Ich habe mich heute auf der Website Finanznachrichten.de umgeschaut und war erstaunt über die meistgelesenen Nachrichten der vergangenen sieben Tage. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Mensch, was musste ich lachen.
So werden u.a. diese Artikel am meisten geklickt:
„Endzeitstimmung: „Die D-Mark kommt wieder – sicher“
„Commerzbank: Das sind sehr schlechte Zeichen!“
„Conergy sieht wieder sonnigen Zeiten entgegen“
„Commerzbank und Deutsche Bank: Studie sorgt für Unruhe“
„Commerzbank: Ein Keulenschlag für die Bullen?“
„Lottozahlen vom Samstag (16.06.2012)“
„Sinn: Euro bricht“
„Commerzbank: Die Bullen jubeln!“
„Commerzbank: Kaufsignal oder Bullenfalle?
Was für ein verrückter Mix aus Angst und Jubelstimmung die Menschen mögen!
Da sind wohl nur noch Lottospieler, Zocker und Angsthasen unter uns. An langfristigen Investment-Strategien scheint wohl kein Mensch Interesse zu haben.
Die Leser werden auf dieser Website natürlich genau mit dem bedient, was sie lesen möchten. Untergangsmeldungen, Krisenstimmung, Chaos, Pennystocks, Commerzbank und natürlich die Lottozahlen. Sorry, mit solchen Meldungen kann man sicherlich kein Vermögen aufbauen.
Es ist ein Abbild der Psyche der Menschen. Sie lassen sich ganz offenkundig von ihren Gefühlen leiten. Verrückt! Ich möchte besser nicht in diese Depots schauen. Da würden sich mir nur die Nackenhaare sträuben.
Der reinste Horror: Die Lieblingsnachrichten der Börsianer
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@Tim: Wieso wunderst Du Dich da? Gier und Angst sind doch seit jeher die Treiber für die Börse. Daran hat sich, und wird sich, wohl auch nie was ändert. Wird die Börse mal rational (hoffentlich nicht), dann können wir alle nach Hause gehen ;-)
@ Kapitalmarktexperten:
Dass es so extrem ist, habe ich nicht gedacht. Diese Zockermentalität ist schon krass. Derzeit dreht sich in Deutschland wohl nur noch alles um das Papierchen der Commerzbank und die Lottozahlen.
VG
Tim
Warren Buffett:
„Investors should remember that excitement and expenses are their enemies. And if they insist on trying to time their participation in equities, they should try to be fearful when others are greedy and greedy when others are fearful.“
Das komische an der Geschichte ist:
Die Leute die ständig die perfekte Aktie, das perfekte Timing die „besonderen“ Informationen suchen und ständig aktiv an der Börse sind.
Schneiden nachweislich (im durchschnitt) sehr viel schlechter als der Markt ab, wegen den hohen Transaktionskosten und schlechtes Timing
Ein Anleger der einen ETF auf z.B. den MSCI World kauft und Jahre nichts macht auser Zukäufe ist besser als die restlichen ca. 90 % der Privaten Börsenteilnehmer
Eine ziemliche Ironie der Börsen :D
Als Buy and Holder sind die Börsenmärkte ziemlich langweilig, da fragt man sich wie manche Leute täglich mehrere Stunden damit verbringen können?
Hin und her macht die Tasche leer.
Das merkt man aber erst nach einer Weile. Viele haben dann schon viel verspielt und hören auf bevor sie dahiner kommmen ;)
@ Christian
Danke für das Buffett-Zitat. Gierig müssen wir in Panikphasen werden.
Stellt sich die Frage, ob wir gegenwärtig eine Panik haben.
Ich denke in einigen Sektoren herrscht durchaus Panik – etwa bei den Finanzdienstleistern und in einigen südeuropäischen Staaten.
@ Jack
ja genau. Du hast es erkannt.
Wenn wir uns mal anschauen, wie viele Menschen täglich in London, Frankfurt oder New York im Finanzsektor zur Arbeit gehen und mit all dem Trading im Endeffekt nichts erreichen, ist das ziemlich traurig.
Denn, wie Du sagst, 70, 80 oder 90% schneiden mit dem Trading schlechter als die Benchmark ab.
@ Ulrich
Manch einer wird es nie merken. Diese Leute werden immer vermuten, dass sie nur persönlich Fehler gemacht haben. Und werden es erneut versuchen mit dem Trading, wenn frisches Geld in der Kasse ist.
„Verdammt! Eines Tages muss es doch klappen“, sagen die sich in dieser Situtation. Und machen munter weiter.