Momentan befinden sich die Kurse auf Talfahrt. Das sollte Sie nicht verunsichern. Behalten Sie die Nerven. Ich habe für Sie acht Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen können, durch diese hektische Zeit zu kommen.
1. Machen Sie sich klar, dass die Börse schwankt. Die Kurse sausen nun einmal rauf und runter. Es ist so, als ob Sie in einem Flugzeug sitzen und plötzlich Turbulenzen aufkommen. Sie springen ja dann nicht gleich aus dem Flugzeug, sondern legen den Gurt an und sitzen das Schwanken aus.
2. Denken Sie daran, dass Sie nicht der einzige sind, der einen herben Kursverlust verschmerzen muss. Selbst Super-Milliardäre wie Carlos Slim, John Paulson oder der arabische Value-Investor Prinz Al-Waleed müssen immer wieder heftige Rückgänge verkraften. Das ist eben ein Teil des Geschäfts. Diese Leute sitzen das aus. Nach einem Kursrutsch das Handtuch zu werfen ist Unsinn, wenn Sie Zeit haben.
3. Barmittel, Festgelder und Sparbücher bleiben zwar stets konstant, aber dafür bringen sie keine oder nur lausige Renditen ein. Auf lange Sicht frisst die Inflation Ihr Barvermögen auf. Die Kaufkraft von 100 Dollar im Jahr 1900 sank seither auf 3,64 Dollar. Mit dem EURO wird das ähnlich oder schlimmer sein (sofern der Euro überlebt).
4. Natürlich sollten Sie einen Notgroschen jederzeit bereit halten. Ein paar Monate muss Ihre Kasse Sie durchfinanzieren können. Ein solches Cash-Polster beruhigt ungemein. Bauen Sie ein solches Polster auf. Vermeiden Sie jede Art von Schulden. Die machen aus ökonomischer Sicht keinen Sinn, weil dann der Zinseszinseffekt gegen Sie arbeitet.
5. Nutzen Sie kräftige Kursrücksetzer für Zukäufe oder Neuengagements. Das macht Sie in einer solchen Baisse überlegen.
6. Wenn Sie hochsolide Aktien besitzen, so besteht kein Grund zur Sorge. Starke Flaggschiffe überleben einen Sturm. Die Kurse werden sich wieder erholen. Auf Regen folgt Sonnenschein.
7. Streuen Sie die Risiken, indem Sie Ihr Vermögen bunt mischen. Aktien und Immobilien können sich gut ergänzen. Kaufen Sie neben inländischen Aktien auch ein paar Papiere im Ausland. Alles auf eine Karte (beziehungsweise Währung, Land oder Branche) zu setzen ist nicht ratsam.
8. Schauen Sie nicht täglich nach den Kursen. Das macht Sie nur nervös. Gehen Sie aus, ins Theater, Kino, mit Freunden weg. Vergessen Sie die Börse! Lesen Sie ein Buch. Fliegen Sie in den Urlaub. Was auch immer. Lassen Sie sich nicht verrückt machen.
Das sind meine spontanen Tipps für die Krise. Übrigens las ich gerade die Neuerscheinung Das Anti-Crash-Buch: Staatsbankrott und Inflation überstehen von den beiden Journalisten Janne Jörg Kipp und Rolf Morrien. Ich halte das Werk für einen sehr guten Ratgeber.
Mit diesen 8 Tricks behalten Sie die Nerven an der Wackel-Börse
Ähnliche Beiträge
Vermögen aufbauen mit Aktien: Das sind meine größten Dividendenzahler in meinem Depot – so steigere ich mein passives Einkommen
In meinem vorletzten Artikel habe ich bereits mein Depot und die besten Performer vorgestellt. Unter diesen befinden sich…
6. Dezember 2024
Bayer, Boeing, Nike, Intel, Estée Lauder: Wenn Aktien auf ein Mehr-Jahres-Tief stürzen: Krisen sind was Feines
KI-Aktien und Bitcoin laufen wie irre. Hinzu kommt die Trump-Rallye. Zum Teil sind schon absurde Bewertungen erreicht worden,…
2. Dezember 2024
Ich habe meine Position bei Super Micro Computer nun komplett aufgelöst – diese Aktien habe ich dafür gekauft
Super Micro Computer war lange Zeit meine beste und größte Position im Depot. Ich kaufte die Aktie im…
21. November 2024
Aktien kaufst du am besten, wenn die Stimmung im Keller ist
Die US-Börse wird blasenartig bewertet. Elon Musk posaunt, dass sein E-Autobauer Tesla 30 Billionen Dollar eines Tages wert…
18. November 2024
Hi Tim,
ich hab auf amazon.de in das Buch hineingesehen. Klingt auf jeden Fall spannend, weil aktuell, objektiv, nicht beschönigend. Und der Titel gefällt mir auch, in Zeiten in der die Weltuntergangshysterie Hochkonjunktur hat, ist diese Titelauswahl, denke ich, marketingtechnisch sogar mutig!
Haben Sie auch noch andere aktuelle Bücher?
Ich kann mir vorstellen, dass ich nicht der Einzige bin, der zumindest ansatzweise verstellen will, was (volks-)wirtschaftlich vor sich geht, deshalb aber nicht gleich VWL studieren möchte.
Gruß und danke!
Matthäus
Hallo Tim,
da muss ich Ihr Kompliment von gestern ja postwendend zurückgeben: Sie haben hier eine sehr schöne Liste zusammengestellt. Grundsätzlich ganz ähnlich wie meine, aber inhaltlich dann doch ganz anders. Und nötig: Die Nerven zu behalten, ist schließlich eine der schwersten und wichtigsten Übungen des Anlegerlebens. ;-)
Viele Grüße
Holger
Hi Matthäus,
die beiden Journalisten haben „Das Anti-Crash Buch“ genau zur richtigen Zeit herausgebracht. WIr sind ja noch mitten im Desaster. Vielleicht dauert das Chaos noch einige Jahre. Bis wir über den Berg sind, das kann dauern. Insofern kann das Buch lange in den Regalen liegen. Das ist clever. Jetzt schreiben viele schon wieder still und heimlich sicherlich ihr Aufschwung-Buch. „Dow Jones: 20.000!“ wäre wohl ein guter Titel. Oder: „Reich mit Aktien in 10 Jahren“….
„Das Anti-Crash Buch“ ist ein Werk für die Masse. Einfach erklärt, logisch, gut. Leider gibt es zu wenig Auskunft über die Aktienmärkte. Es geht generell ums Vermögen (Immobilien, Cash, Anleihen, Versicherungen etc.)
Beste Grüße
Tim
PS: Wie läuft das Training für den Ironman? Ist es nicht zu stressig (zeitlich und körperlich)?
Danke Holger!
Ich schaue in Ihren Blog immer wieder gerne rein. Ich werde hier mal einen speziellen Blog-Eintrag bringen mit einer Liste meiner bevorzugten Websites.
Wir Value-Blogger sollten uns besser vernetzen.
Beste Grüße
Tim
Ich kann ihnen im Moment nicht viel sagen, außer dass ich mich streng an die Herzfrequenzangaben meines Trainingsplans halte. Ich melde mich wieder.
Punkt 1 ist der Grund, wieso Value Investing funktioniert. Mr. Market sei Dank (die Mr.Market Metapher finde ich eigentlich nicht so toll, aber sie erfüllt ihren Zweck)
Deswegen freue ich mich eigentlich, dass die Börse schwankt :)
Viele Grüße, Chris
Zu ihrer Frage nach dem Stress: Das Training kostet natürlich Zeit, das ist klar.
Und körperlichen Stress habe ich keinen, höchstens den positiv wirkenden Eustress, mit Sicherheit aber nicht den negativ wirkenden Distress, sonst würde ich es ja nicht machen…
Ich denke, dass ich ihre Frage damit zur Genüge beantwortet habe.
Das Training verursacht bei mir somit Eustress. http://de.wikipedia.org/wiki/Stressor
Hi Matthäus, danke. Das ist eine positive Sicht der Dinge. Klingt gut.