Momentan gibt es erhebliche Risiken rund um den Globus. Börsianer sollten sich Gedanken über den Nahen Osten und über Europa machen.
Israel sorgt sich um das aggressive Atomwaffenprogramm des Iran. Ist der Nahe Osten ein Pulverfass geworden? US-Präsident Barack Obama lehnt jedenfalls militärische Präventiveinsätze gegen den Iran ab. Diese friedliche Haltung Washingtons, den Iran zunächst nur politisch zu isolieren, dürfte die Lage etwas entspannen. Aber freilich bleibt es ernst.
Der Ölpreis kann durch die Decke gehen, wenn es zu einem Krieg im Nahen Osten kommen sollte. Es besteht schon jetzt die Gefahr, dass die Iraner wichtige Seewege für das Öl blockieren könnten. Ein hoher Ölpreis bereitet den Verbrauchern in den Industriestaaten wiederum schwere Zeiten, sie verzichten auf einen Teil ihres Konsums, was wiederum der Wirtschaft schadet.
In Europa können nach der Staatspleite Griechenlands weitere Länder in die Bredouille geraten. Das wäre ein Schock für die Börse. Viele weitere Dinge können passieren. Es sind die sogenannten „Schwarzen Schwäne“. Diese seltenen Tiere können praktisch aus dem Nichts auftauchen. Der Fachbegriff steht in der Finanzwissenschaft für das unvorhersehbare Unheil. Ein Erdbeben, Tsunami oder Attentat. Ein Krieg, ein Anschlag, eine Umweltkatastrophe oder eine Epidemie. Damit müssen wir Anleger lernen, zu leben. Solche Dinge lassen sich nicht ausschließen. Sie passieren und gehören einfach dazu.
Brechen die Kurse nach einem solchen Ereignis ein, erholen sie sich anschließend auch wieder. Die Börse ist ein ständiges Auf und Ab. Star-Investor Warren Buffett sorgt sich beispielsweise am meisten vor einem Krieg oder Anschlag. Edelmetall-Guru Marc Faber warnt gar vor einem Dritten Weltkrieg.
Ich halte Fabers Warnung für übertrieben. Allerdings ist es empfehlenswert gedanklich auf Katastrophen eingestellt zu sein. In einer Krisensituation ist es natürlich ratsam, Ruhe zu bewahren. In eine Panik zu verfallen, wäre brisant. Es gibt Menschen, die verkaufen blitzschnell all ihre Positionen Hals über Kopf. Alles aus dem Depot zu werfen, wäre meiner Meinung nach ein Fehler.
Die Börse hat die Gabe, sich unglaublich schnell wieder zu erholen. Das zeigte beispielsweise der „Flash Crash“. Am 6. Mai 2010 war der Dow-Jones-Index in wenigen Minuten um 1.000 Punkte eingebrochen und hatte sich genauso schnell wieder erholt. Im Falle einer schweren Rezession kann die Talfahrt über ein paar Jahre dauern, wie sich 2008 zeigte. Wer Sitzfleisch hat, dem macht selbst das nichts aus. Man kann die Zeit gut nutzen, um billig nachzukaufen.
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