5 abgestürzte Aktien, die heiß für die Wende sind

Ich liebe Krisenfälle. Stürzt ein Unternehmen aufgrund einer hausgemachten Krise ab, bin ich bereit, einzusteigen und abzuwarten. Es hat sich bei einigen ausgebombten Papieren wunderbar ausgezahlt. Etwa bei General Electric, Boeing oder Netflix zum Beispiel, diese Aktien mir viel Geld eingebracht. Unterbewertete Aktien, die zu stark gefallen und einen Blick wert sind, sind etwa Versorger, die unter den verheerenden Waldbränden in Kalifornien gelitten haben. Oder die größte US-Krankenkasse UnitedHealth, die 400 Milliarden Dollar umsetzt, aber ein Problem nach dem nächsten hat. Natürlich können Krisen riskant werden, wenn die Probleme nicht beseitigt werden. Es kann im schlimmsten Fall zu einer Insolvenz führen und dem Verlust des Einsatzes kommen.

5 Aktien, die gehasst werden fürs Depot

  1. Edison International: Von seinem Allzeithoch ist der Versorger um 36% gefallen. Es bestehen rechtliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit Waldbränden. Angeblich haben Vorstände falsche Angaben gemacht. Das drückte den Kurs unter 53 Dollar. Bei einem nur 7,5-fachen erwarteten Gewinn und einer Dividendenrendite von 6,25% ist die Aktie günstig. Doch stellt sich die Frage, wie Anleger die Risiken bewerten müssen. Analysten sehen ein Gewinnwachstum je Aktie von 24,5% im laufenden Jahr und ein Kursplus von 51% auf Basis der durchschnittlichen Kursziele.
  2. PG&E Corporation: Der kalifornische Versorger ist ebenfalls für Waldbrände verantwortlich gemacht worden und rutsche 2019 in die Insolvenz. Das Insolvenzgericht schützte den Konzern und seine Aktionäre vor dem Aus. Die führenden Anteilseigner sind die großen ETF-Anbieter Vanguard und Blackrock. Das KGV beträgt 9. Die meisten Analysten raten zum Kauf.
  3. Barrick Gold: Goldaktien bieten aufgrund ihres Produktionswachstums Aufwärtspotenzial. Der Preis für das gelbe Edelmetall kann aufgrund von Inflation, Finanzkrisen, steigender Staatsverschuldung und geopolitischen Sorgen steigen. Der Konzern aus Toronto will das wertvollste Goldminenunternehmen der Welt werden. Der Barrick-Kurs ist aber gegenüber Rivalen wie Agnico Eagle zurückgeblieben. Er dümpelt bei 21 Dollar. Das KGV ist mit 11 gering! Mit dem 1,5-fachen ist das Buchwertmultiple auch moderat. Die Dividende rentiert mit 1,8%. Barrick betreibt Minen auf 5 Kontinenten. Es hat enorme Goldreserven, was eine langfristige Produktion sicherstellt. Der Vorstand investiert zudem in fortschrittliche Technologien, um effizienter zu werden. Der Umsatz kam im letzten Jahr von 11,4 auf 12,9 Milliarden voran, der Überschuss stieg um 69% auf 2,1 Milliarden Dollar. CEO Mark Bristow macht viel Geld locker für Dividenden und Aktienrückkäufe. Die Aktie hat ein niedriges Beta von 0,33 – ein Schutz vor Börsenschwankungen. Mit einer Milliarde Dollar ist das neue Aktienrückkaufprogramm üppig.
  4. Tesla: Seit Jahresbeginn ist der Autobauer um 13% abgerutscht. CEO Elon Musk steht unter Druck durch seine Kontroversen. Ferner bestehen Ängste vor Zöllen. Langfristige Wachstumstreiber in den Bereichen KI, Energiespeicher und Robotaxis bleiben jedoch intakt. Der Tesla-Kurs erholt sich schon wieder. Das Stimmungstief scheint überstanden. Geduldige Anleger, die über kurzfristige Schlagzeilen hinausblicken, könnten hier eventuell einen attraktiven Einstiegspunkt finden.
  5. United Health: Ich habe die gestrauchelte Krankenkasse nach der Kurshalbierung gekauft. Der Kurs befand sich in einer Dauerrallye. Doch in den letzten zwei Jahren ging es abwärts. Ein Cyberangriff schockte. Es kamen Ermittlungen dazu. So untersuchen Staatsanwälte, ob mit den staatlichen Krankensystemen mehr Abrechnungen gemacht wurden als nötig (Überdiagnose, zu hohe Abrechnungszahlen?). Dann wurde ein Topmanager in Manhattan erschossen, als er auf dem Weg zur Analystenkonferenz war. Es sinkenden Gewinnen kollabierte der Kurs. Im Mai trat CEO Andrew Witty zurück. Ex-CEO Stephen Hemsley kam zurück. Der 73-jährige erhält Aktienoptionen im Wert von 60 Millionen Dollar (krass!), muss aber mindestens drei Jahre an der Spitze bleiben. Versorgt werden 50 Millionen Menschen. Die Tochter Optum hat 135.000 Ärzte und Kliniken angeschlossen. Die Tochter SCA Health betreibt OP-Zentren. Der Apothekendienst Optum Rx bearbeitet 62 Millionen Rezepte. Change Healthcare wickelt über ein Drittel aller US-Schadensfälle zwischen Apotheken, Ärzten, Krankenhäusern und Versicherern ab.
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Tom
8 Stunden zuvor

Für mich kommt nur Tesla in Frage.

Daniel
1 Stunde zuvor
Reply to  Tom

Mir sind ehrlich gesagt alle Autobauer irgendwie zu heiß bzw. ich könnte heute nicht sagen welche Autohersteller es in 30 Jahren noch überhaupt gibt. Ich glaube wenn ich überhaupt einen wählen müsste, dann wäre es wahrscheinlich Toyota, einfach weil die FIrma neben Automobil noch einen riesigen Bauchladen anderer Subunternehmen hat und weltweit einfach die Welt mit zuverlässigen Fahrzeugen beliefert.
Bei Tesla schwingt zwar auch noch der Bereich KI, Battery-Storage/Grid, Robotik und autonomen Fahren mit, aber ich sehe da zumindest nicht auf Dauer einen wirklichen Burggraben gegenüber Firmen wie BYD und co.

Daniel
1 Stunde zuvor

Hey Tim, gibt es in USA auch Äquivalente zu unserem Xetra oder Euwax Gold? Ich frage mich immer ein bisschen warum man auf Gold-Aktien setzt statt direkt auf Gold. Zudem hätte es hierzulande noch den Vorteil der Steuerbefreiung nach einem Jahr Haltefrist.

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