Kursraketen: Pizza und Burritos gehen weg wie warme Semmeln

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Ich schrieb kürzlich über einen besonderen kulinarischen Boom: Nach Hamburgern und Pommes verspeisen die Amis am liebsten Pizza. Pro Jahr ordern die Amerikaner 5,5 Milliarden Mal die italienische Mahlzeit in Restaurants.
Im Höhenflug befinden sich daher alle Pizza-Bäcker. Die beiden Aktien Dominos und Papa Johns gehen ab wie Schmidts Katze. Es sind zwei clevere Giganten herangewachsen, die auf das Bestellen per Smart Phone und Web setzen. Die Preise sind wirklich moderat. Neun, zehn oder elf Dollar für ein frisches Gericht ist nicht allzu viel.
Wenn Sie durch Manhattan laufen, fällt auf, dass es nahezu an jedem Eck Pizzerien gibt. Seit der Finanzkrise kriegen Sie ein warmes Pizza-Stück schon für 1,00 Dollar in die Hand gedrückt. Das ist der Renner. Es ist Kult geworden auf dem Nachhauseweg ein warmes Fladenbrot mit Tomatensoße, Käse und Salami zusammengefaltet zu verdrücken.
Wenn Aktien wie Papa John´s am Laufen sind, ist so ein Kurs erst einmal nicht mehr zu stoppen. Die Erfolgsrechnungen sehen glänzend aus. Der Schwung in den Umsätzen ist flott. Und immer schmackhafter werden die Margen dank der Skaleneffekte. Die Eigenkapitalrenditen werden besser und besser.
In der Nische können solche Ketten wie die Made im Speck leben, wenn Sie dem Kunden gute Ware zu vernünftigen Preisen auftischen. Bestes Beispiel ist Chipotle Mexican Grill. Die Aktie ist der helle Wahnsinn. Sie rennt von einem Hoch zum nächsten. Es scheint, als könnte niemand die Rallye aufhalten. Ob hier schon eine Überhitzung eingesetzt hat? Keine Ahnung.
Was man bei solchen Senkrechtstartern beachten muss, die erst ein paar Jahre alt sind und deren Angebot bei den Verbrauchern reißenden Absatz findet, ist: Die Expansion steckt in den Kinderschuhen, sie hat erst begonnen. So betreibt Chipotle nur 1.100 Filialen. Das Niederlassungsnetz lässt sich um ein zig-faches steigern, bevor eine Übersättigung des Marktes einsetzt. Insofern ist das Potential für den Umsatz und Gewinn enorm. Ich schrieb über Chipotle im November.
Wir Value-Anleger können in der Tat schnell ins Staunen kommen, wenn wir KGVs wie bei Chipotle von über 50 entdecken. Aber wie gesagt, diese Betrachtung ist einseitig. Denn Umsatz und Gewinn lassen sich recht zügig verdoppeln beziehungsweise verdreifachen. Dann wäre dementsprechend das Gewinnvielfache günstiger. Vorausgesetzt natürlich, es gelingt der schnelle Ausbau. Ähnlich ist das bei der Öko-Supermarkt-Kette Whole Foods Market. Auf den ersten Blick mag das Papier teuer erscheinen, doch steht der texanische Natur-Krämer erst am Anfang einer langen Erfolgsstory.
Ein-Dollar-Läden sind zudem ein Selbstläufer über dem großen Teich. Ständig werden neue Filialen eröffnet. Die Konsumenten sind knapp bei Kasse, daher rennen sie den Billigläden die Türen ein. Bei mir am Eck hat gestern so ein neuer Laden aufgemacht, da war die Hölle los. Ganz nach dem Motto: Hauptsache billig.
Vor einiger Zeit verfasste ich einen Artikel über die Deutsche Post und ihre Tochter DHL. Dank Globalisierung und besserer Vernetzung der Wirtschaft hat die Logistik eine große Zukunft. Aus dem ehemaligen deutschen Staatsbetrieb Deutsche Post ist dank der Übernahme des kalifornischen Logistik-Profis DHL ein flexibler internationaler Player geworden. Ich finde die Post-Aktie ist mit einem KGV von nur elf und einer Dividendenrendite von rund fünf Prozent ein schönes Value-Papier.

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