16,5% Mega-Rendite: Das sind die Top-Dividendenzahler aus dem MDAX

Ich habe hier die besten Dividendenrenditen aus dem Index für mittelgroße Unternehmen, dem MDAX, aufgelistet. Die Liste habe ich Onvista.de entnommen. Frei nach der „Dogs of the Dow“-Strategie kann es Sinn machen, die besten Dividendenzahler herauszupicken. Aber es gibt für den Erfolg dieser Strategie keine Garantie. Unternehmen können ihre Dividenden kürzen oder gar einstellen. Und natürlich können die Kurse massiv sinken. In der Liste findest du die Dividendenerwartungen der Analysten. Wer richtig viel Dividende kassieren will, sollte RTL, Evonik und freenet anschauen. Mein Favorit ist Freenet.

Das sind die besten Dividendenzahler aus dem MDAX

Das ist ein Bildschirmfoto von Onvista.de

RTL: TV-Dino schwimmen die Felle davon

Ganz oben auf der MDAX-Liste steht RTL mit einer erwarteten Dividendenrendite von 16,5%. Aber du musst wissen: Lineare Fernsehsender haben es schwer. Die großen Streamer Netflix, Amazon Prime und Disney+ haben ein bedeutendes Publikum. Auch YouTube und die sozialen Medien wie TikTok, Instagram oder Facebook sind Magnete. Aber die traditionellen Sender sind auf einem Leidensweg. RTL schrumpft seit Jahren. Zwar baut RTL ein eigenes Streamingangebot auf, doch ist das noch relativ klein: Hier ist ein gutes Interview zur Streamingstrategie und wie sie Stefan Raab gewannen.

Der Unterhaltungsriese aus Luxemburg (60 TV- und 36 Radiostationen) ist seit langer Zeit großzügig: Mindestens 80% des Gewinns werden ausgekehrt, sagt der Vorstand. Angesichts des ausgebombten Kurses kommt die hohe Rendite zustande. Das Streaming ist die Zukunft, aber es ist ein steiniger Weg, um größer zu werden. Der Kurs ist ein Desaster. Innerhalb von 12 Monaten verlor der Kurs abermals 20%. Jetzt gibt es die MDAX-Aktie nur leicht über dem Buchwert. Ferner ist das KGV mit 10 klein. Stabilisierend wirkt Großaktionär Bertelsmann, der 76% der Aktien besitzt. Und der will jedes Jahr richtig viel Geld sehen, daher ist die Dividende so fett.

Evonik: Profit ist auf Talfahrt

Der Spezialchemieanbieter aus dem Ruhrpott glänzt mit rund 7% Dividende. Das KGV liegt unter 12, was moderat ist. Die MDAX-Aktie befindet sich aber auf Talfahrt, sie notiert nahe des Allzeittiefs bei nur noch 17 Euro. Bitter! Bekannt ist der Chemieriese vor allem als Sponsor von Borussia Dortmund, an dem Fussballverein hat sich der Essener MDAX-Konzern auch mit knapp 9% als Aktionär beteiligt.

Was macht Evonik? Es beliefert zum Beispiel Tierfutterhersteller mit Ergänzungsmittel, die beispielsweise in der Hühnermast verwendet werden. Evonik beackert viele Megatrends: Batterietechnologie, Elektromobilität, Windparks, Solaranlagen, Katalysatoren, Leuchtdioden. In all den Technologieprodukten landet die Spezialchemie. Die Deutschen haben Fabriken rund um den Globus, etwa in Norwegen, Österreich, China und Singapur. Sie sind in über 100 Ländern und erwirtschafteten 2023 einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro. Aber der Nettogewinn ist seit Jahren auf Talfahrt.

Freenet: Der clevere Wiederverkäufer

Der Verkäufer von Sprach- und Datendiensten zahlt 7% Dividende. Das Gute: 2025 wird nur teilweise Kapitalertragssteuer von der Dividende abgezogen. Freenet ist damit ein Sonderfall. Freenet verkauft Zugänge in die Netze der Deutschen Telekom, von Vodafone und Telefonica. Obwohl der Handy-Markt gesättigt ist, bietet sich ein gutes Basisgeschäft. So betreuen die Norddeutschen knapp 10 Millionen Kunden (Mobilfunk + TV/Medien). Der norwegische Pensionsfonds ist mit 3,1% einer der größten Aktionäre, die Osloer reizt wohl die geringe Bewertung (KGV 11) und hohe Dividende. Es gab allerdings einen Rückschlag: Die Geschäfte des zugekauften Apple-Händlers Gravis stellte freenet per Ende Juni vollständig ein. Freenet ist noch an Ceconomy mit 7% beteiligt, die Muttergesellschaft von Media Markt und Saturn.

Wer ist noch attraktiv?

Auf der Liste finde ich noch die Nr. 5, Bilfinger, interessant, der Industriedienstleister aus Mannheim zahlt 5,44% Dividende. Die Firma rückte zum 18. März vom SDAX in den MDAX auf. Das KGV beträgt nur 9 für 2025. Über alle Regionen und Branchen hinweg entwickelt sich der Markt bislang gut. Der Bedarf zur Verbesserung der Effizienz und Nachhaltigkeit von Industrieanlagen wächst. Die Komplexität der Produktion, die Bürokratie, Digitalisierung sowie der Fachkräftemangel veranlassen Firmen, Planung, Bau und Wartung ihrer Anlagen auszulagern. Genau dies erledigt Bilfinger: Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis steigen deshalb. CEO Thomas Schulz gewinnt Großaufträge rund um den Globus. Er macht vom Aktienrückkaufprogramm Gebrauch und fädelt Übernahmen ein. Ich finde Bilfinger attraktiv, darf aber hier keine Anlagempfehlung aussprechen.

Die guten Dividendenzahler Hochtief, LEG Immobilien, Hugo Boss, TAG Immobilien und Fuchs Petrolub sind vielleicht auch einen Blick wert.

In diesem neuen Artikel und Video zeige ich dir die besten Dividendenzahler aus dem DAX:





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