Delta und United beherrschen den Luftverkehr in den USA. Während viele US-Fluggesellschaften mit einem Überangebot an Flügen und einer schwächeren Nachfrage zu kämpfen haben, sind Delta und United Airlines in einer guten Ausgangslage. Ihre Marktanteile sind hoch. Beide profitieren daneben von ihrer Fokussierung auf Premium- und Auslandsreisen. Derweil haben andere Airlines, die hauptsächlich auf Inlandsflüge setzen, wie etwa Southwest, zu kämpfen.
Delta und United erwirtschafteten im vergangenen Jahr 86% des Gewinns der sieben größten Fluggesellschaften, meldete CNBC. Die operativen Margen in der Branche sind erfahrungsgemäß mickrig und betrugen 2024 unter 4%, verglichen mit fast 20% großer US-Unternehmen. Das hat die Lobbygruppe „Airlines for America“ ermittelt. In der Branche hat der Konkurrenzkampf nachgelassen: Wenige Giganten teilen sich den Markt unter sich auf. Schon jetzt decken die vier größten US-Fluggesellschaften – Delta, United, American und Southwest – drei Viertel der Inlandskapazität ab.
United wird aber von den hohen Zöllen und der konjunkturellen Schwäche belastet. So musste der Vorstand die Prognose für das laufende Jahr senken. Auch hat der Mangel an Fluglotsen zu gestrichenen Flüge insbesondere in New York geführt, was United gedämpft hat. Die Flugpreise sinken in diesem Jahr – selbst in den traditionell verkehrsreichsten Monaten, weil zu viele Sitzplätze in der Economy-Klasse angeboten werden. Delta und andere Fluggesellschaften wollen deshalb ihre Kapazitäten nach der Sommersaison reduzieren.
United verdient über 1 Milliarde Dollar im Quartal
Die Zahlen für das zweite Quartal waren bei United gar nicht so schlecht. Der Umsatz stieg um 2% auf 15,2 Milliarden Dollar. Dabei sprang ein bereinigter Gewinn nach Steuern von 1,3 Milliarden Dollar heraus. Es kam immerhin ein freier Cashflow von 1,1 Milliarden Dollar zusammen.
Ich habe United und Southwest während der Pandemie gekauft und möchte kein Stück hergeben. Zudem bin ich beim Krisenfall Boeing eingestiegen. Mit rund 9 ist das KGV von United derzeit ein Schnapper. Lufthansa ist auch reizvoll mit einem Gewinnvielfachen von mickrigen 7. Ich kann nachvollziehen, warum Klaus-Michael Kühne bei der Lufthansa eingestiegen ist. Der Milliardär ist ebenfalls beim Logistiker Hapag Lloyd und Chemikalienhändler Brenntag Großaktionär.
Die Luthans ist mindestens für Trader interessant, derzeit zwischen der Bandbreite 6,50 – 8 Euro. Es findet gerade eine Bodenbildung statt.
Wenn man den Langfrist-Chart ansieht, lag das ATH mal bei ca. 30 Euro, Ist aber schon lange her. Die LH läuft langfristig eher seitwärts. Ausbrüche nach oben waren nie nachhaltig.
Aber:
Der CEO Sport drückt seit Jahren die Personalkosten durch immer neue Marken wie z.B.“Discover“, um die teuren Tarifverträge der etablierten Marken zu umgehen. Mittlerweile gehört der LH ein Komglomerat an Arilines. Das wird immer komplexter, und aufwändiger zu managen.
Genau das ist aber auch die Chance für Spekulanten (wie vielleicht Kühne?): Wenn Spohr abtritt (oder abtreten muss) findet vielleicht eine Konsolidierung auf wenige Kern-Marken statt und das führt intern zu Effizienzsteigerung und extern ggü. Kunden zu einem geschärfteren Markenprofil. Die Personalie Spohr ist meiner Meinung nach ein künftiger Kurstreiber.