Ich kaufe tolle Aktien und halte sie durch bis zur Rente. Ich denke gar nicht ans Verkaufen. Sollte eine Aktie mal abstürzen, behalte ich die. Ganz egal. Ich achte nämlich auf eine ausreichende Streuung – da stört mich ein Flop nicht (obgleich er unschön ist). Ich hatte hier im Blog 2010 schon einige meiner Lieblingsaktien vorgestellt.
Gerade für den kleinen Mann eignet sich diese Methode. Warum so viele Menschen glauben, mit dem Trading reich zu werden ist mir ein Rätsel.
Man muss das Rad nicht neu erfinden. Warum kaufen eigentlich so wenige die Berkshire-Aktie? Warren Buffett hat ein halbes Jahrhundert lang gezeigt, dass er das Eigenkapital im Schnitt um 20 Prozent per annum steigern kann. Buffett macht es uns vor, wie es geht. Er kauft großartige Unternehmen und hält diese über Jahrzehnte hinweg durch.
Ich glaube, vielen Anlegern kommt die Buffett-Strategie zu langweilig vor. Aber was soll an 20 Prozent jährlich langweilig sein? Es ist vielleicht nicht sexy genug Berkshire zu besitzen.
Mir ist es egal, ob eine Aktie sexy ist. Hauptsache sie entwickelt sich LANGFRISTIG gut. Ich besitze einige Berkshire-Aktien und lasse sie einfach liegen wie einen alten Schinken.
Es gibt viele Anleger, die mit der Buffett-Methode steinreich geworden sind. Man könnte sie auch als Buy-and-Hold-Strategie bezeichnen, die von Professor Ben Graham geprägt worden ist (Buffetts Lieblingsprofessor an der Columbia Universität).
Grandiose Firmen kaufen, um sie anschließend nie mehr zu verkaufen – das machte Shelby Davis. Er war ein geiziger freier Journalist. Er spezialisierte sich auf Versicherungen, kaufte sie unter Buchwert und behielt diese bis zu seinem Tod. Als Davis 38 Jahre alt war, begann er, 50.000 Dollar zu investieren. Das Geld erhielt er von seiner Frau. Als er 47 Jahre später starb, hinterließ er ein Vermögen von 900 Millionen Dollar.
Für den Anleger ergibt sich ein Steuervorteil aus dem Kaufen-und-Liegenlassen. Sie können so Rendite aus einem unversteuerten Gewinn immer und immer wieder neu erzielen. Jahr für Jahr. Aus einem unversteuerten Gewinn können Sie mit den Jahrzehnten ganz legal Dividenden ziehen. So lange Sie nicht verkaufen, so lange bleibt der Gewinn (auf dem Papier) unversteuert. Es kann sich eine Maschine daraus entwickeln.
Zahlen Sie jedes Mal Steuern und Gebühren für das Traden, dezimieren Sie Ihr Vermögen. Lassen Sie es steuerfrei arbeiten. Ganz legal. In aller Ruhe.
Shelby Davis riet: „Großartige Firmen zu einem großartigen Preis gekauft, sollten wie großartige Freunde sein – Du gibst sie nicht einfach jäh auf.“ Oder sagte er: „Investiere langfristig. Sei nicht zu gierig und sei nicht zu ängstlich.“
Warren Buffett beschreibt Trader so: „Jemanden, der aktiv tradet, als Investor zu bezeichnen ist so, als ob Sie jemanden, der etliche One-Night-Stands hat, als Romantiker bezeichnen.“
Hier finden Sie in einem PDF weitere Zitate smarter Investoren.
Den Schnappschuß oben habe ich übrigens in der Pinakothek in München gemacht.
Hallo,
Es liegt nicht in der Natur des Menschen lange auf die Belohnung zu warten.
Wenige Menschen besitzen diese Fähigkeit.
Schon interessant – der grösste Investor legt die Formel für den Erfolg der Welt vor die Füsse und keiner hört zu.
Schönes Wochenende :-)
Ich versuche auch der Buy-and-Hold Strategie zu folgen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist aber, dass man in Werte investiert, die es auch wirklich Wert sind. Wichtig ist, dass diese Werte einen “Burggraben” haben der es Konkurrenten schwer macht ihnen die Marktanteile streitig zu machen. Wenn man diese Unternehmen dann noch zu einem halbwegs fairen Preis einsammeln kann, steht einer zweistelligen Rendite nichts mehr im Weg.
VG Jan
Inzwischen, nach fünfjähriger Börsenrallye, hat Buy and Hold 80 % meiner Aktien deutlich steigen lassen. Es sind teilweise fantastische Renditen von +400 % dabei, so dass ich schon langsam Höhenangst bekomme.
Um Langfristanleger zu werden, der kurzfristige Belohnungen ignoriert, muss man wahrscheinlich selbst die Erfahrung gemacht haben, wie Aktien steigen können, wenn man sie in Ruhe liegen lässt.
Etwa meine BASF, 2008 für 10.000 € gekauft, auf über 40.000 € steigen sehen und das bei wachsenden Dividendenausschüttungen macht Laune. Interessant ist zudem, dass ich kaum noch eigenes Geld in der BASF stecken habe, weil ein gut Teil über Dividenden bereits an mich zurückgeflossen ist. Also 40.000 € aus dem Nichts plus umgelegt rund 100 € Dividende jeden Monat, was will man mehr.
Buy & Hold ist auch eine Frage des Alters.
Jemand, der nur noch 5 – 10 Jahre Zeit hat und in den letzten Jahrzehnten wenig angespart hat, steht unter Zeit und Rendite-Druck…
Bei einzelnen Kontinentalen Märkten würde ich größere Einstiegssummen auch nach dem 10 Jahres-KGV als Einstiegskriterium “timen”.
Idealfall ist aber eher konstantes sparen und investieren über mehrere Dekaden mit Geld, dass man für das tägliche Leben nicht braucht.
@Tim:
Heinz ist ja nun weggefallen aus deiner Liste der ewigen Aktien. Könntest noch ein paar deiner Favouriten aufzählen? Welche Titel kann man deiner Meinung nach noch ewig liegen lassen?
VG
@ Felix:
erinnere mich nicht an BASF ! :-(((
Hatte sie auch 2008 gekauft. Noch vor der Abgeltungssteuer! Leider musste ich die damals mit einem kleinen Gewinn verkaufen weil ich das Geld gebraucht habe für ein Auto. So sind mir über 8.000 € (steuerfrei) durch die Lappen gegangen. Sehr schmerzhaft.
Aber dir glückwunsch! Hast es genau richtig gemacht ;-)
hallo,
habe gestern an berkshire geschrieben bloß keine dividende zu zahlen, weil mr. buffet das investieren der erträge in neue investments besser kann als ich
Prima Artikel, Tim.
Die Buy & Hold Strategie, wie Buffett sie verfolgt, ist besonders erfolgversprechend, weil er auf Aktien setzt, die ihm Dividenden einbringen (und nicht börsennotierte Firmen, deren Gewinne an Berkshire fließen). So erhöht sich sein Cashbestand stetig und er hat in Krisensituationen an der Börse das nötige Kleingeld, um seine Investments aufzustocken oder neue Positionen einzugehen. Denn zu Buy & Hold gehört – meines Erachtens zwingend – auch, dass man nicht immer in die steigeneden Kurse nachkauft, sondern eben auch mal sein Pulver trocken hält, auch mal über Jahre. Für Buffett ist dieser niedrig verzinste Cashberg kein Malus, der zu geringe Erträge einbringt, sondern eben sein (Kursgewinn-)Hebel, um in fallende Börsenkurse hinein eine große Menge an Aktien zu erwerben. Von Top-Unternehmen, die dann billig zu haben sind, weil alle sie verkaufen wollen. Ist man stets bis zum Anschlag investiert, kann man in solchen Phasen nicht zukaufen und so seine Rendite auf mittlere und lange Sicht maximieren.
Super Artikel Tim,
aber die Super-Unternehmen muss man ja erstmal zu dem günstigesten Preis versuchen zu bekommen. Also warten bis zum nächsten Crash und dann loslegen:-)
Bis dahin kann man es ja ruhig “etwas” aktiver betreiben….hat Graham ja auch gemacht!!!!
Warren Buffett ist erst viel später zum eiwigen Halten übergegangen….
Value Investing heißt ja nicht nur dass, man Aktien unbedingt”ewig” hält, sondern bei fairem Wert auch mal verkauft!
@ alle
danke für die Zustimmung
@ Fritz
Ich finde, die Dickschiffe aus dem S&P 500, DAX, ATX usw. spannend. Jeder muss selbst seine Lieblinge suchen und halten. Es ist ja wie eine Freundschaft.
Beobachten würde ich Aktien wie Walt Disney, Berkshire, P&G, GE, BASF, J&J, JP Morgan, Bank of America, AIG, McDonalds, BP, Exxon, Chevron, Wells Fargo, SAP, 3M, Siemens, Münchener Rück, Allianz, Nestle, UnitedHealth, MasterCard…es sind sehr viele.
Familienbetriebe bzw. Mittelständler aus der zweiten Reihe kann man auch rein tun ins Depot. Im MDAX + SDAX gibt es einige tolle Namen. Insbesondere langweilige Produkte rund um den Globus sind sehr billig an der Börse: Kloschüsselhersteller, Flaschenfabrikanten, Maschinenbauer, Lebensmittel, Versicherungen, Banken, Putzmittel, Brauereien…
@Tim: Welche Titel aus dem MDAX und SDAX stehen denn auf deiner Watchlist? Würde mich sehr interessieren.
Grüße nach NY
@ Frank
Interessant finde ich (Bewertung muss man sich gesondert anschauen) aus dem MDAX: Rational, Hugo Boss, Airbus, Springer (Online-Riese), Bilfinger, Kuka, Fielmann, Fuchs Petrolub, Gerry Weber, Hannover Rück, Talanx, RTL, ProSieben. Und viele andere.
Jeder sollte selbst entscheiden, sich einlesen, auf Wachstum + Gewinn + Marge + Image + Dividende + Kundenzufriedenheit + Marktanteil + Bewertung achten.
Im SDAX gefällt mir ganz gut (ohne jetzt die Bewertung zu prüfen): Amadeus Fire, Hawesko, Sixt, Villeroy, Vossloh, KWS Saat, CTS Eventim und andere.
Ich möchte vermeiden, in meinem Blog einzelne Aktien zu empfehlen. Das sollte jeder in aller Ruhe selbst heraufinden. Es gilt Schillers Sprichwort für Langfristanleger: “Drum prüfe, wer sich ewig bindet.”
Nur in eine Sparte zu investieren ,finde ich zu Risiko voll.
Aber es hat gut hingehauen bei ihm.
Ich streue meine Aktien,und gerade die langweiligen könnten auf die lange Sicht die besten sein.
Ich sage nur, was die Leute eben so täglich brauchen.
Viele meiner Arbeitskollegen Rauchen,ich denke mir immer dabei,ja raucht nur weiter,euch schadet es,mir nicht.
lg dieter
Tim schrieb:
> Kloschüsselhersteller
Gibt's die an der Börse, denn gesch… wird eigentlich immer. :-)
Manche Toiletten haben regelrechte Fans:
http://www.youtube.com/watch?v=wyHBV2_R-aQ
http://shop.ferguson.com/search/toilets
Fergusan gehört zu Wolseley plc, also britisches Unternehmen. Dividendenrendite liegt bei etwas mehr als einem 1 %.
@ Couponschneider
haha. Danke für das lustige Video.
Die von mir erwähnte Kloschüssel war eigentlich als Witz zu verstehen.
Ich glaube, der Keramikhersteller Villeroy & Boch macht einiges fürs Bad.
P&G ist bei Windeln und Toilettenpapier mit von der Partie.
Die Zeiten des Buy-and-Hold sind meiner Ansicht nach vorbei.
Klar kann man bei großen Werten weiterhin so vorgehen, aber es findet aktuell so ein massiver Wandel statt und gerade die großen Firmen können hier einiges verschlafen.
Stichworte sind z.B. Mobile (hier ist bei weitem nicht alles ausgeschöpft), Big Data, Shift zu mehr E-Commerce, Argumented Reality, Rapid Prototyping usw.
Argumente à la: Gegessen wird immer, geschi**en wird immer, geraucht wird immer finde ich ziemlich irreführend. Klar wird immer das und das gemacht, aber wer sagt, dass ein Unternehmen auch weiterhin seine Stellung im Markt halten kann.
Nur weil McDonalds die letzten 50 Jahre so gestiegen ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch so weiter geht. Vielleicht kommt es zu einem stärken Ruck durch die Gesellschaft und McD wird einfach boykottiert o.Ä.
Graham hat übrigens den Cigarr-Butt Ansatz verfolgt. Und keinen Buy-and-Hold Ansatz. So etwas zu sagen ist einfach nur falsch. Wenn die Aktie den intrinsischen Wert erreicht hat, wurde sie verkauft, oder nach (glaube ich – weiß ich aber gerade nicht genau) 3 Jahren.
Den Buy-and-Hold verfolgt Buffett auch nicht schon immer. Eigentlich erst seitdem sein Portfolio zu groß ist, um es ständig umzustellen. Das würde den Markt einfach zu stark belasten.
Buffett hat übrigens vor ~2 Jahren ein Interview gegeben in dem er gesagt hat, dass er auf 50% p.a. kommen würde, hätte er nicht so ein riesen Portfolio. Und das würde er sicher NICHT mit Buy and Hold machen.
Cheers
@ Chris
Ja, die Trader behaupten gerne, dass sich alles ändert. Es ändert sich einiges, aber nicht alles. Autos, Eisenbahnen, Schiffe, Glas, Schmuck, Lebensmittel, Parfüm, Möbel, Keramik, Sport, Kleidung, Häuser, Lederschuhe, Brot…. ist ziemlich konstant.
Ich habe nicht gesagt, dass Ben Graham ein waschechter Buy-and-Hold-Anleger war. Ich habe vielmehr geschrieben, dass Ben Graham Buffetts Stil “geprägt” hat. Von seinem Professor Graham hat der Student Buffett gelernt, “wie” er günstige Aktien findet. Buffett hat von seinem Professor gelernt, wie er die irren Gefühlswelten der Meute (Panik) zu seinem Vorteil nutzen konnte.
Buffett hat mit den Jahren gelernt, dass Buy and Hold viele Vorteile hat. Gemeinsam mit Charlie Munger hat Buffett Zockerei studiert – sie lasen wissenschaftliche Ausarbeitungen über Sportwetten (insb. Pferderennen). Das hat mir Munger in einem persönlichen Gespräch gesagt. So lernten sie, dass das Zocken nichts bringt. Und eher eine Gefahr ist.
Hallo Tim,
grundsätzlich sehe ich es ähnlich wie du und halte an Aktie sehr lange fest. Da ich noch jung bin und noch lange bis zur Rente habe, gehe ich aber auch des öfteren ein höheres Risiko ein. Jetzt kann ich mir die Verluste noch erlauben, mit 65 muss alles 100% sicher sein.
Ich glaube aber, dass dir ein wesentlicher Steuerfehler bei deiner Strategie noch entgangen ist, der vielleicht mit diesem Tipp geändert wird. Wenn du zwei Aktien hast die beim Renteneintritt einen satten Gewinn abwerfen, zahlst du auf alles davon 25% Abgeltungssteuer. Du hast also deine ganzen Jahre deinen Sparerfreibetrag nicht ausgeschöpft (wenn nicht mit Tagesgeld) bzw. deine Verlustverrechnungstöpfe unangetastet gelassen.
Wenn du am Ende jeden Jahres alle deine Aktien mit Verlusten verkaufst und direkt wieder kaufst entsteht ein Steuerverlusttopf den du mit ins neue Jahr nehmen kannst für weitere Gewinne von kurzgehaltenen Aktien. Wenn du aber gleich im Umfang deiner Verluste auch Aktien mit Gewinnen verkaufst und wieder kaufst, hast du deine Gewinne (die nicht ins neue Jahr vorgetragen werden können) mit deinen Verlusten ausgeglichen. Du hast dann immer noch deine verlustreichen Aktien (die du ja halten willst) und deine Gewinneraktien im Portfolio, aber zu deutlich höheren Einstandskursen – damit fällt beim Renteneintritt und dem Tag des großen Verkaufs aller Wertpapiere keine riesige Steuersumme an – da du die ja die ganzen Jahre hinweg mit den Verlusten ausgeglichen hast.
Die Verlustverrechnung passiert in der Reihenfolge Verlusttopf dann Freistellungsauftrag. Du kannst so also deinen Freistellungsauftrag auch komplett für deine Tagesgeldzinsen frei halten und nutzen.
Das ist übrigens legal und vom BGH bestätigt – schliesslich ist es dem Investor überlassen aus welchen Gründen (auch Fehler sind möglich) er Aktien verkauft und evtl. wieder kauft.
Manchmal ist also selbst für einen hold-till-death-Investoren das Verkaufen ganz nützlich :)
Gruss florian
@ Florian,
danke für Deinen Einwand. Das mag sein, dass Anleger Verluste und Gewinne steuerlich geschickt verrechnen können für das Finanzamt.
Ich versuche, mich auf die langfristige Rendite zu fokussieren. Ich sehe eine Gefahr darin, mich zu sehr nach dem Finanzamt (mit Deiner Methode) richten zu müssen.
Ich treffe etliche Gründer, Investoren und Privatanleger, die mit Buy and Hold reich geworden sind. Ich kopiere diese Langfristanleger einfach. Das hat bei mir bislang am besten funktioniert. Das Hin und Her funktioniert bei mir nicht. Ich kriege es nicht hin. Während der Finanzkrise habe ich ausgebombte Banken eingesammelt. Die werde ich nie mehr hergeben. Die müssen meine Rente finanzieren.
@Florian
Warum der Tag des großen Verkauf`s beim Rentenbeginn???
Dividenden oder/und ein paar k Verkäufe reichen doch auch pro Monat…
Kapitalertragssteuer
Was den Steuerfreibetrag von 801/1602 € anbelangt, so wird dieser von den meisten Investoren ja durch Dividendenausschüttungen mehr als ausgeschöpft sein.
Mit der der Steuer erlebt man ja so einiges, was man nicht erwartet. Als Siemens die Osram an die Börse brachte und mir Osramaktien einbuchte, musst ich beim Verkauf der Osram keine Steuer zahlen. Das hat mich angenehm überrascht.
Als sich ITT in drei Firmen aufspaltete und sich der Kurs der Folgefirmen drittelte, wurden mir die beiden nicht mehr als ITT bezeichneten Firmen voll als Kapitalertrag angelastet. Mit anderen Worten, es ist mein Grundkapital, nicht der Zuwachs besteuert worden. Bei solchen Aufteilungen, das ist meine Lehre, sollte man vorher unbedingt verkaufen, sonst erlebt man eine böse Überraschung.
Ich weiß nicht, wie das jetzt bei Vodafone gelaufen ist, da ich keine habe.
@Tim
Du triffst viele Buy-and-Hold-Anleger, die vermögend geworden sind. Aber wo? Häufig in den USA, wo die Begebenheiten doch anders sind und es der Staat positiv sieht, wenn seine Bürger vermögend werden.
Umso mehr ich mich in den Deutschland umso, desto düsterer werden meine Gedanken. Den Aktionären wird es genauso schwer gemacht wie den Unternehmen. Ich habe das eBook “Der grüne Blackout” gelesen: http://www.amazon.de/Der-gr%C3%BCne-Blackout-Energiewende-funktionieren-ebook/dp/B00ITZ2L7S
Die Unternehmen in Deutschland sind sich ständig wechselnden und sich widersprechenden Herausforderungen konfrontiert, speziell bei der Energie. Und das Verrückte ist, dass die Bevölkerung mehrheitlich der Meinung ist, die Opfer (RWE, Eon, energieintensive Betriebe wie BASF, Wacker Chemie etc.) seien die Täter.
Hallo Tim,
ich habe mich von der Berkshire-Aktie verabschiedet, da ich selbst Dividendenerträge generieren möchte.
Denn das gleiche machen wie Buffett ist nun mal nicht seine Aktie kaufen. Und unterm Strich wächst das langfristige Vermögen schneller, wenn man solide Dividenden kassiert und sie wieder anlegt. Dies bietet leider die Berkshire-Aktie nicht. Auch die historischen Kurssteigerungen wurden in den letzten Jahren nicht mehr erzielt. Sollte Berkshire mal dazu übergehen eine stetig steigende Dividende auszuzahlen (was ja aktuell wieder zur Hauptversammlung im Raum steht) dann würde ich sie natürlich sofort kaufen. Des weiteren sehe ich ein gewisses Risiko falls Warren Buffett mal stirbt. Da wird es sicherlich zu einem emotionalen Kursrutsch kommen, da viele den Mann mit der Aktie verbinden. Hier wird sich dann bestimmt wieder ein gutes Einstiegsniveau ergeben.
Gruß aus Valley nach New York
Alex
@ Der Couponschneider
Ja, die Amerikaner verstehen besser, dass der Kapitalmarkt kein Monster ist. Sie wissen, dass er Funktionen erfüllt. In den USA gibt es eine größere Akzeptanz in der Politik und Bevölkerung für Produktivkapital.
Im Bundestag sitzen Leute, die wissen nicht, wie der Kapitalmarkt funktioniert. Sie verstehen nur Bahnhof, wenn es um Themen wie Aktien + Anleihen geht. Denen fehlt jedwede Grundkenntnis. (Ich habe das erlebt in Gesprächen). Und das in den großen Parteien. Es ist bedauerlich.
Es liegt wohl an der Deutschen Geschichte: Weimar, Hyperinflation, Hitler …
Ich verzweifle langsam an die deutsche Gesetzgebung. Wäre fast zum Steuersünder geworden, weil ich vor 3 Jahren den PI Global Value Fund von Max Otte gekauft habe.
Wollte diesen Fond für die Ewigkeit liegen lassen.
Jetzt stellt sich raus, das ich die intern angelegten Erträge selbst versteuern muss und dies nicht über die Abgeltungssteuer erfolgt.
Ich habe nachgesehen und festgestellt, dass mein Steuerberater die ausländischen Kapitalerträge eingetragen habe.
Als ich damals die Steuererklärungen noch selbst gemacht habe, habe ich Kapitalerträge nie angegeben, weil ich immer die Spekulationsfrist eingehalten habe und Dividenden automatisch besteuert wurden.
Es ist so kompliziert, selbst einen einfachen Auslandsfond zu halten.
@ Reich-mit-Plan.de
Berkshire ist eine steueroptimierte Holding. Weil Buffett Großaktionär ist, möchte er keine Dividende. Denn die müsste er versteuern. Er hat genug Geld, lebt bescheiden. Buffett argumentiert, für die Aktionäre sei es besser, nicht auszuschütten – wegen der Steuer. Er reinvestiert also lieber die Gewinne.
Mit Blick auf seinen möglichen Rücktritt oder Tod. Ja, das kann passieren. Buffett hat Vorsorge getroffen mit seinem Sohn und 2 Ex-Hedgefondsleuten. Aber es wird sicher einen Rutsch geben in der Aktie, wobei das an der Bewertung mit dem 1,4-fachen Buchwert nix ändert und an den stillen Reserven ebenso.
@Stefan
Ja, das Steuersystem ist ein Dschungel. Kein Mensch blickt durch. Jede Lobbygruppe mit dickem Geldbeutel kriegt ihre Ausnahmen. Und dann gibt es Ausnahmen von der Ausnahme. Andere werden bestraft. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es um Parteispenden geht. Unser Wolfgang Schäuble, Helmut Kohl und Leute aus anderen Parteien haben ja schon Schwarzgeld in Empfang genommen. Das ist grotesk.
Subventionen und Strafsteuern sind in Ausnahmefällen ok. Das sollte transparent sein. Mit geheimen Geldübergaben habe ich das Gefühl, dass es unfair zugeht. Grundsätzlich sollte der Steuer-Dschungel vereinfacht werden.
Unser ganzes echauffieren über die Steuerproblematik bringt wenig…
Kirchhoff hatte damals eine radikale Steuervereinfachung geplant und wurde abgesägt…
Die Petition für das sparen mit Aktien zeigt die Realität in Deutschland.
Die CDU ist inzwischen mehr sozialistisch als liberal geprägt.
Selbst die Liberalen sind in der letzten Legislaturperiode trotz eines sehr guten Wahlergebnisses von der Mutti runtergebuttert worden.
Andere Promis wandern aus und sparen legal steuern. Wäre dem Herrn Hoeneß deutlich besser bekommen…
Gleichzeitig verschwendet der Staat so viele Steuergelder und schafft für die Politiker selbst Ausnahmeregelungen…
Eine Wendehals-Politik wie bei Fukushima, schnell wechselnde Rahmenbedingen für Energiekonzerne und Solarbetriebe, super geplante Großprojekte wie BER, Elbphilharmonie, Stuttgart 21 sind die Regel und nicht die Ausnahme. Es regiert eine Politik der Angst, Gier, Befangenheit und Planlosigkeit…
Wo sind die Charakterköpfe mit Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Volk hin?
Hallo Tim,
Ich habe eine Frage:
Gibt es irgendwo eine Seite, die die Performances bekannter Value-Investoren aufzeigt?
zB Joel Greenblatt, Mohnishi Pabrai, etc.?
Bei Warren Buffett ist das ja schnell zu finden.
Ich plane langfristig eine WebSite über Value-Investing zu machen, und will dort die wesentlichen Infos auf den Punkt bringen.
Die mögliche Performance ist eines davon.
Gruss
Alex
Zu Warren Buffett und Buy & Hold:
1. Herr B. macht B&H uA desw., weil er sonst nicht wüsste, wohin mit dem Geld.
2. Herr B. würde heute (sicher nicht mit ewigem Halten) 50% pro Jahr machen. (Siehe Google Buffett 50pa).
Mit Small Caps und Beträgen bis 10 Millionen $.
3. Ich selbst habe den Wert-Index entwickelt:
(1/KBV)+(10/KGV).
Beispiel: KBV 1.0, KGV 8 ergibt:
(1/1)+(10/8)=1+1.25=2.25.
Bei Verlusten wird einfach ein unendliches KGV angenommen (und als Kehrwert 0 genommen, also 10/unendlich = 0).
Dh die Formel geht auch ohne Gewinne, dann zähjlt nur das KBV.
Ich *kaufe* bei WI 5.0 und höher.
Ich *verkaufe* bei WI 1.5 oder 2.0, da bin ich noch nicht sicher.
2.0 hiesse KBV 1 und KGV 10.
Weil ich da vermute, dass sich der Aktienkurs langsam langsamer steigert.
Man kann, wenn man Buy&Hold machen will, auch bei WI 1.0 verkaufen, was zB einem KBV von 2 und KGV von 20, oder einem KBV von 3 und einem KGV von 15 entspräche.
Alex
Hi Alexander,
schau Dir
http://www.gurufocus.com,
http://www.Stockpickr.com und
http://www.insidermonkey.com
an.
@ alle
Publikumspreis der Comdirect: Bitte denkt dran, für mich abzustimmen:
http://www.finanzblog-award.de/community/
Übrigens mache ich zu fast jedem Blogeintrag ein kurzes YouTube-Video in mein Youtube-Account http://www.youtube.com/user/BoerseNewYork
Dort habe ich schon über 100 Abonnenten. Value Investing und Buy and Hold interessiert viele Menschen. Hier mein neuestes Video in Englisch:
“Ich glaube, vielen Anlegern kommt die Buffett-Strategie zu langweilig vor.”
ja, genau das habe ich mir schon angehört. Es wird von manchen mehr mit einem Spiel verglichen, zur eigenen Unterhaltung. Zum Entertainment gehört Spannung einfach dazu, die dann mit Traden gleichgesetzt wird. Die Belohnung eines Spiels ist z. B. das Absolvieren einer Stufe (Level), für den Spekulanten ist es die zwischenzeitliche Ernte der jungen Pflänzchen bzw. der Bonuspunkte, Goldmünzen, von denen dann ein schwacher Gegenstand gekauft werden kann, ohne zu bedenken dass man mit Geduld vielleicht dieses schwache Item überspringen könnte und ein um vielfach stärkeres kaufen könnte, was einem eine große Ersparnis an Goldmünzen bringen würde und evtl. erst den Kauf insgesamt ermöglichen würde. Aber, der Weg wird steiniger ohne Items die Level zu absolvieren und das wiederum macht nicht unbedingt Spaß..Belohnungssystem, was die meisten von klein an lernen, rein menschlich. Deshalb wollen m. E. auch viele gar nicht zuhören, auch wenn sie es rational verstehen. Die emotionale Seite ist mächtiger. So wie ein Raucher auch genau weiß, dass seine Zigaretten auf Dauer tödlich sind.
noch eine Seite, die zwar nicht ganz zur Frage von Alexander passt, aber die m. E. sehr solide und übersichtlich aufbereitete Unternehmenszahlen bietet, die auch Warren Buffett interessieren. Die Anzahl der betrachteten Unternehmen ist hier auch stark eingeschränkt.
StockPup.com
@Alexander
Hast Du schon mal nur die Kriterien von Strong Value etf`s, rafi-Indices oder Value-Aktienfonds angeschaut?
Bei einzelnen oder starken Konzentrationen von billigen Werten im Depot muss man auch mit value-traps rechnen oder am besten gleich ausschließen können. Enron und andere Werte haben einige Value-Investoren böse erwischt.
So übel wie buy & hold manchmal dargestellt wird, ist es laut der Mehrzahl von Studien nicht! ;-)
Wobei ich momentan Nachkäufe in S&P 500 aufgrund des hohen kgv`s nicht machen würde.
J. Siegel & Swensen recherchieren sicher auch nicht ganz übel.
Das Problem ist, dass manche offenbar mit ca. 8 – 12 % nominaler Rendite nicht zufrieden sind… Wobei dass jetzt nur auf das asset Aktie/etf bezogen ist.
8-12% beinhalten schon einen langfristigen Horizont um seine Investition vollständig zurückzubekommen. Das ist vielen (Zockern) schon zu lange aus meiner Sicht. Dann kommt noch der Vergleich mit Starinvestoren, Werbung von Trading-Portalen, windigen Börsenbriefen, die emotionale Verlockung. Im Vergleich zu anderen Anlagen wie Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld, Anleihe, Schatzbrief ist das eigentlich fantastisch.
Die Leute, die auch auf Sparbüchern über Jahrzehnte sparen können, das Durchhaltevermögen erlernt haben, wären die idealen Investoren. Viele von ihnen haben aber Angst, aufgrund der Volatilität, möglicher Ausfallrisiken, Negativpresse von Bankenzockern etc. (wo Trader auch Wellen erzeugen) und ertragen diese vermeintliche Unsicherheit nicht.
Lieber eine konkrete Zahl wie 4% auf 10 Jahre und das Gewissen ist beruhigt, so sehe ich das. Denn wenn eine Aktie mal 20 und mehr Prozent fällt, und das auf ein Vermögen von 100.000 gleich mal vermeintliche fünfstellige Wertverluste bedeutet, egal ob das Unternehmen dahinter weiter profitabel arbeitet, macht halt vielen Menschen enorm zu schaffen. Die sehen dann ihre Sparreserven ruiniert oder sich betrogen.
Für die Börse ist ein Grundverständnis notwendig, was man sich erarbeiten muss, wenn man nicht in diesem Sektor arbeitet. Es ist in Deutschland absolut nicht selbstverständlich die Prinzipien der Börse und Langfristanlage in Aktien verstanden zu haben. Viele tappen m. E. im Dunkeln oder lehnen es einfach schon vom Hören/Sagen kategorisch ab. Für die Börse muss man m. E. richtig konditioniert sein, d. h. neben dem Wissen auch emotional möglichst erschütterungsfrei, sonst sinken die Chancen. Deshalb heißt es auch häufig, das man ein bestimmte Mentalität braucht um die Börse auszuhalten, weil es halt manchmal wie in einem Irrenhaus zugeht, auch wenn das viele Stammgäste hier wahrscheinlich gar nicht merken bzw. damit selbstverständlich umgehen.
@ Tino:
vielen Dank für den Tipp! Die Seite ist richtig klasse!
Jep, diese elendenden Vergleiche mit Buffett…
Ich würde mich beim 100 m Lauf nicht mit Bolt messen.
Ich würde nie auf die Idee kommen, dass ich eine Chance gegen Vettel mit seiner Susi in einem VW-Käfer habe.
Ganz zu schweigen von der enormen zeitlichen Trainingsleistung.
Beim Thema Geld als Hobby, bessere oder ähnliche Leistungen wie einer der besten Anleger aller Zeiten erzielen zu wollen, halte ich für irrational.
Es ist nicht zu 100 % unmöglich, aber eine 0,1 % Wahrscheinlichkeit ist mir zu wenig. Da bin ich lieber bei den besten 30 % aller Anleger dabei. ;-)
Bei der Börse ist ein leicht fatalistischer, rationaler und träger Investmentstil ganz brauchbar.
Auch findet man in fast jeder Phase günstige Märkte.
Moin Moin!
“Werte für die Ewigkeit”…?
Hmm, ich bin da bescheidener, einfach, weil ich Gottes Ratschluss nicht kenne, Werte für alle Ewigkeit bestehen zu lassen oder nicht. ;-) Und ich halte mein Dasein auch für begrenzt, kaum vorstellbar, aber ich werde sterben. Heul! Ich will nicht reich sterben, sondern mit Hilfe von Dividenden angenehm gelebt haben.
Gestern habe ich in meine Canada-Sammlung ein paar Liquor Stores N.A. Ltd gekauft.
Neulich kam ja eine Meldung, dass das Justiz-Ministerium von B.C. erwägt, evtl. den Verkauf von Alkohol in Supermärkten zu erlauben. Darauf gab es einen Kursrutsch. Dort durfte Alk ja bisher nur in lizenzierten Läden verkauft werden. Inzwischen scheint der Kurs sich gefangen zu haben, Dividende für März wurde wie gewohnt gestern erklärt. 0,09 CAD pro Monat, also >9% p.a. Ich denke, gesoffen wird immer, und die Leute werden ihren vertrauten Läden nicht völlig untreu, falls es überhaupt so kommt. Oder es gibt Store-in-Store von LIQ in Grocery Stores, alles möglich.
Ist jetzt meine 11. CA-Aktie, die ich in CAD halte.
Nächste Kandidaten sind; SIR Royalty Income Fund, 8% p.a. bei monatlicher Zahlung und evtl. auch
A&W Revenue Royalties Income Fund, leider nur gute 6% p.a. bei monatlicher Zahlung , wie auch andere Royalties (Pizzaketten usw.). Auch finde ich sowas interessant wie Wajax Corp und Directcash Payments Inc (hat schwer gelitten, aber Cash aus ATMs halte ich längst nicht für outdated).
Allzeit gute Dividende!
MS
@Tim
Danke für die Links.
Allerdings finde ich auf Anhieb keine jährliche Durchschnitts-Performance zB von Buffett, Soros, Greenblatt, etc.
@Ewiges Halten:
Gegen ewiges Halten spricht dies:
Buffett tut dies nur, weil er zu wenig Möglichkeiten findet, sein Geld gewinnbringend zu investieren.
Zudem ändern sich die Steigungschancen. Die meisten Value-Investoren verkaufen bei Erreichen oder Überschreiten des fairen Wertes.
Stellt euch vor, die Moshe AG ist an der Börse.
1 Million Aktien im Umlauf.
Daten Stand 31.12.2008:
Buchwert: 20 Mio. CHF.
Gewinn 2013: 2 Mio. CHF.
Buchwert pro Aktie: 20 CHF.
Gewinn pro Aktie: 2 CHF.
Dividende: 0.50 CHF pro Aktie (25% Ausschüttung).
Aktienkurs am 1.Januar 2009: 8 CHF.
Innerer Wert nach Buchwert: 20 CHF.
Innerer Wert nach KGV20: 40 CHF.
KBV: 0.4
KGV: 4
Wert-Index: 5.0
Dividendenrendite: 6,25%
Jetzt kaufe ich diese Aktie zu 8 CHF.
Ich würde sofort mein Verkaufsziel auf Wert-Index 2.0, in diesem Fall 20 CHF, setzen.
Die Jahre vergehen, und der Buchwert der Firma steigt schnell, die Gewinne steigen langsam.
Das Verkaufsziel würde jeweils nach Bekanntgabe der neuen Jahreszahlen angepasst werden.
5 Jahre später sieht es so aus:
Stand 31.12.2013:
Buchwert: 30 Mio. CHF.
Gewinn 2013: 5 Mio. CHF.
Buchwert pro Aktie: 30 CHF.
Gewinn pro Aktie: 5 CHF.
Dividende: 1.00 CHF pro Aktie (25% Ausschüttung).
Aktienkurs am 1.Januar 2014: 27.25 CHF.
Innerer Wert nach Buchwert: 30 CHF.
Innerer Wert nach KGV20: 100 CHF.
KBV: 0.9
KGV: 5.45
Wert-Index: 2.94
Dividendenrendite: 3,67%
Das ursprüngliche Verkaufsziel habe ich über die Jahre von 20 auf 40 CHF angehoben.
Dies liegt am Wert-Index. Der Buchwert hat sich um 50% und der Gewinn um 150% gesteigert.
Zusammen ergibt das eine Verdoppelung des inneren Wertes nach dem Wert-Index.
Folglich würde ich heute, nach Bekanntgabe dieser neuen Jahreszahlen, das Verkaufsziel auf 40 CHF anheben.
Die Aktie ist nach wie vor unterbewertet. Meine persönliche Rendite in diesen 5 Jahren beträgt dennoch:
240% Kursgewinne
und bei Annahme von insgesamt 6 Dividendenausschüttungen von insgesamt 4 CHF,
50% Gesamt-Dividendenrendite auf mein eingesetzes Kapital.
Ergibt: 290 % Gewinn.
WICHTIG:
Natürlich setze ich voraus, dass das Unternehmen seriös arbeitet, und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in 10 Jahren
noch besteht, dh kein Value-Trap ist.
Dies klärt man am Besten durch aktuelle nachrichten etc. ab, wo keinerlei Kreditprobleme etc. vorkommen dürfen.
Die Marktstellung muss stark oder stabil sein.
Nachdem vor einer Woche die Jahreszahlen 2013 bekannt gegeben wurden, stieg der Kurs bis heute Nachmittag
auf 41,25 CHF.
Mein Verkaufsauftrag wurde dadurch ausgelöst, die Aktie wurde verkauft.
Wieso verkaufe ich nun aber so eine gute Gesellschaft, wenn sie doch so stabil ist und ich mich als Langfrist-Anleger
und als Buy&Hold-Stratege betrachte?
Nun, durch den Kurs-Sprung auf 40 CHF wurde schlicht der Wert-Index von 2.0 unterschritten.
Oder anders:
Ein KBV von 1,33 und ein KGV von 8 wurden überschritten, was zwar immer noch günstig, aber nicht mehr besonders
unterbewertet scheint.
Ob die Aktie nun noch auf 50, 60 oder gar 100 CHF steigt, weiss ich nicht.
Der innere Wert liegt sicher zwischen Wert-Index 1.0 und 2.0, dh zwischen 40 und 80 CHF.
Wie hoch sie steigt, weiss ich nicht.
Aber sie würde mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächsten 5 Jahre weniger stark steigen, also eine Aktie,
die heute stark unterbewertet ist.
Um nicht zu früh oder zu spät zu verkaufen, richte ich mich strikte nach diesem Wert-Index.
Darüber hinaus muss natürlich mit hoher Wahrscheinlichkeit (dh Trefferquote 90% und mehr) sicher gestellt sein,
dass es das Unternehmen auch in 10-20 Jahren noch gibt.
Denn eine tiefe Bewertung kann auch auf eine unseriöse Firma hindeuten bzw. auf einen wahrscheinlichen baldigen Konkurs.
Nun schaue ich mich im Internet um.
Siehe da, zwei AGs springen mir ins Auge:
Die “Rammbock Einbrüche AG” und die “Meier und Eier Pissoir AG”.
Die Rammbock Einbrüche AG hat diese Daten:
KBV: 0.2
KGV: 4
Wert-Index: 7.5
Die Meier und Eier Pissoir AG hat diese Eckdaten:
KBV: 0.2
KGV: 10
Wert-Index: 6
Die Rammbock Einbrüche AG ist günstiger, dh stärker unterbewertet mit stärkerem Steigerungspotential.
Allerdings zeigt sich bei näherer Recherche, dass das Geschäftsmodell der Firma nicht offen gelegt wird,
es ist unklar was die machen. Gerüchte über illegale Geschäfte gibt es auch.
Die Meier und Eier Pissoir AG hingegen ist grundsolide, ist seit 20 Jahren an der Börse,
macht seither Gewinne, hat ihre Dividende jährlich um rund 25% erhöht die letzten 5 Jahre,
mit inzwischen 2% Dividendenrendite.
Also kaufe ich mit dem gesamten Cash-Bestand (was 1/5 meines Depots ausmacht9 Aktien der Meier und Eier Pissoir AG
und werde damit glücklich.
Denn mit der Meier und Eier Pissoir AG mache ich bis 2020 voraussichtlich mehr Gewinn als mit der Moshe AG.
Und es geht nicht um kurzfristige Gewinne, ich hoffe, das ging aus obigem Text hervor.
FAQ:
Wie verhinderst du, dass die Meier und Eier Pissoir AG ein Value-Trap ist?
Die Firma ist seit 20 Jahren an der Börse, arbeitet seriös, hat ein anerkanntes und gut durschaubares
Geschäftsmodell. Daher halten wir das Risiko eines Value-Trapes bzw. auf sinkende Gewinne, für gering.
Selbst wenn die Gewinne sinken würden, müsste der Aktienkurs dennoch steigen, um an den inneren Wert heran zu kommen.
Könnte die tiefe Bewertung der Meier und Eier Pissoir AG nicht auf einen baldigen Konkurs hindeuten?
Ein Konkurs ist immer möglich. Aber bei einer grundsoliden Firma mit einem grundsoliden Geschäftsmodell
ist das Risiko wesentlich geringer, als zB bei Facebook (wer weiss, wo die 2020 stehen?).
Daher gehen wir von einem Konkursrisiko auf 10 Jahre von unter 5% aus. Das Risiko massiver Verluste sehen wir
unter 20%.
Die Rammbock Einbrüche AG macht im Vergleich zurMeier und Eier Pissoir AG die höheren Gewinne pro Aktie im
Verhältnis zum Kurs. Wären die nicht der bessere Kauf?
Nein. Die Rammbock Einbrüche AG gibt ihr Geschäftsmodell nicht bekannt. Das alleine ist (neben dem Namen) suspekt.
Ohne mehr zu wissen kann man sich darauf nicht einlassen.
Du spekulierst darauf, dass sich der Wert der Meier und Eier Pissoir AG massiv steigert.
Wie kommst du darauf?
Wir investieren. Wir spekulieren nicht. Der innere Wert der Meier und Eier Pissoir AG steigert sich durch die
ständigen Gewinne.
Selbst wenn es mal kleine Verluste gäbe, müsste der Aktienkurs dennoch um ein mehrfaches steigen,
um auf den heutigen inneren Wert zu gelangen.
Wir gehen aufgrund der Analyse des Geschäftsmodells davon aus, dass die Meier und Eier Pissoir AG im Jahr 2020
noch grösser als heute sein wird. Selbst wenn das heute nicht anzunehmende Szenario schlechterer Geschäfte einträfe,
wird der Aktienkurs 2020 durch die Mean Reversion (Rückkehr zum Normalwert) 2020 höher als 2014 stehen.
Euer Alexander Moshe
@Alexander Moshe
Du: “Gegen ewiges Halten spricht dies: Buffett tut dies nur, weil er zu wenig Möglichkeiten findet, sein Geld gewinnbringend zu investieren.”
Ich weiß nicht, woher diese Mär kommt, dass Buffett strikt Buy&Hold verfolgen würde.
Klar, da ich keine Statistik finde, die bis zu den Anfängen zurück reicht, und ich zu faul bin die SEC Files zu durchsuchen, glaube ich, dass er wohl die 3 Kern-Werte WFC (mal minimale Verkäufe von paar Hunderttausend Aktien 2008), KO und AXP nicht handelt, sondern nur zukauft. Aber ich denke, alle anderen Werte werden gekauft, verkauft, reduziert oder ausverkauft.
Von GE hat er 2012 nahezu alles verkauft (7,189.000 Mio Aktien) zu 20-22 USD. Im Quartal 4/2013 dann viel teurer (zu ca. 28 USD) fast 10 Mio Aktien wieder gekauft. Ein Buy&Hold sieht anders aus. Ganz davon abgesehen, was er da Kohle vernichtet hat.
Einige Werte wurden gekauft und kurz oder etwas länger gehalten um sie wieder auszukehren.
Leider reicht die History dort nur bis Q4/2006 zurück.
Das will ich nicht kritisieren, ganz im Gegenteil… Für mich wäre es Sturheit, wenn man an einer Aktie festhält, obwohl man nicht mehr davon überzeugt ist. Das ist doch das Normalste überhaupt.
MS
—
Sir John Templeton: „Wer die gleichen Aktien kauft wie alle anderen, hat auch die gleiche Performance!“
@ Alexander
An eine Performance zu kommen, ist schwierig. Es handelt sich ja um interne Infos bei George Soros und auch Buffett (er muss nicht alles offen legen).
Buffett verfolgt mit Berkshire eine strikte Strategie der Steuervermeidung. Wenn er seine Kernbestände verkaufen würde, müsste er gigantische Steuern bezahlen. Solange es sich nur um Buchgewinne handelt, die nicht realisiert werden, sind darauf keine Steuern fällig. So spart er enorme Milliardenbeträge an Steuern. Zu seinen Kernbeständen zählen Wells Fargo, Coca-Cola, American Express…
Buffett liebt Qualitätsfirmen, die wachsen, Dividenden zahlen und einen hohen freien Cashflow haben.
Solide Dividenden-Aktien kann man wirklich für die Ewigkeit behalten. (Procter&Gamble, McDonalds, CocaCola usw.)
Buy&Hold beinhaltet m. E. das Halten eines Kernbestandes an Aktien, heißt aber nicht, dass auch mal Teile veräußert werden. Aber das Gros wird gehalten, eben wie Tim schon mehrfach erwähnt hat, um die immensen Steuern und auch sonstige Gebühren zu sparen. Buffett hat ganz klare Prinzipien, wo Kostenvermeidung ein Schwerpunkt ist und das ist für mich auch eine Maxime an die ich mich in meinem begrenzten Rahmen auch versuche zu halten bzw. auch wenn ich nicht ein Optimum erreiche, zumindest die Kosten überwache und nach Optimierungsmöglichkeiten suche und immer die Netto-Performance meines Depots im Blickwinkel habe, als Orientierungsboje. 10% möchte ich dauerhaft erreichen.
Warum soll man eine Cashflow-Maschine verkaufen die auch noch eine ordentliche und stabile Dividende abwirft, ein stetiges moderates Wachstum verzeichnet und so über Jahrzehnte zur Zinseszins-Rakete wird? Das ist wie ein Sparbuch mit einem sehr hohen Zinssatz oder wie es Buffett betrachtet, eine Anleihe mit ständig steigendem Kupon. Beispiele wurden hier schon öfters genannt, sind in Büchern mit einfachster Arithmetik eines Vierklässerls vorgerechnet, wo Leute aus armen Verhältnissen zu Millionären wurden, weil sie einfach blind in einen Index gezahlt haben und dann nach Jahrzehnten fast vom Stuhl gefallen sind als ihr Bankberater ihnen das Ergebnis mitgeteilt hat. Wenn Sie ständig auf den Depotstand geschaut hätten, dann wäre jedes Mal die Verlockung groß was zu nehmen, woanders zu investieren oder zu verprassen. Ich bin auch kein Sparwütiger, bzw. generell geizig, sondern schaue nur genau was und wieviel ich kaufe, Werte die Bestand haben.
@Matthias, ja das hängt von den Zielen und finanziellen Möglichkeiten ab. Ich kann mich auch nicht zu den Reichen zählen, aber mein Hauptziel ist nicht den Großteil an Gewinnen aus meinem Depot zu verkonsumieren, sondern damit Altersvorsorge zu treffen und Kosten durch Sonderausgaben z. B. für meine Kinder zu decken. Um dieses Ziel zu erreichen strebe ich eine Wertmaximierung mit geringen Verlusten durch Steuern und Gebühren an. Eine geringe Ausschüttung von 10% ist auch eingeplant, diese soll auch als Motivation zur Steigerung des Depotwertes dienen.
Die anteilige Investition zum Nettojahreseinkommen ist aber auch relativ gering und liegt minimal bei 5% und wenn möglich höher, aber auf keinen Fall bei 30-50% wie hier z. B. Alleinstehende schon angegeben haben. Wenn sich die Möglichkeit dafür ergibt, natürlich gern. Es sind halt ganz individuelle Strategien, die für den Einzelnen Erfolg versprechen.
Anmerkung wegen Buffett-Performance usw…
Prinzipiell bin ich ja “Buffettianer”, nur dass da nix missverstanden wird, aber ich denke halt auch gern mit dem eigenen Kopf.
Was die Performance der letzten Zeit angeht, da gibt es als gute Alternative z.B. Gabelli/GAMCO (da habe ich auch einen CEF von denen).
Klick: Gabelli hat Buffett klar geschlagen!
Der GAB (The Gabelli Equity Trust Inc.) zahlt über 7% Dividende p.a. und hat in der Performance BRK.B hinter sich gelassen: GAB vs BRK.B Dafür ist der Preis auch immer über dem NAV.
MS
interessante Statistik, Buffett ist stabiler, konservativer, aber selbst der Gabelli musste sich schon dem S&P geschlagen geben. 2008 hätten wahrscheinlich einige Anleger das Zittern mit Gabelli bekommen. Was zahlst Du denn an Gebühren für so einen CEF (TER)?
@Tino
Zahlen muss man ja nur indirekt. Es wird ganz normal an der Börse an-und Verkauf gehandelt. Die Fees werden im NAV wohl eingepreist?!
Angegeben so um 1,5% im Schnitt.
Speziell bei diesem Beispiel (GAB) sind es 1,38%, also etwas mehr als bei den meisten ETFs, dafür i.d.R. mehr DIV/Distributions als bei ETFs:
Annual Expense Ratios
As of 12/31/2013 Per Common Share Management Fees 1.27%
Other Expenses: 0.11%
Baseline Expense: 1.38%
Interest Expense: 0.00%
Total: 1.38%
MS
Ach… warum Bammel? Sind doch ähnliche Sachen wie bei Buffett drin, aber eben doch besser performed. ;-)
Top Holdings
As of 12/31/2013 reported by Fund Sponsor
American Express Co $38.83M 2.44%
Rollins, Inc. $36.95M 2.33%
Honeywell International, Inc. $33.17M 2.09%
Deere & Co $29.41M 1.85%
MasterCard Incorporated A $28.99M 1.83%
Directv $27.51M 1.73%
Swedish Match AB $26.47M 1.67%
Diageo PLC ADR $25.49M 1.60%
Viacom, Inc. A $25.41M 1.60%
Rolls-Royce Group Plc $25.34M 1.60%
Ametek, Inc. $24.02M 1.51%
SEC File mit ausführlicher Übersicht
MS
Bei diesem interessanten Vergleich habt Ihr auch schon mal den Chart nach hinten geklickt oder den gesamten Vergleichszeitraum angeschaut????????
Man kann Geschichte natürlich auch so interpretieren, dass man nur den Einmarsch Russlands nach Berlin sieht…
Die Entstehung des 2. Weltkrieges aber nicht im “Ganzen” sieht…
@Markus1
In der Tat, man kann die eigentlich nicht vergleichen, da ja bei dem einen die Gewinne thesauriert werden und bei dem anderen ausgeschüttet. Bei dem Ausschüttenden wächst der NAV dementsprechend nicht mit. Wenn man für den GAB einen durchschnittlichen NAV von 8$ und durchschnittliche DIV von 7% bei 28 Jahren annimmt, dann müsste der NAV heute gut 50$ sein ohne Ausschüttung, bzw. bei Wiederanlage.
Aber das ist eben genau das, entweder man will einen hohen Buchgewinn, oder frei bestimmbaren Income. Wenn man will, kann man es ja auch zur Wiederanlage verwenden.
Morgen kaufe ich mir JRI (Nuveen Real Asset Income and Growth Fund). Gibt es mit Discount zum NAV und knapp 9% p.a. monatlich.
SEC File von JRI
MS
@Matthias
Bei deinem Chartvergleich musste ich ebenso “schmunzeln” wie Markus. Einfach mal ein Jährchen nach vorne gezogen und schon ist Buffett der Sieger….
Bringt doch eh nichts, abgerechnet wird nach 30 Jahren. War eine schöne Rally die letzten 5 Jahre. Da hält Buffett halt nicht mit, na und ? Schauen wir mal nach dem nächsten Einbruch weiter. Es gibt immer mal Fonds die im Boom 100% im Jahr machen und die Valueinvestoren schlagen (muss ja nicht immer der Buffett sein), aber ist das von Dauer?
Erinnere mich noch gut an die “Spitzenfonds” aus dem Finanztest-Spezial von 2007. Auch alles 5- und 10-Jahres-Performance-Sieger. Heute sind die alle Weg vom Fenster. So ist das mit den aktiven Fonds.
Der Vergleich mit dem S&P500 hinkt meiner Meinung nach außerdem. Wer hat denn EXAKT diese Rendite als realer Anleger erreicht? Stichwort andere Assets, Rebalancing, weitere Investitionen in den letzten Jahren, usw.
Das schöne an Berkshire sind doch gerade die Familienunternehmen, die den Anteilseignern gehören. Schokolade, Ziegel und Stiefel gehen auch die nächsten Jahrzehnte.
Da verzichte ich auf ein paar Pünktchen und fühle mich wohl.
Gute Nacht allerseits!
Zum Thema faire Preise, Überbewertungen, “teuer verkaufen und billiger wieder zurückkommen”, KGV-Urteile und “Buy-and-hold funktioniert nicht mehr” habe ich übrigens einen schönen Artikel vom März 2009 gelesen.
Einhellige Meinung der Experten: Die Unternehmen und ihre Aktienkurse sind momentan noch sehr überbewertet. Geduld ist gefragt beim Einsteigen. Die KGVs stehen zu hoch (wen wundert´s bei der Rezession?).
Da lacht man sich im Rückblick kaputt. Soviel zur Aussagekraft von irgendwelchen KGV-Beurteilungen und den Rechenspielen.
Schlechte Wirtschaftszeiten sind super Zeiten zum Einsammeln von Topunternehemn. KGV von BASF 2009? 28 (laut DiBa). Da schlägt man trotzdem zu!