Adidas-Kurs crasht: Die Insider sind wie verrückt am Kaufen. Nike, Puma und Under Armour sind ebenfalls ausgerutscht

Der Sportartikler Adidas hat blaue Flecken bekommen. Gegenüber dem Februar-Hoch bei 263 rutschte der Kurs auf 166 Euro. Jetzt sind mir Insiderkäufe von Finanzvorstand Harm Olmeyer aufgefallen. Am 7. August hat er zum Kurs von 165,50 Euro gekauft und dafür 331.000 Euro locker gemacht. Das ist eine Stange Geld. In der Vergangenheit hat er ein gutes Fingerspitzengefühl gehabt: Er verkaufte stets, wenn der Kurs gerade kräftig nach oben ausgebrochen war. Insofern liegt er bei seinem neuesten Kauf vielleicht wieder goldrichtig?

Ebenfalls hat Adidas-Chef Björn Gulden am 7. August zugeschlagen. Er hat für über eine halbe Million Euro Adidas-Aktien gekauft nach dem Absturz, sein Durchschnittskurs lag bei 161,91 Euro. Gulden nutzte für den Kauf das Gemeinschaftsdepot, das er mit seiner Frau hat.

Beide Insiderkäufe leuchten ein angesichts der robusten Zahlen. So haben die Herzogenauracher solide Zahlen im ersten Halbjahr erzielt. Demnach kletterte der Umsatz der Marke Adidas um 14%. Unter Einbeziehung des Yeezy-Umsatzes im Vorjahr stieg der währungsbereinigte Umsatz nur um 10%. In Euro verbesserte sich der Umsatz indes nur um 7% auf 12,1 Milliarden Euro, weil Umrechnungskurse zu nachteiligen Effekten führten. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften hat sich mit einem Anstieg von 112% auf 811 Millionen (Vorjahr: 382 Millionen Euro) mehr als verdoppelt.

Nike, Puma, Under Armour: Die Kurse sind auf Talfahrt

Ich habe die Adidas-Aktie schon gefühlt eine Ewigkeit im Depot. Ebenfalls besitze ich Nike und Under Armour, wobei Under Armour hat es regelrecht zerlegt. Kürzlich kam der US-Player massiv nach schlechten Quartalszahlen unter Druck, die Aktie rutschte auf ein neues Mehrjahrestief. Dabei hatte Under Armour seinen Gründer Kevin Plank zurück ans Ruder geholt, um die Marke wieder attraktiv zu machen. Aber das scheint offenbar schwieriger zu sein, als gedacht.

Während Adidas ganz solide abschneidet, leiden neben Under Armour auch Nike und Puma unter einem hartnäckigen Absatzschwund. Ihre Kurse sind kollabiert. Aber auch diese Krücken sind jetzt vielleicht interessant für Turnaround-Anleger. Verbraucher leiden insbesondere in den USA unter der recht hohen Inflation und den höheren Zinsen. Für Verunsicherung sorgt zudem der Zollkonflikt. Nicht zuletzt hat die Konkurrenz zugenommen. So steigen immer mehr Firmen in das Geschäft mit Sneaker und Sportmode ein. Ein Lichtblick ist der Schweizer Neuling On Holding. Deren Mode ist trotz der hohen Preise gefragt, die Eidgenossen meldeten gerade wieder Rekordumsätze. Aber schnell kann man aus der Mode kommen. Trends kommen und gehen.

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4 Tage zuvor

Nike und Adidas sind Top-Unternehmen. Statten den Manschaftssport und die Leichtathlethik (Amateure und Profis) mit Sportbekleidung aus. Der regelmäßige Designwechsel der Trikots sorgt für stete Einnahmen Schulkinder/Studenden laufen in Adidas/Nike-Turnschuhen und -Rucksäcken in die Schule und Uni.

Adidas hatte vor Jahren die Marke Reebok gekauft, und wollte diese als Nischenanbieter (glaube in der Leichtathlethik) positionieren. Reebok war nie wirklich profitabel, und ein Problemkind, das Adidas nicht in den Griff bekam. Hat Geld und Personalkapazität gekostet. Adidas hat Reebok vor ein paar Jahren dann endlich verkauft.

  • Under Amour kenne ich hier in DE eher aus dem Kraftsport-Bereich.
  • Lululemon aus dem Pilates-/Joga-Bereich für Damen
  • On interpretiere ich als gehypte Liftestyle-Sneaker für Manager (Schulkinder habe ich damit noch nicht gesehen)
  • Puma scheint mir eher in Deutschland/Europa gut positioniert zu sein, in Übersee eher weniger.

Würde ich Einzelaktien kaufen, wären Adidas & Nike in meinem Depot. Die anderen Nischenplayer nicht. Diese sind für Trader/Spekulanten mit kurzfristigem Anlagehorizont vielleicht eher interessant.

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