicherungen der Todesstoß.
Auch für Julius Bär, bei denen sieht es auch nicht rosig aus.
Alle verlassen sich auf die Notenbanken.
Der weiße Ritter. Aber diesmal nicht!
Zumindest in der Eurozone. Viel zu viele schlechte, überbewertete zyklische Unternehmen.
Und was das krasse ist. Junkbonds von Firmen im negativen Bereich ?
Im Millardenbereich….Die haben voll ein Ding am Helm bei der EZB.
Europa und Japan würde ich mir nicht ins Depot holen (etfs)
England ja, wenn der Brexit endlich kommt.
Ich bin auch Long mit meinem Momentum etf. Da wird nix verkauft. Allerdings bin ich auch short auf den mdax. Beide stocke ich auf. Ich sehe Potenzial nach unten als nach oben.
Das perfekte Portfolio gibt es nicht. Nur haben genug Studien gezeigt, dass man in der Regel mit etfs besser fährt. (Über Dekaden)
Leute und immer schön entspannt bleiben. Wir haben alle das gleiche Ziel.
Peace
Grüße aus Berlin
@-M
ja, ich meinte Royal Dutch Shell, wobei das Brit.Pfund jetzt gegenüber dem CHF recht abschmiert, was wohl auch Auswirkungen auf die Dividendenzahlungen haben wird.
Seit wievielen Dekaden gibt es ETF’s?
@fit und gesund
Immer wenn es etwas Aufregung gibt auf der Welt fliehen Menschen auf aller Welt in sichere Häfen einer davon ist der Schweizerfranken. Wenn sich die lage beruhigt so wird der Franken wieder abgewertet. Ich erwarte eine Erholung der GB Pfunds nach dem Brexit.
@Nico Meier,
das hoffe ich :)
Noch hab ich nichts nachgekauft, überlege bei Siemens aufzustocken. Reckitt Benckiser hätte ich gerne und LVMH, aber die dürfen gerne noch etwas tiefer stehen.
Ansonsten überlege ich auch mal Royal Dutch Shell mit ins Depot zu nehmen, neu gekauft habe ich zuletzt Bristol-Myers Squibb.
Die Sparpläne auf die ETFs laufen natürlich einfach monatlich weiter, auf einem separaten Konto. Deshalb schaue ich da wirklich nie rein :-)
Ich überlege auch noch, was der nächste Kauf wird. Geld genug auf dem Depotkonto habe ich, aber kann mich gerade schlecht entscheiden.
Daher halte ich jetzt einen Einstieg in GB Aktien für sinnvoll. So kann man von der Kurserholung und von der sich erholenden Währung profitieren sobald der Brexit durch ist?
@Nico Meier
Erster Index Fonds in den 70er Jahren
Erster börsengehandelte ETF Anfang der 90er
Beide implizieren passives Anlegen, also sie sind ne Weile am Markt und die Kosten werden weiter sinken.
Also Anfang der 90er Jahre wieviele Dekaden können wir denn nun ETF mit Einzelaktien vergleichen?
Richtig nicht mal ganz drei Dekaden aber immer schön überzreiben.
@ Fit und Gesund, Nico
Ich habe heute auch eine Position in RDS eröffnet. Wie gut der Preis ist kann man nie sagen. Für mich passt es langfristig. Habe 100 STK gekauft und kann schon in ein paar Tagen etwas Cash Back erwarten. Mit einem teuren Franken solltet Ihr doch aktuell gute Preise bekommen, oder übersehe ich etwas? Falls der Franken nicht noch stärker wird ist doch alles in Ordnung. Man kann ja auch nicht nur in der Schweiz investieren. Also ist eh immer ein wenig Währungsrisiko vorhanden.
An RDS war ich schon länger dran. Ich sage jetzt nicht, dass ich schon vorher UA (Under Armor) gekauft habe als sie eingebrochen sind. Sie sind die letzten Tage fröhlich weiter gefallen. Vor allem als Trump zum Handy griff.
Darf eigentlich jemand aus dem Umfeld von Trump mit Aktien handeln? Der hat ja eigentlich immer Insiderwissen. Man stelle sich vor eine Peking Ente wäre ihm nicht bekommen und er greift auf den Weg zum WC mit rotem Kopf zu seinem Handy. Da wüsste ich genau was ich schnell verkaufen würde…