Bodenbildung abgeschlossen: Der Motorenbauer Deutz

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Eine weitere Aktie, die meiner Meinung nach längst einen Boden ausgebildet hat, ist Deutz. Der Chart hat sich nach dem tiefen Sturz um die Zwei-Euro-Marke gefangen. Es sieht nach einer langfristigen Aufwärtsbewegung aus. Im Jahr 2007 erreichte der Kurs bei etwa zwölf Euro sein Hoch. Seitdem ging es stetig bis auf 1,60 Euro abwärts – das war im Februar. Dann kam die Wende. Der Titel erholte sich auf zuletzt 3,31 Euro.
Grund der Hoffnung: Der Motorenhersteller hat ein radikales Sparprogramm umgesetzt. Kürzlich verschärfte das Management sogar die Maßnahmen. In diesem Jahr soll ein hoher zweistelliger Millionenbetrag eingespart werden. Die Restrukturierung mit dem Namen „Move“ umfasst die Senkung von Personal-, Sach- und Materialkosten. Vorstandslenker Helmut Leube kürzt, wo er nur kann.
Mit der Rosskur hat sich das deutsche Traditionsunternehmen auf die schweren Zeiten vorbereitet. Sobald die Konjunktur dreht, wird die SDAX-Aktie meiner Einschätzung zufolge anspringen. Der Börsenwert beträgt derzeit 400 Millionen Euro. Im laufenden Turnus kann der Umsatz jedoch von 1,5 auf 0,9 Milliarden Euro einbrechen. Börsianer haben das längst eskomptiert. Sie billigen Deutz nur noch lausige 44 Prozent der Jahreseinnahmen zu. Die Bilanz ist recht robust. 42 Prozent die Eigenkapitalquote.
Für Stabilität sorgen die Großaktionäre Volvo und der Landmaschinenhersteller Same-Deutz-Fahr. Beide sind gleichzeitig wichtige Kunden.
Nicht zuletzt profitiert Deutz von Megatrends. So braucht die Landwirtschaft wegen der wachsenden Weltbevölkerung ständig neue Traktoren mit effizienten Dieselmotoren. Dank der Urbanisierung wachsen die Warenströme. Insofern nimmt der Bedarf an Bahnen, Schiffen und Lastkraftwagen zu, die mit den Motoren der Kölner ausgerüstet sind.
Im vergangenen Jahr fuhr Deutz einen Verlust von vier Millionen in die Scheune nach einem Rekordgewinn von 59 Millionen Euro im Jahr 2007. Der Umsatz sank um zwei Prozent auf 1,5 Milliarden.
Im jüngsten Quartalsbericht schwört Konzernlenker Leube seine Anleger auf harte Zeiten ein. Er vermeidet es auch, eine Prognose abzugeben. Doch deuten seine privaten Aktienkäufe auf eine Erholung hin. Zuletzt riss er sich im Mai zum Stückpreis von 2,81 Euro Deutz-Papiere unter den Nagel. Es kann also nur besser werden.

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