Finanziell frei zu sein, fühlt sich herrlich an. Du bist niemanden zu nichts verpflichtet. Du machst, was Du für richtig hältst. Du kannst jedem Deine ehrliche Meinung sagen. Der erste Schritt in die Freiheit ist die Schuldenfreiheit. Du zahlst alles mit Cash. Nur keine Schulden mehr, ist Dein Motto.
Du musst arbeiten, sparen und investieren wie kein anderer, um später leben zu können wie kein anderer. Du hast dann die Zeit, um das zu tun, was Du schon immer tun wolltest. Du bist dann dem Rattenrennen entkommen. Frei zu sein von den Ängsten und Sorgen auf der Arbeit ist was Großartiges.
Du brauchst aber das passive Einkommen, um dem Hamsterrad zu entkommen. Als Fassformel gilt: Du brauchst das 25-fache Deines jährlichen Budgets an Ersparnissen. Anders ausgedrückt: Hast Du eine Million Euro im Depot, kannst Du dann 40.000 Euro davon jährlich ausgeben. Es entspricht der sogenannten Vier-Prozent-Entnahme-Regel. Mit dieser Regel wirst Du Dein Kapital nicht zu stark aufbrauchen. Es bleibt fortbestehen (durch Kurssteigerungen und Dividenden). Ich wäre etwas vorsichtiger und würde nur versuchen 30.000 oder 35.000 Euro im Jahr auszugeben.
Viele sehen das Sparen als Last. Dabei bringt es Freiheit. Freiheit ist was unbeschreiblich Tolles.
Ich suche ständig nach sinnvollen Sparmöglichkeiten. Als ich das Kabelfernsehen gekündigt habe, rief mich der Callcenter jede Woche an. Sie wollten mich zurückgewinnen. Ich sagte: „Zu viel Werbung. Ich verliere zu viel Zeit. Ich sitze unnötig vor der Glotzmaschine. Ich bin froh, dass der Vertrag gekündigt ist.“
Ich hatte keine Lust mehr, mein Geld für sinnlose Dinge auszugeben. Ihr müsst wissen: Ich habe fast 150 Dollar im Monat für Kabel-TV und Internet bei Time Warner Cable bezahlt. Ich fand das sauteuer. Dazu kommt: Die Werbung läuft ständig. Es nervt wirklich in den USA.
Das war jedenfalls in meinen Augen irre teuer. Ich habe jetzt nur noch einen Internetanschluß, der kostet um die 50 Dollar im Monat.
Ich kenne Nachbarn und Leute, die selbst den Internetanschluss gekündigt haben. Sie sitzen dann im Starbucks oder gehen in die Hauslobby, um ihre Emails abzufragen und etwas zu arbeiten.
Es gibt Leute, die behaupten glatt, es ist von Vorteil in einem Café (satt zuhause oder im Büro) zu arbeiten.
Ich lebte lange Zeit nach dem Studium wie ein Student weiter. Ich nistete mich in WGs in New York ein. Es war eine wunderschöne Zeit. Alle paar Jahre war ich in einer anderen WG, bis ich irgendwann eine kleine Wohnung mietete. Keiner wollte sie mieten. Die winzige Wohnung war ziemlich dunkel. Im Erdgeschoss war eine Mitnahme-Pizzeria, wo ständig Leute ein- und ausgingen.
Ich mietete die rustikale Wohnung. Und es war gut. Ich lebte weiterhin wie ein Student. Ich kaufte im Discounter ein. Ich kochte oft Chili. Mit viel Gewürzen. So ähnlich wie in diesem Video-Rezept. Ich kochte für drei Tage vor. Eine Portion hat mich vielleicht 3 Dollar gekostet. Mehr nicht. Es war lecker. (Mittlerweile esse ich kein Fleisch mehr.)
Mir machte es nichts aus, eine Flasche Wein für 7 oder 8 Dollar zu trinken. Was soll daran schlecht sein?
So sah übrigens meine WG in der Lower East Side aus. Es war wirklich nett. Und die Orchard-Straße gefiel mir sehr gut:
” Du bist niemanden zu nichts verpflichtet. Du machst, was Du für richtig hältst. ” Das ist ok. Wer sich aber z.B. für Familie entscheidet oder seinen alternden Eltern im Lebensabend vermehrt zur Hand geht, geht eben eine gewisse Verantwortung ein und kann daher logischerweise nicht so frei agieren.
Es ist wohl eine Sache der eigenen Einstellung. Dinge wie Verantwortung und Mut! Ich selbst sehe so ein Modell eher stückweit als eine Flucht aus gesellschaftlicher Verantwortung. Als Menschen tragen wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung.
Die Gesellschaft gibt einem etwas (Infrastruktur, Erziehung, Ausbildung, Sicherheit…). Also sollte man auch etwas zurück geben und Verantwortung übernehmen. Das ist unbequemer und kostet Mut. Kinder erziehen z.B. kann Kraft kosten. Kohle sowieso. Die alten pflegebedürftigen Eltern zu unterstützen oder ehenamtlich tätig zu sein auch. Es gibt einem aber eine andere Art von Reichtum, Einen, der nicht von der Kohle abhängig ist. Und eine Gesellschaft ist z.B. darauf auch angewiesen dass eben auch gut gebildete Leute Nachwuchs bekommen. Nicht nur soziale Problemgruppen. Und das Steuereinnahmen fließen oder Leute ein Ehrenamt uneigenützlich übernehmen.
Sorry, ich sehe hier aufgrund der starken Ausprägung doch eher eine Art Flucht vor sich selbst. So, jetzt könnt ihr losschimpfen. Wer aber einmal neutral auf die Thematik sieht,wird mir zumindest ein Stückweit recht geben! So kann eine Gesellschaft nicht funktionieren.
guten Morgen Tim und allen anderen.
Das sind tolle Einblicke in deine Vergangenheit. Gerne mehr davon.
Das mit der nicht vorhandenen Waschmaschine stelle ich mir recht umständlich vor. Das wäre für mich nichts.
Aber das mit dem Kochen und den WGs finde ich toll. Im nachhinein hätte ich auch gerne mal in einer WG gelebt.
Wo kaufst Du eigentlich ein? Die großen supermarkt Stores sind doch eher ausserhalb oder?
Das mit dem Starbucks ist natürlich so ne Sache. Wenn man 20×3 USD für nen Kaffee rechnet wäre der Anschluß daheim günstiger. Aber so kommt man auch mal raus.
IN NYC gibt es ja aber auch mittlerweile kostenloses WIFI. Da werden alte Telefonzellen umgebaut und dafür genutzt.
Mich würde es generell mal interessieren, wie teuer man in New York lebt. Da gibt es sicherlich ganz andere Preise. Alleine die Versicherung für deine Wohnung ist sicherlich nicht billig.
Ich finde 2er WGs optimal. So kann man ggf. eine 3-Zimmer- Wohnung kaufen und 1 Zimmer untervermieten. Selbst zur Miete sind 400-500 warm ok, alleine zahlt man schnell 700-800 in meiner Gegend. Ich habe 3 Jahre während des Studiums in einem Wohnheim gewohnt. Da erlebt man sehr viel und hat Abwechslung.
Das studentenähnliche Leben sagt auch mir sehr zu. Man ist dankbar für gebrauchte Möbel, achtet eher auf Funktion statt nur Ästhetik.
Hallo Tim,
also ohne Waschmaschine kommt man mit einer 3-köpfigen Familie nicht aus. Aber man nutzt sie und lastet sie immerhin aus. Und nebenbei lohnt es sich bei der Anschaffung einer Waschmaschine wirklich etwas mehr in die Brieftasche zu fassen, wir kauften im Abverkauf ein Auslaufmodell von Miele. Das ist nun 7 Jahre her und sie läuft weiterhin wie ein Uhrwerk. Und das kostengünstig, ich glaube nicht, dass das Waschbecken vom Wasserverbrauch und Energieverbrauch da mitkommt. Gut, rechnet man die Anschaffungskosten gegen, könnte es sein, dass wir nun vielleicht pari sind. Aber dafür ist es ein großer Komfort- und Zeitgewinn.
Was wir aus Kostengründen noch immer nicht haben, das ist ein Trockner. Der verschwendet so viel Geld in Form von Strom! Und für was braucht man es? Wir haben zwei Metall-Gestelle zum Aufhängen, das reicht völlig selbst am Waschtag.
In einer WG lebte ich nur wenige Monate in meinem Leben. Dafür immer in kleinen Wohnungen (oder auch mal in einer Kaserne). In meiner Jugend dagegen war für mich bei meinen Eltern ein Haus normal. Vergleiche ich es heute, muss ich sagen, dass die Beschränkung und ein klein wenig Enge fast schon angenehmer ist, als Platz der letztlich oft nur Leere bedeutet.
Was hier leider manchmal zu kurz kommt ist, so finde ich, dass man ein Musterbeispiel an verantwortungsvollem Umgang mit der Natur ist. Wenig Auto, viel ÖPNV, wenig Wegwerfkonsum, nachhaltiges wirtschaften, wenig unnötiger Nippes, verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmittel (insbesondere zur Menge die im Müll landet. Da bekomme ich einen dicken Hals!).
Auch wenn ich sie nicht auf Bundesebene wählen werde aber die Grünen könnten an sich Stolz auf uns (Neo)Kapitalisten sein. ;-)
Hallo Tim,
ich lebe auch auf 52qm, was ich echt toll finde. Habe auch fast mein ganzes Vermögen in Aktien investriert. Jedoch machen mir meine hohen Studienkosten Sorgen. Bin im Moment dabei mich für einen 450€-Job zu bewerben im Home Office!
@ Larissa
Ich lebe sparsam. Mit wenig Plunder. Wenig Zeug. Es findet wenig Verschwendung bei mir statt. Ich habe kein Auto, kein TV-Gerät, keine eigene Waschmaschine… Es ist finanziell und ökologisch gewissenhaft.
Familie, mein Partner, Freunde sind mir sehr wichtig. Sie spielen eine sehr große Rolle in meinem Leben.
Ich spende jedes Jahr und helfe manchmal für einen guten Zweck aus (Suppenküchen etc.).
@ Christoph
Viele New Yorker nutzen Waschsalons. Du hast einen Sack, da kommt Deine Wäsche rein, und dann läufst Du damit in den Waschsalon.
Ich gehe in mittelgroße und kleine Supermärkte in der Nachbarschaft. Alles zu Fuß. Manchmal gehe ich mit einem Rucksack zum Bauernmarkt am Union Square.
@ Ex-Studentin
WGs in Manhattan sind recht teuer. Da kannst Du pro Person mit 1.000 bis 1.200 Dollar je Monat rechnen. Wer etwas außerhalb geht, kommt auf unter 1.000 Dollar.
@ Jan
Wie gesagt, viele New Yorker gehen in Waschsalons. Dann gehst Du mit der Nutzung der Waschmaschine sorgsamer um. Lebemenschen lassen sie zuweilen laufen, mit zwei Unterhemden und einem T-Shirt drin.
Stimmt. Ich habe wenig Plastikkram und Plunder. Ich nutze ÖPNV, Rad und Beine. Das schont die Umwelt. Und schont den Geldbeutel.
@ Stefan
Mit einem Nebenjob kannst Du sicherlich die Studienkosten in den Griff bekommen. Wir haben in unserem Haushalt 33qm je Person.
Lieber Tim,
“Finanziell frei zu sein, fühlt sich herrlich an”,
da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Freiheit ist etwas herrliches. Selbstbestimmt handeln und die Konsequenzen selbst zu tragen, im Guten wie im Schlechten, erachte ich als Fortschritt und als Privileg.
Geld hat viel mit Glaubenssätzen und Überzeugungen zu tun. In Deutschland höre ich oft Sprüche wie diese:
Geld verdirbt den Charakter.
Hinter jedem großen Vermögen steht ein großes Verbrechen.
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt (https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis_vom_Nadel%C3%B6hr)
Kein Wunder also, dass es unter dem Vorwand der „sozialen Gerechtigkeit“ künftig zu noch mehr Umverteilung kommen soll. Auf dem Weg vom (sinnvollen!!!) Sozialstaat zum staatlichen Alleskümmerer. Martin Chulz fordert dazu für die SPD aktuell, dass “Riesenvermögen” höher belastet werden müssten als kleine und mittlere. Er sprach sich dafür aus, die „günstige“ pauschale Abgeltungsteuer von 25 Prozent auf Kapitalerträge abzuschaffen und lobte Vorschläge für eine weitere „Reform“ (gemeint ist eine Erhöhung) der Erbschaftsteuer.
Bin mal gespannt, was künftig in Deutschland als kleines, mittleres und Riesenvermögen gelten wird. Mein Tipp: ab 10.000 € kleines Vermögen, ab 100.000 € mittleres Vermögen und ab 500.000 € Riesenvermögen. Werte wie fleißig sein („Leistung muss sich lohnen“), Verzicht üben, etwas aufbauen, um die eigene finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, kommen dagegen gar nicht mehr vor. So könnte es bald noch schwerer werden, Ersparnisse zu bilden, aus denen mal passives Einkommen fließen kann.
@ Snoopy
Ich finde die Entwicklung bedenklich.
Wünschenswert ist ein Staat, der seine Bürger fördert, selbst vorzusorgen und etwas aufzubauen – aus eigenen Stücken. Es ist doch herrlich, wenn Menschen sparen und investieren. Dann liegen sie hinterher dem Staat nicht auf der Tasche.
Leider geht es in Deutschland um Neid. Natürlich sollen Superreiche und Reiche ihren Teil beitragen. Aber verantwortliche Vorsorge sollte geschützt werden.
Die Amerikaner haben herrliche Aktienspar-Möglichkeiten geschaffen. Sie sind steuerfrei. Der Chef hilft mit einem Zuschuss für das Aktiendepot aus. Sie heißen 401(k), Roth IRA… So etwas wünsche ich mir für Deutschland. Riester ist leider eine Katastrophe geworden: Zu viele Gebühren und keine Rendite.
Hi Tim,
sehe ich genauso. Habe auch nach meinem Studium noch mehrere Jahre in einer WG gewohnt.
In einer Wohnung hatten wir damals sogar die Dusche in der Küche, weil es baulich nicht anders möglich war.
Die niedrigen Lebenshaltungskosten machen da echt viel aus. In dieser Zeit habe ich den Grundstein für mein Depot und meine Eigentumswohnungen gelegt.
@ Axel
Prima. Meine WGs waren eine wunderschöne Zeit. Auch das Studentenwohnheim.
So war es bei mir auch. Wenn Du jeden Monat 500, 1.000, oder 2.000 Euro weglegen kannst, ist das herrlich.
Teure Kleidung, Möbel, Schnickschnack, Schmuck, Restaurants… hat mich nie sonderlich interessiert. Ich habe lieber weniger Plunder. Und mehr im Depot.
Ich wünsche Dir und all den anderen Lesern ein wunderschönes Wochenende!
Hallo Tim,
das Chilli-Rezept ist ja hervorragend! :) Bier im Chilli? Das werde ich mal ausprobieren.
Zum Thema Fernsehen: Bald wird bei uns das DVB-T Fernsehen ersetzt gegen DVB-T2. Dafür braucht man dann einen neuen Empfänger und um die privaten Sender weiterhin zu empfangen muss man ein Abo abschließen. Wir werden das zum Anlass nehmen, vorerst völlig auf Fernsehen zu verzichten. Es geht dabei doch hauptsächlich nur noch um “Berieselung”. Die wirklich interessanten Inhalte findet man heute im Internet.
Ich habe z.B. gerade eine super Reportage über Warren Buffet auf Youtube gesehen. Die ist schon etwas älter aber dennoch nicht minder interessant. Er spricht immer von “wonderful companies”.
Die neue Reportage “Becoming Warren Buffet” fände ich auch interessant, dafür braucht man aber einen HBO-Account.
Ebenfalls ein schönes Wochenende wünscht,
SeBo
Stimmt Tim, ein dickes Depot ist super und beruhigend.
Aber (ab) wann (Summe, Alter usw. ) fängt man damit an, davon zu profitieren, davon was zu haben? Die Antwort wird sicher individuell sein. Aber nicht desto trotz interessiert mich deine Meinung und die der anderen diskutierenden.
@ SeBo
Das Chili ist super gesund. Und schmeckt. Wir machen die vegetarische Variante: Bohnen, Paprika, Zwiebel, brauner Reis, etwas Käse drüber und viele, viele Gewürze.
Warren Buffett kauft seine “wunderbaren” Firmen und behält sie Dekaden lang oder für immer. Das verstehen die meisten Börsianer nicht. Sie denken immer ans Verkaufen.
@ Leo
Ok, wann beginnt das Leben?
Du sparst und investierst wie ein Irrer. Wenn Du das 25-fache Deines jährlichen Budgets zusammen hast, kündigst Du Deinen Job. Dann beginnt das Leben. Ich habe nur noch eine freie Mitarbeit. Keinen 8-bis 17-Uhr-Job.
Du ziehst dann dahin, wo Du (und eventuell Deine Familie, wenn Du eine hast) hinwollen. Die einen gehen nach Costa Rica, andere nach Kroatien oder Tunesien (Leser PIBE350 ist dort). Ich wählte New York. Ich reise viel. Ich gehe auf etliche Events. Ich lese ewig jeden Tag. Ich mache jeden Tag Sport. Sehe Familie, Freunde. Jeder Tag ist ein neues Erlebnis. Ich stecke mir Ziele.
Ich rate jedem, einen kleinen Nebenjob beizubehalten – auch wenn man finanziell frei ist. Das ist finanziell vernünftig.
Ich sehe keinen Sinn darin, jede Woche neuen Plunder zu kaufen. Ich brauche kein Auto. Ich brauche nicht immer das neueste Handy oder Computer. Ich trage meine Kleidung jahrelang. Viele Jahre sogar. Ich brauche nicht ständig im Restaurant zu sitzen.
Wie definierst Du in diesem Fall das Budget?
Ich habe es noch nicht ausgerechnet, aber lebt man dann genau so weiter wie bisher nur mit deutlich weniger Arbeit?
Der Autohersteller Smart wirbt bei uns in der Stadt mit:” life is too short for a long car”; sinngemäß nicht auf die Werbung bezogen ein guter Spruch. Ein zu teures Auto sollte man sich nicht leisten wenn man viel sparen möchte, sonst ist das Leben tatsächlich zu kurz um den Zinseszins zu nutzen
@Leo
Ich glaube das Ziel, das du herausfinden möchtest ist wirklich extrem individuell und kommt auf deine Lebensumstände an.
Ich wundere mich auch immer wieder, wenn hier Summen von 500.000 oder 1 Mio genannt werden um dann sagen zu können “Jetzt bin ich finanziell frei!
Ich finde, man ist schon viel früher finanziell frei. Sofern man keine Schulden hat und keine Protzkarre fährt und nicht in einem Schloss wohnt. Da hier ja viele so aufs sparen aus sind und auch sagen, dass sie sparsam leben, wundere ich mich, wenn solche Beträge fallen.
Mein Plan ist, noch ein paar Jahre normal weiterzuarbeiten, bis ich an meine “Freiheitsgrenze” angelangt bin. Diese liegt aber viel weiter unter den 500k. Mein Ziel ist ein Aktiendepot von 200.000 €. Ich setzte einen Nettoertrag pro Jahr von 8% im Durchschnitt an. Bisher (6 Jahre an der Börse) lag ich immer mehr oder weniger deutlich über diesen 8%. Mit ist auch klar, dass es das nicht immer spielen wird. Aber im Durchschnitt kann man das schon schaffen.
Mit diesen 8% hast du (falls du davon leben möchtest) schon 16.000 € Nettogewinn. Das reicht zwar noch nicht so richtig für ein tolles Leben (allerdings müssen nicht wenige mit weniger auskommen) aber ich möchte ja nicht nur in der Hängematte liegen und in den Himmel schaun.
Wenn ich mein Depot zusammen habe, möchte ich mir einen netten Halbtagsjob suchen. Hier kannst du (gering angesetzt) locker mit einem Gehalt von 1.200 € rechnen. So hast du im Jahr schon einmal ein Nettoeinkommen (Aktiengewinne + Gehalt) von ca. 33.000 €, was 2.750 € im Monat ergibt.
Ich für meinen Teil kann mit 2.750 € im Monat WELTKLASSE leben. Ich brauche nicht mal das, deswegen kannst du gerne bei der Nettoaktienrendite auch weniger ansetzen. Falls ich nichts mehr sparen möchte und nur von meinen Aktien + Halbtagsjob schön leben möchte, reichen mir LOCKER 1.500 € im Monat. Falls ich bei der Aktiennettorendite nur magere 2% annehme, komme ich bei einem Halbtagsjob (1.200 im Monat) immer noch auf ein Nettoeinkommen von 1.733 €.
Mich würde interessieren, was ihr darüber denkt über meine aufgestellte Rechnung :-)
Ich finde, ich habe nicht übertrieben und die Summe von 200.000 ist sehr realistisch zu erreichen und ich verstehe nicht wieso manche 500k oder mehr “benötigen”. Klar mehr ist mehr und man kann noch sicherer sagen, das man es geschafft hat…
Was meint ihr über meinen “Plan”?
Edit: ach ja, ich bin 33 und seit dem ich 27 bin an der Börse aktiv. Ich möchte mit 40 die 200k beisammen haben.
Liebe Grüße
Michael
Huhu Michael,
ich halte den Plan für absolut nachvollziehbar. Ohne Kinder würde sogar nur Halbtagsjob reichen und das Depot könnte alleine weiter wachsen. Aber die 8% Entnahme wird nicht ohne Weiteres klappen. Du kannst Glück haben und der Markt entwickelt sich in der Zeit prächtig, du kannst Pech haben und entnimmst dein Geld in Krisenzeiten und dein Depot erholt sich davon nicht mehr.
@Studentin
Danke für deine Antwort.
Wie gesagt, du kannst gerne auch 4% oder sogar nur 2% im Durchschnitt annehmen. 4% im Schnitt sollte sich schon ausgehen, sonnst braucht man gar nicht in Aktien investieren. Mit meiner dargestellten Entnahme greife ich das “Kerngeld” noch nicht einmal an und es ist ja nicht gesagt, dass nicht – wenn ich die 200k zusammen habe – weiteres Geld in das Depot fließt.
Es ist ja auch alles sehr niedrig angenommen. Man kann ja auch mehr als die 1.200 € im Halbtagsjob verdienen. Mein Aktiendepot kann mit 40 auch größer sein und die Rendite auch über 8% liegen. Außerdem arbeite ich vielleicht auch bis 45 Vollzeit :-)
Das soll alles nur ein grober Lebensplan sein. Wie es in 2, 3, 5 oder 10 Jahren bei mir aussieht, das wird sich weisen und daran muss ich mich dann auch anpassen.
LG
Michael
Also ich halte den Plan von Michael für sehr unausgegoren.
Deine Nettorendite von 8% ist möglich, aber nur in der Hausse. Du hast nun erst 6 Jahre Erfahrung an der Börse und damit außer die Euro-Krise kaum etwas mitgemacht. Warte mal ab, die Börse ist keine Einbahnstraße. Dazu kommt die Inflation. Es reicht ja nicht aus, dass du die 200.000 erhälst. Die Inflation arbeitet gegen dich. Die EZB strebt die knappe 2% an, die sie irgendwann auch wieder dauerhaft erreichen wird. Allein dadurch erhöht sich dein anzusparendes Kapital in den 13 Jahren die du dir gibst auf 260.000 Euro. Bis zu deinem 67 müssen schon 440.000 Euro auf dem Depot liegen um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Da hast du deine halbe Million ;-)
200.000 reichen nicht, außer du hast nichts im Leben vor. Kinder, Familie, Ausbildung, Arbeitslosigkeit, usw. sind sind damit schwer bis nicht zu stemmen. Auch sind Belastungen nicht eingerechnet, wie mal irgendwann eine neue Küche (ja, auch eine von Ikea kostet 5.000-10.000 ), Mieterhöhungen oder sonstiges Unvorhergesehenes.
Du möchtest nur einen Halbtagsjob? Leider scheint dir die Konsequenz daraus nicht bewusst zu sein: Nur halbe Rentenbeiträge. Was machst du dann im Alter, wenn der Rententräger dir dann nur noch 43% deines letzten Gehalts deines Teilzeitjobs überweist? Und das wohlgemerkt mit 67, so lange musst du erst mal durchhalten. Auch in einem Halbtagsjob nicht leicht.
Wenn finanzielle Freiheit schon mit 200.000 beginnen würde, wäre es schön. Wir geben zu dritt gerade einmal rd. 2.750 aus. Und damit leben wir sehr gut und gönnen uns das ein oder andere. Aber das dauerhaft sicher aus nur einem Halbtagsjob und ein paar Aktien zu erwirtschaften halte ich für nicht weitsichtig. Aber du hast ja noch 13 Jahre, genügend Zeit also deine Theorie auf die Probe zu stellen. Ich wünsche dir trotzdem viel Glück damit und hoffe, auch wenn ich Bedenken habe, dass du es für dich schaffst!
Nebenbei, durch Lohnerhöhungen gerade bis zu den 40ern wirst du vermutlich dein Ziel viel früher noch erreichen. Ich drücke dir die Daumen.
Edit: Sorry, ich hatte im Gedächtnis du wärst 27. Aber du bist ja bereits 33. Ich rechne nun die Zahlen nicht erneut, kann ja jeder selbst mit einem Zinseszinsrechner machen. ;-)
@Michael also ich denke du wirst deutlich mehr benötigen.
das mit dem halbtagsjob und 1.200 netto wird sehr schwierig. Kommt natürlich auf die Branche auch an aber in einem normalen job Versicherung zb da wird das kaum machbar sein denke ich.
ich wäre mit 1.500 netto frei. das heisst ich bräuchte keinen job. davon würde ich 500 als kv abziehen (mit Luft natürlich). des weiteren werde ich nur von 66% der dividenden ausgehen so bin ich halbwegs sicher wenn manche unternehmen die Dividende streichen würden. wobei 33% schon sehr viel wären.
Generell finde ich deine Idee super denn du hast ein Ziel. Das habe ich auch aber bin leider später darauf gekommen.
Ich hoffe in 18 Jahren soweit zu sein. Gerne natürlich auch früher
@Michael @Ex-Studentin
Ich denke nämlich auch, dass das Eintrittsvoraussetzungen in die finanz. Freiheit ist so individuell wie eben das Leben davor gewesen ist. Das schönste an dieser Freiheit wie auch an der anderen ;-) , dass man sich sicher und finanziell keine Gedanken machen muss.
Meine Familie (42 und 44) , bald zu viert, habt relativ geringes Einkommen durch unsere Jobs. Allerdings Dank des rationalen Denkens und Handelns bis in die hinterste Ecke des Alltags haben wir geschafft, in einer abbezahlten Immobilie zu leben und einige Immobilien zu erwerben, mit denen wir mtl. 676 € vor Steuern einnehmen. Dazu kommt unser gut angehäuftes Depot mit einem passiven ETF-Engagement.
Ich möchte natürlich wissen, ab wann und wie man von seinen “Errungenschaften” profitieren kann? Weiß aber auch, dass dies eher eine rhetorische Frage ist…
Wir bereuen es jedenfalls nicht, diesen Weg (eigentlich unbewusst und ungeplant) eingeschlagen zu haben und finden den Austausch unter den ähnlich denkenden auf den Blogs wie diesem super!
@Leo
Bei mir ist es ähnlich. 2004 ein Mehrfamilienhaus gekauft (6 Wohnungen). 2 Wohnungen bewohne ich selbst (Durchbruch) und 4 Wohnungen sind vermietet. Die Mieteinnahmen decken heute den Kredit und die Verwaltungskosten ab. Ich selber wohne seit letztem Jahr Mietfrei. Laut Tilgungsplan wird die Immobilie 2025 vollständig getilgt sein. Bis dahin wird ein Teil für Rücklagen zur Seite gelegt und ein anderer (großer) Teil, geht in das Dividenden-Depot. (Ziel-Summe: mindestens 300.000 Euro) Die Kombination aus gutem Gehalt + Mietfrei wohnen, ermöglicht natürlich eine hohe Sparquote. (Etwa 50%). Mein Ziel ist klar gesetzt: Finanzielle Freiheit ab 2025. Dann wäre ich 44 Jahre alt. Mein Familienstand: Verheiratet. 3 Kinder. Alles machbar! :)
Wünsche allen weiterhin maximalen Erfolg! Beste Grüße.
@Michael
Ich versuche mir anzugewöhnen das nicht mehr das zu kommunizieren. Ist schon sehr auf Kante gerechnet und 500 K wären bei einem saftigen Crash zur für dich Unzeit schon etwas beruhigender, aber man kann ja mal minimalistisch ranrechnen. Der eine geht in einem spartanischen Umfeld auf, der andere unter.
Ein paar Gedanken dazu habe ich auch noch.
evtl lebt man in einer “Bedarfsgemeinschaft”, bringt Vorteile.
Halbtagsjob und Minijob geht evtl auch um die Krankenversicherung, die frage ist doch ab wann taucht diese als “Fixkosten” auf dem Giro auf. Rentenversicherungsbeiträge so weit wie möglich runter. Nebenbei es ist gefühlt schon ein unterschied ob ich für 15 Brutto oder für 10 im Minijob arbeite. Leistungsdruck etc, also ich fühle den Unterschied.
Ein Dach über dem Kopf kostet immer, deshalb schließe ich die Lücke bis deine etwa 1700 Euro gedanklich immer mit einem Minijob und denke eher mit dem “Hauptjob” immer weniger bis an die Grenze zur Krankenversichrungspflicht. Ich komme für mich zu den Schluss das nicht zu thematisieren, zu minimalistisch zu weit von den meisten weg und vor allem zu weit von der “allgemeinen” Meinung weg. Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen. Ich sehe das fast ähnlich und handle halt so wie ich es für richtig halte. Aber ich arbeite mit Leuten im Minijob zusammen die diese Arbeit zur Arbeit noch zusätzlich machen um über die Runden zu kommen. Recht unklug zu sagen “oh der Minijob ist für mich der dritte Einkommensstrang, ich kann hier gar nicht mehr verdienen weil ich mehr als 450 Euro ja aus meinen Kapital bekomme.” Ich weiß 300 Euro hin oder her sind für den einen ein Witz aber es gibt auch eine nicht so schöne Realität in Deutschland. Wenn man sie sehen will evtl. ist man wenn man sie sieht auch paranoid. Wer weiß schon was man ist. Schönes Wochenende.
@Jan und allen anderean
Danke für die kritischen Worte. Mir ist bewusst, dass es mit den 200k nicht getan ist. Und ich sage auch nicht – vielleicht ist das falsch rübergekommen – dass ich dann alles stehen und liegen lasse und in den Tag hinein lebe. Es kommt ja auch danach immer etwas dazu und ich werde auch dann nicht über meinen Verhältnissen leben. Man kann ja immer wieder etwas anpassen, je nach Lebenssituation (wenn es einem nicht ganz tragisch erwischt und das Leben es nicht ganz so gut mit einem meint). Ich rede hier von einem absolutem Mindestziel, das ich erreichen möchte. Wahrscheinlich werde ich auch länger Vollzeit arbeiten und vielleicht auch mehr auf der Kante haben (hoffentlich) :-)
Ich rede auch nicht von einem Vermögen von 200k sondern einem Aktiendepot von 200k – großer Unterschied. Wenn ich von insgesamt 200k sprechen würde, also Cash + Aktien, wäre ich schon deutlich früher als mit 40 bei eben dieser Zahl.
Ich investiere nicht alles in Aktien, nur 40-50 % meines Cash-Vermögens. Ich habe also (auch jetzt schon) einen sehr schönen Geldpolster, mit dem ich Jahre überbrücken könnte. Ich investiere auch in Gold um einen möglichen Crash abzufedern (Muss nicht helfen aber kann).
Ich weiß auch was das Leben kostet, weil ich eine Mietwohnung bewohne, ein Auto besitze, Küche und Einrichtung gekauft habe… und auch – zumindest habe ich den Eindruck – seht gut lebe. Zumindest fehlt es mir an nichts und ich bin materiell zufrieden. (Psychisch nicht immer :-)
Es ist auch nur ein Richtwert. Es kann ja, wie bereits geschrieben, auch mehr anfallen in den nächsten Jahren. Natürlich auch weniger, dann muss ich meine Rechnung bzw. meine Arbeitssituation eben auch anpassen bzw. so belassen und nicht halbtags arbeiten. Es ist hier nichts in Stein gemeißelt. Die Zukunft ist ungewiss. Aber zumindest ein Plan steht, wenn er auch für viele wackelig daherkommt :-)
LG Michael
Hallo Michael,
das ist eine gute Einstellung. Und letztlich entscheidest es du. Daher Glück auf und ich drücke dir die Daumen, dass es klappt.
noch eine Ergänzung:
@Jan: ich rede auch nur von meinen Einkünften bzw. Vermögenssituation. Ich beziehe hier nicht meine Partnerin mit ein. Die, so nebenbei bemerkt, mehr verdient als ich :-)
Es handelt sich bei meiner Rechnung somit nicht um den Betrag, der eine ganze Familie durchbringt. Da kommt dann noch der Betrag, den die 2. Person miteinbringt, hinzu.
@Michael
Es ist lobenswert, dass Du Dir einen schönen Plan erstellt hast. Der kann sich im Laufe der Zeit ja auch mal ändern. Wichtig ist: Du hast einen Plan! Und das mit 33. Chapeau! Mit dem Alter hatte ich gerade einmal zwei Jahre gearbeitet und mein Schuldenstand betrug horrende €50k.
Meine Definition der Finanzielle Freiheit ist, dass ich ab diesem Zeitpunkt nichts mehr tun muss. Wenn ich nicht will. Auch keinen Nebenjob. Ich möchte völlig frei von Verpflichtungen sein (die familiären ausgenomen). Deshalb siehst Du hier auch Zahlen wie €500k oder sogar €1,000k.
Die 4% Regel (oder SWR), die Tim auch des öfteren hier erwähnt, ist ein guter Start. Wir (46, 42 mit zwei Kindern) haben z.B. die 25k p.a. Ausgaben für uns definiert. In unserer schuldenfreien Immobilie am Land. Da kommen wir mit 25k p.a. gut über die Runden. Deshalb ist unser Ziel mit €625k angesetzt (ohne Immobilie).
In 3 Jahren sollte das alles erreicht sein. Ich merke bereits, dass mir so langsam die “Luft” ausgeht. Mein Job ist zäh. Ich mag ihn, aber ich liebe ihn nicht. Deshalb beginnt meine “Formkurve” so langsam nach unten zu zeigen. Ich habe Gott sei Dank vor ca. 10 Jahren erkannt, dass man in diesem Berufsumfeld mit 50 finanziell alles erledigt haben sollte.
Deshalb ist es so wichtig Gas zu geben, solange man jung ist und noch voll im Saft steht. Wenn man allerdings seinen Job über alles liebt und ohnehin nichts anderes tun möchte, dann sind solche Gedankenspiele zweitrangig. Dann hat man für sich den Idealzustand erreicht: Mit dem Hobby Geld zu verdienen. Ja, sparen ist auch dann wichtig. Aber man kann im Normallfall mit ständigen Einnahmen aus nichtslbständiger Tätigkeit rechnen.
Also, Hut ab und weiter so!
vonaufdenboden
…natürlich auch aus selbständiger Tätigkeit.
vonaufdeboden
Das von Tim beschriebene Gefühl ist herrlich. Nichts müssen, alles können.
Ich bin zwar noch nicht ganz so weit, habe aber immerhin schon ein Gefühl von finanzieller Sicherheit. Keine Angst mehr wie früher, wie man eine neue Waschmaschine bezahlen könnte, wenn die alte kaputt geht. Ich habe irgendwann die Reißleine gezogen und mein Verhalten drastisch geändert. Heute geht es mir super, ich lebe sehr gut aber im Verhältnis zu meinen Einkünften bescheiden.
Das Gefühl, dass ich aufgrund meiner vielen Ersparnisse entscheiden kann wo mein Weg lang geht, wie viel ich arbeite usw. ist ein Freiheitsgefühl, das ich jedem wünsche. Es entlastet mich sehr in dieser Hinsicht keinerlei Stress zu haben. Ich habe heute nur noch wenig Verständnis für Leute, die richtig gut Geld verdienen und wenn sie ihren Steuerbescheid bekommen und nachzahlen müssen, die Panik bekommen, weil sie alles verprasst haben. Das habe ich im Bekanntenkreis erlebt und nur mit dem Kopf geschüttelt. Wenn man verantwortungsvoll mit seinen Einkünften umgeht muss man doch wissen, wie hoch die Steuerlast ist und das Geld kann man nicht ausgeben. Aber besagte Menschen haben sich einen Montblanc Füller für über 2000€ gekauft und ein Armanianzug musste es auch sein. Als mein Bekannter einmal dachte, er habe seinen Füller verloren, ist er fast ausgerastet. Natürlich ist so was sehr ärgerlich, aber ich dachte mir, wenn er so ausrastet, dann konnte er sich den Füller wahrscheinlich gar nicht leisten.
Im Wohnheim und in WG’s habe ich auch immer sehr gerne gewohnt. Als ich dann Familie hatte ging das natürlich nicht mehr. Heute lebe ich wieder alleine auf 72qm und bin rundherum zufrieden. Ich habe aus meinem vorhergehenden Leben soviel Zeugs, dass ich an normalem Hausrat wohl nie wieder was kaufen müsste. Sicher werde ich es gelegentlich trotzdem tun, aber in sehr engen Grenzen. Alleine schon dadurch, dass man irgendwann doch alles hat was man braucht – und was braucht man schon wirklich – reduzieren sich die monatlichen Ausgaben erheblich.
Ich merke durch das Lesen hier im Blog, dass ich noch einiges an Einsparpotential habe, da war ich bisher zu lasch in der Umsetzung. So will ich mich um ein neues Bankkonto kümmern, die Kosten bei der Sparkasse sind so unverschämt gestiegen, dass will ich nicht bezahlen. Dann wäre da noch das extra unitymediaprogramm, das ich überhaupt nicht schaue aber monatlich 15€ dafür bezahle… usw.
Ihr führt hier ja des Öfteren Beispiele an, die sehr hilfreich sind. Hat jemand eine Idee wie man bei der Krankenkasse sparen kann? Ich bin gesetzlich versichert, zahle aber als Selbständige den Höchstsatz alleine, das sind im Monat Ca. 780€. Darüber ärgere ich mich jeden Monat, denn damit ist es ja nicht getan. Viele Leistungen beim Arzt muss man ja noch zusätzlich bezahlen. Und bei den Medikamenten gibt es ebenfalls die Zuzahlung. Und eine private Zusatzversicherung mit monatlich etwa 80€ habe ich auch noch.
Hier würde ich gerne etwas sparen, aber meines Wissens nach sind doch die Beiträge bei den Kassen mittlerweile alle gleich?
Euch allen einen schönen Sonntag
Dorothea
also einige haben wirklich das normalfeld verlassen
1200€ mtl. netto ist so in etwas der durchschnitt was im osten von deutschland verdient wird wenn man die grosstädte wie berlin, leipzig, dresden, jena mal rausklammert.
damit kann man überleben gut mit sparen ist dann nicht mehr viel zu machen das ist klar, aber das braucht man auch nicht wenn man 200K auf der seite hat und von den dividenden leben möchte. dabei spielt auch keine rolle ob die kurse hoch oder runter gehen ob krise oder nicht, wichtig ist nur das die dividende weiterhin kommt.
ganz klar 1200€ mtl. mit dividenden wäre für mich die finanzielle unabhängigkeit, bei 1500 könnte man dann auch schon ein wenig luxus sich gönnen und bei 2000. wären auch die reisen alle drin.
Hallo Dorothea,
auch wenn es nicht mein Hauptfeld war, so musste ich dies in meiner Ausbildung auch teils lernen. Daher kann ich dir gerne ein paar Ratschläge geben:
1.) schau mal auf den Zusatzbeitrag. Ggf. Kannst du in eine Kasse mit geringerem Zusatzbeitrag wechseln.
2.) eine private KV KANN sinnvoll sein, ist sie aber in 95% der Fälle trotz Höchstbeitrag nicht. Insbesondere lohnt es sich meist nur fûr junge Menschen die keine Kinder möchten und nicht vergessen fürs Alter einen ordentlichen Teil der in jungen Jahren gesparten Beiträge zurück zu legen (und ebenso keine Probleme damit haben in einen Basistarif zu wechseln). Ich rate, da ich keine Courtage dafür bekomme, eigentlich immer davon ab. P.S.: ich zahle auch den Höchstbeitrag und bin freiwillig in der GKV versichert. Keine 10 Pferde würden mich aber dazu bringen in die PKV zu wechseln.
3.) du zahlst den Höchstsatz in der KV, das bedeutet du zahlst an sich hohe Sozialversicherungsbeiträge. Du könntest versuchen durch z.B. Pensionskassen/~fonds dein Brutto steuerlich zu verringern (die KV will aber bei Auszahlung ihren Teil). Das hat Vor- und Nachteile. In dem Blog werden vermutlich eher die Nachteile (Gehaltsumwandlung, Eintrittsalter, usw.) im Fokus stehen, daher halte ich mich damit zurück. Gerade aber wenn man nicht mehr ewig bis zum frühest möglichen Renteneintrittsalter hat, kann man damit gute Ergebnisse einfahren.
4.) die KVs bieten meist Bonusprogramme die fit halten, Spaß machen und bei regelmäßiger Teilnahme kaum etwas kosten: mitmachen! Selbst Urlaubsreisen mit Anwendungen gibt es, hier muss man aber vergleichen.
Man merkt, dass du schon lange in NY wohnst. 3€ für eine Mahlzeit ist, gerade bei große Portion für mehrere Tage vorkochen nicht wirklich billig.
Und eine Flasche Wein für 8€ ist geradezu dekadent. In den normalen deutschen Supermärkten gibt es keinen Wein für 8€, da gehts ab 1€ pro Liter los.
Bezüglich der Lebenshaltungskosten in der Schweiz, gerade eben ist unser Besuch weg der dort wohnt (und als Single 6-stellig verdient). Gemeinsame Bekannte zahlen dort einen 4-stelligen Betrag für den Kindergarten. Sowas also nicht vergessen bei den Gehaltsverhandlungen, sonst fehlen einem mal eben 2000-4000 im Monat ;)
50 USD fürs Internet? Ich zahle hier nur 20 EUR (Mit Telefon) !!!
@Moses
Genau dieser Ansicht bin ich auch. Ich benötige sicher nicht mehr als 1.500 € zum schön Leben. Auch wenn ein Kind kommen sollte geht sich das locker aus. Man bekommt ja auch Kindergeld und diverse Leistungen vom Staat. Außerdem gibt es ja im Idealfall eine 2. Person die nochmals die selbe Summe oder mehr ins Haushaltsbudget miteinbringt. Solo bzw. mit Partnerin/Partner ist das vollauf genug. Ich habe auch immer noch Einsparungspotential z.B. Auto verkaufen.
Deswegen werfe ich auch nicht mit den horrenden Summen herum. Die 1.500 netto sind mit einem Halbtagsjob + Dividenden + Kursgewinne sicher sehr realistisch. Im Normalfall sollte sich sogar mehr ausgehen.
Wenn man das ganze mit einem Vollzeitjob durchrechnet, sollte man eigentlich ab einem gewissen Alter ein verwöhntes Leben führen können. 2.000-2.500 netto im Monat ist wahrscheinlich für viele hier realistisch bzw. verdienen sicher hier einige viel mehr. Diese Summe mit einer schönen Rendite aus einem 200k Depot und man sollte eigentlich in Saus und Braus leben und daneben auch noch sparen können.
LG Michael
Dortohea: Das klingt toll bei Dir. Wegen Krankenkasse: Nun wenn Du wie ich zB echt extrem selten krank bist und sonst nicht viel benötigst dann könntest du ja einfach nach der günstigsten schauen.
Wobei wenn Du den Höchstsatz bezahlst, dann ist die Kasse eh egal oder?
Ich bin bei der HKK. Zusatzbeitrag 0,59 und damit die günstigste die jeder in Deutschland nehmen kann. Mehr brauche ich auch nicht.
Finnland hat nun sein Experiment des Grundeinkommens gestartet. Bin gespannt, wie es weiter verläuft. Hier ein erster Einblick:
https://www.youtube.com/watch?v=SM4dFbliffU
@Moses und Michael,
vergesst nicht die Krankenversicherung. Sofern ihr von euren Dividenden leben wollt und keinerlei Verpflichtungen gegenüber dem Staat haben wollt, müsst ihr den Krankenversicherungsbeitrag bis zum Rentenbeginn (sofern Ihr Ansprüche erworben habt) selbst zahlen. Deshalb halte ich als Minimum (und das ist kein Luxus) 1500 Euro für erforderlich (beinhaltet 500 Euro wohnen, 500 Euro KV und 500 leben).
1500 Euro mal 12 ergibt 18.000 Euro im Jahr.
Falls 18.000 Euro 3% sein sollen, braucht man dafür 600.000 Euro.
Alternative:
Falls ihr noch einen 450 Euro Job einplant (1 Tag arbeiten pro Woche), dann seid ihr ja darüber auch krankenversichert. Dann wird die ganze Sache finanziell viel entspannter und erreichbarer. Dann würden schon 550 Euro im Monat durch Dividenden reichen, 450 Euro verdient man dazu, ergibt 1000 Euro. Davon muss man dann das Leben und das Wohnen bezahlen mit jeweils 500 Euro als Richtwert. Für diese 550 Euro monatlich braucht man bei 3%-Entnahme 220.000 Euro. Das ist schon deutlich leichter, allerdings ist das natürlich auch eine Schmalspurrechnung, aber es würde im Notfall wahrscheinlich funktionieren.
Falls die Rechnung gravierende Haken hat, freue ich mich auf Anmerkungen.
@Mattoc
wie schon öfters kommuniziert redet hier keiner von der Hängematte, zumindest ich nicht. Ich möchte mein Leben lang weiterarbeiten und hier auch nicht geringfügig sondern schon etwas “anständiges”. Mindestens um die 1.200 netto sollten es schon werden bei einem Halbtagsjob.
Nicht nur damit Geld im erwerbsfähigen Alter reinkommt und ich versichert bin, sondern auch um zumindest die Mindestpenison oder vielleicht sogar mehr zu sichern. Wie diese aussieht, wenn ich 60 oder 70 bin kann ich natürlich nicht sagen…
Krankenversichert bin ich auch, wenn ich halbtags beschäftigt bin. Somit brauche ich das nicht zu beachten.
Wäre man denn in Deutschland mit einer 450 Euro Beschäftigung automatisch familienversichert wenn der Partner kein Einkommen erzielt?
Gibt es da eine Einkommensschwelle ?
Das Einkommen ist doch nur ein wichtiger Faktor der Arbeit. Ein sogenannter Hygienefaktor.
Weitere wichtige Aspekte sind u.a. das Gefühl gebraucht/wertgeschätzt zu werden, sich mit seiner Aufgabe zu identifizieren, der soziale Kontakt usw. – das erfüllt das bedingungslose Grundeinkommen nicht.
Es geht also eher um menschenwürdige Arbeit, von der man leben kann.
In Vorgängergenerationen konnte ein Familienmitglied, meistens der Ehemann, mit seinem Einkommen die Familie ernähren. Der andere Partner war dann in der Lage, sich um die Familie zu kümmern. Zudem reichte die Rente dann, um im Alter davon zu leben. Was war daran falsch?
Heute reicht bei vielen weder das Einkommen noch die Rente. Dazu müssen die Kinder in Fremdbetreuung.
Übrigens wir als Kleinfamilie mit einem Kind (Double Income, 1 Kid) können nur noch in der Großstadt leben, wo unsere Jobs sind, weil wir mittlerweile mietfrei wohnen. Dieser Faktor macht ca. 2.000-2.500 Euro pro Monat aus. Ungefähr das selbe benötigen wir, um zu Dritt ohne Saus und Braus zu leben.
Hallo Sergent Garcia,
was macht 2000 Euro bis 2500 Euro pro Monat (!) aus? Mietfreies Wohnen? Was ist das für ein Tempel, den ihr bewohnt? -:)
Habe gerade Folgendes gelesen:
Bin ich im Minijob automatisch krankenversichert?
Leider nein. Auch wenn Arbeitgeber bei Minijobs pauschale Beiträge zur Sozialversicherung abführen, besteht dadurch nicht automatisch eine Krankenversicherung. Minijobber bis 450 Euro Monatsverdienst müssen sich anderweitig krankenversichern. Erst ab einem Verdienst von 451 Euro führt der Arbeitgeber explizit Beiträge zur Krankenversicherung ab und meldet den Arbeitnehmer bei einer Krankenkasse an, sofern noch keine Mitgliedschaft besteht.
Damit funktioniert das also auch nicht.
Danke mattoc. Halbtags arbeiten um mehr Freizeit zu geniessen würde mir schon reichen. Das sollte später dann kein Problem darstellen.
Die Lösung ist der sogenannte Midijob. Das ist eine Teilzeitarbeit, die voll sozialversicherungspflichtig ist. Da gibt es bestimmt auch was für Akademiker oder Menschen, die gerne im HomeOffice arbeiten. Teller zu spülen wäre nicht so schön für mich,
@Mattoc
Dann schau mal nach Wohnungen in mittlerer Lage in München, Hamburg oder Frankfurt, die für eine Familie mit Kind geeignet sind. Dann wirst Du sehen, dass das (leider) keine Tempel sind.
Natürlich lässt es sich im sogenannten Brennpunkt günstiger bzw. im Luxusviertel noch teurer wohnen. Mit Kind sind solche Faktoren, wie Kindergarten- bzw. Schulnähe zudem recht wichtig.
Wenn wir unsere Wohnung mieten wollten, würden wir den o.g. Preis dafür zahlen (warm). Mietfreies Wohnen heisst, dass uns die Immobilie lastenfrei gehört. Positiv formuliert, lässt sich der o.g. Mietpreis bereits jetzt als passives Einkommen bei Vermietung generieren.
@Sergent
da ist aber dennoch ein erheblicher Lifestyle-Faktor drin. Viele Familien mit einem Kind leben sicher in der Gegend um Frankfurt (nicht im Zentrum) und zahlen Max. 1000 Euro Miete. Das ist also eure Entscheidung gewesen. Und Folgendes darf man in der Argumentation auch nicht vergessen: Mietfrei ist nicht gleichbedeutend mit 0 Euro. Weiterhin kann man auch sagen, dass eure Wohnung dann sicher einen wert zwischen 800.000 Euro und 1 Mio hat. Wenn ich das Geld anlegen würde, könnte ich von den Erträgen auch 2000 Euro Miete im Monat bezahlen, wenn ich das denn wollte.
@mattoc
Auf der Basis lässt sich nicht konstruktiv argumentieren.
Man hat so gesehen immer die Wahl und wir könnten auch die “Lifestyle”-Entscheidung treffen in Hamburg-Wilhelmsburg, München-Hasenbergl oder Frankfurt-Griesheim zu leben.
Einigen wir uns drauf, Du hast den totalen Durchblick.
Oh, den Nerv wollte ich so nicht treffen.
Schade, dass du nicht sachlich antwortest. Aber vermutlich ist das schwierig, wenn du die Auffassung vertrittst, dass du “nur noch deshalb mit Frau und Kind in einer Großstadt in der Nähe der Arbeitsplätze wohnen kannst, da du eine abbezahlte Wohnung hast, die ansonsten zwischen 2000 Euro und 2500 Euro Warmmiete Kosten würde.”
Da braucht man keinen großen Durchblick, um das so nicht zu glauben. Ich würde das eher als Luxusproblem bezeichnen. :-)
@Sergent
“In Vorgängergenerationen konnte ein Familienmitglied, meistens der Ehemann, mit seinem Einkommen die Familie ernähren. Der andere Partner war dann in der Lage, sich um die Familie zu kümmern. Zudem reichte die Rente dann, um im Alter davon zu leben. Was war daran falsch?
Heute reicht bei vielen weder das Einkommen noch die Rente. Dazu müssen die Kinder in Fremdbetreuung.”
Diese Argumentation hört man immer häufiger… Seltsamerweise gehe ich auch heute noch davon aus, dass ein Familienvater genügend für die Ernährung der eigenen Familie verdient…
Auch das man selbst von einer Grusi-Rente nicht mehr leben kann ist auch nicht richtig. Sicher kann man davon leben!
Ob der eigene Life-Style-Anspruch mit 2 Autos (früher konnten sich viele keine 2 Autos leisten), mehreren Top-Smartphones (brauchte früher keiner), Thermo-Mix und Kaffe-Vollautomaten (kannte früher keiner) und mehreren Urlauben (früher reichte der Schwarzwald, bayrische Wald) kompatibel ist, mit dem eigenen Verdienstmöglichkeiten ist die entscheidende Frage!
Früher war alles besser… diese Argumentation sachlich zu führen ist schwierig, da man auch schwierig objektiv mit Fakten argumentiert, sondern häufig mit Emotionen und dem eigenen schlechtem Gedächtnis.
Dies spielt uns allen Streiche.