Ich hoffe, Ihr hattet alle schöne Feiertage. Einen guten Rutsch wünsche ich schon einmal! Für das Neue Jahr machen sich ja die meisten Menschen gute Vorsätze. Ein guter Vorsatz ist natürlich das Sparen. Ich habe mir vorgenommen, auf Status-Symbole (weitgehend) zu verzichten. Wozu brauche ich noch den Porsche oder die Hermes-Krawatten für 200 Dollar das Stück? Das erfüllt mein Leben nicht mehr. Weg damit! An erster Stelle kommt natürlich meine Familie mitsamt meinen Freunden. Dann folgt auf Rang zwei das Sparen. Dinge und die Status-Symbole habe ich auf den dritten Platz verbannt.
Zum Punkt zwei auf meiner Prioritätenliste gilt: Ich spare nach der Methode des Value Investing. Freilich mache ich jede Menge Fehler, ich liege immer mal wieder ziemlich daneben. Fragen Sie mich bitte nicht nach diesen Fehlgriffen, es ist mir schlicht zu peinlich, dies hier kundzutun. Beispielsweise dachte ich, dass die Banken viel schneller auf die Beine kommen. Dass sich die Kurse derart in Luft auflösen, hat mich geschockt. Für mich gilt: Ich verkaufe nicht mit einem fetten Verlust. Ich sitze das aus. Wir hatten ohnehin ein fürchterliches Jahrzehnt an der Börse. Sei es drum. Ich kann abwarten.
Am besten funktioniert das Aktiensparen, wenn Sie sich auf die Kernelemente des Value Investings konzentrieren. Bei dieser Anlagestrategie gibt es meiner Meinung nach vier wichtige finanzielle Kriterien, die bei der Auswahl der Aktien zu beachten sind. Mehr brauchen Sie nicht zu machen. Den anderen Mist können Sie vergessen. Worauf es ankommt:
1. Dividenden
2. (Free) Cash Flow
3. Überschuss
4. Bilanz.
Außerdem spielt die Zinseszinsrechnung eine zentrale Rolle. Dieser Effekt basiert darauf, dass man auf den verdienten Zins wiederum einen Zins kassiert. Es ist eine Art Schneeball, der über die Jahre heranwächst. Je länger Sie warten, desto kräftiger wirkt der Hebel. Das ganze wird auch als das „achte Weltwunder“ bezeichnet. Vermeiden Sie Schulden, denn dann arbeitet der Zinseszinseffekt gegen Sie! Um den Effekt besser zu verstehen, empfehle ich Ihnen, mit einem Zinseszinsrechner im Internet wie diesen hier mit ein paar Zahlen zu spielen. Dann bekommen Sie ein besseres Gefühl für den Hebel. Schauen Sie sich diese Daten an: Bei einem Zinssatz von einem Prozent, verdoppelt sich das Kapital in 72 Jahren. Bei einer Rate von drei Prozent, verdoppelt sich Ihr Kapital in knapp 24 Jahren. Jetzt der Hammer: Aus 1,00 Euro können Sie in nur sechs Generationen bei einem Zinssatz von 4,00 Prozent ein Vermögen von gigantischen 328 Millionen Euro aufbauen (1,00 Euro, 4% Rendite, 500 Jahre).
Wer sich auf die oben geschilderten Kern-Punkte besinnt, der macht weniger Fehler an der Börse. Ganz vermeiden können Sie natürlich die Missgeschicke nicht. Leider! Fehlgriffe gehören einfach dazu. Einem Bäcker gelingt auch nicht jedes Brot.
Wo können Sie sich informieren?
Ich schaue gerne bei finanzen.net vorbei, für dieses Portal schreibe ich auch.
Ich bin ein Fan der beiden US-Blogs „The Motley Fool“ und „Seeking Alpha“. Beide Seiten folgen weitgehend der Strategie des Value Investing.
Der amerikanische Fernsehsender CNBC betreibt einen schönen Blog über Warren Buffett mit vielen Videos und Hintergründen.
WiWo-Kollege Ulrich W. Hanke schreibt über spannende Geldanlage-Themen in seinem Blog.
Die Börsenblogger schätze ich, weil sie die aktuelle Lage stets gut zusammenfassen und eine schöne Fundgrube für andere spannende Websites sind.
Mein Portfolio Online ist empfehlenswert, weil dieser Blogger in einfachen Worten komplizierte Zusammenhänge erklärt.
Unter meinen Lesern befinden sich einige engagierte Blogger. Bei denen lohnt sich auf jeden Fall ein Blick:
Welt-im-Chaos.blogpost.com,
Investment-Analyse.net,
Gieristgut.com,
Lochmaier.Wordpress.com. Der Berliner Journalist Lothar Lochmaier hat übrigens gerade den Roman „Schattenbanken“ herausgebracht. Eine Lektüre in Anlehnung an die aktuelle Finanzkrise.
Mein Freund Werner Rehmet schreibt täglich über die besten Dividendenaktien, er hat ein reichhaltiges Portal namens MyDividends.de rund um das Thema Dividende aufgebaut.
Mein Kollege von der „Euro am Sonntag“ Martin Blümel fasst immer schön die Geschehnisse an den Weltbörsen mit Sachverstand und Witz zusammen.
Zum Abschluss möchte ich Ihnen für das nächste Jahr noch mal das Aktiensparen anhand von zwei kurzen Videos veranschaulichen. Der „India Investor“ bringt die Anlagephilosophie nach Benjamin Graham, dem Vater des Value Investing, auf den Punkt. Sehen Sie hier:
Charlie Munger, der Geschäftspartner von Warren Buffett, den ich schon interviewt habe, resümiert über die Geheimnisse des erfolgreichen Investierens wie folgt:
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein verdammt gutes Börsenjahr 2012!
Das sind meine Finanzblogs für 2012
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Hallo Tim,
vielen Dank für die netten Worte über meinen Blog. Durch diese bin ich auf deinen Blog aufmerksam geworden und ich werde hier jetzt sicherlich noch öfter vorbei schauen.
Viele Grüße
David
Hi David,
ich bin um jeden guten Blog froh, den ich empfehlen kann.
Wer weitere Vorschläge hat, bitte hier posten. Ich werde bald ein Update der besten Finanzblogs bingen.
Hallo Herr Schäfer,
sehr interessanter Blog. Über „Umwege“ im Internet bin ich zu Ihnen gelangt. Sehr interessant fand ich Ihren Artikel zum „Zinseszins“, der genau meinem Denken entspricht.
Ich hoffe, dass mit der Zeit viele Kleinanleger diesen Effekt verstehen, damit Deutschland etwas mehr Geldanlager erhält und somit die Aktienkultur in Deutschland positiver wird.
Freundliche Grüße auf weitere interessante Artikel
René Schmidt
Hallo René Schmidt,
vielen Dank. Wir verfolgen beide wohl eine ähnliche Strategie, ein passives Einkommen aufzubauen. Die Value-bzw. Dividenden-Methode ist der Weg, um dem Ziel näher zu kommen.
Wir ernten, was wir säen.
Ihre Website ist übrigens spannend.
Alles Gute für 2012!
Beste Grüße
Tim Schäfer
Hallo Herr Schäfer,
es lohnt sich, ab und zu mal nach seinem eigenen Namen zu googlen, wie ich gerade festgestellt habe. Vielen Dank noch für die Erwähnung meines Blogs! Kennen Sie eigentlich schon mein zweites (neues) und privates Blog-Projekt? Siehe: http://www.hankes-historische.de.
Beste Grüße nach New York,
Ihr Ulrich W. Hanke
Hallo Herr Hanke!
Prima, dass Sie sich hier in meinem Blog entdeckt haben. Gratulation zum neuen Buch, das ist eine gute Idee. Ich drücke Ihnen die Daumen. Auch ihre Website sieht spannend aus. Sie brauchen etwas mehr Content. Aber der wird sicherlich noch kommen, nehme ich an…
Beste Grüße
TS