Lieber Leser,
passen Sie mit dem ganzen Unsinn in der bevorstehenden Quartalsberichtssaison auf. Ein Quartal spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass Ihr Unternehmen sich auf einem langfristig guten Pfad befindet. Ob nun das Ergebnis je Aktie zwei Cent über- oder unterschritten wird, das hat wenig Aussagekraft, weil eben einzelne, außergewöhnliche Einflussfaktoren in so kurzen Zeitspannen einen großen Einfluss haben können.
Ich bin der Meinung, die Börsenbetreiber haben den Menschen keinen Gefallen getan, als sie die Quartalsberichtspflicht eingeführt haben. Für die Anleger ist das kontraproduktiv. Denn sie verlieren so den Fokus auf die langfristig Entwicklung eines Unternehmen. Mit all den vielen Meldungen (die meisten sind es ohnehin nicht wert, sie zu lesen) sehen die Börsianer den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Wenn eine Firma ein paar Quartale lang die eigenen Prognosen oder Ergebnisziele der Analysten übertrifft, heißt das gar nichts. Es kann sich trotzdem um eine Schrottbude handeln, bei der sie langfristig nicht dabei sein wollen. Im Umkehrschluss gibt es hervorragende Firmen, die können etliche Quartale in Folge die Prognosen nicht einhalten und bleiben trotzdem erstklassig. Jedes Vorzeige-Unternehmen geht mal durch eine schwierige Phase. Das passierte Starbucks, das passierte McDonalds, das passierte Intel, Exxon, ConocoPhillips, Procter & Gamble, Nestle, Coca-Cola, Walt Disney, 3M Company, Pepsi usw.
Sie müssen einfach unterscheiden zwischen der Erwartungshaltung und der Realität. Ist die Erwartungshaltung des Marktes (der Analysten) größer als die Realität, muss das eben angepasst werden. Dann schrauben eben die Analysten ihre Prognosen zurück. Irgendwann geht das Spiel von neuem los.
Wegen der Verfehlung etlicher Quartalsprognosen ist doch Procter & Gamble kein Schrottunternehmen. Es handelt sich nach wie vor um einen Konzern erster Güte.
Wenn Sie dieses Pokerspiel um Prognosen und echte Zahlen verstanden haben, haben Sie schon gewonnen. Das ist die halbe Miete. So verlieren Sie ihre Angst.
Grundsolide Aktien mindestens ein Jahrzehnt halten
Suchen Sie sich grundsolide Firmen wie P&G oder Chevron aus, die niedrig bewertet sind, eine schöne Dividende zahlen und lehnen Sie sich zurück. Je länger Sie diese Papiere halten, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Sie persönlich eine bessere Performance in die Scheune fahren. Je kürzer hingegen der Zeithorizont, desto größer das Verlustrisiko (hierzu gibt es Studien). Ich rate Ihnen, Qualitätsaktien wie Procter & Gamble oder Exxon mindestens zehn Jahre zu halten. Besser ist noch länger.
Vergessen Sie einfach den Quartalsquatsch. Diesen Unsinn haben die Börsenbetreiber nur eingeführt, damit sie vom erhöhten Handel (Trading) mehr Rahm abschöpfen können. Es nutzt aber im Endeffekt nicht Ihnen als Anleger, sondern nur den Finanzdienstleistern und der Börse. Je mehr getradet wird, desto besser geht es Ihrer Direktbank. Die brauchen Aktivität. Ich habe übrigens einen schönen Artikel über den Unsinn der Aktivität gefunden. Ich habe über diesen ganzen Daytrading-Kram schon unzählige Male in diesem Blog geschrieben (etwa hier). Auf dem Bild oben sehen Sie einen Bloomberg-Terminal, den ich fotografiert habe. Über diesen Terminal können Sie aktuelle Kurse, Informationen und Daten abrufen.
Ich habe das Gefühl, dass das Trading ein gigantisches Problem geworden ist, weil zu wenig über die negativen Folgen gesprochen wird. Ich möchte, dass Sie von meinem Blog persönlich profitieren. Ich möchte Ihnen die klassischen Fehler der Masse erklären. Das ist mein Oberziel, deshalb schreibe ich diesen Blog.
Buffetts privates Depot
Warren Buffett hält in seinem persönlichen Depot etliche große Aktienpakete von koreanischen Firmen. Diese tief abgestützten Wertpapiere gefielen ihm so sehr während der Finanzkrise, dass er einfach zugriff. Darüber hinaus finden Sie in Buffetts Privatdepot Anleihen und Aktien der Münchner Rück. Es handelt sich um eine größere Position an den Bayern. Aber wenn Sie sich den Rest der Wertpapiere in seinem Privatdepot anschauen, werden Sie erstaunt sein. Warum? Ganz einfach, weil der Börsenaltmeister jeweils nur eine Aktie von einem unglaublich großen Bündel an Unternehmen hält.
Was soll das, werden Sie wohl denken. Hat das Genie sich verzettelt? Oder was will er mit all den einzelnen Aktienpositionen? Der berühmte Milliardär möchte lediglich mit diesen einzelnen Anteilsscheinen den Jahresbericht mitsamt der Einladung zur Hauptversammlung postalisch erhalten. Außerdem möchte er alle außerordentlich wichtigen Neuigkeiten auf dem Postweg in sein Büro oder nach Hause erhalten. Er liest liebend gerne die gedruckten Geschäftsberichte. All das hat Buffett vor einigen Jahren in einer kleinen Runde in Omaha am Rande seiner Hauptversammlung erzählt, als ich anwesend war. Ich war darüber zunächst erstaunt. Aber es leuchtet mir ein. Buffett schaut nicht im Internet nach Neuigkeiten. Das interessiert ihn nicht die Bohne. Ich glaube, er hat auf seinem Schreibtisch nicht mal einen PC. Zuhause hat er einen, da schaut er sich gerne Youtube-Videos an. Frank Sinatra mag er zum Beispiel, hat er damals erzählt.
Das Genie will die Geschäftsberichte in Papierform lesen
Was wichtig für Sie ist: Buffett will nur die Jahresberichte lesen. Mit dem Vorwort der Vorstands und all den Informationen gebündelt. Die Quartalssaison juckt ihn nicht. Er konzentriert sich auf wichtigeres. Auch lassen ihn die Tagesschwankungen an der Börse kalt. Die ergeben ohnehin keinen Sinn. Im Tageshandel hat der Zufall die Oberhand. Die Hyperaktiven fallen alle über kurz oder lang auf die Nase. Haben Sie mal ein Pokerspiel-Wettkampf beobachtet? Es kann nur einen Gewinner geben. Genauso ist es an der Börse: Die meisten verlieren in diesem Tagesgeschäft Geld. Die wenigsten wissen vermutlich nicht mal, warum.
Berücksichtigen Sie auch die Steuern, die Transaktionskosten, Zufälle (kurze Zeiträume). Warum die Broker und Direktbanken Millionensummen in die Werbung pumpen, um aggressiv für das Trading zu werben, empfinde ich als extrem unfair dem Kunden gegenüber, weil hier nicht mit harten Fakten geworben, sondern lediglich mit den Gefühlen der Menschen gespielt wird. Ich frage mich, warum die Börsenaufsicht und der Verbraucherschutz nicht eingreifen.
Die Gefahren des Computerhandels
Wir befinden uns in einem riesigen Spielkasino, das gefährliche Formen angenommen hat. Die Millisekundentrader überschlagen sich mit immer mehr Trades. Die Börse spielt immer häufiger verrückt. Ich erinnere an den Flash Crash, die dubiosen Kurse beim Facebook-IPO oder an den folgenschweren Softwarefehler bei Knight Capital. Wenn die Weltbörsen wegen einer Softwarepanne eines Tages im Chaos enden, würde mich das nicht wundern.
Die Computer und die „Dark Pools“ haben längst den Handel übernommen. Da wird manipuliert, Geld dem Privatanleger mit ausgeklügelten Methoden abgeknöpft. Computer-Formeln beherrschen das Geschehen. Die „New York Times“ berichtete über diese Tricks in ihrer Sonntagsausgabe.
Haben Sie mal über die beiden berühmten Trader Jerome Kerviel (Société Générale) und Kweku Adoboli (UBS) nachgedacht, die Milliardensummen in ihren Bankhäusern verzockt haben. Das zeigt eindruckvoll, was da für Risiken dahinter stecken. Oder denken Sie an den „Wal von London“, mit dessen Milliardenverlust sich JPMorgan Chase blamiert hat. Die Zockerei des Wals kostet JPMorgan offenbar noch immer viel Geld, das Loch ist nicht gestopft.
Wer glaubt, Warren Buffett erzielte nur wegen des Nachkriegsbooms eine wahnsinnige Performance, liegt falsch. Es ist vor allem sein anderer Ansatz, der extreme Geduld erfordert.
Naive Kleinanleger glauben, die Großen zu schlagen
Es ist geradezu naiv zu glauben, es funktioniert, exakt im Kurstief Aktien einzusammeln, um sie anschließend am Hochpunkt abzustoßen. Keiner läutet im richtigen Moment das Glöckchen, wenn wir handeln müssten. Wenn Ihnen jemand so einen Käsekram auftischt, glauben Sie besser kein Wort. Es ist zu schön, um wahr zu sein.
Auf kurze Sicht gibt es einfach zu viele unbekannte Faktoren, die ihnen mit der Hyperaktivität einen Strich durch die Rechnung machen können. Ein Ölkonzern wird in zehn Jahren sicherlich weiterhin nach Öl bohren und die Kapitalflussrechnung wird sicherlich weiterhin sehr attraktiv aussehen.
Wichtig ist, dass Sie sich langweilige Geschäftsfelder anschauen. Die lassen sich gut prognostizieren und sind in der Regel günstig. Die Masse der Anleger rennt irgendwelchen heißen Trends (Facebook, Biotechs, Forschungsbunden, Schatzsuchern) hinterher, zahlt zu viel und fällt damit auf die Nase.
Hin und wieder sind Journalisten zu euphorisch mit neuen Firmen, ich habe diesen Fehler auch schon gemacht. Man neigt dazu, sich in etwas hineinziehen zu lassen, blendet vor lauter Euphorie einfach die enormen Risiken aus. Leider neigt der Mensch dazu, in einer Phantasiewelt leben zu wollen, wir verdrängen alle gerne die Realität. Kurzfristig schaut vieles Neue spektakulär aus (siehe Facebook). Doch langfristig folgt der Kater. Das ist wie bei einem Drogenabhängigen. Wenn der sich die Spritze setzt, ist alles super-toll.
Lieber Leser, machen Sie es gut. Und denken Sie daran: Lassen Sie sich von dem Auf und Ab an der Börse nicht verrückt machen. Es besteht kein Grund zur Sorge.
ja so sollte es sein. :-)
zum quartalsbericht, der hat schon seinen sinn, erstens sieht man als eigentümer wohin sich die firma entwickelt und wird nicht so überrascht wie bei firmen die am jahresende plötzlich riesen verlusste ausweisen.
zweitens wird damit auch dem management gezeigt wie gut oder schlecht sie sind und die können sich dann nicht am berichtsende als unvorbereitet getroffene hinstellen.
3 mal im jahr den stand der geschäfte zu lesen, ohne proforma müll, hat schon seine vorteile. allerdings neigen die menschen dazu ihre beteiligungen zu vergessen. :-) sie kümmern sich nur um ankauf und verkauf und die restliche zeit liest kaum einer die berichte seiner beteiligungen.
desshalb bin ich auch für quartalsdividenden obwohl sie höhere kosten verursachen, alles geld was die eigentümer bereits haben kann vom management nicht verballert werden!
wird eine quartalsdividende ausgesetzt dann schauen die meisten eigentümer nach was da los ist, meist bevor es crasht.
Hallo willihope,
ich glaube, du hast die Anmerkungen von Tim noch nicht ganz richtig verstanden.
Wenn sich alle nach Quartalsberichten messen, versucht das Management in diesen gut auszusehen. Der langfristige Erfolg bleibt dabei dann viel zu oft auf der Strecke.
Wenn du der Meinung bist, dass Management Cash grundsätzlich verballert, solltest du nicht in Aktien investieren.
>Wenn sich alle nach >Quartalsberichten messen, >versucht das Management in >diesen gut auszusehen. Der >langfristige Erfolg bleibt dabei >dann viel zu oft auf der Strecke.
ach ja, und bei jährlichem bericht machen sie das nicht? das management versucht immer gut auszusehen weil davon auch seine vergütung abhängt! soll ja leute geben die geschäftsberichte von hinten lesen weil dort immer das schlechte versteckt ist! :-) wozu erfand man proformaberichte? um zu zeigen wie gut man hätte sein können wenn man nicht so schlecht gewesen wäre!
>Wenn du der Meinung bist, dass >Management Cash grundsätzlich >verballert, solltest du nicht in >Aktien investieren.
wenn sie zuviel habe verblasen sie es immer! das zeigt die erfahrung über viele jahrzente! zuviel geld weckt immer begehrlichkeiten und dann entstehen die träume die zum absturtz führen. was war bzw. ist nochmal das problem der deutschland ag? genau,verwoben über den aufsichtsrat hat sich fast in allen konzernen das management über aktienoptionen und anderen vergütungen bedient! das ist bei den ganzen überkreuzbeteiligungen heute noch ein problem!
als eigentümer wirst einfach ziemlich oft von deinen angestellten betrogen! alleine die ganzen rückdatierungen von optionen dienten nur zur bereicherung der angestellten und waren immer zum schaden der eigentümer!
also vertrauen ist gut – kontrolle ist besser, ganz besonders bei deinen angestellten.
Quartalsberichte sind wichtig, wenn Unternehmen Quartalsdividenden ausschütten wollen. Man ist dann näher dran an Unternehmensentwicklung und muss eben auch akzeptieren, dass die Dividenden schwanken. Bei Jahresdividenden hat man weniger Schwankungen, weil sich über das Jahr hin die Quartalsergebnisse glätten.
Ich denke, es kommt darauf an, wie man mit den Quartalsberichten umgeht. Einerseits ist es nützlich, dass das Unternehmen selbst einen solchen Aufwand betreibt, weil es die interne Risiko- und Ergebnisüberwachung für Externe aufbereitet, andererseits sollte man nicht an den nakten Zahlen festhalten, denn – und hier hat Tim völlig Recht! – dafür ist ein 3-Monatszeitraum zu kurz, die Verschiebung eines größeren Auftrags um wenige tage kann schon enorme Auswirkungen haben. Jedenfalls stichtagsbezogen, für das Gesamtergebnis machen wenige Tage nichts bis gar nichts aus. E ist also wichtig, auch bei den Quartalsberichten auf die Erläuterungen der Zahlen zu schauen. Dann erfährt man, ob es sich wirkliche Probleme anbahnen oder nachhaltige Ergebnisverbesserungen die Zahlen verändert haben. Und daraus kann man wiederum seine Schlüsse ziehen. Die nakten stichtagsbezogenen Zahlen liefern eigentlich nur den Hinweis, ob man an der einen oder anderen Stelle genauer hinsehen sollte. Und ob es strategische Abweichungen gibt von den ausführlichen Darlegeungen im Geschäftsjahresbericht. Hier habe ich gerne zeitnahe Infos und warte trotz langfristigem Anlagehorizont nicht gerne ein ganzes Jahr, bis der Vorstand sich äußert.
Ansonsten hat Buffett es mal auf den Punkt gebracht, als er sagte, man solle sich vorstellen, die Börse würde 5 Jahre schließen. Wenn man unter dieser Voraussetzung bereit wäre, in ein Unternehmen zu investieren, sollte man kaufen. Sonst nicht. Würde man also Aktien von Praktiker oder Nokia oder RIM kaufen, wenn man sie mindestens 5 Jahre nicht verkaufen könnte? Oder kauft man sie nur, weil man sie jederzeit wieder loswerden kann (ggf. mit heftigen Kursverlusten, aber immerhin)? Bei Coca Cola hätte ich da weniger Probleme, die wird es wohl auch in 5 Jahren noch geben. Oder Microsoft oder Siemens oder die Allianz.
Hallo,
das mit der Geduld ist so eine Sache. Ich bin jetzt 44 und habe mit einer Aktie wie z.B Leucadia die seit 2004 nichts gewonnen hat weil sie stark zurückgekommen ist schon Probleme, zumal die Dividende nicht gerade üppig ist.(z.ZT 1 %)
Klar, das kann jetzt genau der richtige Zeitpunkt sein sie zu kaufen, es gibt aber auch andere gute,stabile Werte mit 3-5% Dividende die nicht allzu teuer sind.
Oder vielleicht Raven Ind., die deutlich besser performt hat aber sich vielleicht jetzt eine 10 jährige Auszeit nimmt?
Von meinen Aktien die ich vor 2009 gekauft habe werde ich mich nicht trennen(Steuer), ansonsten bin ich schon etwas aktiver geworden
Frank
Ich bin auch für Quartalsberichte, obwohl ich sie nicht lese. Regelmäßig Bilanz zu ziehen, ist einfach wichtig, meiner Meinung nach sind dann weniger Tricksereien möglich und Alarmzeichen werden früher erkannt und es wird früher gegensteuert. Es hat doch seinen Grund, warum Aktiengesellschaften erfolgreicher sind als beispielsweise GmbHs. Es gibt ja auch AGs in Familienbesitz, deren Aktien gar nicht an der Börse gehandelt werden. Auch die profitieren von den Auflagen, die man Aktiengesellschaften stellt.
Das heißt aber nicht, dass ich Panikreaktionen auf Quartalsberichte (genauso wie auf Jahresabschlussberichte) gut heiße. Als kleiner Aktionär werde ich mir die Quartalsberichte nicht antun, die institutioniellen Anleger tun es aber, weil sie das Personal dafür haben. Und dann wird dem Management Kritik vorgetragen.
@willihope
Das Management von Aktiengesellschaften verballert nicht einfach so Geld. Das kann passieren, wenn die beispielsweise in Luftschlösser, aber es doch selten. Dieses Phänomen gibt's in der Politik und dort ist es an der Tagesordnung. Kurt Beck hat Millionen für den Nürburgring verkloppt. Warum? Es hat ihn niemand gehindert. Die Wähler haben die FDP in die Opposition geschickt und damit nahm das Unheil seinen Lauf: Er musste sich mit keinen bösen Neoliberalen herumschlagen, die dem kleinen Kurt sein Lieblingsspielzeug vorenthielten. Kredit hat der kleine Kurt für sein Lieblingsprojekt auch nicht bekommen… da schrillen bei Marktwirtschaftlern die Alarmglocken.
Aktiengesellschaften halte ich für anständiger als die Politik. Das Management weiß genau, wem es zu gehorchen hat. Und neben Dividenden winken auch noch Sonderdividenden, zu viele Bargeldreserven nach einem starken Jahr schlecht sind. Dann gerät man in den Focus von Hedge-Fonds. Die Politik aber streitet sich immer noch, was sie mit dem Milliarden-Überschuss der gesetzlichen Krankenkassen tun soll. Linke Politiker lassen einen Vorschlag nach dem anderen vom Stapel, was man alles tolles finanzieren könnte. Da sind sie wieder, die Luftschlösser.
Die Linken jammern ständig, wenn irgendwelche sinken Einkaufspreise nicht an den Endkunden weitergereicht werden, dabei gibt's dazu keine moralische Pflicht. Es gibt aber harten Wettbewerb und der bringt Händler zur Räson. Die Politik aber schaltet jedweden Wettbewerb bei den GKVs aus und hält sich nicht einmal an die Forderungen, die sie an die Privatwirtschaft stellt.
Ich würde Exxon, Kraft, Chevron etc. auch ohne Quartalsberichte kaufen. Ich brauche diese Quartalsdinger nicht wirklich als Anleger.
Das Kurzfristdenken ist gefährlich. Es gibt Vorstände, die lehnen strategisch wichtige Langfristprojekte ab, nur weil ein Quartal oder zwei Quartale dadurch schlechter ausfallen könnten. Selbst wenn sich die Investition auf lange Frist fürstlich auszahlt, lehnen die Manager es ab.
So ein Unsinn. Wichtig ist doch, dass das Unternehmen langfristig gut aufgestellt ist. Das Kurzfristdenken ist schädlich.
Danke für die spannenden Kommentare. Ich finde die Diskussion sehr fundiert.
Herzliche Grüße
Tim
>Das Management von >Aktiengesellschaften verballert >nicht einfach so Geld. Das kann >passieren, wenn die >beispielsweise in Luftschlösser, >aber es doch selten. Dieses >Phänomen gibt's in der Politik und >dort ist es an der Tagesordnung. >Kurt Beck hat Millionen für den >Nürburgring verkloppt.
den politikern darf man noch weniger geld geben als den managern! obs jetzt der beck mit seiner rennbahn oder der andere spinner mit seinem flughafen ist, die unterschlagenen flugmeilen einiger von der trickserbande, privatrundflüge überm urwald, privatflüge zum papst, autos die durch ganz europa nachreisen, sobald sie die möglichkeit haben pfeffern die das geld sinnlos raus!
auf die schnelle fallen mir bei den ag's ein:
jobs bei apple mit rückdatierten optionen
schrempp bei daimler mit fokker, mitsubishi, crysler
bmw mit rover
alles dinge die nur möglich wurden durch zuviel geld in der kassa, man muss dem management enge rahmen setzen damit es sich auf seine kernaufgabe konzentriert und nicht die welt ag aufbauen will. zuviel geld macht faul und unbeweglich!
und die gehälter die von den golfkumpels aus dem aufsichtsrat durchgewunken werden, da wird mir schlecht! 10 millionen im jahr für den schrempp, 10 millionen für ackermann, jain mit 12 millionen, der gesamte vorstand der db kostet 26,4 millionen im jahr, 2010 hat der vorstand 32,4 millionen euro gekostet!!!
also als eigentümer bin ich mit dieser vergütung nicht einverstanden, der shareholder value sank und die einnahmen auch! die reputation verspielt, jede menge faule kredite, ein kasino in las vegas, usw usf.
ich möchte das management auch bei dem desaster in der verantwortung sehen und nicht einen milliardenverlusst als simple zeile im jahresendbericht. derzeit läuft es so: bei verlussten verdienen die zauberer weniger und bei gewinnen bleibt kaum was für die eigentümer übrig. :-(
auszahlungsquoten von unter 40% sprechen eine deutliche sprache, es muss mindestens 70% an die eigentümer ausgeschüttet werden! viele aktionäre sind von dem einkommen abhängig und müssen derzeit zusehen wie sie über den tisch gezogen werden!
natürlich lege ich langfristig an aber der quartalsbericht und die dividende sind schonmal gut um als warnsystem zu dienen und auch dem management kann dieser zusatzaufwand die augen öffnen bevor es zu spät ist! ich werfe immer mal einen blick rein und schau ob es eh nicht aus dem ruder läuft. bei betrug hilfts es alles nichts, genug berichte waren schon gefälscht aber dann kann/könnte man wenigstens verantwortliche benennen.
gute firmen mit gutem management werden keine proformaberichte veröffentlichen, schlechte schon.
@ willihope
Sehr gut. Super! Stimme zu. Die Vorstände nehmen sich, was sie maximal kriegen können. Deshalb sind starke Großaktionäre wichtig. Am besten Familien.
Nur bei den Quartalsberichten sind wir anderer Meinung. Ich meine: Wir brauchen die nicht.
VG
Tim