Endlich feierte am Freitag Facebook und sein Gründer Mark Zuckerberg das Debüt an der Börse. Die Konsortialbanken reizten den Hype um das IPO aus und setzten den Ausgabepreis am oberen Ende der Spanne fest: Zum Ausgabekurs von 38 Dollar kam der Novize an die Nasdaq. Ursprünglich hatte das Konsortium einen Emissionspreis von 25 Dollar am unteren Ende im Visier gehabt. Mir geht der Medienrummel um das Internetportal wirklich auf den Wecker. Den ganzen Tag lang berichtet schon Funk und Fernsehen darüber in den USA.
Wenn Sie mich fragen, ist das viel heiße Luft! Die Aktie ist ein riesiger Ballon. Das junge Unternehmen wird mit mehr als 100 Milliarden Dollar bewertet, obgleich voriges Jahr nur 3,7 Milliarden Dollar Umsatz durch die Bücher gingen. Der Gewinn betrug rund eine Milliarde Dollar. Macht ein KGV von abenteuerlichen 100. Lassen Sie besser die Finger weg. Das ist eine Blase. Fundamental lässt sich so etwas nicht rechtfertigen.
Es wird immer das Argument angeführt, dass es ja 901 Millionen aktive User gibt. Alles schön und gut. Aber umgerechnet ist jeder Nutzer damit mehr als 100 Dollar wert. Für was eigentlich? Zu den Usern zählen auch jene Mitglieder, die nur einmal im Monat auf die Website gehen. Was ein Witz. 100 Dollar für zwei Augäpfel? Ich glaube, wir Blogger sollten auch an die Börse.
Trotz des Rummels endet der Börsenhandel kaum verändert bei rund 38 Dollar. Außer Spesen ist also nichts gewesen für die Erstzeichner. Reich wurden nur Zuckerberg, die Investoren und Banken. Fazit: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!
So schnell kann es gehen. Schon am zweiten Handelstag kann man sagen, dass das fb-IPO ein Flop war, wenn auch in einem schwachen Gesamtmarktumfeld.
Ich bin mal auf die ersten Quartalsberichte in den nächsten Monaten gespannt.
Der Immobilienboom in Palo Alto wird jetzt aber erst ein mal weiter anhalten.
Hallo Matthäus,
ja, der Börsengang war wohl nix. Wenn der Kurs auf 28 oder 25 Dollar fallen sollte, wäre ich nicht überrascht.
Facebook kam einfach zu teuer an die Börse. Es war zu viel Gier im Spiel. Warum das Konsortium den Emissionspreis derart hoch angesetzt hat, verstehe ich nicht.
VG
Tim
Tatsächlich ein krasser Zirkus. Ich zumindest kann mich weder an einen derartig riesigen Börsengang (obwohl's den sicher gab) noch an ein derart schnelles böses Erwachen erinnern.
Hi Holger,
ja, das IPO war außergewöhnlich. Es lief alles sehr merkwürdig ab. Da haben Profi-Anleger Mond-Zeichnungen abgegeben. Um 100.000 Stücke zu bekommen, haben sie einfach eine Million Stück gezeichnet. Sie dachten, der Ansturm würde gigantische Ausmasse annahmen. Als es dann Vollzuteilungen gab, waren die Institutionellen geschockt. Und habe sich von überflüssigen Stücken trennen müssen.
Zudem stellt sich die Frage, ob nur vereinzelt Kunden über die reduzierten Umsatzerwartungen von Morgan Stanley während der Zeichnungsphase-Phase informiert worden sind.
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