Das Rentensystem steht vor dem Wandel. Je jünger Sie sind, desto weniger sollten Sie sich Hoffnungen auf die gesetzliche Rente machen. Weil die deutsche Regierung die Leistungen schrittweise in den kommenden Jahren absenkt, wird es immer weniger. Heutige Rentner haben es dagegen in der westlichen Welt im Schnitt noch relativ gut. Sie erhalten ordentliche Renten aus dem Umlagesystem und haben nebenbei Einkünfte aus Pensionen etc. Da bleibt genug Geld zum Shoppen und genießen übrig.
Was ist also zu tun? Sie sollten frühzeitig mit dem Sparen anfangen. Bekanntlich ist mit Aktien am meisten langfristig zu verdienen. Sie können vom Aktienmarkt profitieren, indem Sie einen Indexfonds kaufen und einfach Dekaden ruhen lassen bzw. aufschichten.
In der Grafik oben sehen Sie, mit Aktien konnten Sie 9,5 Prozent Rendite p.a. verdienen, zumindest in den USA. An zweiter Stelle folgen Unternehmensanleihen mit 5,7 Prozent. Wenn Sie davon die Inflation abziehen, verbleibt bei beiden noch ein schönes Zubrot von 6,3 bzw. 2,5 Prozent.
Mit anderen Assetklassen wie Immobilien, Staatsanleihen, Gold oder Öl können Sie im Endeffekt Ihr Vermögen ebenso schützen und steigern. Klar ist der Anstieg hier nicht so üppig, aber ausreichend. Was Sie brauchen ist: Geduld. Wie bei Aktien. Es kommt immer wieder zurück auf die Geduld.
Die Lehre aus der Studie der Deutschen Bank (PDF, Seite 90) ist: Sie können fast alle Assets kaufen, sie hätten stets gut abgeschnitten. Ob Haus, Gold, Öl, Anleihen oder Aktien – alle Anlagen machen Sie unterm Strich reicher. Natürlich handelt es sich um Durchschnittswerte. Sie gelten nicht für jedes Individuum, aber für die Masse. Daher ist die Streuung Ihrer Assets empfehlenswert – selbst wenn Sie eine Engelsgeduld haben.
Für obige Statistik ist hinzuzufügen, dass es zwei Ausnahmen gibt: Mit Getreide und Kupfer hätten Sie nach Abzug der Inflation Geld verloren (Seite 91 in der Studie).
Der Durchschnittsanleger weiß indes nicht, wie wichtig eine lange Zeitspanne ist. Er schichtet zu häufig um. Er kauft am liebsten Assets, die gerade in Mode sind und hoch im Kurs stehen. Und verkauft Assets, die keiner mehr haben will, sprich auf einem niedrigen Niveau dümpeln.
Steht Gold auf dem Hoch, rennen alle in Gold. Sind Tech-Aktien absurd teuer, kauft die Meute Technologie-Papiere. Sind Immobilien sauteuer, rennen sie alle Häusern hinterher – so, als ob es bald keine Immobilien mehr gäbe.
Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir orientieren uns an trendigen Themen. Wir möchten gerne dabei sein, wenn der Kollege, Bekannte oder Nachbar zum Beispiel die Deutsche-Telekom-Aktie kauft. Wir merken dabei nicht, dass es uns schadet, wenn wir uns wie ein Herdentier verhalten.
Zum Beispiel belasten derzeit die schlechten Nachrichten aus Griechenland den Aktienmarkt. Die Menschen lassen sich nervös machen. Anstatt einfach Ruhe zu bewahren, rennen sie aus dem Aktienmarkt. Es zahlt sich aus, wenn Sie eine enorme Gelassenheit entwicklen. Lassen Sie sich nicht ständig Angst einjagen.
Tun Sie gerade das Gegenteil. Wenn alle Angst haben, haben Sie Mut. Wenn alle Technologie-Aktien kaufen, kaufen Sie eventuell Bankaktien. Wenn sich zu diesem Zeitpunkt keiner dafür begeistern kann, können Sie vielleicht ein Schnäppchen finden. Oder Sie kaufen einfach stur jeden Monat einen Aktienindex oder günstigen Aktienfonds. Und vergessen die gesamte Hysterie. Lassen Sie sich nicht beirren von der Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wird. Wenn Sie mehrere Dekaden Zeit haben, ist das egal.
Ich wollte zum Schluss einen Kommentar anhängen, den ich hier im Blog kürzlich von Claudius erhielt:
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Nachtrag: Ich habe die Botschaft dieses Blog in einem Video zusammengefasst: