Ihr Job und Ihre Sparrate sind wichtiger als die Aktienkurse

Wir Menschen haben die Neigung, Dinge steuern zu wollen, die sich leider nicht steuern lassen. Wir spielen Lotto, in der Hoffnung einen Volltreffer zu landen. Wir träumen vom schnellen Geld und Glück. Wir schauen gerne tagtäglich auf die Aktienkurse – wie das Kaninchen auf die Schlange. Wir traden und glauben schlauer als der Markt zu sein. Dabei wissen wir, dass selbst die Stars unter den Fondsmanagern es nicht dauerhaft schaffen, den Markt zu schlagen. Ich schaue auch viel zu oft nach den Kursen! Nur leider bringt der tägliche Blick auf die Kurstafel nichts, sondern sorgt lediglich für Verunsicherung auf der einen Seite beziehungsweise Gier auf der anderen. Insofern rate ich Ihnen: Fokussieren Sie sich auf Dinge, die Sie steuern können. So sollten Sie ein sauberes Depot zusammenstellen. Setzen Sie auf solide Dividendentitel. Das sollte der Kern Ihres Portfolios darstellen. Identifizieren Sie sich mit Ihren Aktienpositionen! Wenn Sie den Schwerpunkt auf deutsche Aktien legen, ist das OK. Bauen Sie darüber hinaus eine Kriegskasse auf. Ein Notgroschen sollten Sie immer vorhalten. Auch wenn es nur lausige Zinsen dafür gibt, ist ein gewisser Kassenbestand wichtig, er gibt Sicherheit.
Was können Sie darüber hinaus steuern? Es ist Ihre Sparrate. Je mehr Sie heute für den Ruhestand zurücklegen können, desto besser geht es Ihnen später. Desto weniger Druck und Sorgen haben Sie. Achten Sie darauf, so früh wie möglich mit dem Sparen zu beginnen. Darüber hinaus sollten Sie sich auf Ihren Job fokussieren. Entspricht die Arbeit Ihren Neigungen und Fähigkeiten? Verdienen Sie genug? Sie können Ihre Karriere steuern. Investieren Sie in sich selbst, in Aus- und Fortbildungen. Sind Sie nicht sicher, ob Sie den richtigen Weg eingeschlagen haben oder brauchen Sie aus einem anderen Grund professionellen Rat, so heuern Sie einen Karriereberater an. Mit diesen Schritten können Sie mehr Vermögen aufbauen, als ständig ins Depot zu blicken und zu traden. Die tägliche Kursentwicklung sollte Sie kalt lassen.
Warren Buffett lehrt uns das. Er ist einer der reichsten Menschen der Welt und hat seine Kernpositionen wie Wells Fargo, Coca-Cola oder American Express seit Jahrzehnten nicht verändert. Der Grund: Er kann die kurzfristige Kursentwicklung nicht vorhersehen, daher lässt der die Positionen so wie sie sind. Buffett verändert zugegebenermaßen ganz selten gewisse Aktienbestände. Hier kauft und verkauft er Anteile. Das ist jedoch nur ein Mini-Bestandteil des Gesamtportfolios. Es handelt sich dabei auch nicht um ein Daytrading, sondern lediglich um Umschichtungen. Die Neuausrichtung ist jedes Mal langfristig anvisiert. Als er Cash für die Beteiligung an Goldman Sachs brauchte, versilberte Buffett einige Anteil seiner Johnson&Johnson-Position. Im zweiten Quartal hatte Buffett jedoch wieder die J&J-Position fast verdoppelt. Ihm fiel der Teilverkauf seinerzeit so schwer, dass er kaum darauf warten konnte, bis er die Position wieder aufstocken konnte.

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