5 Aktien, die bärenstark in der Zollkrise sind

Ich habe 5 Aktien herausgefischt, die sich bislang gegen die Zollkrise stemmen. Sie sind jedenfalls kaum betroffen von den irren Zöllen. Washington und Peking überbieten sich gegenseitig mit neuen Zöllen – keiner will nachgeben. Es ist ein seltsames Schauspiel – diese ständigen Drohungen und neuen Zollschranken. Es ist in meinen Augen irrational, was passiert. Anstatt nach Lösungen zu suchen, werden neue Probleme geschaffen.

In diesem Umfeld sind mir ein Schädlingsbekämpfer, Bergbauer, Fitnessclub, Pflegeheim oder Pharmahändler positiv aufgefallen.

  1. Rollins: Der Kammerjäger ist in den USA Marktführer und expandiert ins Ausland, in 70 Ländern ist er. Australien, Europa, Mittlerer Osten, Asien, Afrika, Mexiko sind erobert worden. Auch in der Heimat kauft der Vorstand Konkurrenten wie zuletzt in Utah zu, um von Synergien zu profitieren. Er setzt auf das erfolgreiche Franchisesystem. Wer seit Dezember 1984 dabei ist, kann sich über 27.700% Rendite freuen. Der Familienbetrieb wird weiter wachsen und gedeihen. Haushaltsschädlinge müssen beseitigt werden. Etwa Kakerlaken, Mäuse, Ratten und Termiten. Übrigens starb Gene Hackmans Gattin am Hantavirus, das von Nagetieren übertragen wird. Die Bilanz ist nahezu frei von Schulden. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 10% auf 3,4 Milliarden, der Überschuss um 7% auf 466 Millionen Dollar. Das KGV ist indes mit 50 teuer, doch wächst Rollins. Es liegt am Bevölkerungswachstum und der fortschreitenden Urbanisierung. Infolgedessen lassen sich enorme Margen verdienen. CEO Jerry Gahlhoff bereitet zudem einige Übernahmen vor.
  2. CareTrust REIT: Das Seniorenheim hat 406 Filialen mit 42.000 Betten, wo Senioren mit Hilfe eigenständig leben können. 4,8% Dividendenrendite steuert die Gruppe bei. Seit 9 Jahren klettert die Dividende. Das Buchwert-Verhältnis ist mit dem 1,8-fachen vertretbar. Auch diese Pflegeheim-Aktien sind interessant: Omega Healthcare Investors, LTC Properties, National Health Investors.
  3. McKesson: Der Großhändler aus dem texanischen Irving verkauft Arzneien an Apotheken und Medizinprodukte an Krankenhäuser und Labore. In Europa betreiben die Texaner ebenfalls einen Großhändler mit Sitz in Stuttgart, ehemals Celesio bzw. Gehe AG. Unter Druck stand der Konzern, weil er am Vertrieb der Opioide beteiligt war. Die extrem starken Schmerzmittel, die es auf Rezept gab, stürzten die USA in eine Drogenkrise mit vielen Toten. Die 3 führenden Großhändler McKesson, Cardinal Health und  AmerisourceBergen haben deswegen enorme Strafen an die Behörden zahlen müssen. Die Aktie eilt nach dieser Krise wieder auf Rekordstände. Das 1833 gegründete Unternehmen ist gut aufgestellt, um von der alternden Bevölkerung zu profitieren. Mit rund 18 ist das KGV moderat.
  4. K+S: Seit langer Zeit läuft der Düngemittelkonzern schlecht. So sank der Kurs seit April 2022 von 34 auf 5,50 Euro. Nun erholt sich der MDAX-Titel seit einigen Wochen auf 13,69 Euro. Die Aktie notiert noch massiv unterhalb des Buchwerts. Auf die Börsenwaage bringt der Bergbauer 2,28 Milliarden, während das Eigenkapital mit 6,2 Milliarden Euro in den Büchern steht. Noch ist die Dividende gering, aber im nächsten Aufschwung kann sie steigen. Drogeriemarkt-Milliardär Dirk Roßmann besitzt 4% der Aktien. Rossmann hatte auch beim Kupferproduzenten Aurubis eine gute Nase gehabt: Er deckte sich ein, als der Kurs im Keller war. Wenn Rossmann Potenzial sieht, kauft er aggressiv. Klar lässt seit Jahren die Nachfrage nach. Es liegt an den niedrigen Preise für Feldfrüchte. Das hat dazu geführt, dass Landwirte vorsichtiger beim Düngemittelkauf sind. Die Preise bei kalihaltigen Produkten erholen sich aber wieder. Apropos Hoffnung: Ich habe K+S-Aktien in meinem Depot.
  5. Life Time: Der feine Fitnessclub, der lange Zeit Verluste schrieb, verdient mehr und expandiert. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 18% auf 2,6 Milliarden. Der Nettogewinn hat sich fast verdoppelt auf 156 Millionen Dollar. Die Verschuldung sinkt und der Ausblick erhöht. 179 Fitnessclubs gehören dazu, die großflächig sind. Dort gibt es neben den Gewichten und Mucki-Geräten auch Bistros, Saunas, Schwimmbecken, Basketballplätze und Arbeitsecken. Schau dir das Video einer Kundin an. Eine andere Fitnesskette ist auch massiv am Klettern: Planet Fitness, die ebenfalls einen Blick wert ist. Sie hat 2.722 Filialen, die 19,7 Millionen Mitglieder nutzen.

Welche Aktien hast du auf deiner Kaufliste?

Junge Amerikaner sind zuversichtlich, was ihr Börenerfolg angeht

Übrigens: Junge Amerikaner fühlen sich wohl mit den Möglichkeiten, die der Finanzmarkt ihnen bietet. Sie sind offen für „Buy and Hold“, Indexsparen, anteilige Aktienkäufe, Kryptoinvestments etc. Das zeigt eine neue Studie. 3 von 5 Amerikanern besitzen demnach Aktien. Die USA hat ein System geschaffen, wie man steuerbefreit für die Rente über die Aktienmärkte investieren kann. Die Programme heißen 401k, SEP IRA, Roth IRA etc. Auch ist durch die Gratis- und Neobroker wie Robin Hood, Fidelity oder Charles Schwab ein modernes System entstanden, wie man Investieren kann.

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Kiev
20 Stunden zuvor
Reply to  Tim Schäfer

@ Tim

Hier ist ein Langzeitchart vom S&P500. Die Bewertung war tatsächlich kürzlich höher, aber das KGV Verhältnis liegt bei dem Index noch immer ein gutes Stück (ca. 60-70%) über seinem Mittel.

https://www.longtermtrends.net/sp500-price-earnings-shiller-pe-ratio/

Natürlich gibt es für Einzelaktienkäufer auch schon jetzt attraktive Einstiege in hoffentlich langfristig gute Unternehmen.

Ansonsten ist das Niveau in der Breite aber nicht sehr günstig. Ein Sparplan bietet sich eventuell an. Vielleicht ist der Equal Weight eine Möglichkeit, wenn man aktuell in den S&P investieren möchte.

Wohin die Reise mit Trump gehen wird weiß wohl Niemand. Vielleicht haben wir gerade ein Tief von Dauer gesehen und es geht schnell bergauf. Vielleicht liegen wir gerade auch auf einem Zwischenhoch auf einem zähen Weg nach unten… Ein Sparplan ist vielleicht auch eine Idee.

Ich habe vor Weihnachten die Kinderdepots steuerlich optimiert durch Gewinnmitnahmen. Über höhere Sparpläne wird das Geld jetzt wieder investiert. Günstige ETFs sind langfristig natürlich sehr gut. Da kann sich jeder junge Investor über solche Möglichkeiten freuen. Wie lautet ein Spruch von Buffett noch einmal? Ich denke so in der Art: Wenn Ebbe ist sieht man wer eine Badehose trägt. Ich würde es anders ausdrücken. Wer ins Meer möchte zieht sich am besten vorher eine Badehose an. Auf Aktien übertragen muss man das Geld langfristig investiert haben. Wenn die Boote wieder steigen ist man dann entsprechend dabei.

Oder für Freelancer Sebastian. Aktuell kann man für dasselbe Geld sie vor einer Woche deutlich mehr Anteile von einigen langfristig guten Unternehmen erwerben. Es ist nicht auszuschließen , dass man für dasselbe Geld schon bald noch mehr Anteile bekommt. Aber irgendwann muss man auch mal anfangen.

Ich habe nur meinen europäischen ETF ein gutes Stück aufgestockt. Hier wird wöchentlich gekauft. Da bekomme ich gerade mehr fürs Geld als in der Vergangenheit.

Bruno
12 Stunden zuvor
Reply to  Kiev

Ich auch, habe die letzten 3-4 Jahre mein US Exposure von 50% auf 38% reduziert (fast ohne Verkäufe), aber Neugeld ging wieder mehr nach Europa und EM.

Wenn man den aktuellen „Crash“ sich langfristig anschaut, ist das, sorry der Ausdruck, ein Fliegenschiss:
https://www.multpl.com/s-p-500-historical-prices
S&P 500 Equal Weight ist interessant, könnte eine Option sein wenn der Markt noch weiter korrigiert sowas aufzunehmen (auch aus den Steuergründen wie gestern erwähnt).

Eine 40-50% Korrektur vom Hoch liegt immer drin, ich sage nicht, dass es so kommt, aber damit muss man als Investor grundsätzlich einmal rechnen, sonst darf man nicht investieren. Es kann es das auch schon gewesen sein, oder aber es kann auch noch mehr korrigieren wenn wir in eine Depression fallen. Wir wissen es ganz einfach nicht. Hätte man Leute vor 20 Jahren gefragt, wie die Märkte sich entwickeln, wie die Welt sich entwickelt, niemand hat das so vorhergesehen. Und das ist auch gut so. Und natürlich sind die weltweiten Aktienmärkte stark korreliert, man kann Risiko nicht weg diversifizieren. Japan vielleicht noch am Ehesten, aber dieser Markt ist auch schon gut gelaufen die letzten Jahre.

Ein Punkt wo gerade wieder einem bewusster werden sollte, es kommt auch drauf an, wo man lebt, Tim rechnet in USD und ihm kann eine USD Abwertung grundsätzlich mal egal sein, es ist auch gut für die US Konzerne, sie können ihre Produkte günstiger verkaufen. Er wird es höchstens am Rande merken, wenn die Urlaube ausserhalb der USA etwas teurer werden. Jemand der in Deutschland oder der Schweiz lebt, merkt das sehr wohl. Währungen schwanken ja nicht um den Mittelwert sondern befinden sich, ähnlich wie Aktien, in langfristigen Trends, und beim USD ist der z.B. gegenüber CHF abwärts gerichtet (mit starken Schwankungen). Seit 2000 hat das ca.2.5 % Rendite p.a. gekostet (ohne Inflationsbereinigung).

Eine gute Diversifikation in den Branchen hilft aber in solchen Zeiten trotzdem, habe Titel die hat es hart getroffen, andere haben sich ytd trotzdem gut entwickelt wie z.B. Berkshire, United Health, Coca-Cola, Nestlé, Barrick Gold etc. ist also gut auch solche Langweiler im Depot zu haben.

Kiev
5 Stunden zuvor
Reply to  Bruno

@ Bruno

Eure Schweizer Steuersituation mit den USA ist noch mal eine andere Nummer. Da muss man sich tatsächlich ein wenig mehr informieren, wo oder wie man investieren möchte… Mit den Jahren habe ich allerdings mehr Probleme mit Einzelaktien entdeckt als mit ETFs. Mir wurde noch nie ein ETF geschlossen. Hingegen wurden mir mindestens drei Aktien ausgebucht, da sie vom Markt genommen wurden. Bei einer russischen Aktie kam mir das allerdings nicht ungelegen. Bei den ETFs passiert eigentlich nichts was es Wert wäre davon zu berichten.

Einen Crash kann es immer gegeben. Dennoch betrachte ich die langfristig zu erwartende Rendite. Der S&P und NASDAQ sieht auf lange Sicht wunderbar aus. Dennoch bleibe ich hier aufgrund der Bewertung fern, da die mittlere Rendite bei den aktuellen Kursen eher nicht zu erreichen ist. Nach dem Kauf oder start eines Sparplans lasse ich die ETFs dann auch im Depot. Nach einem zukünftigen Einstieg in den NASDAQ werde ich sicherlich durch manchen Crash oder Korrektur gehen, die hier stärker ausfallen wird. Solange der Einstieg in Ordnung ist wird das langfristig schon gut. Ein- und Ausstiege sind mir zu kompliziert. Darüberhinaus ist das in Deutschland steuerlich betrachtet auch nicht sehr günstig.

Mats
1 Stunde zuvor
Reply to  Kiev

Bei welchem Niveau im SuP oder NASDAQ hast du denn Stand heute vor hier auch größere Beträge zu investieren?

StefanG67
10 Stunden zuvor

Kroger Corp sieht auch sehr stark aus.

Leonie
10 Stunden zuvor

Wenn ich mir die Berichterstattung ansehe müssten Aktien bereits um 50% gefallen sein.
Wenn ich in mein Depot schaue liege ich etwa 11% unter dem All Time high im Depot.
Die -11% sind zwar nicht so schön, aber es ist bisher auch nicht so dramatisch wie man es von der Berichterstattung her erwarten könnte.
Meine Dividendeneinnahmen sind im ersten Quartal zudem um über 25% gestiegen.
Da ich eh keine Verkäufe in Erwägung ziehe, ist mir das zur Zeit eh wichtiger als der Kurs. Ich hätte ja jetzt auch nichts verkauft, wenn mein Depot plötzlich 50% im Plus wäre. Genauso verkaufe ich nichts, wenn es jetzt plötzlich weiter abrauscht.
Ich finde die Berichterstattung derzeit allerdings grauenhaft.

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