Juhu, der S&P 500 Index ist um 10% von der Spitze gesunken. Der Handelskrieg hat Spuren hinterlassen. Der Russell 2000, also der Index mit den kleinen Firmen, verlor gar 16% vom Höchstkurs. Ich kaufe Aktien zu. Wie wunderbar. Es ist so, als ob du zum Aldi oder Lidl gehst und die besten Produkte einen saftigen Rabatt haben. Warum nicht zuschlagen? Natürlich kann es noch günstiger werden. Aber es ist ein guter Startpunkt, um mit dem Einsammeln zu beginnen.
Klar hat die Konjunktur Feder gelassen. Wir haben eine neue Situation in den USA: Stagflation. Hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne und inflationäre Preise. Die USA müssen mit fauligen, ungepflückten Äpfeln und Orangen in Washington bzw. Florida, mit stillstehenden Baustellen im ganzen Land sowie explodierenden Preisen für Obst und Gemüse aller Art rechnen. Die Eierpreise sind so irre durch die Decke gegangen, dass die USA schon in Europa Eier im großen Stil kaufen möchten.
Was bin ich froh, Cal-Maine-Foods-Aktionär zu sein. Es ist der größte Frischeierproduzent der USA mit einem Marktanteil von 25%. Die Eierfirma hat ein KGV von nur 6 und dürfte von den Rekordpreisen profitieren. Was allerdings mir Sorge bereitet, ist eine Untersuchung des US-Justizministeriums gegen die großen Hühnerfarmen. Und ebenfalls stimmt mich nachdenklich, dass die Gründerfamilie wohl aussteigen will. Dennoch halte ich die Aktie für super spannend.
Was mir noch Sorge bereitet, ist die Konjunktur angesichts des Handelskriegs. Es scheint, als ist es eine schlechte Idee, die US-Wirtschaft einem sechsfachen Bankrotteur zu überlassen, dessen größter Erfolg darin bestand, in einer Fernsehshow einen erfolgreichen Geschäftsmann zu spielen.
Dieser Bürovermieter hat sich im Kurs halbiert und hat nun Chancen auf eine Erholung
Neben dem Eierproduzenten, der keine Schulden hat und im Geld schwimmt, sind einige abgestürzte Aktien einen Blick wert, glaube ich. Etwa der größte Bürovermieter der USA: BXP, ehemals Boston Properties. Der REIT-Konzern hat Büros in Los Angeles, New York, San Franciso, Seattle, Washington und natürlich Boston. Der Kurs hat sich gegenüber der Spitze halbiert. Der Gewinn ist massiv eingebrochen, doch dürfte er wieder zulegen. Ich überlege, ob ich bei dem Riesen einsteigen soll.
185 Objekte, darunter sind viele Wolkenkratzer, gehören den Bostonern. Fast 6% bringt die Dividende. Der norwegische Staatsfonds ist mit 8% Großaktionär.