Kürzlich erläuterte ich Ihnen, dass es durchaus Sinn macht, auf die Großkonzerne zu setzen. Sie sollten sich jene Aktien im DAX und Dow Jones ansehen mit der schlechtesten Kursentwicklung. Etwa die Commerzbank oder Alcoa. Warum? Nun, es ist so, dass die Analysten von diesen Titeln abgerückt sind, die Masse hat sie wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Die Kurse notieren tief im Keller.
Auf diesem Niveau kann nun der Vorstand eher überraschen als enttäuschen. Die Erwartungen der Anleger sind ohnehin nicht mehr sehr hoch gesteckt. Anders sieht es hingegen bei den Lieblingen der Massen aus. Hier hat die Anlegerschar hohe Erwartungen. Nehmen Sie Apple oder Google. Die Wahrscheinlichkeit ist viel größer, dass der Vorstand die hohen Erwartungen nicht erfüllt als bei den Miesepetern beziehungsweise bei den tief gefallenen Werten.
Sie sehen bei den Lieblingen zudem häufig krasse Missgriffe durch das Management. Schauen Sie sich nur Porsche an. Jahrelang fuhr der Sportwagenbauer auf der Erfolgsspur. Die Bilanz war bärenstark, die Margen phantastisch. Dann begann Porsche-Steuermann Wendelin Wiedeking den größten Autobauer Europas, VW, feindlich zu übernehmen. Mittels Schuldenaufnahme stockte er den VW-Anteil immer weiter auf. Der Großenwahn sorgte fast für einen Totalschaden Porsches.
Fazit: Die Vorstände mit der schwachen Kursperformance tun alles, um die Bilanz, das Geschäft und den Kurs auf Vordermann zu bringen. Konservatives Management ist hier gefragt. Bei den Überfliegern drohen gravierende Missgriffe – befeuert durch den Größenwahn. Übermut tut selten gut!