Wie spare ich am besten: Mit ETF, Dividendenaktien oder Berkshire?

Ich habe in New York mit ETF-Pionier John Bogle gesprochen. Er hat die Fondsgesellschaft Vanguard gegründet. Vanguard ist einer der führenden ETF-Anbieter weltweit. Bogle rät jeden Monat stur und stetig ETFs zu kaufen. Vom Kauf einzelner Aktien rät er strikt ab. Das Risiko sei zu groß, warnt er. Auch rät er vom Spekulieren/Trading ab.

Ich habe immer auf Einzelaktien gesetzt. Ich besitze Blue Chips wie SAP, Adidas, Nike, Exxon, Microsoft, Berkshire Hathaway, Netflix, Chevron, Bank of America oder Citigroup. Zum Teil halte ich sie schon zehn bis 20 Jahre lang. Einige Mittelständler wie CTS Eventim oder Südzucker befinden sich daneben in meinem Depot. Ich mache extremes Buy and Hold. Ich verkaufe nie. Die meisten meiner Aktien zahlen eine Dividende. Über meine Aktienstrategie schrieb ich übrigens schon 2010 detailliert.

In den USA sparen die meisten, die die finanzielle Unabhängigkeit anstreben, per ETF. Sie wählen meist ziemlich einfache Produkte mit geringen Gebühren aus. In der Regel kaufen sie monatlich automatisiert diese ETFs per Sparplan. Sie betreiben eine Form des „Buy and Hold“. Der Vorteil des ETFs ist es, dass die Gebühren gering sind. Durch die breite Streuung ist das Risiko gedämpft. Es entfällt zudem das Problem des Timings, weil die ETF-Anhänger monatlich sparen und nicht versuchen, die Börse zu timen.

Ich halte das ETF-Sparen für weise. Es ist in meinen Augen ein sinnvolles Instrument – gegen das kaum Argumente sprechen.

Gandalf möchte von Euch Bloglesern gerne wissen, wie Ihr spart und was Ihr ihm ratet.

Das ist seine Frage:

„Mein Anliegen ist, ob es Sinn macht, Aktien, die nicht ausschütten, zu kaufen und für immer zu behalten oder lieber welche die passives Einkommen generieren und im Wert steigen als Buy&Holder zu erwerben.

So was wie Amazon und Co, die nicht ausschütten, müssen ja dann irgendwann verkauft werden, damit das Ganze einen Sinn macht oder?

Was spricht dafür und dagegen?

Bei ETFs ist das etwas einfacher, da wird gekauft, dann gehalten und man bekommt seine Dividenden ausgeschüttet oder wiederangelegt und zusätzlich kann der ETF auch als Dividendenstrategie ausgewählt werden der dabei noch ausschüttet. Der Wertzuwachs ist möglicherweise nicht so hoch wie ein Performance-Index, aber dafür hat man die höheren Auszahlungen.

Nachteil von ETFs sind die Kosten und Anteile von Firmen, die man nicht haben möchte. Eventuell noch die Besteuerung, die ja 2018 wieder neu aufgerollt wird.“

An anderer Stelle hat Gandalf seine Frage so zusammengefasst:

„Mein Problem ist halt: Was soll ich tun: Eher auf Performance pur (z.B. Berkshire Hathaway) oder eher Aktien mit Dividendenausschüttung (z.B. Johnson&Johnson) zu setzten?

Meine ETFS sind alle ausschüttend.

Da ich in Einzelaktien investieren möchte, hab ich das Problem wie oben schon beschrieben auf Performance wie z.b Berkshire Hathaway oder eher Dividenden Aktien wie Johnson&Johnson zu setzten.

Auch bei ETFs habe ich das Problem, ob Dividenden-ETFs neben meinem MSCI World und EM als dritte kleinste Position Sinn machen.“

Mich würde interessieren, wie Ihr alle spart und was Ihr diesem Leser für einen Rat gebt. Welche Produkte kauft Ihr und bei welcher Bank seid Ihr? Seid Ihr mit Eurer Bank und dem Produkt bzw. Aktiendepot zufrieden? Herzlichen Dank schon mal für den Meinungsaustausch.

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7 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich empfehle Gandalf sich diesen Artikel von Tim McAleenan jr. durchzulesen: The End Game of Dividend Investing: The Zero Hour Work Week

Und genauso mache ich es auch. Unternehmen kaufen, die langfristig vernünftige Gewinne erwirtschaften und davon einen Teil an ihre Eigentümer in Form von Dividenden ausschütten. Diese werden mit den Sparraten reinvestiert.

Berkshire Hathaway habe ich aber dennoch im Depot. ;-)

Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß.

Gruß,

Marco

Fit und Gesund
7 Jahre zuvor

Ich bespare 3 Vanguard ETF’s und habe daneben noch 10 Einzelaktien, die Anzahl der Einzelaktien soll noch steigen auf ungefähr 15-20, Verhältnis ETF/Einzelaktien soll grob 50/50 sein. Bei den Einzelaktien handelt es sich um Qualitätstitel wie Nestle, Roche, Novartis, Zürich Versicherung, Johnson&Johnson, Medtronic, Unilever, Royal Dutch Shell, Novo Nordisk und Adecco, Dividenden werden natürlich re-investiert.

Schön wäre eine Dividendenrendite um 3% und auch regelmässige Steigerungen der Dividenden.

Berkshire Hathaway hab ich (noch) nicht.

Mit meiner Hausbank bin ich soweit zufrieden, in der CH sind die Transaktionskosten horrend, von daher ist die Gefahr klein, wild herumzutraden, mit „meinem“ Bankberater bin ich zufrieden, als ich letzthin ein Problem mit der Darstellung meines e-banking accounts hatte, wollte er gleich vorbeikommen und behilflich sein.

 

Hallo,

Berkshire Hathaways Performance ist größer als die des Marktes, allerdings sinkt die Performance immer weiter. Während Buffett vor 30-40 Jahren noch laut eigener Aussage 50% Rendite machen konnte, sank diese Rendite immer weiter. Buffett argumentierte das in einem der Berkshire Jahresberichte damit, dass einfach die Menge an Geld zugenommen hat und man damit nicht mehr nur in die Unternehmen investieren kann, die die beste Rendite erbringen, sondern auch in die zweit- und drittbesten Unternehmen investieren muss…

Langfristig wird sich Berkshire also dem Markt annähern, was die Rendite angeht… Trotzdem ist das nicht in naher Zukunft zu erwarten.

Ich würde „Gandalf“ raten in einen ETF zu investieren. Er möchte zwar eine hohe Performance erreichen, allerdings scheint er auch nicht auf die Auszahlungen verzichten zu wollen. Er scheint auch mit denn unstanf unzufrieden, dass man ja nie in Form von Geld profitieren könnte, wenn man die Aktien ewig halten würde. Eine andere Strategie könnte daher sein, dass Gandalf sich Berkshire Aktien kauft und bis zu einem bestimmten Jahrzehnt hält, z.B. bis er 50, 60, 70 oder so, ist…

Zum Umstand, dass Berkshires Renditen langfristig sinken, werde ich irgendwann sicher auf meinem Blog etwas schreiben.

Alles Gute und frohes Investieren

Gandalf
7 Jahre zuvor

Morgen Zusammen!

 

Erst mal vielen Dank an dich Tim das du dir die Zeit nimmst mir zu helfen den richtigen Weg zu finden.

Auch Danke im Voraus für die Kommentare euch da draußen!

Leider ist mein Englisch doch nicht so gut um alles zu verstehen.

Geht es im verlinkten Beitrag um das für und wider von Dividenden oder pure Performance ?

Ich habe noch einen ETF gefunden der mich und auch vielleicht euch interessieren könnte was meint ihr dazu?

@Fit und Gesund
Ich bevorzuge ausschüttende ishares ETFs und weil Brocker eine kostenlose Besparung anbietet .

iShares MSCI USA Dividend IQ UCITS ETF

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/264660/ishares-msci-usa-dividend-iq-ucits-etf

Andreas
7 Jahre zuvor

Also ich habe bisher nur Einzelaktien, derzeit 13 Positionen, darunter SAP, Unilever, Novartis, Nestlé, Pfizer, Airbus. Am Ende will ich etwa 20 Einzeltitel haben und informiere mich aber auch über ETFs. Zwei bis drei ETFs mit Sparplan werde ich wohl meinem Depot noch beimischen, das wars dann.

Bei meinen Einzelaktien zahlen eigentlich alle Dividende. Wenn ich einen gewissen Stand bei meinem Depot erreicht habe, werde ich durchaus auch mal Wachstumswerte oder Titel beimischen, die keine Dividende zahlen, aber denen ich eben einen deutlichen Wertanstieg zutraue. Dividenden reinvestiere ich, monatlich spare ich etwa 1000 Euro, die ich in Aktien investiere.

@Gandalf: Also ich finde da muss es kein entweder oder geben, im Depot kann man ja beides mischen, Dividendenwerte und Wachstumswerte. Und aus manchen Wachstumswerten werden dann irgendwann auch mal Dividendentitel, siehe Apple.

Felix
7 Jahre zuvor

Für mich ist Dividendenausschüttung kein Unterscheidungsmerkmal beim Investieren. Entscheidend ist die Qualität des Unternehmens. So würde ich Amazon wegen seiner überragenden Marktstellung sofort kaufen, wenn das KGV nicht so exorbitant hoch wäre. M.E. konnte man mit solchen Wachstumsunternehmen eher schnellen Vermögensaufbau generieren.

Z.Zt. Haben wir eher ein anderes Problem namens Trump. Seine Antrittsrede fand ich gespenstisch. Soviel extremen Nationalismus habe ich von amtierenden Politikern seit Hitlers Zeiten nicht mehr gehört. Wer weiß, vielleicht dürfen US-Unternehmen demnächst nicht mehr an ausländische Investoren ausschütten oder sie werden gleich enteignet. Da braut sich etwas zusammen.

Andreas
7 Jahre zuvor

@Felix: Ging mir auch so, bin derzeit sehr vorsichtig und habe kein gutes Gefühl bei Trump. Mit Investitionen warte ich derzeit ab, die Unternehmen, die ich haben will, sind mir größtenteils ohnehin gerade zu teuer.

Didi
7 Jahre zuvor

Gute Frage!

Beschäftigt sicher jeden von uns. Ich glaube es sollte sich gut anfühlen.Hat man seine Gedanken dauernd beim Depot sind wohl zu viele Einzelaktien enthalten. Ich würde sagen, die Mischung macht es aus. Will man nur passiv investieren sind Sparpläne auf ETFs genial. Will man auch proaktiv seine Ideen einbringen macht eine Mischung mit Einzelaktien Sinn. Ich für meinen Teil finde, das Wichrigste ist die Diversifikation. Aktien bleiben Aktien ob jetzt in einer Fondshülle oder einzelne Blue Chips. Ohne Absicherung macht es während der Ansparphase auf dem Weg zur fianziellen Freiheit wenig Spass. Wir sparen seit Jahren und kurz vor dem Ziel gibt es einen Crash…

Ich glaube wir sollten hier unterscheiden od jemand schon sein Dividendenziel erreicht hat oder nicht. Hab ich meine 2000€ z.B. monatlich aus Dividenden ist der Crash ziemlich Wurscht die Dividenden sollten ja konstant bleiben.

In der Ansparphase hat der Kapitalerhalt oberste Prio, denk ich mir. Das Risiko ist viel zu hoch, mit ein paar Einzelwerten auf Investor zu machen. Von dem her ausschüttende ETFs – und diese breit diversifizieren z.B. 25% Corporate Bonds, 25% Emerging Markets, 25% Private Equity und 25% MSCI World und ggf. 5% fürs Traden.

Have a nice day!

7 Jahre zuvor

@Gandalf: Es geht grob darum, dass man sich mit den Dividenden weniger Stress macht, da man nicht extra Anteile verkaufen muss, wie wenn man nur Aktien hält, die keine Dividenden ausschütten.

Aber wie ebenfalls gesagt, es gibt nicht nur entweder oder. Solange du nicht auf die Dividenden angewiesen bist ist es das Wichtigste, dass die Gesamtperformance passt.

Diese setzt sich aus Kursgewinnen und Ausschüttungen zusammen. Ist die angenommene Kursentwicklung von Berkshire besser als die Kursentwicklung zzgl. Dividenden von Johnson & Johnson, wäre Berkshire die bessere Wahl.

Weiterhin kommt es am Ende auf die Nettorendite an. Die Performance abzgl. sämtlicher Kosten und Steuern.

Fazit: Das Vehikel ist egal, solange du am Ende mit der Nettorendite zufrieden bist.

Gruß,

Marco

Slazenger
7 Jahre zuvor

@Felix

ja Donald Trump könnte ein Problem werden, ein großes! Aber erstaunlich ist ja dass bislang noch keinerlei negative Reaktion am Markt erfolgt ist!

Gandalf
7 Jahre zuvor

Alles klar danke

Ich denke ich werde erst einmal den Weg der Dividendenwerte gehen in Form von Aktien und ETFs
Aber auch die andere Seite behalte ich im Auge.

Neben meinen beiden MSCI ETFs (World/EM) suche ich nun einen wie den unten genannten

Hab ihr euch mal den ETF
iShares MSCI USA Dividend IQ UCITS ETF
angeschaut würde mich interessieren was ihr davon haltet.

Da ich eher den US Markt bei Einzelaktien bevorzuge warte ich erst mal ab was Donald da so anstellt.Ich hoffe er macht seine Drohungen nicht war.
Aktien möchte ich lieber direkt kaufen und nicht besparen.

7 Jahre zuvor

Guten Morgen allen,

@Gandalf

Ich betreibe Buy&Hold seit letztem Jahr März. Ich habe ein paar ETF`s aber überwiegend Einzelaktien. Und natürlich auch ein paar Fehlgriffe. Aber selbst daran halte ich fest. Anfangs war ich noch immer ziemlich nervös und musste ständig nachschaun, dass hat sich allerdings nach und nach beruhigt. Mittlerweile schaue ich nur noch einmal am Tag ins Depot, und auch nur um zu schaun, ob eine neue Dividende gekommen ist. Manchmal vergesse ich auch nachzuschaun, alles halb so wild, jeden Tag bekomme ich ja nun auch keine Dividenden überwiesen.

Anfangs dachte ich noch, dass mich die Börse wirklich interessieren würde, aber das tut Sie eigentlich überhaupt nicht, und ich bin froh, dass ich ganz wenig Arbeit damit habe.

Hier kannst du mal schaun, wie ich das anstelle, aber VORSICHT, da gehts ziemlich langweilig zu. So langweilig wie möglich und so wenig Aufwand als nötig. :-)

https://dividenden-scheffler.blogspot.de/

Die Ruhe, die bei mir eingekehrt ist, habe ich auf jeden Fall u.a. Tim und seinem Blog und den vielen Schreiberlingen hier zu verdanken. Einige hier sind natürlich deutlich aktiver als ich, aber das ist OK, es gibt in München auch viele die schneller laufen können als ich. Fast immer gibt es einen Langläufer der mich an der Isar überholt, und so wirds auch immer jemanden geben, der mehr Rendite an der Börse erzielt als ich selbst. ;-)

Schönes Wochenende allen

 

Tami
7 Jahre zuvor

Ich fahre sechsgleisig.

Ein regelmäßiger monatlicher Sparplan auf drei verschiedene ETFs (Konsum, Wasser, Infrastruktur).
5-6 Einzelqualitätsaktien (Nestle, Givaudian, VonoviaEinsatz …) die immer gehalten werden.
Zwei weitere ETFs auf spezielle Sektoren (IT und Pharma,beide leider nicht sparplanfähig)
Einsatz kleinerer Summen zur Spekulation mit Knockout-Zertifikaten. Dies ausschließlich auf hochwertige Qualitätsaktien oder in Indizes in Phasen von Korrekturen. Vorteil ist der deutlich geringere Kapitaleinsatz. Nachteil die höheren Schwankungen. Ich brauche ergänzend etwas Kitzel zur Buy-Hold-Strategie. Außerdem ist diese Strategie sinnvoll um eine Trendfolge bei guten Papieren nachhaltig zu nutzen.
Ein großer Cashanteil zum Aufstocken bei Rücksetzern/Korrekturen für bestehende ETFs und Aktien.
Phasenweise Nutzung von Absicherungsstrategien.

Skywalker
7 Jahre zuvor

Trumps Rede war durchaus unschön  aus Sicht eines Weltbürgers. Aber wenn jetzt hier schon davon fabuliert wird, dass man als Halter von US-Aktien bald keine Ausschüttungen mehr bekommen wird geht mir das entschieden zu weit. Den Teufel an die Wand malen bringt Aufmerksamkeit, ist aber nicht zielführend

 

 

Mattoc
7 Jahre zuvor

Hallo Tim,

bei mir war das ganze Thema Anlagestrategie ein mehrstufiger Prozess.

Ich habe vor ca. 3 Jahren mit Buy & Hold angefangen. Vorher habe ich regelmäßig mit allen möglichen Instrumenten aktiv gehandelt und in Summe Geld verloren. Dann bin ich durch verschiedene Blogs auf Buy & Hold und breite Diversifizierung aufmerksam geworden und habe festgestellt, dass das meine Sache ist. Deshalb ist für mich seitdem die entscheidende Frage, ob und was (ETF, Aktie) ist kaufe, denn nach dem Kauf bleibt es definitiv im Depot. Fertig!

Dann habe ich irgendwann verstanden, dass es nicht nur um eine Wahl der Anlagestrategie geht, sondern dass man damit auch langfristig einen passiven, regelmäßigen Zahlungsfluss generieren kann, der später die Rente ergänzt oder bereits früher Ausgaben decken kann. Diese Idee fand ich faszinierend, zumal ich bis dahin fest die Annahme der breiten Masse hatte, dass es keine Alternative zum klassischen Lebensmodell (arbeiten bis 67, Immobilienkauf etc.) gibt.

Auf dieser Basis habe ich dann versucht, eine persönliche Anlagestrategie zu finden, die zu meinem Bedarf passt, also folgende Kriterien erfüllt:

1. Buy & Hold (es wird nicht verkauft)
2. Möglichst breite Diversifizierung
3. Ausschüttend
4. Durchschnittlich zwischen 3% und 4% Dividendenrendite, da unter Bezugnahme auf die SWR und der Bedingung 1. nur so ein ausreichender Geldfluss entstehen kann.

Im Anschluss habe ich mir zu der Frage Gedanken gemacht, ob ich persönlich gewillt und im Stande bin, eine Aktie nach diversen Kriterien zu bewerten und auf dieser Basis zu entscheiden, ob ich sie kaufen möchte oder nicht, und mit welcher Wahrscheinlichkeit diese Arbeit mehr Früchte trägt, als wenn ich mich auf breite Indizes verlasse. Außerdem müsste die Aktie wegen Bedingung 1 immer im Depot bleiben. Ob ich das wirklich will? Und so war für mich schnell klar, dass ich mich auf Indizes und damit auf ETFs konzentriere, denn wenn ich zu der Meinung komme, dass eine einzelne Aktie offensichtlich günstig bewertet und kaufenswert ist, dann sind es andere, professionelle Anleger schon lange. Ich sehe bzgl. Stockpicking keinen Vorteil für Privatanleger. Hinzu kommt, dass ich bei ETFs „den Vorteil“ habe, dass der ETF zwar immer im Depot bleibt, dass sich der zugrunde liegende Index und damit die enthaltenen Aktien aber mindestens jährlich neu zusammensetzt oder zumindest überprüft wird. Das heißt, ich muss mir keine Gedanken um vermeintlich „schlechte“ Aktien machen.

Nun war also die Entscheidung für ETFs getroffen, möglichst breit diversifiziert (weltweit) sollten sie sein, ausschüttend und eine Dividendenrendite von 3% bis 4% bringen. Moment, da war doch noch etwas. Genau: ETFs verursachen jährliche Kosten. Diese sollten möglichst gering sein, der ETF sollte unbedingt steuereinfach sein, ach ja, das Fondsvolumen sollte mindestens 100 Mio betragen. Wertpapierleihe ist auch nicht so schön.

Ihr seht schon, diese ganzen Bedingungen, sofern man sie denn beachten möchte, könnte man auch als Nachteile von ETFs gegenüber Aktien bezeichnen, und am Ende des Tages findet man keinen ETF, der alle Bedingungen erfüllt. Insofern muss man Kompromisse eingehen. Ich habe für mich entschieden, dass ich das Fondsvolumen vernachlässige und im Zweifelsfall auch eine komplizierte Steuererklärung abgebe, wenn mir der Inhalt (Index) des ETFs zusagt. Es gibt auch immer weniger steuerhässliche ETFs, da z.B. Blackrock das inzwischen berücksichtigt. Und das Risiko von Wertpapierleihen ist auch gering aus meiner Sicht.

Zum Thema Einzelaktien:
Neben der Erkenntnis, dass ich Einzelaktien nicht besser bewerten kann als andere erfahrene Anleger, stört mich daran auch Folgendes:

1. Es ist sehr schwierig eine ausreichend gute Diversifizierung (Länder, Marktkapitalisierung, Branchen) hinzubekommen. Dafür benötigt man sehr viel Kapital, das gerade am Anfang ggf. nicht zur Verfügung steht.
2. Es gibt auch bei Aktien sehr unangenehme Themen, wie Splits und ausländische Quellensteuer. Wenn man Aktien aus bestimmten Ländern hält, dauert es teilweise Monate bis zu viel gezahlte Steuern auf Dividenden erstattet werden und man muss sich mit viel Aufwand persönlich darum kümmern.
3. Einmalkosten für den Kauf. ETFs kann ich (aktuell) bei der ING-DiBa kostenlos ordern (Danke PIBE)
4. Viele Aktiendepots sind US-lastig und BRD-lastig (vermutlich auch wegen der ausländischen Quellensteuer), was für mich keine ausreichend gute Diversifizierung bedeutet.

Daher sieht mein Depot aktuell so aus:
1. ETF auf MSCI World (2% Dividendenrendite)
2. ETF auf MSCI Emerging Markets (2% Dividendenrendite)
3. 4 weitere ETFs mit Fokus auf Dividendenrendite (aktuell ca. 3,5% bis 5,5%) von iShares und Wisdom Tree

Damit erreiche ich eine durchschnittliche Dividendenrendite von über 3%.
Diese Depot bespare ich mit monatlich 1500 Euro ohne Transaktionskosten für Käufe.
Damit fühle ich mich persönlich sehr wohl.

Danke für diesen tollen Blog.
Mattoc

Gandalf
7 Jahre zuvor

@Mattoc

Magst du mir de letzten beiden Div. ETFs nennen? was hälst du von dem hier?

iShares MSCI USA Dividend IQ UCITS ETF

Hast du einen Sparplan wegen nicht vorhandenen Transaktionskosten ?

 

Mattoc
7 Jahre zuvor

@Gandalf

Interessant! Den ETF, den du „gefunden“ hast, habe ich auch. Vor allen Dingen beinhaltet dieser 100 US-Aktien und davon sehr viele der Titel, die hier und auch in anderen Blogs genannt werden. Für mich ist es viel einfacher diesen ETF kostenlos zu kaufen und monatlich zu besparen, als die Aktien einzeln zu kaufen.

Gandalf
7 Jahre zuvor

Hey da sind wir beide auf einer Wellenlänge :)
Darf ich noch fragen welcher WF Nr 4 ist? :)
Jetzt bin ich wieder einen Schritt weiter dank dir und euch!

Mattoc
7 Jahre zuvor

Gandalf, ich war bis November 2016 bei der Comdirect, weil man dort für 4,90 Euro pauschal ETFs kaufen konnte. Das war ok, wenn man monatlich 1500 Euro investiert hat.

Das haben die aber abgeschafft. Und PIBE hatte genau zum richtigen Zeitpunkt den Tipp mit der ING-DiBa. Dort kann man ab 500 Euro kostenlos ETFs über Tradegate kaufen. Außerdem hat die ING eine sehr einfache Darstellung des Depots. Das gefällt mir.

Den MSCI World setze ich übrigens „manuell“ über einzelne ETFs zusammen. Dann kann ich besser rebalancen. Außerdem sind die jährlichen Kosten günstiger. Kurzum: Ich habe sehr viele ETFs und bin auch offen, immer wieder neue hinzuzunehmen. So hat mich PIBE auf die ETFs von Wisdom Tree gebracht. Meine Meinung ist diesbezüglich: Wer bereit ist, sich 100 Aktien ins Depot zu legen, der darf auch nichts dagegen haben, wenn sich jemand 20 ETFs kauft, zumal die Transaktionskosten für den Kauf gering oder 0 sind, sie nicht verkauft werden und es auch immer wieder neue ETFs gibt.

Gandalf
7 Jahre zuvor

Wie gesagt wir beide sind auf einer Wellenlänge und Diba passt perfekt:)!

Mattoc
7 Jahre zuvor

Gandalf, ob das, was ich mache, wirklich objektiv gut ist, weiß ich nicht. Aber ich veranschauliche mir das immer wie folgt:

Jeden Monat nehme ich 1500 Euro. Dafür kaufe ich einen meiner ETFs nach oder ich kaufe mir auch mal einen neuen ETF, wobei ich immer die Diversifizeirung und die Dividendenrendite im Auge habe.

Und ich sehe die Käufe so, dass ich jeden Monat eine neue, kleine Firma mit Startkapital 1500 Euro gründe  und diese hinaus in die Welt schicke, um für mich Geld zu verdienen. :-) Teilweise gebe ich diesen Investitionen (ETF-Käufen) sogar Namen und schreibe es in mein Investitionsheft. Das hilft mir auch dabei, auf die monatlichen Erträge und nicht auf den Kurswert zu achten.

Das macht Spaß. Viel mehr als Konsum.

Gandalf
7 Jahre zuvor

Du machst das wirklich gut,werde mir das mal so aneignen.
Meine monatliche Sparsumme ist gerade mal ein drittel von deiner da ich noch eine Eigentumswohnung besitze was abbezahlt werden muss.Aber auch hier haben wir mit Bedacht gekauft nicht zu groß,Neubau mit überschaubaren Nebenkosten  und in einer Großstatdt in ruhiger Lage mit sehr guter Infrastruktur ,vor 10 Jahren waren da noch andere Preisvortellungen der Bauträger  als wie die von heute.

 

 

7 Jahre zuvor

Ich setze auf Einzelwerte. Ich will ja irgendwann genug Cashflow haben, ohne dass ich Werte verkaufen muss. Habe ich was thesaurierendes, müsste ich irgendwann die Thesaurierung abstellen. Darauf habe ich keine Lust, vor allem geht es auch nicht. Die thesaurierenden ETF-Anteile kann man nur verkaufen und durch nichtthesaurierende ersetzen. Aber dann fallen 25 % Steuern auf die Kursgewinne an, die sich über die Dekaden gebildet haben. Die Thesaurierung innerhalb des ETF-Mantels ist auch nicht mehr steuerfrei. Man kann eigentlich nur noch Holding-Gesellschaften kaufen, um steuerfrei zu thesaurieren.

Da ich aber darauf keinen Bock habe, setze ich von Anfang an auf starke Einzelwerte wie Procter & Gamble, Johnson & Johnson, General Mills, Nestlé, John Deere, BASF usw. Diese Unternehmen schütten heute schon aus und wachsen auch noch. Die Ausschüttungsquoten liegen bei ca. 50 % des Gewinns, d.h. die anderen 50 % thesaurieren innerhalb des Unternehmens oder werden für Aktienrückkäufe genutzt.

Auch vermeide ich mir den Zirkus mit Papierkram und dem Finanzamt. Da innerhalb eines ETFs nicht steuerfrei thesauriert wird, muss über Anlage KAP dem Finanzamt mitteilen. Meine Dividenden werden durch die Bank sofort und transparent und vor allem korrekt besteuert. Ich kann da keinen Fehler machen und Ärger mit dem Finanzamt bekommen.

ZaVodou
7 Jahre zuvor

@Gandalf

Schreib doch mal was über deine Ziele. Was willst du mit deiner Anlage erreichen? Wie ist deine Qualifikation? Wie viel Zeit willst du täglich/wöchentlich dazu verwenden?

Ich habe immer das Gefühl, dass das Investieren in Dividendenwachstumsaktien nicht so recht begriffen wird.
Man nimmt Dividendenzahlungen quasi als Ersatz für Zinszahlungen.
Dividendenzahlungen sind im Gegensatz zu Zinszahlungen aber nicht garantiert. Deshalb sollte man schon schauen, wie sicher die Dividende ist.
Dazu sollte man im Vorfeld einige Recherchen anstellen. Bist du bereit für solche Recherchen?
Ziel ist es eine Summe X aus Dividendenströmen zu generieren: Meist zu einem vorgegebenen Zeitpunkt Y. Unabhängig von dem was die Börse macht.
Die Börse gibt nur den Takt vor. Geht sie nach oben ist das schlecht (die Meisten freuen sich ja wie Bolle, wenn sie nach oben geht), weil die Dividendenrendite nach unten geht. Geht sie nach unten ist das gut, weil die Dividendenrendite nach oben geht und du so schneller an dein Ziel kommst.
In den Medien wird das aber meist genau anders dargestellt, weil die meisten Akteure auf Performance setzen und nicht auf Einkommen.

Ist es also überhaupt dein Ziel dir einen Dividendenstrom aufzubauen oder verfolgst du vielleicht ein ganz anderes Ziel?

frommi
7 Jahre zuvor

Macht hier eigentlich jemand was Buffet tut oder getan hat, also entweder günstige Qualitätsaktien mit extremer Konzentration (5-8 Unternehmen) oder Netnets a`la Ben Graham?

Markus
7 Jahre zuvor

Die letzten 8 Jahre liegen meine Berks bei 15,6 % internen Zinsfuß und das etf-Depot bei knapp 12 % p. a.

Der amerikanische Markt lief die letzten Jahre einfach am besten, evtl. auch Dollarstärke. Garantie für die Zukunft ist das wie immer keine. Es gab auch schon Dekaden in den 90ern wo Europa viel besser lief… 5 oder 10 Jahre Outperformance in einer Klasse und dann darein springen, ist als Performance-Chasing-Fehler bekannt.

Viele haben nur einen Blick für die letzten 5 – 10 Jahre… Investieren am Aktienmarkt halte ich aber eine Geduld von Nöten, die auch 20 Jahre und mehr warten kann.

Bei vielen hier wird der Rentenbeginn als Ende des Investitionszyklus gesehen…manche denken sogar, die Thesaurierer oder nicht 100% Dividendeninvstoren müssen von nun an nur noch verkaufen… ich weiß nicht, bei guter Gesundheit können einem auch mit 65 noch ein paar Dekaden Zeit bleiben.

Die Diskussion etf vs. Einzelaktien oder Ausschütter vs. Thesaurierer ist mühselig.

Es muss zum Anleger passen und der soll sich damit wohlfühlen um es langfristig durchhalten zu können!

Ansonsten gibt es wie bei allem im Leben Vor- und Nachteile der Unterarten.

Das Hauptaugenmerk liegt nicht auf Ausschüttern bzw. Dividenden, wobei ich Value & auch Dividenden mit knapp 25% vom Depot gewichte.

 

Gandalf
7 Jahre zuvor

Buy and Hold ist mein Hauptziel d.h ja ich möchte passives Einkommen generieren.Bin aber auch darauf hinaus mal was zu verkaufen wenn alles stimmt.

Dafür stehen die beiden ETFs ,ETF Nr3 wird aber ein Buy and Holder so wie die Aktien die ich wenn es so weit ist erwerben möchte.

Ich rede hier von 20-30 Jahre Anlagehorizont

 

Mattoc
7 Jahre zuvor

 

@ZaVodou

Du schreibst:

Geht sie nach oben ist das schlecht (die Meisten freuen sich ja wie Bolle, wenn sie nach oben geht), weil die Dividendenrendite nach unten geht. Geht sie nach unten ist das gut, weil die Dividendenrendite nach oben geht und du so schneller an dein Ziel kommst.

Jetzt habe ich mich kurz erschrocken. Aber ich bin sicher, du meinst das nicht so. „Die Börse“ steigt oder fällt ja nicht ohne Grund. Das hat durchaus manchmal auch mit der Geschäftsentwicklung von Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden, zu tun. Diese Geschäftsentwicklung wirkt sich dann (bestenfalls) auch auf die Dividendenzahlung aus. Daher sollte sich der Geschäftserfolg bzw. Misserfolg von Unternehmen sowohl auf die Dividendenzahlung als auch auf den Aktienkurs und damit auf „die Börse“ auswirken.

Die Annahme, dass der Aktienkurs eines Unternehmens ins bodenlose fallen kann und sollte und dass das nichts mit der Geschäftsentwicklung des Unternehmens zu tun hätte und damit auch keine Auswirkung auf die Dividende hat, ist definitiv falsch.

Extremes Beispiel zur Verdeutlichung:

Eine Aktie kostet 100 Euro. Das Unternehmen zählt 3 Euro Dividende. Die Dividendenrendite beträgt 3%.

Nun fällt der Aktienkurs auf 3 Euro, da das Geschäftsmodell gar nicht mehr funktioniert. Dann würdest du das gut finden, da du dann eine Dividendenrendite von 100% annimmst. Das Unternehmen wird in diesem Fall aber überhaupt keine Dividende mehr zahlen.

Das nur als extremes Beispiel. Mir ist klar, dass du das nicht meinst. Allerdings zeigt es, dass fallende Kurse an sich kein wünschenswertes Ziel sind. Sie sind nur dann hilfreich, wenn es sich um Schwankungen handelt, die nichts mit dem grundlegenden Geschäftsmodell zu tun haben, die Dividendenzahlungen nicht gefährden UND der Anleger weiter zukaufen möchte.

Oder verstehe ich dich falsch?

Mattoc
7 Jahre zuvor

@ZaVodou

Gibt es denn einen Richtwert für die Entwicklung von Dividenden während Wirtschaftskrisen?

Ich gehe nicht davon aus, dass während der „Krise“ in 2008, die ja die Leitindizes um bis zu 50% reduziert hat, auch die durchschnittlichen Dividendenzahlungen in gleicher Höhe reduziert wurden. Ich vermute, hier gab es deutlich geringere Abschläge, und das ist auch vermutlich das, was du mit dem Vorteil von fallenden Kursen in Bezug auf die Dividendenrendite meinst.

Weißt du oder jemand anders wie stark (prozentual) die durchschnittliche Reduzierung der Dividenden in solch Krisenzeiten ist?

ZaVodou
7 Jahre zuvor

@mattoc

Der letzte Absatz trifft eher zu.

Ahoj

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

Vorneweg: Bin seit 5 Jahren dabei, mein Depot ist noch im Aufbau. Ich bespare eine Art Welt-Depot mit mehreren Etfs (insbesondere Aktien). Das Buch von Kommer (Souverän investieren mit Etfs) und den Ansatz des Areo Weltfonds fand ich sehr überzeugend. Trotzdem: Habe auch ungefähr 15 Einzelaktien internationaler Unternehmen. Letzteres aber vor allem auch, weil es mir Spass macht (= Hobby).

@ Tim – Vielen Dank für den Artikel. Ich finde das ein enorm wichtiges Thema.

@ Einzelaktien vs.Etfs

Die Verweildauer im S&P500 von Unternehmen nimmt ab. Daher ist das mit dem Buy & Hold von Einzelaktien so eine Sache.

Quelle: http://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/s-und-p-immer-schnellerer-wandel100.html

@Couponschneider

„Auch vermeide ich mir den Zirkus mit Papierkram und dem Finanzamt. Da innerhalb eines ETFs nicht steuerfrei thesauriert wird, muss über Anlage KAP dem Finanzamt mitteilen.“

-> Bei inländischen thesaurierenden Fonds und ausländischen Swappern ist das nicht so. Bei ausländischen ausschüttenden Fonds ist das zutreffende.

->2018 wird sich die Besteuuerung von Fonds ändern. Ich denke daher, dass Deine Aussage daher fast schon überholt ist.

 

StockMan
7 Jahre zuvor

Buy & Hold.

Fast auschließlich Einzelaktien: AMGN, CSCO, GE, MFST, BAC, BLK, BASF, BNP, ING, AXA, DAI … Käufe: 2 bis 3 Mal im Quartal. Bruttorendite ca. 3 %.

VWL vom Arbeitgeber geht in einen Fonds.

Mit meiner Depotbank ING-Diba bin ich sehr zufrieden.

ZaVodou
7 Jahre zuvor

„Weißt du oder jemand anders wie stark (prozentual) die durchschnittliche Reduzierung der Dividenden in solch Krisenzeiten ist?“

@Mattoc
Ich würde mir eher anschauen, welche Firmen in solchen Krisenzeiten ihre Dividende erst gar nicht kürzen mussten.
So was meine ich mit Recherche, da nicht alle Aktien für eine Dividendenstrategie taugen.

Ich mach hier mal Stopp, da es hier langsam nicht mehr um Gandalfs Frage geht.

Max
7 Jahre zuvor

Hallo,
ich versuche mich auch an Einzelaktien. Es macht einfach Spaß, mit seinen ‚Schätzchen‘ mitzufiebern. Was ich mich immer Frage, wenn ich hier so mitlese ist, warum niemand von euch ausschließlich auf Dividenenaristokraten setzt. Jeder der Aristokraten hat in der letzten Krise die Dividende gleichbelassen oder erhöht, sonst wäre es per Definition kein Aristokrat.
Hier gibt es eine Liste der S&P 500 Dividendenaristokraten:
https://en.wikipedia.org/wiki/S%26P_500_Dividend_Aristocrats

Hier zum Download als Excel-File zum filtern etc. (auch ungülte E-Mails funktionieren):
http://www.suredividend.com/dividend-aristocrats-list/

So habe ich von euch noch nie eine Emerson oder Abbvie, Target oder Clorox gehört. AT&T ist auch bei vielen nicht auf dem Kurszettel dabei.

Seltsam seltsam….

: Die meisten von uns blicken nur auf Europäische Titel und die USA. Ich würde mich mal freuen, wenn du das Thema Japan/Asien als Vorschlag wählen könntest. Wie ist es mit einer Misubishi, Toyota, Hyundai, Samsung, …

ZaVodou
7 Jahre zuvor

„Buy and Hold ist mein Hauptziel d.h ja ich möchte passives Einkommen generieren“

Du machst es einem echt schwer.

Du solltest dich  mit Fragen beschäftigen wie:

Wie hoch soll das passive Einkommen sein?
Wann benötige ich es? Also wie lange ist meine Ansparphase bis dahin?
Wie viel muss ich sparen?
Und wie erreiche ich dieses Ziel am besten? Sprich, welches Anlageinstrument ist hierfür am besten geeignet.

Für mich klingt das bis jetzt wie: Ich will Vorsorge betreiben, aber ohne großes Ziel. Es soll halt ein passives Einkommen entstehen. Wie hoch das einmal sein wird ist mir relativ egal. Wäre schön, wenn es möglichst hoch wäre.

Du solltest deine Ziele genauer formulieren.

 

 

 

 

 

vandenboomo
7 Jahre zuvor

Als ETF Basis ist in meinem Depot:

ISHARES STOXX GLOBAL SELECT DIVIDEND 100 (DE) DE000A0F5UH1 (Ausschüttungsrendite 3,8%)

LYXOR UCITS ETF MSCI WORLD D-EUR FR0010315770 (Ausschüttungsrendite 2,3%)

Und als Beimischung auch ETF`s mit monatlicher Ausschüttung:

ISHARES USD EMERGING MARKETS BOND UCITS ETF IE00B2NPKV68 (Ausschüttungsrendite 5,5%)

GLOBAL X SUPERDIVIDEND ETF US37950E5490 (Ausschüttungsrendite 7,3%)

ARROW DOW JONES GLOBAL YLD ETF US04273H1041 (Ausschüttungsrendite 8%)

Chridope
7 Jahre zuvor

Ich investiere ausschließlich in Einzeltitel, für Fonds und ETFs kann ich mich nicht begeistern. Investment immer erst ab ca. 3000 Euro, um Gebühren zu sparen. Zur Zeit starten meine Vale-Aktien durch. Es muss nicht immer Europa oder USA sein

Michael
7 Jahre zuvor

Hallo in die Runde,

ich finde, das eine schließt das andere überhaupt nicht aus. Man kann doch sowohl in Dividendentitel, als auch in schöne Wachstumswerte, die keine Divi zahlen, investieren. Und daneben zahlt man noch brav in einen oder mehreren ETFs ein.

Mir gefallen z.B. folgende, breit aufgestellte ETFs sehr gut, bei denen eigentlich niemand etwas falsch machen kann:

-iShares Core MSCI World (1.700 Unternehmen aus 20 Industrieländern)

-iShares MSCI Emerging Markets (700 Unternehmen aus Schwellenländern)

Daneben sollte man meiner Meinung nach unbedingt in Einzelwerte investieren. Und hier nicht nur in riesiege Blue Chips wie Coca Cola oder Microsoft. Gerade nach so extremen Börsenrallys wie in den letzten Jahren ist hier das Wachstum sehr begrenzt.

Mir gefallen Wachstumswerte wie z.B. Evotec, AT&S, Do&Co, Teranga Gold usw. usf. sehr sehr gut. Dabei ist mir eine Dividende relativ egal. Das Argument „ich kann ja die Dividende wieder reinvestieren und so wird mein Kapital immer mehr“ ist zwar richtig. Das Kapital wird aber auch mehr, wenn keine Divi (oder nur sehr wenig) ausgeschüttet wird aber der Aktienkurs steigt rasant – man kann ja auch wieder Teilmengen einer Position veräußern um Gewinne zu realisieren und z.B. die Mietkosten davon abzudecken.

Daneben sparen wir ja sowieso und stecken wieder Geld in die Börse und stocken unsere Positionen auf oder finden neue interessante Unternehmen.

Mir gefallen z.B. auch Fallen Angels sehr gut. Ich habe vor 3 Jahren begonnen in Vale zu investieren (weltgrößter Eisenerzproduzent). Damals sind die Rohstoffe schon jahrelang im freien Fall gewesen und ich dachte schön langsam müsste es ja wieder hoch gehen. Leider gings erstmals weitere 2,5 Jahre ununterbrochen bergab. Ich hatte -60% Buchverlust bei dieser Position. Ich war allerdings überzeugt von der Strategie des Unternehmens und irgendwann müssen die Rohstoffe ja wieder steigen … Nach 2x Nachlegen bin ich jetzt 80%, insgesamt, im Plus. Das Unternehmen generiert einen sehr guten Cashflow und wird wieder sehr gute Dividenden zahlen. Hier kommt die große Freude erst weil ich die Dividenen die nächsten Jahre oder Jahrzehnte gerne entgegennehme, jetzt wo es wieder läuft. Man muss nur durchhalten…

Ob man in Blue Chips oder Wachstumswerte investiert ist nicht wichtig und kann nicht beantwortet werden. Der eine fühlt sich mit ersterem wohler, der andere mit zweiterem und der dritte fährt einen Mix aus beiden. Wichtig ist, dass man breit aufgestellt ist und in verschiedenen Branchen investiert.

Wenn Hillary oder Trump gegen die Pharmaindustrie und deren Preisgestaltung schimpft fallen meine Biotechwerte, allerdings steigen meine Rohstoffwerte weil Trump die Infrastruktur in den USA verbessern möchte. Falls die Zinsen und der Dollar rasant steigen, fällt der Goldpreis und somit meine Goldminen und physischen Gold allerdings steigen vielleicht die Aktienmärkte weiter und somit meine anderen Beteiligungen. Falls der Big Crash kommt fallen die meisten Aktien zweistellig aber Gold und Goldminen werden vielleicht profitieren…

Was ich damit sagen möchte: Breit aufstellen. In verschiedene Branchen investieren. Sparen. Gewinne auch mal dann und wann realisieren. Wenn sich Chancen ergeben investieren. Langfristig denken. Wenn einmal Buchverluste entstehen nicht gleich aufgeben falls man vom Unternehmen überzeugt ist und weitermachen.

Nicht die Entscheidung Dividende oder nicht, ETF oder nicht ist wichtig, sondern die Entscheidung AKTIEN oder nicht. Wer breit investiert und sich für Aktien entscheidet sollte langfristig gesehen im Normalfall Gewinne machen ob so oder so.

Das ist meine Strategie und meine Ansicht :-)

Liebe Grüße

Michael

Sergent Garcia
7 Jahre zuvor

Ledabyl

„Anfangs war ich noch immer ziemlich nervös und musste ständig nachschaun, dass hat sich allerdings nach und nach beruhigt. Mittlerweile schaue ich nur noch einmal am Tag ins Depot, und auch nur um zu schaun, ob eine neue Dividende gekommen ist. “

Echt jetzt? Du musst jeden Tag ins Depot schauen? Um genau was zu tun?

7 Jahre zuvor

John Bogle der Erfinder des ETFs hat sich aber auch schon kritisch geäussert.
http://www.zeit.de/2016/25/indexfonds-sparen-anleger

ETFs könnten in meinen Augen bei einer nächsten Verkaufsangst (Crash),
das ganze noch mehr beschleunigen und so reale Verluste entstehen.
Sprich wenn diese ETFs an der Börse nicht mehr handelbar sind da überverkauft, muss Vanguard die enthaltenen Aktien zu einem viel schlechteren Kurs verkaufen, wenn Sie dieses bei einem Crash zu langsam macht da diese Aktien dann auch noch überverkauft sind, beschleunigt sich das noch mehr eine hohe Differenz entsteht Kauf/Verkauf und das Papier kann wertlos werden.
Vielleicht irre ich mich aber auch, oder verstehe was Grundsätzlich falsch :)

Ich selbst habe 5 Stück Aktien eines Vanguard ETF all Worlds.
Ob ich den weiter aufstocken werde weiss ich noch nicht.
Es sind ja fast immer die gleichen Grossen Aktien dabei die ja jeder einzeln kauft.

Ich bevorzuge unbewusst Dividendenaktien damit ich so den Cashanteil erhöhen kann um so bewusst unterbewertete Aktien kaufen zu können.

7 Jahre zuvor

Man sollte sich zu aller erst wohl fühlen. Ob mit ETF´s oder Einzelaktien oder einer Mischung, muss jeder selber herausfinden. Ich sehe es wie ZaVodou, man muss erst mal sein Ziel definieren und schauen, ob man es überhaupt erreichen kann und wenn ja, wie am Besten. Ich fühle mich z. B.  mit meinen Einzelaktien einfach wohler, ich traue den ETF-Anbietern nicht 100%ig. Zum Start schadet es nicht, Wachstumswerte und Aristokraten zu mischen. Biegt man auf die Zielgerade ein, kann es sinnvoll sein, umzuschichten. Je nach Zielvorstellung.

Ein richtig oder falsch gibt es an der Börse eh nicht.

Sergent Garcia
7 Jahre zuvor

Ich stimme Dir zu. Diversifikation ist einer der wenigen oder der einzige „free lunch“ und hier kommt es bekanntermassen auf die Diversifikation über Assetklassen und nicht innerhalb von Assetklassen an.

Seit der Intervention der Notenbanken hat so mancher das vergessen. Im letzten Crash haben AAA-Anleihen das Gegengewicht zu Aktien dargestellt. Heute sind diese nur noch zinsloses Risiko, was sich gerade zunehmend bei US-Treasuries ändert.

Ab einer gewissen Vermögensgröße sind 100% Aktien auch nicht mehr notwendig.

Olek
7 Jahre zuvor

„ETF, Dividendenaktien oder Berkshire?“

Hi,

meine 2 Cents: Wenn man glaubt, den Markt auf Dauer schlagen zu können oder ihn durch Mr. Buffett dauerhaft schlagen zu lassen, dann möge man sich für Einzelaktien oder die erfolgreiche Holding entscheiden.

Glaubt man, dass man den Marktdurchschnitt nicht dauerhaft schlagen kann, möge man ETF wählen. Diese Einstellung findet in der Finanzwissenschaft eine gewisse Stütze.

Meint man, dass „reine Lehren“ zu akademisch für das pralle Leben seinen, mag man beide Ansätze nach beliebigen Anteilen mischen.

Ich selbst investiere passiv. Mit ETF. Als Weltportfolio. Eine Einzelaktie von JnJ ist als Ausnahme auch im Korb. Dies sei mein kleiner Tribut an die Inkonsequenz. ;-)

Herzliche Grüße und insbesondere Dank an Tim Schäfer für den tollen Blog (!),

Olek

Claus
7 Jahre zuvor

Ich investiere ausschließlich in Einzelaktien, die ich so lange wie möglich halte. Verkaufsgründe gibt es für mich nach dem Einstieg nur wenige:

– Das Unternehmen verläßt die bisherige Erfolgsspur nachhaltig (kurzfristige Probleme mit nenneswerten Kursverlusten nutze ich zum Aufstocken).

– Das Unternehmen hat keine nennenswerten Probleme, aber der Kurs steigt über längere Zeit nicht und es bietet sich eine deutlich bessere Investitions-Chance. Dann schichte ich um.

– Der Gesamtmarkt ist in Euphorie, wie im Jahr 2000 und die Kurse stehen in keinem realistischen Verhältnis mehr zu den Unternehmensdaten. Sollte es noch einmal in diesem Ausmass hierzu kommen, wäre ich durchaus bereit, mein Depot komplett oder zu sehr grossen Teilen vorübergehend aufzulösen, um nach dem unvermeidbaren Einbruch wieder einzusteigen. Ich glaube allerdings nicht, das es uns der Markt so einfach machen wird.

Dividenden sind mir wichtig, aber kein MUSS.

Um auch Neulingen oder evtl. Zweiflern zu zeigen, dass sich konsequentes Sparen und Anlegen in „die besten Unternehmen der Welt“ lohnt, hier mein vollständiges Depot:

Aktie, Gewinn/Verlust in %
Sektor IT/Telekomm.:
Microsoft, + 187
Intel, + 116
Cisco, + 112
Canon, + 19
IBM, + 18
Vodafone, -14

Sektor Öl/Gas/Rohstoffe:
Total, +24
Shell +18
Exxon, +12Woodside Pet., +1
BHP Billiton, -10

Sektor Finanzen:
Aflac, +25
Bank of Nova Scotia, +24
Prudential, +24
Comm. Bank of Australia, +5

Sektor Konsum:
Home Depot, +438
Coca-Cola, +133
Sysco, +107
Gen. Mills, +86
McDonalds, +66
Unilever, +55
Heineken, +52
Procter & Gamble, +34
BAT, +23
Phil. Morris Int., +23
Swed. Match, +13
Nestle, +9
VF, +1
H & M, -13

Sektor Medizin:
Walgreens Boots, +208
Becton Dickinson, +158
Stryker, +126
Medtronic, +117
Johnson & Johnson, +93
Novartis, +69
Dentsply Sirona, +57
Essilor, +51

Sektor Rest:
3M, +122
Gen. Electric, +77
Air Liquide, +20

Die Prozentzahlen sind bei einigen Werten nach unten gegangen, weil ich sehr deutlich im Plus liegende Positionen nach Kursrücksetzern aufgestockt habe. Hier erhöht sich ja in diesen Fällen der Einstiegspreis und das Kursplus in Prozent verringert sich.

An Dividenden erhalte ich durchschnittlich über 1k monatlich nach Steuern.

Leider habe ich in den Jahren nach meinem Börseneinstieg 2000 erstmal über 80% meines Kapitals verloren und erst danach zu meiner heutigen Strategie gefunden.

Wünsche allen viel Erfolg!

frommi
7 Jahre zuvor

Zum Thema Japan, ich habe aktuell ca. 30% meines Portfolios in japanischen Netnets, aber ich bin mir sehr sicher das das niemand hier wirklich ernsthaft machen wird, weil den meisten hier dazu wohl Wissen und Zeit fehlt. Die Unternehmen haben weniger als 50 Mio USD Marktkapitalisierung, aber traden 50% unterhalb ihres Liquidationswertes. Viele davon zahlen auch eine Dividende, aber das sind natürlich Unternehmen die niemand haben will.

 

ZaVodou
7 Jahre zuvor

Zu dem Problem gab es am Freitag diesen Artikel in der FAZ zu lesen.

Gandalf
7 Jahre zuvor

Darf ich fragen warum du den ETF Anbietern nicht 100% traust?

Pleiten, Korruption oder Missmanagement gibt es in allen Berreichen

Schön das sich so viele Leute hier ausgetauscht haben,hat mir viel gebracht auch wenn ich mein Ziel nicht 100% definieren kann aber ich habe noch Zeit.
Wichtig ist doch das man anfängt und sein Geld nicht der Inflation überlässt.

Danke nochmal an Tim und euch,ich fühle mich hier wohl und werde bleiben.
Euch ein schönes Wochenende und bis die Tage.

Fit und Gesund
7 Jahre zuvor

@Claus,

sehr beachtlich Dein Depot! Und unweigerlich stellt sich auch mir die Frage, wie schütze ich ein Depot dieser Grössenordnung? ein 30jähriger kann Krisen aussitzen, sogar nutzen, hingegen ein etwas Älterer wird da Probleme bekommen.

@Zavodou,

danke für den link, sehr interessant, sollte man als ETF-Anleger durchaus auch im Hinterkopf behalten. Ich habe das selbst am Tag des Brexit beobachten können, die spreads zu normalen Handelszeiten schossen immens in die Höhe, ich wollte kaufen aber in den ersten Stunden war mir das unmöglich, das hätte nicht rentiert, leider hab ich nur bei den ETF’s geschaut damals, wie das bei den Einzelaktien war hab ich nicht geschaut. Nach ein paar Stunden war der Spuk vorbei.

Markus
7 Jahre zuvor

@Claus

Welche Deiner Wert hältst Du aktuell für günstig bzw. nach welchen Kriterien beurteilst Du günstige Nachkäufe?

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