Ich habe hier im Blog schon häufiger über meinen Konsumrausch geschrieben. Ich hatte eine Phase in meinem Leben, in der ich extrem verschwenderisch lebte. Großer BMW. Neue Einbauküche. Neue Granitböden. Teure Designermöbel. Eine edle Couch. Ich finanzierte sie per Ratenkredit – den ich jahrelang abstottern musste.
Diese Phase habe ich zum Glück hinter mich gebracht. Ich lernte am eigenen Leib: Übertriebener Konsum bringt mich nicht weiter. Meine Verschwendungssucht machte mich weise. Jetzt habe ich weniger Dinge. Meine Kosten sind geringer. Kein Auto. Mini-Wohnung. Alte Couch. Alter TV. Ikea-Möbel. Kleidung vom Discounter. Ich fühle mich freier.
Ich bin heute selbstbewusst genug, dass ich nicht Statussymbole kaufen muss, um andere zu beeindrucken. Ständig neue Dinge kaufen zu müssen, wäre eine Verschwendung meiner Zeit. Und meines Geldes. Ich gehe manchmal in feine Kaufhäuser in New York und wundere mich, wie teuer Kleidungsstücke sein können. Und wie gierig die Verbraucher auf das Zeug sind. Übrigens sind in einigen Läden in New York etliche Deutsche auf Marken-Jagd. Vermutlich weil es überm großen Teich etwas günstiger als in der deutschen Heimat ist.
Das gesündeste Essen ist das billigste: Frisches Gemüse, Obst, zuhause zubereitet… Abgepacktes Essen ist nicht nur ungesund, sondern auch teuer.
Wenn Sie die einfacheren Dinge im Leben vorziehen, können Sie nichts falsch machen. Statt einem neuen Auto kaufen Sie ein gebrauchtes. Statt einer großen Wohnung nehmen Sie eine kleine. Statt einem Vier-Sterne-Hotel buchen Sie eine einfache Bed-and-Breakfast-Bleibe.
Das Erste, was ich mache, wenn ich in eine billige Absteige einchecke: Ich frage an der Rezeption, wo die Einheimischen essen gehen (und nicht die Touristen). Das habe ich von meinem Vater gelernt. Das Essen schmeckt dort authentisch. Die Portionen sind größer, die Preise fair. Ich möchte, wenn ich im Urlaub bin, sehen, wie die Einheimischen leben und nicht die Touristen.
Übrigens sind zuweilen sehr erfolgreiche Menschen ziemlich bodenständig. Denken Sie an Mark Zuckerberg, Warren Buffett, Präsident Barack Obama oder Xing-Gründer Lars Hinrichs. Millionär Hinrichs, den ich auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway vor einigen Jahr traf, lebt im gleichen Haus – trotz seines Erfolgs im Internet. Der Hamburger trägt keine teuren Uhren, hat kein Boot, kein Ferienhaus.
Hätte ich all das nur früher in meinem Leben gewusst: Disziplin führt zur Freiheit. Und macht das Leben einfacher. Ich habe sechs Schritte verinnerlicht:
- Ich
- kaufe
- nicht mehr
- unnötigen, nutzlosen
- Kram
- sofort.
Da kann ich mich nur anschließen. Ich habe in etwa auch so gelebt bis ich auch merkte das es auf Dauer nicht glücklich macht und bereue es etwas auch. Gerade wenn man nachdenkt, wie weit man schon wäre, aber naja aus Fehler lernt man oder sollte. In meinem Freundeskreis werde ich zwar manchmal als geizig hingestellt und sollte endlich mal anfangen zu leben :-). Wenn ich sehe für was manche Leute soviel Geld ausgeben, aber soll jeder machen wie er es als richtig hält.
Wenn ich bei Freunden/Bekannten bin, dann bin ich immer wieder erstaunt darüber, wie viel Zeug die meisten Mitmenschen für ihre Wohnungen anschaffen. Besonders fällt es bei Umzügen auf. Bei Wohnungen ähnlicher Größe dauern diese dreimal bis viermal so lange wie meine eigenen Umzüge.
Früher, wenn Freunde sagten “Füll deine Wohnung mal ein bisschen”, brachte mich das zum Nachdenken, ob ich nicht ein bisschen mehr Zeug anschaffen sollte. Ich sprach darüber mit einer Freundin, die mir sagte: “Stefan, lass dir nicht von anderen Leuten vorschreiben, wie deine Wohnung auszusehen hat! Du musst dich selbst dort wohl fühlen. Das ist das einzige, worauf es ankommt.”
Ich kann dem nur zustimmen. Ich kenne Menschen die ihren Job nur des Geldes wegen ausüben und total frustriert über die Arbeit sind. Diese Menschen geben das verdiente Geld aber mit vollen Händen aus, für häufig unnötige Sachen. Auf der einen Seite ist man frustriert, so viel Lebenszeit mit Geld verdienen zu verbringen und gleichzeitig gibt man das Geld aus als gäbe es kein Morgen.
Um das verdiente Geld richtig wertzuschätzen sollten Preise in Lebenszeit umgerechnet werden. Wenn ich ausrechne, dass ich zwei Monate weniger arbeiten muss, wenn ich das gebrauchte Auto nehme und nicht das neue vom Band, ändert sich vielleicht die eine oder andere Kaufentscheidung.
Auch ich kann Tim nur zustimmen. Wenn man sich mal anschaut welchen Krimskrams man über die Jahre ansammelt ist das schon unglaublich. Vieles davon wird über die Jahre in Kellern oder Dachböden gesammelt. Ich möchte hier auch von einem Beispiel berichten was ich vor ein paar Tagen erlebt habe. Freunde von uns möchten sich ein neues Auto zulegen. Es muss unbedingt ein großes SUV sein und das alter darf maximal ein Jahr betragen. Auf meine Frage ob es nicht das gleiche Auto sein kann was aber 2- 3 Jahre Älter ist bekamm ich als Antwort ” wofür das Geld sparen, wir wollen leben”. Lebe ich nicht nur weil mein Auto nicht das größte und beste ist?
Viele Grüße Klaus-Dieter
In meinem Bekanntenkreis folgen viele der Gleichung “mehr Arbeit = mehr Lohn = mehr Konsum”. Das Kaufen von Dingen, von Statussymbolen, von kurzen Kickmomenten kompensiert oft ein generelles Unbehagen mit der Lebenssituation. Konsum als Belohnung für die Maloche.
Wer da nicht mitmacht oder gar mal kontra gibt, gilt als Sonderling. Mir egal, das Prinzip der Lebenszeit vom Hanseat gefällt mir sehr gut. Das bringt es auf den Punkt.
Empfehlen kann ich hierzu wie immer die Lektüre “Haben oder Sein” von Erich Fromm.
“Special people” – das hört sich an nach “special olympics”. Ich finde die Schnäppchen-Jagd auch unerträglich. Wenn ich sehe, was andere Touristen drüben an Kleidung. Ich kaufe auch, wenn ich ein gutes Angebot sehe, aber das meiste gefällt man doch nicht. Man findet kaum gescheite Pullover (aus Kaschmir oder Lammwolle) in den USA und alle Geschäfte will ich dort auch nicht ablaufen. Die guten Dinge sind drüben eben auch nicht billiger, wie ich feststellen durfte.
Ein Kollege von mir, kauft sich jeden Plunder, den es so gibt. Es reicht ja nicht nur, dass zielgerichtet das “Hardrock Café” angesteuert wird. Nein: Unweit davon ist dann auch noch “Buppa Gump”. Dann werden dort T-Shirts gekauft, um dann alle Welt zu zeigen, dass man dort war. Wen interessiert das? Ich halte das für Plunder. Wirklich interessante Anlaufstellen für Touristen lässt man dann links liegen. Dass es die Kette “Hardrock Café” gibt, weiß ich erst seit wenigen Jahren. Ich bin dann erstaunt, wie viele Leute dann von sich sagen, dass sie diese T-Shirts “sammeln”. Wenn man dann in Kopenhagen ist, wird man dann auch zum dortigen “Hardrock Café” geschickt oder geschleppt. Von “Buppa Gump” hörte ich bis dato zum ersten Mal. Ganz ehrlich: Ich würde mich über ein T-Shirt (farbe uni) oder einen Pullover aus Lammwolle (auch uni) viel mehr freuen, als irgendein T-Shirt mit einer grinsenden Garnele.
Aber auch der umgekehrte Fall geht mir auf die Nerven. Als der Zug ausfiel, in dem ich drin saß, hieß es für alle Fahrgäste: Aussteigen und in den nächsten Zug steigen. Es war ein Samstagnachmittag und man bekam eine Ahnung, warum die Leute unterwegs waren: Viele junge Frauen und Mädchen hatten riesige Primark-Tüten bei sich. Wegwerf-Kleidung zum Discount-Preis.
Ich bin der Meinung: Nicht zu billig, nicht zu teuer, elegant zu tragen, lieber wenige gute Sachen als viel Plunder. Immer gut pflegen und dann hat man lange Freude damit.
@Couponschneider,
Ich habe neulich andernorts mir mal anhören müssen; “Unter welchem Stein lebst Du denn, dass Dir das nix sagt”, oder so ähnlich…
Ich bin kein Hardrock Fan, aber den Kult der Läden kenne ich schon, seit Jahrzehnten ;-)
München hat auch eines. Das ist jetzt da, wo vorher Arnie Schwarzenegger mit “Planet Hollywood” wieder zu gemacht hat. Sowas weiß man doch, Mensch! ;-)
Und erst noch Bubba Gump! Das geht auf den absoluten Kultfilm “Forrest Gump” zurück. Der kommt eigentlich jedes Jahr zu Weihnachten, und treibt einem auch beim 20. Mal Ansehen wieder die Tränen der Rührung in die Augen. Diese Restaurants wurden wohl auf den Erfolg des Films hin gegründet, als Hommage oder Trittbrettfahrerei, je nachdem.
Na ja, und Desigual als spanische Klamottenfirma finde ich auch ganz ok. Habe zwar nix davon, aber ich bin iberophil, deswegen gefällt mir das einfach. ;-)
Macht Euch locker Leute.
Ach so, und “special people” wollen doch alle irgendwie sein, oder? Wer will schon gewöhnlicher “common people” sein, Mainstream, pfui deifi! ;-) Man hat es doch drauf, wir in den Fall mit Investment und Aktien usw. Also voll “special”.
Gutes Nächtle
MS
@Matthias Schneider
Ich muss sagen, dass ich nicht verstehe, was daran alle so toll finden. Hardrock Café… Da ich aus den neuen Ländern und auch noch vom Lande komme, kannte ich niemanden mit solchen T-Shirts. Bis 1990 konnte man sowas einfach nicht kaufen. Wegen “Buppa Gump” musste ich erst googlen. Aber so einen Fummel würde ich mir nicht kaufen. Und schon gar nicht sammeln. Ich bin der Meinung: Zum Sammeln gehört auch Sachkenntnis dazu, eine gewisse Leidenschaft. Bei mir stapeln sich Rasierwasser, aber ich bringe auch eine gewisse Leidenschaft dafür mit und ich trage das auch auf. Aber was will man nun ausdrücken, wenn jedem sagt, dass man schon im Hardrock Café von Kopenhagen war?
Was haben Sie denn nicht gewusst, weshalb man dachte, Sie würden unter einem Stein leben.
Ich wusste neulich nicht, was “Minions” sind. Sicherlich kenne ich diese gelben Figuren… Hat mich halt nicht interessiert. Erstaunen erntete ich auch, als ich nicht wusste, dass “Sarah Connor” eine Figur aus Terminator ist. Dafür weiß ich andere Dinge. Mit Pop-Musik und Action-Filmen kann ich aber recht wenig anfangen.
@ms,
hast Du die auch schon auf deinen Radar?
DirectCash Pay Aktie
Ich kann die in D leider nicht kaufen!
(Directcash Payments Inc)
CA25456A1030 | DCI | Kommerzielle Dienstleistungen | Kanada
Moin,
@Couponschneider,
so Sachen sind ja auch nicht wirklich wichtig. Aber ich habe inzwischen Enkel, ansonsten würde ich auch keine “Minions” kennen. Ich selbst sehe z.B. die “Simpsons”, weil es da einfach oft intelligente Seitenhiebe gibt. Aber die muss man auch verstehen. Für viele ist es einfach nur Quatsch. Das kann ich denen lassen. ;-)
Mir hatte man diese “Unkenntnis” bei etwas eher Politischem vorgeworfen. Da ging es um Einstellung zur Sache, nicht um reines Sachwissen, also ich würde die Zustände entweder nicht zur Kenntnis nehmen oder verdrängen. Aber es ist halt immer komisch, wenn man etwas vorgeworfen bekommt, was für einen keinen Rolle spielt, für andere absolut vorrangig und wichtig ist. Deswegen sollte man etwas mehr Verständnis entwickeln. Ich bemühe mich jedenfalls seit einiger Zeit, mein eigenes Universum nicht für das einzige und allgemein gültige zu halten. Leben und leben lassen sagt man wohl.
@DivSky,
die DCI hatte ich hier auch schon mal angesprochen. Da ging es um ein Interview mit Gabelli, der damals den Konkurrenten Diebold (Aktie) besprach.
Habe DCI erstmal wieder gedanklich beiseite gelegt, weil ich nicht weiß, ob mit Bargeldlosigkeit bald ernst gemacht wird, die bauen ja Geldautomaten usw. Müsste mir mal wieder anschauen, was die sonst noch so machen, wie die Umsätze sind usw.
Jetzt geht es zum gemeinsamen Frühstück mit Freunden, da wird man wieder auf viele unterschiedliche Ansichten und Interessen treffen. ;-) Aber ein gemütliches Frühstück mit frischen Bäckersemmeln ist der beste gemeinsame Nenner.
MS
Sarah Connor ist halt Kult. Die Figur ist in Terminator 2 extrem tragend.
Ich denke für viele Leute war halt Linda Hamilton der aha Effect was “Method Acting” für Frauen angeht.Für Terminator 2 als Blockbuster seiner Zeit.Für Hamilton kann man in diesen Film das Wort kongenial für Arnie benutzen, ihre Geisteshaltung wird kalt, logisch und die Härte darin kommt in der körperlichen Veränderung zu Teil 1 zum Ausdruck. Nur ist sie halt ein Mensch und Arnie die Maschine, das macht das Geniale aus, bei aller härte ihrerseits wirkt sie im Vergleich ungenügt wie auch Arnie als Terminator beim Versuch menschlicher zu wirken den Graben, den Unterschied zwischen Mensch und Maschine nur vergrößert. Man könnte sagen Cameron schafft es die “Schwächen” zweier Schauspieler im Film zu nehmen und sie in eine Stärke des Filmes zu machen. Für mich Magie von Cameron. Arnie war in Terminator eins kein Schauspieler wie heute Bale für Batman oder Hemsworth für Thor oder Hugh Jackman für Wolverine. Alle leisten erstaunliches.
Nur Arnie war kein fleißiger Schauspieler der für eine Rolle gearbeitet hat. Arnie spielte diese Härte nicht. Da war nichts menschliches in seiner Physis, seine Rolle war der Terminator der eben ohne menschliche Planung geschaffen wurde. Nackte kalte Logik der Vernichtung einer Maschine die eine Vernichtungsmaschine schafft ohne irgend einen Begriff von Menschlichkeit.
Arnie war im “unmenschlichen” Bereich. Besser konnte man diese Rolle nicht besetzen. Das ist für mich zum teil der Kult vom Terminator.
Aber ob man jetzt Film unbedingt als Kulturgut sehen will. Ist es wichtig zu wissen das Camaron angeblich das Geld in T1 ausging und das kein Trockeneis mehr drin war und das “angeblich” jemand Zigarettenrauch von hinten in die Presse pustete als der Terminatorschädel zerquetscht wird? Nun ja Profilneurose.
Ich schließe mit dem Satz des Penners dem Kyle Reese die Hose am Anfang klaut. “Dieser Hurensohn hat mir meine Hose geklaut, ich verstehe das alles gar nicht.”
Nebenbei es ist auch ein toller Actionfilm bei dem man wenn man will auch keinen einzigen Gedanken haben muss. Rasant, unterhaltend, kurzweilig. Einer meiner Top 5. Entschuldigt meine “Filmkritik” in diesem Forum.
Schönen Sonntag
Ich kann mich Tim’s Meinung nur komplett anschliessen!! Nach 25 erfolgreichen Jahren bei einer grossen, amerikanischen Softwarefirma, habe ich mich entschlossen aufzuhören, mich auszahlen zu lassen, mein Haus im Münchener Süden gegen eine schöne, aber kleinere Wohnung einzutauschen, den dicken BMW abzugeben, in kleineren Hotels und Pensionen zu übernachten (Hauptsache sauber und ohne Frühstück, denn meinen Cappuccino und mein Brötchen bekomme ich auch beim Bäcker nebenan um die 5 Euro…). Mir geht es mit all dem nun viel entspannter und wenn ich mal wirklich ein schönes Kleidungsstück haben möchte, dann kaufe ich dieses nur reduziert….es gibt derweil auch bei uns in Deutschland viele Aktionen, bei denen ich das, was ich möchte um 20 bis 40% billigere bekomme. Das gleiche gilt für den Autokauf…nur als Jahreswagen oder ähnlich; nicht mehr neuwertig!! Ach ja….und auf der Autobahn fahre ich auch nicht mehr 250kn/h, sondern düse entspannt zwischen 140 und 170 km/h dahin….! Kostet alles weniger und verlängert irgendwie meine Lebenserwartung; so fühlt es sich zumindest an! Ach ja, und über Ebay habe ich diese Jahr mehr als 50 Sachen aus meinem überfüllten Leben verkauft! Gut fürs Konto und ich fühle mich schon so richtig erleichtert! Da mach ich doch gleich weiter mit…:-)!
Absolut richtig, was hier geschrieben wird. Zum “Glücklich sein” braucht es nicht viel. Und schon gar keine Designerklamotten etc.
Aber erst, wenn man sich die vermeintlich Glück bringenden Träume (Traumauto, Traumwohnung) mal erfüllen konnte, weiß man, dass diese Dinge kein Glück bringen.
Deshalb tun mir die Leute leid, die nicht das Glück haben, sich ihren vermeintlichen “Traum” erfüllen zu können.
Denn diese Menschen trauern auch mit 75 dem verpassten Traum “Porsche” hinterher. Und denken, deshalb kein Glück im Leben erfahren zu haben.
So gesehen bin ich froh, dass ich mir meinen “Traum” BMW 325ti leisten konnte und jetzt weiß, dass Glück etwas andres ist.
Freunde gehören dazu genauso wie die Fähigkeit, den Moment zu genießen. Z.B. am Meer. Und ein Strandbesuch selbst kostet nicht mehr als das Benzin dorthin ;-)
P.S.: Geiz und Bescheidenheit sind zwei unterschiedliche Dinge
Ich bin nicht geizig, sondern gebe gern Trinkgeld.
Ich selbst brauche aber keinen Luxus. Das ist wiederum Bescheidenheit.
@ Uwep
@ Bandi1200
Danke für das persönliche Fazit.
All der überteuerte Plastikkram in den Shoppingzentren macht Menschen nicht glücklicher. Aber die Werbung hämmert es den Menschen ständig in den Kopf: “Wenn Du dieses teure Label kaufst, fühlst Du Dich wohler und Du wirst beliebt.” Es ist ja im Prinzip reine Gehirnwäsche.
Dabei bringt ein langer Sparziergang durch den Wald oder am Strand mehr Glück, als all die Statussymbole. Familie, Freunde, Bekannte machen das Leben reicher. Anderen zu helfen ist das Beste, was man machen kann. Das ist viel besser, als das Haus mit Konsumgütern vollzustopfen.
PS: Ich gebe immer großzügig Trinkgeld. Etwa beim Friseur oder in Restaurants (wo ich selten bin). Ich spende jedes Jahr für einen guten Zweck. Dieses Jahr spendete ich an die Erbebenopfer in Nepal. Voriges Jahr schenkte ich 2 Fahrräder (eines davon neu) einer Familienstiftung in Brooklyn.
@Tim, vielleicht irre ich mich, aber in den letzten 2 Posts lese ich unseren Patienten beim Veräppeln des konsumlosen Glücks. Da ist viel kontroverses drin und das Häuschen im Süden Münchens für eine Pension aufzugeben… Echt? ;-)
Im Porsche fährt man nicht bequemer als im BMW. Ich bin ein Audi-fan ;-)
Kaufen, wenn man alles hat, hat wirklich keinen Sinn mehr.
@ Vali
Ob der Clown zurückkehrt oder nicht, macht mir keine Sorge. Ist mir egal.
In dem Song “Ich wünsch Dir noch ein geiles Leben” von Glasperlenspiele lautet meine Lieblingspassage “Es hat ne Weile gedauert zu verstehen, es geht nicht darum, was andere in mir sehen…”
Ich verdiene gutes Geld in einem Job, der mir Spaß macht. Trotzdem nervt mich der Trott, fünfmal die Woche ins Büro zu fahren, Parkplatz zu suchen und abends wieder heim. 46 Wochen (Urlaub abgezogen), x Jahre.
Da ich bescheiden geblieben bin, kann ich mir erlauben, demnächst mal drei Jahre Auszeit zu nehmen und einfach mal gar nichts zu machen.
Hätte ich permanent meinen Lebensstil meinem Einkommen angepasst, dann hätte ich jetzt nicht die Chance mal dem Hamsterrad zu entfliehen.
Und mal ehrlich: Die Meinung von Menschen, die mich nach dem beurteilen was ich habe, interessiert mich gar nicht. Oberflächlichkeit finde ich einfach nur traurig.
@Bandit
Ich kenne keine 75 jährigen die einem Porsche nachtrauern.
Wenn man Leute kurz vor Ihrem Tod (dass muss jetzt nicht die obige willkürliche Zahl sein) frägt, was sie am meisten bedauert haben sind dass so gut wie nie materielle Dinge.
Dinge die man nicht getan hat, aus Angst oder zu wenig Selbstvertrauen.
Nicht gemachte Versöhnungen.
Wünsche sind dann eher Gesundheit oder das nachtrauern an die Jugend und die verpassten Chancen.
Wenn man zu geizig für große Projekte & Ziele im Leben ist, ist dass ein Leben auf Sparflamme… etwas doppeldeutig…
@SkyDiv,
der SeekingAlpha Artikel (“DirectCash Payments Is A Cash Flow Monster On Sale”) von vorgestern macht mir wieder Appetit. Ich werde mal die nächsten Quartalszahlen abwarten. Werde dann wohl doch mal paar nehmen. Hatte ich ja eigentlich auch schon vor. Das Warten hat Verlust vermieden. War mal bei 14,50 CAD schon auf dem Buy-Button. Schaun mer mal. Muss erstmal Geld sammeln. Die derzeitigen Überziehungszinsen in CAD (3,250%) sind etwas teurer als in USD (2,630%), deswegen will ich CAD-Aktien nur gedeckt kaufen. Sonst bleibt nix übrig von der Dividende.
MS
Ein gesundes Mittelmaß ist wohl die beste Lösung. @Tim: Mein Buch ist mittlerweile auf Amazon “Vorsorgemodell 4.0” dort beschreibe ich wie es funktioniert ;)
http://www.amazon.de/Vorsorgemodell-4-0-Prinzip-erfolgreiche-Geldanlage/dp/1517653150/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1450648629&sr=8-1&keywords=vorsorgemodell+4.0
Frohe Weihnachten at all
Hallo Tim,
mit deinen Beispielen kann man sehr gut Geld unter die Leute bringen. Gerade die sogenannten Livestyle-Produkte, wo ein Name dahinter steht, werden gerne für mehr Geld verkauft. Dafür bekommt der Käufer vermeintlich “Prestige”. Was mich immer wieder verwundert, das die alte Marketingmasche Rabatt bei Käufern nach wie vor so gut verfängt. Mit etwas Menschenverstand weiß jeder durchschnittliche Mensch, dass die Industrie nichts zu verschenken hat. Die gezeigten Rabatte gehören in das Land der Märchen, aber viele nehmen es für voll.
Mir geht es inzwischen auch so, dass ich immer weniger einkaufe. Ich hatte ein Faible für Bücher, aber da ist inzwischen kein Platz mehr. Dafür bin ich auf das Kindle umgestiegen. Nächstes Jahr werde ich anfangen, mich nach und nach von allen überflüssigen Büchern zu trennen. Ich behalte nur die wirklich alten Bücher und noch ein paar, die ich gerne um mich haben möchte. Das Geld werde ich dann anlegen.
Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, sind die meisten Dinge absolut überflüssig, da man sie nicht oder nur sehr selten braucht. Ich möchte zwar nicht so leben wie der in deinem Video im vorherigen Artikel, der noch nicht mal 50 Sachen besitzt. Aber weniger Sachen besitzen befreit ungemein. Von daher sehe ich es ähnlich wie Du.
Hallo zusammen,
ich verfolge den Blog nun seit geraumer Zeit und konnte schon einige gute Anreize erhalten und gute Meinungen aufgreifen. Vielen Dank an Tim Schäfer und alle regelmäßigen Kommentatoren!
Seit einem Jahr investiere ich (29 Jahre) nun über einen Sparplan monatlich in diverse ETFs (DAX, S&P 500) und würde mich um eure Meinung erkundigen: Ich sehe das als meine Altersvorsorge; geplant ist, dass ich in den nächsten 30 Jahren nichts entnehme sondern nur einkaufe. Ich habe bisher nur Thesaurierende ETFs, das bedeutet aber dass ich im Alter Anteile verkaufen muss. Wenn ich jetzt ausschüttende ETFs kaufen würde, könnte ich im Alter von den Dividenden “leben” ohne Anteile verkaufen zu müssen. Dazu würde ich jetzt konsequent mehrfach jährlich die ausgeschütteten Dividende wieder in die ETFs reinvestieren.
Eine weitere Möglichkeit wäre, an einem zukünftigen (günstigen) Zeitpunkt von thesaurierend auf ausschüttend umzuschichten.
Ich stelle mir nun die Fragen, was steuerlich aus jetziger Sicht sinnvoller ist und was rein aus Sicht des Vermögensaufbau sinnvoller ist. Mehrere Jahrzehnte in ausschüttende oder thesaurierende ETFs zu investieren, oder irgendwann umschichten…wie seht ihr das?
Vielen Dank und beste Grüße!
Hi Lennox,
am besten liest du dir dazu folgende Artikel durch:
http://sauerkrautundzaster.de/lohnt-sich-steuerstundung
http://sauerkrautundzaster.de/etf-entscheidungshilfe
http://www.finanzwesir.com/blog/etf-thesaurierend-ausschuettend
Dass du mit 29 in ETF-Sparpläne investierst, find ich klasse! Bin selbst 29, investiere seit einem Jahr in Einzelaktien und denke derzeit über einen ETF-Sparplan auf den MSCI World Index (als thesaurierender Swapper) nach.
Ob thesaurierend oder ausschüttend, physisch oder synthetisch – das muss individuell entschieden werden.
VG Stefan
Hi Lennox,
Speziell in ETFs zu investieren ist sehr gut. Du musst aber auch psychologische Effekte beachten. Um eine ausgewogene Strategie zu fahren, liest du dir am besten mal Vorsorgemodell 4.0 durch :)
Beste Grüße und frohe Weihnachten
Florian
@ Oliver
Das stimmt. Bei etlichen Marken-Anbietern geben Verbraucher unnötigigerweise mehr Geld aus. Wenn ein Promi für eine Marke wirbt, heißt das noch lange nicht, dass das Produkt gegenüber der Konkurrenz überlegen ist.
Witzig fand ich den Pfeffer-Test. Das teure Produkt mit dem Promi auf der Verpackung schnitt mangelhaft ab:
http://www.bild.de/ratgeber/verbrauchertipps/verbrauchertipps/das-sind-die-besten-pfefferkoerner-im-test-43895922.bild.html
Ja, ich muss auch ständig meine Bude ausmisten. Es sammelt sich so viel Zeug an. Ich versuche, weniger Kram zu kaufen. Und Dinge länger zu benutzen. Ich möchte so wenig Müll wie möglich produzieren.
Hallo an Alle,
ich oute mich das erste mal und suche dabei Rat.Hoffentlich kann ich es in wenigen Worten rüberbringen.
Ich werde 40 Jahre bin ein kleiner Arbeiter und habe zusätzlich noch 2 Nebenjobs.
Konsum gab es bei mir früher, seitdem schaffe ich es mit dem Geld der Nebenjobs zu leben. Haus ist bezahlt und mein Erspartes ist für meinen kleinen Arbeitergehalt gigantisch.
1999 fing ich an mit Börse und kaufte große Fonds wie Templeton Growth.Danach alles was mit Neuen Märkten und Internetwerten zu tun hatte. 2003 waren 70% des Geldes weg.2008 erging es mir mit Einzelwerten und Zertifikaten nicht besser. Es kam die Finanzkrise und der Aktienmarkt ging auf Talfahrt.
Dann lernte ich eine Berater kennen der mir 3 Geschlossene Fonds andrehte. Geld weg!
Wenn man überlegt das ich nur spare und spare und spare und dann mein Geld so verliere fängt man an zu zweifeln.
Nun habe ich wieder ein tolles Depot mit Einzelwerten und stehe vor der großen Frage “Noch bin ich im Gewinn” soll ich die Depots auflösen ?
Es sind schon wieder 7 Jahre vergangen und der Zyklus zeigt sein Ende, gilt es jetzt die Gewinne mitzunehmen um nicht schon wieder mit leeren Händen dazustehen.?
Ich selbst werde aggressiv meiner Familie gegenüber wenn die Kurse fallen, denke sogar ich leider unter Depressionen.
Habe das Gelfühl im Leben nichts erreicht zu haben und allen anderen geht es besser als mir.
Weitere 10 Jahre schaffe ich diese Arbeitspensum nicht.Wobei ich auch davon ausgehe, das es meinen Beruf auch in 10 Jahren nicht mehr gibt.
Ist sparen wirklich Alles im Leben?. Um es dann wieder am Markt zu verlieren.
Bin ein wenig verzweifelt weil mir die Zeit davonläuft und ich außer meinem eigenen Haus noch nichts erreicht habe.
Ich überlege sogar die Abendschule zu besuchen und das Abitur nachzuholen um einen geeigneten Job zu finden.
Es gibt so viel was mich unstimmig macht, soll ich nicht lieber mit meinen Kindern Fahrrad fahren anstatt vor dem Rechner zu sitzen und auf Aktienkurse zu glotzen.
Ich bin manchmal so fies zu anderen nur weil es mir nicht gut geht. Denke das hängt alles mit den Aktien zusammen.
Kennt das jemand, diese Unzufriedenheit, diese Sucht Kurse zu verfolgen, diese Stimmungsschwankungen ?
Danke für eine ehrliche Antwort.
@Rainer,
mir kommt da einiges bekannt vor. Auch ich spüre bei mir eine zu große Abhängigkeit von der Börse. Meine Stimmung wird spürbar beeinflusst. Ich versuche, dem zu entgehen, indem ich immer mehr ETFs kaufe. Da stört mich der Kurs kaum. Über Einzelaktien schwebt immer eine echte Gefahr. Das macht nicht so viel aus in Fällen wie bei Vali, oder noch jüngeren Leuten. Aber wenn man vielleicht älter als 50 ist, dann kann es sein, dass man eine Erholung nach einem 50% Kursrückgang nicht mehr erlebt.
Schön, dass Du die Schattenseite ansprichst. Mit Erfolgsgeschichten brüstet sich jeder gern. Aber eine große Mehrheit hat Dein Empfinden und Erfahrung mit Börse. Darum mache ich privat auch keine Propaganda mit Börse. Wer affin ist, der macht sein Ding. Mit denen kann man sich unterhalten. Im Normalfall spielt Börse keine Rolle bei den Leuten, und das ist gut so.
Ich habe den Vorteil, dass ich kein Familienleben im klassischen Sinn habe, also Kinder die mich dauernd fordern etc. Deswegen kann ich relativ viel Zeit für Kurse opfern. Du solltest Dich aber etwas frei machen davon. Du hast ein Haus geschafft, das ist doch wirklich was. Ich bin Mieter und habe im Prinzip auch diese Versagensängste mein Leben lang gehabt. Jetzt geht es, weil sich das Arbeitsleben dem Ende neigt. Werde froh sein, wenn der Druck weg ist, ist er eigentlich schon.
Du wirst mit ein paar Zehntausend mehr im Depot nicht glücklicher sein. Verliere nicht den Kontakt zu Deiner Familie und lass die Kurse einfach laufen. Wenn Du was kaufen willst, dann nimm entweder ganz große Titel oder ETFs, und glaube nicht, dass sie Dich reich machen werden, aber zumindest paar Dividenden abwerfen.
Alles Gute
MS
@Rainer
Du hast schon sehr viel erreicht wenn du ein eigenes Haus hast. Viele schaffen das trotz hoher Sparrate nicht. Finde es auch gut, dass du auch von Niederlagen erzählst. Die meisten Leute verschweigen das.
Ich würde dir nicht raten mit 40 noch das Abi nachzuholen. Das ist heutzutage nämlich keine Garantie mehr für einen Job. Ich dachte früher auch, Bildung sei alles im Leben. Habe Abi und ein abgeschlossenes Elektrotechnik-Studium. Finanziell gebracht hat es mir nichts. Im Gegenteil. Habe dadurch in meinen jungen Jahren einen großen Verdienstausfall erlitten, hatte keine Zeit für Familienplanung weil ich alles für meine Bildung gegeben habe usw. Letztendlich habe ich nie einen Job als Ingenieur gefunden, weil entweder die Berufserfahrung (wo soll die direkt nach dem Studium auch herkommen?), das Alter, die Beziehungen oder andere vorgeschobene “Gründe” nicht passten. Da es eben mehr arbeitssuchende Ingenieure als freie Stellen gibt, auch wenn die Lügenpresse was anderes erzählt, bleiben einige wie ich auf der Strecke und landen in irgend einem Billigjob wofür weder Studium noch irgend eine Berufsausbildung nötig ist.
Trotz allem habe ich es geschafft, nicht dem Konsumrausch zu verfallen, habe einige bekannte Aktien gekauft und freue mich auf geringe, aber steigende Dividenden.