Apple beutet seine Verkäufer nicht länger aus

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Im Schnitt verdient ein Verkäufer in einem Apple-Laden ganze 11,91 Dollar je Stunde. Vergleichen Sie: Ein Mitarbeiter bei der Supermarktkette Costco macht dagegen 13,87 Dollar je Stunde. Das berichtete die „New York Times“ in ihrer Sonntagsausgabe auf Seite 1.
Seit Monaten attackiert die linksliberale Zeitung den IT-Konzern für die schäbige Vergütung seiner Mitarbeiter. Auf Anfragen der Zeitung reagierte der Erfolgskonzern nicht. Es herrscht Schweigen im Walde.
Wenn eines der reichsten und erfolgreichsten Unternehmen seine Verkäufer und Servicemitarbeiter mit Jahresbezügen von 25.000 Dollar abspeist, ist das in der Tat ein dicker Hund.
Vor allem finde ich es schäbig, dass sich die Führungsspitze am Sitz im kalifornischen Cupertino absurde Rekordgehälter genehmigt. Apple-Chef Tim Cook verdiente im vergangenen Jahr pro Stunde 42.000 Dollar. Am Tag steckt er sich ca. 1 Million Dollar in die eigene Tasche. Im Jahr 2011 strich Cook alles in allem 378 Millionen Dollar ein. Das ist ein Wahnsinns-Betrag. Kein anderer CEO verdiente in den USA bei einem börsennotierten Unternehmen mehr. Halten Sie sich fest: Cook kassierte mehr Gehalt (inklusive Optionen und Aktien) als die neun Best-Verdiener zusammen.
Der Druck der Medien sorgte jetzt offenbar für eine Kehrtwende. So kündigte Apple eine Gehaltserhöhung für seine Verkäufer um 25 Prozent an. Betroffen sind 36.000 Beschäftigte in über 357 Filialen in den USA. Leisten kann sich das der Konzern locker. Kein Unternehmen erzielt pro Quadratmeter Ladenfläche mehr Umsatz als die Kalifornier.

Anekdoten über den verstorbenen Steve Jobs
Wussten Sie übrigens, dass Apple-Gründer Steve Jobs (Foto Wikipedia) ein großer Fan von Albert Einstein und Mahatma Gandhi war? In seinem Haus hingen Poster seiner beiden Idole.
Er verkleidete sich für ein Event bei Apple als Jesus. Er hatte in seinem Haus wenig Möbel. Ein kleines Bett und eine Tiffany-Lampe waren darunter. Von Indien war Jobs schon immer begeistert, er pilgerte in jungen Jahren lange durch Indien.
Eine weitere interessante Anekdote ist, dass Steve Jobs in internen Meetings schon mal aus der Haut fuhr, Mitarbeiter anschrie mit „das ist Scheiße“ und sie blitzschnell feuerte. Keiner wollte Jobs im Fahrstuhl begegnen, sie hatten Angst davor, von ihm gefeuert zu werden.

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11 Jahre zuvor

Tim Cook darf so viel Geld abräumen wie er möchte, solange die Shareholder mitspielen, und das werden sie, solange der Shareholder- Value immer schön maximiert wird. Ob das moralisch vertretbar ist, kann ich nicht sagen, sowas bleibt jedem selbst überlassen. Wenn er sich morgens noch im Spiegel anschauen kann…

Ob die 11$ Stundenlohn gerechtfertigt sind kann ich nicht sagen, aber ich weiß, dass sich die Apple- Produkte wie warme Semmel verkaufen – ganz ohne hartes Verkaufsgespräch.

Viele Grüße, Christian

11 Jahre zuvor

Hallo,

das ist natürlich toll für die amerikanischen Apple-Verkäufer.

Ich behaupte aber, dass Apple dadurch kein einziges Produkt mehr verkauft.

Die Tatsache, dass Apple einen Verkaufsrekord nach dem anderen erzielt, zeigt doch gerade, dass das Zahlen von “fairen” Löhnen bei der Frage, ob ein Unternehmen erfolgreich wirtschaftet nicht das entscheidende Kriterium ist. Viel wichtiger ist es, ob die Kunden zufrieden mit den Produkten sind.

Wenn diese Frage mit ja beantwortet werden kann, dann können die Arbeitsbedingungen und Löhne so miserabel sein, dass die Angestellten gar Selbstmord begehen, es juckt den Verbraucher dennoch nicht. Das ist bei Apple vllt. nicht direkt der Fall, aber bei dem chinesischen Zulieferer Foxconn.

Mag sein, dass es ein Erfolg der New York Times ist, dass sie hier lange genug Druck auf Apple ausgeübt haben und dadurch eine Veränderung herbeigeführt haben. Dann dürfen sich auch die Redakteure auf die Schulter klopfen. Aber entscheidend ist und bleibt der Verbraucher, auf dessen Verkaufsentscheidung es überhaupt keinen Einfluss hatte, wie Apple seine Verkäufer bislang entlohnt hat. Insofern können die Apple-Verkäufer sich glücklich schätzen, dass ihr Arbeitgeber die Löhne so drastisch erhöht hat, unabhängig davon, dass Apple-Chef Cook ein gigantisches Salär bezieht.

Gruß Matthäus

willihope
11 Jahre zuvor

steve j. hat lange sein erstes kind nicht anerkannt.

steve j. war beteiligt am betrug an den eigentümern durch die rückdatierung von akienoptionen.

habe vor langen jahren seine biographie gelesen und dachte mir dass ich nicht für alles geld der welt mit dem tauschen würde wollen.
denke steve j. war jemand den man persöhnlich nicht unbedingt als freund haben musste.
ausser seinen blöden computern fehlte dem doch jeder sinn für schönheit, nichtmal für möbel im eigenen haus hatte er verwendung!

11 Jahre zuvor

Hi Matthäus,

stimme Dir zu. Leider ist das so.

Ich denke, dass die Fluktuation der Mitarbeiter größer ist, wenn sie die Vergütung als unfair ansehen. Insofern kann das schon ein Problem für ein Unternehmen in wirtschaftlich guten Zeiten werden.

Grüße
Tim

11 Jahre zuvor

Hallo willihope,

Danke für die kritischen Worte. Ich stimme bei vielen Punkten zu.

Jobs war nicht immer der “gute Mensch aus Kalifornien”, wie er gerne dargestellt wird. Aber wer handelt immer vorbildlich? Keiner!

Jobs war ein Genie. Ich habe einen großen Respekt vor ihm – trotz seiner Schwächen.

Wenn eine Firma in dem Reich von Warren Buffett nicht die erhofften Renditen bringt, dann wirft der gute Buffett auch mal reihenweise Angestellte raus. Das ist wohlgemerkt sein gutes Recht.

Eine minimalistische Einrichtung hat auch was für sich. Irgendwie ist das kultig.

VG
Tim

11 Jahre zuvor

Hi Tim,

das die Mitarbeiterbehandlung wichtig ist, zeigt die Schlecker-Pleite. Schlecker ging ja bekanntlich auch deshalb pleite, weil die Kunden in Kenntnis der miserablen Verkäuferbehandlung/bezahlung die Läden mieden.

Wie du schon geschrieben hast, Apple kann sich die höheren Löhne locker leisten Punkt.

Es stellt sich ganz allgemein die Frage, ob man als Investor eine höhere Rendite erzielt, wenn man in nachhaltige und ethische orientierte Unternehmen investiert, wie sie im DowJones Sustainability Index repräsentiert sind: http://www.djindexes.com/sustainability/

Selbst wenn dem so wäre, kann man immernoch einwenden, dass man bei einem Investment in LockheedMartin, nur als Bsp., die Dividendenerträge für soziale Zwecke spenden kann.

Gruß Matthäus

11 Jahre zuvor

Hi Matthäus,

Danke für diese super Gedanken.

Wie Du schon sagst, ist das Image verdammt wichtig. Wenn das kippt, dann gute Nacht!

Insofern sollten Unternehmen fair mit ihren Mitarbeitern umgehen – sonst droht eines Tages Ungemach. Schlecker ist ein gutes Beispiel.

Mit Blick auf Nachhaltigkeit: In Brasilien gibt es erstklassige Versorger, die mit Wasser, Wind und Sonne verdammt gutes Geld verdienen. Die Aktien laufen phantastisch. Nachhaltigkeit lohnt sich langfristig durchaus – hier sind wohlgemerkt keine Subventionen im Spiel.

11 Jahre zuvor

Hallo Tim,

Brasilien macht bestimmt gewaltige Wachstums- und Wohlstandszuwächse. Bis zu den Fußball-Weltmeisterschaften 2014 und den Olympischen Sommerspielen 2016 werden sie sicherlich weitere Milliarden in die Infrastruktur reinpumpen und darüber hinaus auch image-mäßig profitieren. Nur anstrengungslos geht das mit Sicherheit nicht.

Nebenbei bemerkt: Es gibt da diesen alten Witz, der diesen Mythos und seine Anhänger, man könne irgendwo anstrengungslos zu Wohlstand gelangen auf's Korn nimmt, der folgendermaßen geht: Zwei Nachbarn, nennen wir sie Fritz und Otto, unterhalten sich darüber, wo man am einfachsten zu Wohlstand gelangt, schließlich stimmen sie überein, dass dies in Amerika der Fall sei, dort würde das Geld auf der Straße liegen. Noch am selben Tag packt Fritz seinen Koffer und fliegt nach Amerika. Auf dem Flughafen sicher gelandet, verlässt er diesen und sieht prompt einen 100 Dollar-Schein auf dem Bürgersteig liegen.. Doch statt ihn aufzuheben, sagt er sich: “Nein, den lass ich liegen. Ich werde doch nicht gleich am ersten Tag anfangen zu arbeiten!”

Da man Amerika mittlerweile wohl durch China ersetzen kann und in zwei oder vier Jahren durch Brasilien, kann man dem Witz eine gewisse Zeitlosigkeit und Universalität zuschreiben, die ihn allgemein einsetzbar macht und mit dem man mit der Mär, es gäbe irgendwo einen paradiesischen Ort, aufräumt.

Gruß Matthäus

11 Jahre zuvor

Hi Matthäus,

Der Fritz-Otto-Witz ist prima.

Es gibt kein Paradies. Das Leben steckt voller Herausforderungen, harter Arbeit und Probleme. Aber es gibt ja zum Glück zur Abwechslung auch sehr schöne Tage.

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