Durchschnittsrenter bekommt 1.300 Euro brutto

Aletrsarmut. Eine Frau sucht nach Pfandflaschen im Müll.
Altersarmut. Eine Frau sucht nach Pfandflaschen im Müll. Das ist Alltag in Deutschland! Wer 45 Jahre in die Rentenkasse einzahlt, kann im Schnitt mit 1.300 Euro brutto rechnen. Das ist ein Witz. Wer zahlt schon 45 Jahre ohne Unterbrechung ein?

Es ist eine Blamage für die Bundesregierung. Die Fraktion „Die Linke“ hat die Regierung gefragt, wie viel Rente ein Durchschnittsverdiener nach 45 Jahren Beitragsjahren erhält. Es sind ganze 1.300 Euro Rente. Ein Witz! Dagegen erhält ein Lehrer 3.000 Euro Pension. Ein Berufssoldat kommt auf 2.900 Euro. Ich finde: Die Pensionen sind fair. Die Renten der Arbeitnehmer sind lausig und damit unfair in meinen Augen.

Was wir haben, ist ein Rentensystem, das die Arbeitnehmer schlechter stellt. Ich bin daher für eine Stärkung der gesetzlichen Rente. Aber was macht Berlin? Das Gegenteil: Sie kürzen das Leitungsniveau der gesetzlichen Rente weiter. Es ist ein Wahnsinn, was unsere Bundesregierung anstellt. Das Wort „Politiker“ ist für mich mittlerweile ein Schimpfwort. Manch ein Politiker wird über die Altersarmut denken: „Ist mir doch völlig egal. Ich bekomme genug Pension. Das passt.“

Ich finde gut, dass „Die Linke“ den Finger in die Wunde legt, wobei ich mit deren Wahlprogramm natürlich nicht in allen Punkten übereinstimme. Die gesetzliche Rente muss dringend erhöht werden. Warum? Ich stehe auf der Seite der vielen Bürger, die es im Alter schwer haben werden, um über die Runde zu kommen. Mir tun diese Menschen unglaublich leid.

Wobei es natürlich Lebemänner gibt, die gut verdienen und alles verpulvern. Die tun mir nicht leid. Da denke ich: „Selbst schuld“.

Absolut doof sind jene, die den Lotto-Jackpot gewinnen und all das Geld binnen eines Jahres verballern. Die Millionen sind dann weg. Ich denke oft darüber nach, wie dumm diese „Glücklichen“ sind. Dümmer geht kaum, oder?

Es ist so einfach. Wer die Millionen gewinnt, muss nur Folgendes machen: Sie kaufen sich ein solides Haus mit Cash (das Haus sollte nicht zu teuer sein). Sie legen den Rest des Lottogewinns in solide Dividendenzahler an. Zudem halten Sie einen ausreichenden Festgeldbestand bereit. Sagen wir 20.000 Euro. Das wars! Dann können Sie in Ruhe das Leben genießen. Sie müssen nicht mal arbeiten. Sicherlich können Sie arbeiten, wenn Sie mögen. Sie haben mit der finanziellen Unabhängigkeit die freie Wahl zu tun, was Sie wollen. Das ist großartig.

Aber was Sie als Lottogewinner nicht machen dürfen: Mit dem ganzen Luxus-Kram anfangen. Sie sollten eben keine dicken Autos, große Villen, teure Kleidung, Luxusreisen kaufen. Besser fangen Sie erst gar nicht mit dem Luxus-Kram an. Denn dann gehen Sie schneller pleite, als Sie sich ausmalen können.

Kommen wir zurück zu den Arbeitnehmern und der lausigen Rente. Was können Sie machen? Hart arbeiten, sparsam leben, motiviert sein, anderen helfen, weiterbilden, lesen. Sie kennen ja bestimmt das Sprichwort: Das Glück ist mit den Tüchtigen. Das stimmt. Ich bin froh, dass mir meine Eltern Sparsamkeit und das engagierte Arbeiten schon als Kind eingetrichtert haben.

Ich halte das langfristige Aktiensparen für die Lösung des Rentenproblems. Im Idealfall kaufen Eltern an dem Tag, an dem das Baby zur Welt kommt, einen S&P-500-Indexfonds für 1.000, 5.000 oder 10.000 Euro. Damit wären viele finanziellen Probleme des Nachwuchses gelöst.

Wenn Sie das mit dem Indexfonds zur Geburt verpasst haben, können Sie das nachholen. Wenn Ihr Kind, sagen wir, 14 Jahre alt wird, schenken Sie ihm ein Aktiendepot zum Geburtstag. Das Kind soll mit Ihnen entscheiden, welche Aktien gekauft werden und wie viel Geld es einzahlen möchte. Wenn Sie das gut erklären, wird Ihr Nachwuchs das mögen. Das Geld ist dort besser aufgehoben, als in zusätzliche Spielsachen, von denen gibt es zu viele. Am Spielzeug verlieren die Kids eh schnell das Interesse.

Kinder sollen verstehen, was übertriebener Konsum für Folgen haben kann. Schulden sind Ausdruck eines falschen Anspruchsdenkens. Lebemenschen geben schnell 1.000 Euro aus. Dafür nehmen sie Schulden auf. Das führt dazu, dass die Kosten des Konsums steigen (Zinsen). Und die Wünsche immer größer werden.

Schuldenfrei zu sein ist ein großartiges Gefühl. Es ist ein Gefühl frei zu sein. Im Endeffekt geht es doch nur darum: Arbeiten, anstrengen. Und den Lebensstil nicht ausschweifen lassen.

Nehmen Sie Thomas C. Davis. Er residiert in Dallas in Texas. Der 67-järhige war Investmentbanker. Er war Chairman von Dean Foods, der größte Milchproduzent in Amerika. Er lebte auf großem Fuss. Seine Kosten liefen aus dem Ruder. Er nahm Schulden auf. Um seine finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen, ging er ins Kasino nach Las Vegas zocken. Das verschlimmerte seine Situation. Er verlor noch mehr Geld. Die Schulden wuchsen ihm über den Kopf.

Davis sah einen Ausweg aus dem Schuldendilemma: Als Aufsichtsratschef gab Insidertipps an seinen Freund William Walters. Walters handelte die Dean-Foods-Aktie mehrmals, nachdem er illegal Insiderinformationen von seinem Freund erhalten hatte. Der Staatsanwalt kam beiden auf die Schliche. Jetzt kommen zu den Schulden vermutlich noch Gefängnisstrafen (PDF) hinzu. Der Fall zeigt: Man muss einfach seinen Lebensstil im Griff haben. Wer das nicht kann, der kann in Teufels Küche kommen.

Es ist im Endeffekt alles eine Frage der Einstellung. Wenn man keinen Weg aus der Misere sieht, findet man keinen. Davis hätte einen Ausweg finden können: Hart arbeiten. Ehrlich sein. Kosten in den Griff bekommen. Er hätte sich ausmalen können, wie sein Leben mit weniger Schulden sein könnte. Er hätte an seine Familie denken sollen. Kleineres Haus, kleines Auto, weniger Kosten.

Für den „normalen Konsumenten“ gilt genau das gleiche. Finanzielle Freiheit ist möglich, wenn Sie es erreichen wollen. Behalten Sie Ihre Ausgaben im Blick. Wenn Sie Kosten sparen, ist das wertvoller als ein Bonus vom Chef, denn die Einsparung ist steuerfrei und womöglich dauerhaft.

Kleinerer Handy-Vertrag, kleineres Auto, kleineres Zuhause. Es gibt immer Lösungen. Sie müssen es nur wollen.

Wir haben alle Wahlmöglichkeiten. Jeden Tag. Leben Sie innerhalb Ihrer Verhältnisse. Ich finde, Konsumschulden sind keine gute Wahl. Denn so kann ein Teufelskreis der Schuldenaufnahme beginnen – wie der tiefe Fall des Investmentbankers und Aufsichtsrats Davis zeigt.

Der Absturz von Ex-Karstadt-Chef Thomas Middelhoff hat Parallelen: Helikopterflüge, Yacht, Charterjets, Villen, Piaget-Uhr… Übrigens wird das Leben von Middelhoff als Komödie verfilmt. Ein bekannter Filmemacher aus Köln arbeitet an dem Projekt.

DAVOS/SWITZERLAND, 25JAN07 - Thomas Middelhoff, Chief Executive Officer, KarstadtQuelle, Germany captured during the session 'Ensuring Future European Growth' at the Annual Meeting 2007 of the World Economic Forum in Davos, Switzerland, January 25, 2007.  Copyright by World Economic Forum    swiss-image.ch/Photo by E.T. Studhalter +++No resale, no archive+++
DAVOS/SWITZERLAND, im Januar 2007. Damals stand Thomas Middelhoff noch auf der großen Bühne als Chef von KarstadtQuelle. Hier nahm er beim „World Economic Forum“ in Davos an der Sitzung „Ensuring Future European Growth“ teil. Später folgte die Pleite von Karstadt und seine Privatinsolvenz.
(Copyright by World Economic Forum swiss-image.ch/Photo by E.T. Studhalter, Wikipedia, No resale, no archive)

Es ist der helle Wahnsinn, wie viele Menschen in Deutschland mit Konsumschulden leben. Diese Leute nutzen vielfach nicht ihren gesunden Menschenverstand. Schon der Kauf des Autos auf Pump ist ein Irrweg. Die Leute bilden sich ein, sie hätten ein wunderschönes Auto „verdient“ – ohne das Geld dafür zu haben.

Wer seine Schulden komplett tilgt, ist gedanklich frei. Dann haben Sie Ihr Leben im Griff. Der Schlüssel zum finanziellen Erfolg ist das Anspruchsdenken. Fahren Sie Ihre Ansprüche runter. Nicht rauf. Denn zu große Wünsche führen Sie letztendlich ins Elend.

Es geht um das Setzen von Prioritäten. Lernen Sie zum Beispiel sparsam einzukaufen. Sie brauchen nicht von allem immer das Neueste und Beste. Seien Sie emotional stabil. Gehen Sie arbeiten. Sparen und investieren Sie. Bringen Sie den Schneeball (Ersparte) per Indexfonds oder Aktien ins Rollen.

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Bringen Sie den Schneeball ins Rollen. Es ist mühsam. Aber irgendwann beginnt er dank des Zinseszinses zu wachsen.

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Investieren führt mit der Zeit zum Wohlstand. Es erfordert eben Disziplin. Machen Sie sich über das Auf und Ab an der Böre keine Sorgen. Niemand weiß, wohin die Börse kurzfristig laufen wird. All das Gerede im Börsenfernsehen ist Quatsch. Wenn die Aktien-Wahrsager im TV wüssten, wohin die Börse tatsächlich laufen würde, wären sie längst alle reich in Rente gegangen. Ich halte die Börsen-Wahrsager für TV-Clowns.

Machen Sie nicht den Fehler, schnell reich werden zu wollen. Das geht meist schief. Lieber langsam. Schritt für Schritt. Seien Sie schlau. Setzen Sie sich Ziele. Ändern Sie Ihr Anspruchsdenken.

Fazit: Bodenständig zu bleiben, zahlt sich im Leben aus.

PS: Wenn Sie Ihren ausufernden Konsum in den Griff bekommen wollen, dann empfehle ich Ihnen dieses Buch: Mehr vom Geld: Finanzielle Ziele erreichen durch erfolgreiches Geldmanagement im Alltag.

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Lois
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

als bisher stiller Mitleser möchte ich mich für deinen tollen Blog bedanken.

Danke auch an all die Mitposter für die niveauvollen Diskussionen.

Beim Sparen liegen wir zwar nicht ganz auf einer Wellenlänge, haben aber viele Gemeinsamkeiten.

Letztendlich sollte man sich auch mal etwas gönnen. Und das kann auch durchaus teuer sein. Sei es ein neues Auto, ein intensiv gepflegtes Hobby oder ein Urlaub. Aber man sollte nur nicht alles haben und überall mithalten wollen. Und dazu glauben das nur das beste gut genug ist. Letztendlich bekommen viele Geldprobleme, weil sie einfach alles wollen.

Ansonsten hast du recht. Ein Spaziergang am Strand und eine Joggingrunde durch den Wald kosten eben kein Geld und können wirklich schön und entspannend sein, auch wenn das nicht jeder glaubt und das Geld lieber in teure Freizeitparks und Fitnessstudios trägt.

Wenn man sich so ein bischen einschränkt und bewusst konsumiert bleibt dann auch Geld zum Sparen.

Für mich gibt es keine reichen und armen Leute sondern nur zufriedene und unzufriedene. Und ob jemand zufrieden ist oder nicht hat nicht zwangsläufig was mit den finanziellen Möglichkeiten zu tun. Das kann man doch hier schön nachlesen. Viele deiner Leser sparen, verzichten dafür auf einige Dinge (die für andere unentbehrlich wären) und sind trotzdem superzufrieden. Auf der anderen Seite kenne ich aber auch Leute, die vor Geld stinken und sich einiges leisten können aber dennoch eine ständige Unzufriedenheit an den Tag legen.

Zur Aktienanlage

Früher glaubte ich mit Aktien verdient man Geld, wenn man sie zu einem tiefen Kurs kauft und dann später zu einem höheren verkauft. Das ist aber leider ein Trugschluss, da das Timing schwierig bis unmöglich ist. Mittlerweile weiss ich, das man mit Aktien einfacher Geld verdient indem man sie einfach nur kauft und liegen lässt. Bin zwar nicht so extrem B&H wie du, das traden habe ich aber schon längst aufgegeben.

Leider schätzen die meisten Deutschen Aktien völlig falsch ein indem sie glauben das damit nur gezockt wird. Eigentlich müssten sie sich nur gründlich informieren und sie würden schnell merken um was es bei der Aktienanlage wirklich geht.

So jetzt habe ich eigentlich viel mehr geschrieben als ich wollte.

Bleibt mir noch euch allen weiterhin viel Erfolg zu wünschen und eine weiterhin angenehme Gesprächsatmösphäre in diesen tollen Blog.

viele grüße

Lois

Fabian S.
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich würde die gesetzliche Rente ganz abschaffen und jeder AN bekommt den Bruttolohn ausgezahlt und kauft damit Aktien und fertig!

8 Jahre zuvor

Ich bin der Auffassung, dass eine Kürzung der Rente eine Stärkung der Rente ist. Man muss das System von der Einnahmenseite her sehen. Es bringt nichts, sich zum Ritter der sozialen Gerechtigkeit adeln zu lassen, wenn man die Renten anhebt, aber damit die Wirtschaft abwürgt. Wir haben zu hohe Abgaben und geringe Eigenkapitalquoten. Wir brauchen weniger und nicht mehr Steuern und Abgaben. Die Rente und andere Sozialleistungen müssen gekürzt werden. Der höheren Lebenserwartung muss Tribut gezollt werden. Man kann nicht auf immer und ewig an den 65 Jahren festhalten. Dazu reicht Volksschule Sauerland. Wir müssen länger arbeiten. Spezielle Regelungen für körperlich anstrengende Beruf kann und muss geben. Dann gehen die Dachdecker halt früher abschlagsfrei in Rente. Die große Masse heute aber arbeitet vom Schreibtisch aus. Diese Leute können ruhig länger. Ich würde sogar länger wollen; ich bin ja auch so ein „Schreibtischtäter“.

der der hier gerne mitliest
8 Jahre zuvor

Wieder ein Beitrag der mir zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Danke :-)

Oliver
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

danke für die Betrachtungsweise. Gerade die gesetzliche Rente ist in Deutschland – neben so einigen anderen Sachen – inzwischen ein Trauerspiel. Die Leute werden nur noch verarscht. Ich hatte in einen anderen Blog die folgende Fragen zu gesetzlichen Rente gestellt:

Wo mir allerdings die ganz junge Generation zu locker bzw. lethargisch ist, das ist die Nullreaktion auf die Ausbeutung eines nicht eingehaltenen Generationenvertrages bzgl. der heutigen Renten. Ich frage mich immer wieder, warum da kein Wiederstand kommt und nicht mal ernsthaft hinterfragt wird, warum sich gegenwärtig aufgrund dem Kauf von Wählerstimmen Leute sich mit 63 ins Rentenleben verabschieden dürfen auf Kosten der jungen Beitragszahler? Aber gut, das ist euer Geld und wenn ihr es euch so leicht nehmen lässt, ist es vielleicht doch richtig. Mir würde das zu denken geben.

Die Antwort kann man auf diesem Link lesen:

https://exstudentin.wordpress.com/2016/05/18/alternde-gesellschaft-notwendige-optimierungen-unseres-sozialsystems/

Letztendlich geht es um die eigene Zukunft und was mir wirklich an Deutschland auffällt ist die allgemeine Lethargie. Das geht bei anderen Sachen wie GEZ (sicher kein Topthema, aber passend zu so vielem, was gegenwärtig schief läuft), munter weiter. Ich möchte es alles gar nicht aufzählen.

Klar kann man sehr gut gegensteuern, wenn man eine gute Ausbildung absolviert hat und in der Lage ist, einen anspruchsvollen Job auszufüllen, der gut bezahlt wird. Aber viele können das nicht und dazu kommt, das ihnen durch die Politik vorgegaukelt wird, dass Riester die Lücke schon füllen wird. Daran glauben auch heute sehr viele Menschen in Deutschland. Was das Investieren betrifft, wird man allerdings in den nächsten Jahren feststellen, dass es weiter erschwert wird. Es besteht in gewissen Kreisen der Konsens, das Kapitalerträge zu niedrig versteuert seien und es wird immer wieder gerne der Pauschalsatz von 25% angeführt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich diese Leute durchsetzen werden und gerade, weils so schön die Stimmung der einfachen Leute trifft, hier noch mehr zuzugreifen. Das Thema ist schwierig und ich bin, was unsere Regierung betrifft, mehr als pessimistisch. Sie bekommen noch nicht mal ein vernünftiges Rentensystem hin. Im Gegenteil, die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, das das Rentensystem und die Sozialsysteme immer schwächer und teurer werden. Dafür hört man dann sehr häufig das Wort „gerecht“ und wenn man da genauer zuhört, bedeutet dieses „gerecht“ nur, das es für weite Teile der Bürger wieder teurer wird, weil mehr Abgaben verlangt werden.

Im Grunde kannst Du recht dankbar sein, dass Du dich in den USA etabliert hast. Dort ist sicher auch nicht alles optimal, aber diese schleichende Enteignung, die in Deutschland stattfindet, ist einfach nicht zu fassen.

Bei mir war es vor ein paar Tagen wirklich so weit, dass ich mich informiert habe, wie man in Tschechien eine Firma gründet. Unsere liebe Frau Nahles will neue Gesetze zur Freiberuflichkeit herausbringen, die u.a. sehr viele IT-Berater sowie andere Freischaffende kriminalisieren werden. Wahrscheinlich werde ich bald tschechischer Unternehmer. Die Steuern sind wesentlich günstiger (war nicht mein primäres Ziel) und man kann in Ruhe vor sich hin arbeiten.  Aber mir fällt es gedanklich immer schwerer, dieses System zu unterstützen.

Ansonsten, die Dinge im Artikel gehen natürlich alle in die richtige Richtung.

Selberdenker
8 Jahre zuvor

Vielen Dank für die Erinnerung an das Rentenniveau.

Es ist wirklich empörend!

Es wäre weniger empörend, wenn es so wäre, dass eben nicht mehr Geld da wäre. Denn was nicht da ist kann man auch nicht verteilen.

Aber so ist es ja nicht.

Seit der Jahrtausendwende wurde dem kleinen Bürger mit den Hartz4-Arbeitsmarkt- und Sozialgesetztreformen viel abverlangt.

Doch diese Reformen zeigen jetzt, mehr als ein Jahrzehnt später, ihren Erfolg und Ertrag.

Noch mitte 2015 hatte Herr Schäuble von einem üppigen Milliardenüberschuss im Steuersäckel berichtet. Und für 2016 und die Folgejahre wurde ähnliches prognostiziert.

Es wäre genug Geld da gewesen um auch Industriearbeitern und -angestellten eine würdige Rente zu zahen und um damit anzufangen die überbordenden Schulden der öffentlichen Haushalte zurückzuführen.

Nur, so wie es jetzt aussieht, ist diese historische Chance nun wohl vertan.

Jeder halbwegs Informierte weiss wohin die Milliaden welche eigentlich dem kleinen Bürger(Rente) und seinen Kindern(Schuldenabbau) zustehen, inzwischen verpulvert werden (müssen).

Und so bleibt es wohl bei steigender Altersarmut unter Otto Normalverbraucher, und Normalrentner.

Hauptsache die Damen und Herren Berufspolitiker, Beamten und anderen aus öffentlichen Geldtöpfen Versorgten stehen gut da und können sich weiter wichtig machen.

Aktiensparen kann sicher eine Alternative für den Kleinbürger sein.

Aber das basiert ja auch wieder auf privater Industrie und den damit verbundenen Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung und die Fähigkeit der Unternehmen Dividenden zahlen zu können.

Kein Vergleich also zur sicheren, sorglos-Versorgung aus öffentlichen Haushalten bei Staats- und Landesbediensteten, Beamten, Politikern etc.

Meine Meinung dazu ist: Was in diesem Lande geschieht ist einfach nur zum Kotzen. Um es sehr SEHR vorsichtig auszudrücken.

Alsie
8 Jahre zuvor

Irgendwie schizophren:

Auf der einen Seite wird die Erhöhung der gesetzlichen Rente gefordert, auf der anderen Seite das Plädoyer für die private Vorsorge mit Aktien. Na was denn nun ? Es ist ja nur begrenzt Geld vorhanden, und jede Lösung um die eine Seite zu stärken lässt weniger Geld für die andere Seite übrig.

Meine Rentenbeiträge zahle ich aus meinem Arbeitslohn. Höhere Rente heißt für mich erstmal, mehr Abgaben (an die jetzigen Rentner, ob ich davon in Jahrzehnten noch genauso was bekomme ist ja sehr ungewiss) leisten zu müssen. Dann bleibt mir netto wieder auch nur weniger Geld für mein privates Aktiensparen übrig.

Und so schön und bequem es ist, eine Erhöhung der Rente zu fordern (wer würde da nicht zustimmen ?… bis man mal fragt, wer’s denn auch letztendlich bezahlen soll), ist das alles relativ müßig wenn nicht auch die Lösung dafür mitgegeben wird, woher das Geld dafür kommen soll.

Selbst so „No-Brainer“ wie die allumfassende Bürgerrente (Abschaffung und Zusammenlegung separat priviligierter Pensionssysteme) sind letztlich auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein in Anbetracht der Demographie. Wenn 2050 oder so es tatsächlich so kommen wird, dass von der Alters/Bevölkerungsstruktur her EIN Arbeiter EINEN Rentner versorgen muss (jetzt sind wir ja schon beim Verhältnis 2:1 und es knarzt an allen Ecken), dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:

-Wenn der Rentner eine „gute Rente“ (alles über 1300€ ?) haben will, muss der Arbeiter eben jeden Monat >1300€ seines Lohns abgeben, oder

-Wenn der Arbeiter noch einigermaßen was behalten soll, bleibt halt für den Rentner weniger übrig.

Steigende Abgaben oder sinkende Renten, so ist eben die Mathematik in einer Welt, in der es nunmal keinen „free lunch“ gibt. Selbst andere Vorschläge wie die Abschaffung der Kopplung von Arbeiterlohn und Rente und die komplette Steuerfinanzierung lösen das Problem nicht (dann werden eben die „Steuern“ statt „Abgaben“ steigen müssen, wenn die Renten steigen sollen, was für die meisten Menschen auch nur ein Taschenspielertrick ist).

Habe ich die Lösung ? Nö, aber zumindest tue ich auch nicht so. Von mir aus könnten wir auch mal wieder etwas mehr Sozialdarwinismus versuchen (kommt doch eh sowieso, wenn das System von selbst zusammenbricht). Rentenabgaben (von mir aus schrittweise) zurückfahren, und den Leuten knallhart sagen dass das freigewordene Mehreinkommen zur privaten Vorsorge gedacht ist. Wer dann trotzdem noch seine Kohle lieber verplempert, ist selbst Schuld und darf sich nicht mehr darauf verlassen, das andere für ihn schon die Rechnung übernehmen werden und im Alter mit durchfüttern. Das „erzieht“ dann schon mit der Zeit ganz automatisch von selbst zur stärkeren Eigenverantwortlichkeit (musste früher, bevors staatliche Rente gab, ja auch jeder selbst dafür vorsorgen, durch Vermögensaufbau und/oder Kinder auf die man sich verlassen konnte).

Der Träumer
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ich bin auch ein stiller Mitleser und habe eine Frage an dich. Warum bevorzugst du als etf Anlage den S&P 500 und nicht den breiter gestreuten MSCI World als Basis Anlage. Vielen Dank für deine Antwort.

besze Grüße aus nrw

8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

den ETF-Sparplan für meine Kinder habe ich zum Glück seit deren Geburt laufen (auch dank der Informationen aus Blogs wie deinem).

Das nächste Ziel und gleichzeitig die Herausforderung in einigen Jahren heißt: Finanzwissen vermitteln und aufklären. Daher möchte ich an dieser Stelle nur an einen Punkt auf deinen Beitrag eingehen, der mich inspiriert hat.

„Wenn Sie das mit dem Indexfonds zur Geburt verpasst haben, können Sie das nachholen. Wenn Ihr Kind, sagen wir, 14 Jahre alt wird, schenken Sie ihm ein Aktiendepot zum Geburtstag. Das Kind soll mit Ihnen entscheiden, welche Aktien gekauft werden und wie viel Geld es einzahlen möchte. Wenn Sie das gut erklären, wird Ihr Nachwuchs das mögen.“

Bisher war in meinem Kopf nur der Gedanke: hoffentlich verplempern die das viele Geld nicht sofort, wenn sie 18 werden und den Fond übernehmen.

Dein Ansatz gefällt mir deutlich besser. Ich werde versuchen umzudenken.

Der Träumer
8 Jahre zuvor

Danke Tim für deine Antwort. Ich lese deinen Blog regelmäßig und finde hier Gleichgesinnte – das fühlt sich gut an. Ich arbeite in einem deutschen dax Konzern, die Arbeit fällt mir schwer. Ich lege wesentliche Teile meines Gehaltes breit gestreut an und habe den Traum das es mir ermöglicht unabhängiger von meiner Arbeit zu werden. Es fällt mir nicht schwer unter meinen Verhältnissen zu leben, eher das Gegenteil ist der Fall. Ich habe den Traum eines Tages von meinen kapitaleinkünften leben zu können. Und mich dann Aufgaben zu widmen die mir selber wichtig sind. Was mir bei der Geldanlage ein im Weg steht ist meine eigene Risikotoleranz. Ich habe derzeit einen sech stelligen Betrag auf auf dem Tages /Giro Konto.weiteres Geld ist in Festgeldern geparkt. Mein Weg ist der wertpapiersparplan da ich versuche das timing Risiko zu minimieren. Echt Krisen habe ich schon mit gemacht, allerdings mit eher überschaulichen Beträgen. Dein Block bestärkt mich in meinem Weg. Danke für deine tollen Beiträge

Ben
8 Jahre zuvor

Angeblich haben die ostdeutschen Frauen durchschnittliche Rente nur 500 Euro im Monat. Das ist aber fein, wenn sie noch dazu monatlich 1000 Euro Dividenden aus Aktien hätten und keine Miete für Wohnung zahlen.

Tim,

Auf deinem Blog kannst du frei reden, gell? Aber bei deinem Arbeitgeber = in der deutschen Lügen-Presse darfst du kein Wort von Value-Investing und Verbot von Stop-Loss-Order schreiben, gell? In der deutschen Lügen-Presse bist du dafür bezahlt, so wie alle anderen Autoren dort auch, auf extrem teure Aktien mit KGV 50, KBV 6, KUV 5 Werbung zu machen und diese werden dann mit Verlust 15% auf Stop-Loss-Order verkauft, damit Börse Online und Euro am Sonntag vor Klagen der Leser geschützt sind. Und das ist von dir nicht schön, dass du auf deinem Blog der Menschheit hilfst (wenn du einmal etwas von niedrigen KGV, KBV, KUV hier schreibst und nicht nur über US Millionäre) und auf der anderen Seite in der deutschen Lügen-Presse der Menschheit schadest, sowie alle andere Autoren mit Chefredakteur zusammen. Die “Lügen-Presse“ das ist nicht nur Scherz von Pegida, aber völlig richtige Bezeichnung für alle deutschen Anleger Magazine, Zeitung, Radio B5, TV: N24, NTV, ARD usw. Wo täglich gelogen wird: “Anleger sind nervös“, “Unsicherheit vor der Zinsänderung von FED“, “Anleger haben Gewinne mitgenommen“.

Warum verliert heute DAX 1%, das sind die größten Lügen in allen deutschen Medien. Ich weiß nicht, warum täglich gelogen werden muss. Warum sagen die dummen Lügner in allen deutschen Medien nicht einfach: “Der DAX hat heute 1% verloren. Der größte Verlierer war die Aktie ….. Der größte Gewinner war die Aktie …… Wer keine Aktie mit Verlust verkaufte, hat auch nix verloren. Den Anlegern ist es Wurst, ob FED 0,2% oder 2,0% Zins macht, sie werden Aktien behalten und weitere kaufen.“ Warum musst dort ständig über die Gründe des Absturz -1% gelogen werden.

Sergent Garcia
8 Jahre zuvor

@Ben

Solange es genügend Leute gibt, die für die von Dir genannte „Lügenpresse“ Geld ausgeben und die Artikel lesen solange wird das sinnfreie Nachschieben von nebulösen Begründungen für tägliche Bewegungen auch weitergehenden. Wer die dort genannten Empfehlungen kauft, der ist doch selbst schuld. Es gibt ja auch Leute, die kaufen die Topwerte von Otte, Müller und anderen Fonds nach. Oft ohne diese zu kennen.

Schlimmer sind doch legale Tricksereien wie „Analystenempfehlungen“ oder die „Geisterhand“ an Verfallstagen, die die Kurse in gewünschte Richtungen manipuliert.

Rugier
8 Jahre zuvor

@Ben

Na Na Na Ben, ein bisschen aufpassen, du kriminalisierst hier Menschen und wie man so schön in der Türkei sieht, wird auf Menschen Journalisten geschossen, weil sie angeblich Lügen und in diesem Fall doch die Wahrheit über Erdogan geschrieben haben.

Wenn gewisse Parteien oder Gruppierungen ständig von der ´´Wahrheit´´ sprechen muss ich mich Fragen warum sie das andauernd betonen müssen. Je mehr diese Gruppen glauben sie sind der Wahrheit näher und der Rest sind die Lügner ist man schon mitten drin im totalitären Kreis siehe Islamischer Staat, Linksextremismus, Sekten, Rechtsextremismus einfach ausgedrückt, jede Form des Radikalismus.

Tobias F.
8 Jahre zuvor

Wenn man als Kommentator in einem Blog schreibt ist man dort Gast! Und wenn man eine kontroverse Meinung vertreten möchte, gehört es sich, diese mit Respekt zu äußern und auf persönliche Angriffe zu verzichten.

 

Weiterhin fragt man sich, woher der Frust kommt? Hat da jemand Geld verloren, weil er Tipps aus der „Lügenpresse“ (ich mag dieses Wort nicht!) umgesetzt hat?

ZaVodou
8 Jahre zuvor

„Durchschnittsrentner bekommt 1.300 Euro brutto“

Das ist die Rente eines Eckrentners. Der Eckrentner hat jedoch wenig mit der Realität zu tun, da die Wenigsten 45 Jahre am Stück durchgehend arbeiten. Die durchschnittliche Rente ist tatsächlich noch niedriger.

So soll es netto (nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung) 2030 für den Durchschnitt aussehen:
comment image

 

 

Fit und gesund
8 Jahre zuvor

Ich frage mich tatsächlich welchen Gewinn Leser Ben aus seinen völlig respektlosen Äusserungen zu ziehen gedenkt, muss das sein???

 

1300 Euro für ein Leben lang gearbeitet haben, puh… verdammt wenig, wieviele HartzIV-Empfänger (es gibt ja schon ganze Generationen davon) hat er damit wohl unterstützt, die nie etwas zum Gemeinwohl beigetragen haben, ich mag an sowas gar nicht denken. Malochen wird nicht wirklich belohnt.

8 Jahre zuvor

Hallo zusammen!

Ich lese auch gern in Tims Blog. Die Vielzahl der Kommentare zeigt die Gegensätzlichkeit der Betrachtungsweisen. Das belebt dieses Blog ungemein, zeigt aber auch, dass es den Königsweg wohl nicht gibt.

Meine Betrachtungsweise stimmt mit der von Tim weitgehend überein. Das System bevorzugt natürlich die das System tragenden Kräfte. Dazu gehören eben die verbeamteten Staatsdiener. Pensionen, Renten und die dazu gehörigen Rechenkunststücke sind meiner Meinung nach nur die Rechtfertigung für die sich daraus ergebenden Ungerechtigkeiten. Der Generationenvertrag hat früher nicht funktioniert (Vernichtung und Abgriff der Vermögenswerte durch Währungsreformen und Kriege) und wird auch in Zukunft wegen der Demographie  nicht funktionieren. Es kommt der Quadratur des Kreises gleich, an der selbst die Mathematik scheitert. Für den kleinen Mann bleibt innerhalb der Herde immer nur die Minimalexistenz. – So ist das System!

Wer mehr will, muss sich weitgehend vom System unabhängig machen. Ob er das mit Aktien hin bekommt, ist eine Glaubensfrage. Aktien sind sicher eines der Werkzeuge und solange gut, wie das System hält. Ein ruhiger, bescheidener Lebensstil, Zufriedenheit und Dankbarkeit sind meiner Meinung nach der eigenen Existenz zuträglicher, als die hektische Jagd nach Prozentpunkten, Renditen und dem großen Lottogewinn. Ich halte mich da an die Weisheiten alter Überlieferungen und folge weder den Wirtschaftsexperten der heutigen Zeit, die ihre Vorhersagen je nach Stimmung mehrmals im Jahr nach unten oder nach oben korrigieren und sich dafür aus den Töpfen der Allgemeinheit bezahlen lassen, noch den Politikern, die sich natürlich in bester Absicht, immer das Wohl der Allgemeinheit betonend, ihrer Verwaltungstätigkeit nachgehen.

„Schnell errafftes Gut vergeht auch schnell. Wer aber sammelt handvollweiß, vermehrt es.“  (König Salomon)

Wer danach handelt, wird mit dem von Tim propagierten Lebensstil die Voraussetzungen dafür schaffen. Die Sicherung des zusammen getragenen Gutes und die Kontrolle sollte man dabei nicht gesellschafts- bzw. systemrelevanten Institutionen wie Banken, Börsen oder anderen von der Politik abhängigen Fremden überlassen.

Der Malachit.

Leon
8 Jahre zuvor

Alles den Politikern in die Schuhe zu schieben ist wohl etwas zu einfach…

Die Großkonzerne schreiben die Gesetze, welche in vielen Ländern der Welt 1:1 übernommen werden.

Amazon, Google, Nestlè, Ikea, Apple, Coca Cola, Pfizer, Vodafone, Ford, Siemens, Volvo, Starbuck`s….

Starbucks zahlte mit 18 Filialen zwischen 2002 bis 2012 ganze 1.311 € Steuern in Österreich.

Das System krankt, die Bevölkerung wird dumm gehalten, die kleinen und mittleren Firmen werden drangsaliert und die „Großen“ (Konzerne, Besserverdiener, bestimmte Berufsgruppen) klinken sich aus der Gemeinschaft aus!

Die Kritik an Riester und den Politikern ist auch zu einfach. Welche Branche in Deutschland hat wohl ganz ordentlich mitgeholfen die Riester-Gesetze mit dem Strahlemann aus Hannover mitzuschreiben?

Unabhängige Politiker und Volksvertreter scheinen den Blick für die Bevölkerung verloren zu haben und deswegen ist der Politikerverdruss durchaus zu verstehen. Aber die Politiker sind nicht die einzigen Faktoren warum einiges schief läuft!

Felix
8 Jahre zuvor

Ich bin z.Zt. auf Kreta, umgeben von deutschen Rentnern, denen es echt gut zu gehen scheint. So schlimm scheint die Rentenmisere nicht zu sein. Vieles wird herbei geschrieben. Das dt. Rentensytem schlecht zu reden und vor dem Kollaps stehend zu brandmarken, kenne ich seit ich politisch denken kann. Für die derzeitige Rentergeneration stimmt die Prämisse von oben jedenfalls nicht. Dass es immer auch prekäre Fälle gibt, ist keine Frage.

Derzeit leben Alleinerziehende schlechter als ein Rentnerehepaar mit 2600 € Haushaltseinkommen. Zumal in der Rente auch die notenwendigen Ausgaben (2 Autos, Fahrten zur Arbeit,  …) zurückgehen. Viele haben zudem abbezahltes Wohneigentum erworben, wenn sie nicht gerade in Großstädten leben.

Ich weiß nicht, ob es jemals eine junge Generation gab, die mit Anfang 30 so fixiert auf Rente gestarrt hat und sich gleichzeitig weigert, Kinder in die Welt zu setzen. Es wird in deren Alter nicht das fehlende. Geld sein, das das Altsein schwer macht, sondern das Fehlen der Nachkommen. Aber in Thailand oder auf den Phillipien gibt es genug Pflegekräfte.

Slazenger
8 Jahre zuvor

@Tim

ich find es einfach nur cool wie du hier auf die Kritik vom einen oder anderen (Ben) Schreiberling reagierst!  Gratulation diese Souveränität hat nicht jeder!

Deinen Blog finde ich auch sehr angenehm zu lesen, alles so herrlich unaufgeregt und nieveauvoll!

Leon
8 Jahre zuvor

@Felix

Ich verstehe Deinen Blickwinkel.

Jeder von uns hat so seine individuell geprägte Wahrnehmung.

In einer Touristenhochburg nimmt man die Wirklichkeit anders war, wie den tatsächlichen Lebensalltag der gesamten Bevölkerung eines Landes. Deswegen haben die monatelangen Rucksack-Studenten einen besseren Eindruck von der Lebenswirklichkeit, wenn auch nur kurzfristig und verzerrt im  Gegensatz zum Lebensalltag der Bevölkerung.

Ich finde deswegen ist es auch verdammt schwierig eine rein rationale und objektive Diskussion zu führen, da wir tagtäglich den Eindrücken und Bildern und deren jeweils gefühlsmäßigen Interpretation erliegen.

Ich hatte mir damals auf Kreta (vor 1,5 Jahren) „Der Crash ist der Lösung“ von Weik & Friedrich reingezogen…

Vieles von der Argumentation von diesem negativem Crashbuch konnte ich nicht nachvollziehen, anderes wiederum fand ich plausibel.

Hyperinflation, Massenarbeitslosigkeit… sowas ist schwierig sich vorzustellen, wenn man die riesigen Mengen dicker Autos auf deutschen Straßen sieht, den Shoppingwahn, um noch mehr Dinge zu besitzen und andere wegzuwerfen und andere Regionen der Erde wie z. B. Kambodscha mit der Bekleidungsindustrie auszubeuten.

Unterschiedliche Generationen haben auch unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und der allgemein gültigen Lebenswirklichkeit, welche es als solches nicht gibt.

Die Protestparteien nehmen in Europa nicht zu, weil die Zufriedenheit und die Berücksichtigung der Mittelschicht so exorbitant gestiegen ist.

Man muss nicht gleich wieder in Linke Umverteilungs oder liberale Privilegiendebatte verfallen… aber die Ungleichgewichte nehmen zu und das Gerechtigkeitsgefühl vieler Menschen wird nicht mehr von der Politik wahrgenommen.

O.T.
8 Jahre zuvor

Ich finde es nicht schlimm wenn AGs keine Steuern zahlen, spätestens die Aktionäre müssen auf die Dividenden Steuern zahlen.

Der Staat verschwendet Geld sowieso, und das wirklich schlimme ist das er seine Steuern über Schulden hebelt und so gleich Generationen die nicht mal geboren sind in Schuldknechtschaft treibt.

Jeder hinterzogene Euro ist ein Gewinn für die Gesellschaft, weil der Staat sich dadurch nicht 10mal mehr verschulden kann!

Leon
8 Jahre zuvor

Ja, einfache Weltbilder gibt es zuhauf…

Delura
8 Jahre zuvor

Ich glaube es mangelt in Europa und natürlich auch in Deutschland an klaren Vorgaben und auch an klarer „Kante“ unserer Politiker. (Das liegt nicht nur an der Qualität unserer Politiker) Vieles ist mittlerweile nur noch WischiWaschi Politik um vermeintlich „höheren“ Zielen zu dienen.

Bündnisverpflichtungen in der NATO, EURO Unterstützen ob es sinnvoll ist oder nicht, die Energiewende ins NICHTS, Portugal, Irland und Griechenland retten – nebenbei auch noch fast alle Banken (Die sind ja systemrelevant). Scheckheftdiplomatie par excellence z.B. der unsägliche Deal mit Erdogan. Dann beschäftigen sich unsere Politiker noch mit so ungemein wichtigen Dingen wie der Klimakatastrophe, dem Dosenpfand, der Feinstaubrichtlinie und der Rechtschreibreform. Und unsere Presse ist die vierte Macht im Staat, da wird das Ganze natürlich schon so ein bisschen dargestellt wie unsere Staatslenker das gerne hätten…..

Ich denke wir brauchen (Nein wir müssen) wieder mehr Nationalstaatlichkeit haben, die Menschen können sich nicht mit einer EU identifizieren – die ist viel zu weit weg. Die Menschen in unserem Land müssen erkennen, dass die Politiker wieder Politik für UNSER Volk macht und nicht gegen das Volk…

Die Engländer stimmen nicht umsonst über Ihre Zukunft in der EU ab, da gibt es ja auch eine Motivation für. Die machen wenigstens noch Volksabstimmungen, ich werde jetzt 50 Jahre alt – ich kann mich an keine Volksabstimmung in Deutschland erinnern.

Just my 2 cents.

 

 

 

Lois
8 Jahre zuvor

@Tim

„Jeder ist seines Glückes Schmied“

Da gebe ich dir vollkommen recht. Deswegen habe ich auch kein Riester, Lebensvers., Fonds oder ähnliches Finanzprodukt sondern lege mein Geld so an wie ich es für richtig halte.

Bleibt nur zu hoffen, das eine vom Staat verordnete private Altersvorsorge niemals kommen wird.

Das Rentensystem hat eben einen gravierenden Fehler, das nämlich das Verhältnis Beitragzzahler zu Rentnern nicht konstant ist.

Es war zwar vorhersehrbar das es eine Verschiebung zu mehr Rentnern geben wird.

Die Leute werden nun mal älter, das wissen wir nicht erst seit gestern. Aber dem Bürger wurde viel zu lange vorgegaukelt das die Rente sicher ist. Als man merkte das dem nicht der Fall ist, hat man Riester eingeführt, statt dem Bürger mal die Augen zu öffnen und ihm zu Eigeninitiative zu motiveren.

Die Privatvorsorgekonzepte aus den USA oder Frankreich finde ich zwar super aber leider gibt es diese hier nicht.

8 Jahre zuvor

@Lois schrieb: „Bleibt nur zu hoffen, das eine vom Staat verordnete private Altersvorsorge niemals kommen wird.“

Das hoffe ich auch. Ich habe oft den Eindruck, dass da Leute vorschnell von der Pflicht vom Riestern schwafeln, aber keine Ahnung haben. Die wollen wieder alles festzurren und heraus kommt der gleiche Unsinn, mit dem wir seit Kaisers Zeiten traktiert wird: Irgend ein anleihenbasierter Schiet. Kriegsanleihen, Kapitallebensversicherungen, Bausparverträge, Heiratsversicherungen. Mehrere Entwertungen der Sparguthaben sitzen dem Volk in den Knochen. Das hat sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Und immer noch gehen die Leute „in Geld“, also in irgendwelche Zahlversprechen. Walter Riester befürwortet schon das Zwangsriestern. Damit wäre ich überhaupt nicht einverstanden, denn das, was ich privat ohne Hilfe eines Versicherungs- oder Bankenfuzzies und auch ohne Hilfe des Finanzamtes erreicht habe, ist schon viel besser als was dem Riestersparer nach 40 Jahren erwartet.

Ich weiß auch nicht, warum die Angst haben, wir könnten vorher die Altersvorsorge aus dem Fenster werfen. Wir dürfen uns mit Mitte 40 zu Tode saufen. Bekannten von mir wurde gesagt, sie könnte ihre Mutter nicht gegen ihren Willen zwangseinweisen und es wäre ihre freie Entscheidung, sich zu Tode zu saufen. Wie passt das zusammen, dass wir dann mit Mitte 40 unsere Altersvorsorge nicht „riskieren“ dürfen? Und was ist Risiko eigentlich? Buy and Hold sicher nicht, aber irgendwie scheinen alle überzeugt zu sein, Aktienanlage wäre prinzipiell „Zocken“. Ich will frei entscheiden können, was ich will. Es gibt schon die Zwangsrente und ich will keine weitere Versicherung gegen Langlebigkeit. Das ist ein Klumpenrisiko. Was ist, wenn ich mit 50 an Krebs erkranke und abzusehen ist, dass ich nicht mehr lange mache? Dann verraucht die Rentenanwartschaft im Kamin. Ich will aber, sobald ich Familie habe und in so einem Falle ein dickes Aktienpaket hinterlassen. Ein dickes Aktienpaket ist beides: Altersvorsorge und Hinterbliebenenschutz. Und dann auch noch renditestark, inflationssicher und auf lange Sicht wenig riskant. Und das wollen die uns ausreden?

Früher hieß es: „Gold gab ich für Eisen“. Heute muss es heißen: „Geld gab ich für Aktien“. Nur das direkte Eigentum am Produktivvermögen gibt einem die Chance, überhaupt mit der Wirtschaft zu wachsen. Das wusste schon der olle Marx. Warum lesen die Linken nicht mal ihren Klassiker? „Wohlstand für alle“ ist eine Utopie, „Wohlstand für möglichst viele“ aber kann man verwirklichen, indem man eine Aktienkultur aufbaut. Der Blog von Tim Schäfer kann da helfen. Er beherrscht die Liturgie des Sparens und Investieren. Tim Schäfer ist mein Hirte.

Die Existenz gleich zweier Systeme wie Riester und Rürup zeigt zudem, dass die Denkweise der verantwortlichen Politiker anachronistisch war. Riester nur für abhängig Beschäftige, Rürup nur für Selbständige und Freiberufler. Als wenn man ein Leben lang immer nur das eine ist. Das hört sich nach 19. Jahrhundert an. Riester war Gewerkschaftsbonze und Berufspolitiker. Rürup war im Staatsdienst. Die haben beide ihren fetten Pensionsansprüche, ohne dass sie jemals Existenzsorgen kannten. Die Art der Besoldung von Professoren hat sich seit Kaisers Zeiten kaum verändert. Genauso auch die getrennten Kassensysteme. Im Bundestag sitzen auch viele Juristen. Die haben auch ihre Versorgungswerke. Auch das ist eine uralte Einrichtung, die nicht mehr in unsere Zeit passt. Jeder wurschtelt für sich, aber es fehlt die Freiheit, sein eigenes Ding zu machen.

Jedenfalls wäre jede Diskussion damit beendet. Riester und Rürup hätte es nie geben dürfen, denn wenn die Leute das durchdacht hätten, hätte es nur ein Fördersystem gegeben, denn Altersvorsorge, ist Altersvorsorge, ist Altersvorsorge. Es gibt keinen Grund, zu unterscheiden. Es gibt doch auch keine Risikolebensversicherungen oder Kfz-Haftpflichtversicherungen nur für Selbständige oder nur für Angestellte, da es keinen Grund gibt, die Risikogemeinschaft künstlich klein zu halten. Es gibt sehr wohl verschiedene Tarife.

DivSky
8 Jahre zuvor

Hat einer Ahnung wie es später funktioniert, wenn die Eltern ins Pflegeheim müssen und man z.b. ein Depot im Wert von 300.000 Euro hat?

Da kommt ja das Sozialamt und macht doch bestimmt keinen Unterschied, dass das Depot für die eigene Rente ist oder?

Dani
8 Jahre zuvor

@DivSky

Darauf würde ich Wetten!

Bestimmt gibt es Freibeträge, die werden aber wohl nur für die Staatlich Anerkannte Vorsorgeprodukte wie Riester gelten. So einen deftigen Depot Happen werden die sich nicht durch die Lappen gehen lassen!

Die Gefahr besteht das dafür in Zukunft noch nicht mal die Eltern/Pflegeheim Konstellation notwendig sein wird um einen guten Teil des Rahms abzuschöpfen. Zumindest was die Kursgewinne und Dividenden angeht. Mit dem Wohlwollen der Bevölkerung natürlich werden unsere Sozialistischen Politiker schon nach Möglichkeiten suchen euch den Lohn eurer Arbeit und Anlage zu einem guten Teil abzuknöpfen. Schließlich seit ihr Kapitalisten so ziemlich an allem Schuld und da kann es ja nicht sein das ihr immer Reicher werdet und die Masse immer Ärmer.

Da braucht man doch einen Sündenbock. An die großen Konzerne trauen die sich eh nicht heran bzw stehen selbst Indirekt auf der Gehaltsliste . Wenn sie dann wieder sagen die “ Reichen “ müssen gemolken werden,heißt das übersetzt sie meinen die Mittelschicht bzw  den wohl typische Leser dieses Blocks, der sich was erarbeitet hat und die Früchte seiner Arbeit anlegt.

Deswegen. Wenn ich sie im Fernsehen wieder  schwadronieren höre “ die Reichen müssen gemolken werden“ krieg ich Pickel!!! “ Die Reichen “ das sind nämlich nach der ihrer Lesart – Ich- und  – Du/Ihr – und sonst NIEMAND!

 

@Tim Zitat: Manch ein Politiker wird über die Altersarmut denken: „Ist mir doch völlig egal. Ich bekomme genug Pension. Das passt.“

Exakt Erfasst! Ich würde sogar wagen zu behaupten  die meisten sind so drauf. Deswegen erübrigt sich jede: Man müsste- Man könnte- das Rentensystem so und so umgestalten- Diskussion. Die Bevölkerung geht denen in Wirklichkeit am A vorbei. So was wie eine Art Modifiziertes Riestersparen auf Zwangs Basis werden sie noch hinbekommen.Mehr, geschweige den was Produktives wird dabei nicht mehr rausspringen.

Ausnahmen bei Politiker gibt es sicherlich, ansonsten ist dies die bittere Realität die jeder bei seiner Anlage Strategie mit einbeziehen sollte. Wir leben nun mal nicht in den USA und tragen dadurch auch ein gewisses Politisches Risiko bei der Geldanlage das meines Erachtens arg unterschätzt wird. Diesem Raffgierigen Geier Staat wird noch einiges einfallen. Er ist das Trüffelschwein und eure Depots bzw die Erträge daraus,  sind die Trüffel.  Diese um so begehrlicher werden, desto Klammer die Kassen werden und umso mehr Wohltaten und Partys finanziert werden.

Tim du hast es  gut und wirst dir in den USA sicher sein dürfen, das es keine negativen Überraschungen diesbezüglich geben wird!

Björn
8 Jahre zuvor

Wir haben bei der Geburt unserer beiden Kinder (jetzt 3 und 1) auch ein Depot eröffnet und investieren 1mal im Jahr einen gewissen Betrag in jeweils 2 ETFs (MSCI USA Deka und ishares Euro Stoxx 600). Dies werden wir Jahr für Jahr machen und beiden mit 18 hoffentlich ein schönes Depot übergeben.

8 Jahre zuvor

@DivSky,

es kommt sicher viel auf die Konstellation an. Es gibt die Verpflichtung für den so genannten Elternunterhalt. Kinder werden für ihre Eltern heran gezogen. Allerdings alles im Rahmen. Es gibt Freigrenzen als Selbstbehalt, Schonvermögen usw., halt lauter so „sozialistische Fisimatenten“. ;-) Anstatt ordentlichen straighten Kapitalismus pur zu praktizieren, dass, wer einfach zu blöd war Millionär zu werden, oder seine gebrechlichen Eltern nicht rechtzeitig bei einem Kannibalenstamm in Bimbonesien abgeladen hat, der wird einfach mit Geld der Gesellschaft unterstützt, anstatt ihn unter der Brücke verrecken zu lassen, nachdem er nach seinem Versagen beim Schmieden seines Glückes alles wieder ausgeben musste für die Bedürftigkeit.

Mich wundert hier bei manchen Leuten, dass sie zwar dem Kapitalismus lobhudeln solange er sie nicht am Reichwerden hindert, aber wenn man dann mit der Kehrseite konfrontiert wird, dann soll der Staat doch sozialistisch genug sein, dass er einem die Belastung doch bitte abnimmt.

Elternunterhalt
Wann Kinder zahlen müssen
etc
Bespielrechnung

Sicherlich wird zuerst das eigene Vermögen der betreffenden Person aufgebraucht. Wenn man das nicht will, dann muss man eben eine eigene Regelung finden. Also beispielsweise die Person bei sich pflegen, eine Pflegerin aus Osteuropa bezahlen oder sonstwas. Die Familie meiner Frau hatte auch jahrelang aus dem Familieneinkommen eine Litauerin bezahlt. Muss man halt sehen was für einen besser ist.

MS

Mario
8 Jahre zuvor

@DivSky

Es gibt Freibeträge. Die sind auch relativ hoch. Meine Frau hat sich im Pflegeheim erkundigt bzw. wurde ihr so mitgeteilt. Die Pflegeheimleiterin hatte erst einen Fall in der ein Angehöriger mit zur Kasse gebeten wurde. Kann je nach Region in D auch anders sein (Vermögensverhältnisse).

Was jedoch schnell wirksam wird, ist das Vermögen der Ehepartner untereinander. Hier wird geschaut, wohin und wofür das Vermögen (rückwirkend für mind. 10 Jahre) ausgegeben wurde. Ich meine hier Schenkungen und Umverteilungen zugunsten der Angehörigen (Kinder, Enkel, usw.).

Zahlungsverpflichtungen die normal sind werden jedoch berücksichtigt (Mieten, etc.).

Auf der anderen Seite ist es vom Staat auch gerechtfertigt nach solchen Vermögen innerhalb der Familie Ausschau zu halten. Jemand aus dem Forum ist mit Sicherheit nicht einverstanden, dass sein Geld über das Umverteilungssystem Staat eingesetzt wird, um andere Personen zu pflegen.

Eine schöne Woche noch!

Felix
8 Jahre zuvor

@ CS

Sehr klare, sehr überzeugende Analyse mit fas schon religiöser Inbrunst vorgetragen. Ich stimme 100 %ig zu.

Nur ist es halt so, dass viele Leute, das Volk, nicht die Intelligenz, das eigenständige Denken, die Bildung eines CS hat.

Die prekär beschäftigte Frisöse hat zwar drei Kinder von drei verschiedenen Männern zustande gebracht, die allesamt weggelaufen sind, nachdem sich das mit den Kindern materialisiert hat, aber von irgendwelchen Finanzüberlegungen ist sie so weit weg wie die Erde von der Sonne. Sie liest, so vermute ich, nicht mal Tim Schäfers Blog. Dass sie sich ein nennenswertes Aktiendepot aufbaut, ist schwer vorstellbar. In solchen Fällen, und deren gibt es viele, muss der Staat halt lenkend eingreifen, denn am langen Ende muss er das ja doch wieder finanzieren.

Christoph
8 Jahre zuvor

bei Maischberger oder wars Ilner? war das Thema Rente.

EIne Putzkraft halbtags, Tochter 17 muss daher halbtags arbeiten. Das verstehe ich schonmal nicht. mit 17 kann das Kind nachmittags wirklich allein bleiben. Die Dame regt sich aber auf dass sie nur 800 an Rente bekommen wird, wenn sie ab jetzt Vollzeit arbeiten würde.

Was erwartet Sie denn?

Das Thema war, was macht man zukünftig. Mittlerweile gibt es ja auch viele Solo-Selbstständige. Künstler etc. Die bekommen nicht viel Geld und daher kaum Rente in der Zukunft.

Es gab viele Vorschläge. Einer vom Beamtenbund sagte gleich: Die Pensionen wären gerecht und das hat nichts mit den Problemen der Rente zu tun.

Ein Lehrer bekommt 2.700 an Pension! der durchschnittliche Arbeiter 1.300! und der eine zahlt fast nix ein, der andere sehr viel.

Fair? nein!

 

Bei den Lehrern stellt sich schon die Frage wieso dies Beamte sein müssen.

Bei Polizisten, Justiz versteh ich das.

 

Aber die Höhe und das Nichteinzahlen ist dennoch ein Problem.

Bestes Beispiel. OB von Düsseldorf.

6 Jahre im Amt, nicht wiedergewählt. bekommt jetzt Lebensland € 4.200!

 

Da ist die Frage: Wieso bekommt er die Pension schon vor dem Pensionsalter? Abgesehen von der kurzen Zeit und der Höhe..

 

Mir gefällt das Modell der Schweiz.

http://www.finanzmonitor.com/wp-content/uploads/2009/11/alter-vorsorge-drei-saulen-schweiz-3.jpg

 

Säule Hier zahlt jeder ein. beamte, Politiker alle! die Grundsicherung errechnet sich dann anteilig am eingezahlten betrag.Das tolle ist: minimale Sicherung € 1.000, maximal also für die Gutverdiener € 2.100. (Solidarprinzip). Ausnahmen: KEINE!
Säule: betriebliche Vorsorge. Jeder zahlt in eine betriebliche Vorsorge ein. 50:50 AN und AG. dies ist die Säule des Lebensstandards. Durch dieses bekommt man am Schluss insgesamt etwa 2.300 an Rente. Ausnahmen? hier muss keiner einzahlen der weniger als 19.000/ Jahr verdient. Kommt in der Schweiz aber kaum vor.
Freiwillige Vorsorge. Hier kann jeder was tun, muss aber nicht

Finde das ist ein sehr sinnvolles System

 

Fit und gesund
8 Jahre zuvor

@Christoph,

nicht Alles Gold was glänzt in der CH, habe letzte Woche einen Brief meiner tollen betrieblichen Vorsorgekasse bekommen die eine Unterdeckung aufweist, die Arbeitnehmer müssen nächstes Jahr wieder Sanierungsbeiträge leisten, da bin ich machtlos ausser ich wechsle den Arbeitgeber. Ich habe gerade vorhin dort angerufen und noch eine oder zwei Auskünfte verlangt, bei der Auskunft wundert es mich nicht wenn diese Kasse Unterdeckung aufweist, inkompetent und desinteressiert. So, daraufhin beim Vermögenszentrum angerufen, zwecks Rentenplanung, Erstgespräch vereinbart, kostenlos, genaue Planung kostet aber zwischen 2500-4000 CHF, ich bin fast umgefallen, das ist sehr viel Geld und ob es geht nur um Planung, also 4000 CHF kann ich besser anlegen, wird also auf Do-it-yourself rauslaufen, tja, Lehrer oder Bürgermeister müsste man sein, ….

hab ich auf der Arbeit heute Nacht gefragt, was meine Kollegen zu der Sanierungsmassnahme meinen, Keine(r) hat es gelesen, 1 Person hat es überflogen aber wusste nix, kein Aas scheint danach zu krähen, so haben die Alle leichtes Spiel und können die Renten kürzen ohne dass hier mal Einer aufschreit, überall das Gleiche, Dummheit, Faulheit und Desinteresse, so das musste nun raus!

Christoph
8 Jahre zuvor

@Fit und gesund: Das ist echt ärgerlich.

Ist natürlich blöd wenn deine jetzige Betriebliche nicht gut ist. Aber das Grundprinzip ist ja schon gut.

Auf jeden Fall besser als hier bei uns.

Wieso die genaue Planung so teuer ist verstehe ich aber nicht. Das kann ja ne Gebühr kosten, aber niemal so viel.

Die Welt ist halt verrückt

ZaVodou
8 Jahre zuvor

Zitat Tim: „Ich bin schon fürs Zwangssparen für die Rente“

Ich nicht. Jeder ist irgendwo auch für sich selbst verantwortlich. Wer nicht spart,  muss eben später mit der Grundsicherung auskommen.

Die Grundsicherung ist gar nicht mal so niedrig. Das ergibt sich für mich daraus, dass ein Arbeiter einen Stundenlohn von 11,68 Euro haben müsste, um nach 45 Jahren (Eckrentner) bei Grundsicherung zu landen. Das der Eckrentner aber mit der Realität wenig zu tun hat, habe ich oben schon mal erwähnt, so dass der Stundenlohn eigenlich noch höher liegen müsste.

Wie dem auch sei. Tatsache ist, dass der Mindestlohn bei 8,50 Euro liegt. Das bedeutet, dass entweder der Mindestlohn zu niedrig ist oder die Grundsicherung zu hoch. Denn derjeniger, der nicht arbeitet, bekommt am Ende genauso viel wie derjenige, der jahrzehntelang im Niedriglohnsektor gearbeitet hat. So was darf nicht sein.

Ich finde: Arbeit muss sich lohnen, so dass derjenige, der arbeitet sich wesentlich besser stellt, als derjenig, der nicht arbeitet.

Das zeigt aber auch, wie ungerecht es wäre, wenn man hier noch zum Sparen zwangsverpflichtet wäre.

 

 

 

Christoph
8 Jahre zuvor

In Spanien verstecken viele Ihr Geld in den Matratzen. Einer dachte sich: Hmm das könnte man doch besser machen:

http://www.best-practice-business.de/blog/geschaeftsidee/2013/06/04/39228/

 

Es heisst ja immer: Körperlich schwer arbeitende Menschen können nicht länger als 63/65 arbeiten.

Also da geht mir die Galle hoch. Denn was heisst das denn? Das andere die im Büro zb hocken länger arbeiten dürfen/müssen. Also wird man quasi bestraft dass man eine höherwertigere Ausbildung gemacht hat etc.

Maximal 45 Jahre arbeiten wäre die lösung. und das Schweizer System, vielleicht angepasst. Das USA System wird ja leider nie kommen.

 

Ein CDU Politiker sagte was schlaues. Der Staat kann bzw wird sich nicht mehr um alles kümmern können. Die Rente soll quasi das überleben sichern. Und wer mehr will, muss sich eben selbst kümmern.

Das finde ich richtig. Denn seien wir mal ehrlich. All diejenigen die heute über Riester usw jammern, haben sich damit nicht richtig beschäftigt. Viele wollen, dass der Staat alles für sie regelt (DDR mäßig).

natürlich ist es wirklich blöd wenn eine Putzfrau immer voll arbeitet und dann wenig bekommt. Aber wie soll denn mehr gezahlt werden? Wer soll das finanzieren?

Oft kommt dann Vermögenssteuer, höhere Steuersätze usw. Aber will man wirklich erfolgreiche Menschen bestrafen?
Für die deutsche Politik würde ich mir mal jemanden aus der Wirtschaft wünschen, der erfolgreich ist und der dann Kanzler etc wird. Schaut man sich mal die Regierung an ist es kein wunder dass alles seltsam ist:

 

Merkel. Physikerin

Schäuble: Wirtschaftsprüfer

Gabriel: Lehrer

Steinmeier: Mitarbeiter öffentliches Recht

Maas: abgeschlossenes Studium Rechtswissenschaft

Nahles: abgeschlossenes Studium Germanistik

Wanka: Professorin Ingienuerswissenschaft

de Maiziere: Studium Rechtswissenschaft

 

usw usw

 

Man sieht wirklich keiner war je erfolgreich in der Wirtschaft. genau daran krankt es.

 

 

 

Dirk
8 Jahre zuvor

Apropos Luegenpresse, vielleicht taugt das hier was:

https://makroskop.eu/

ZaVodou
8 Jahre zuvor

Mir geht es vor allem um Steuergerechtigkeit, weswegen ich es begrüßen würde, wenn die bereits vom Unternehmen gezahlte Steuer voll angerechnet würde. Das würde bedeuten, dass bei einer Dividendenausschüttung, wenn ein Unternehmen bereits schon 30 % Steuern auf die Gewinne gezahlt hat und der Kleinsparer nur einen persönlichen Steuersatz von 20 % hat, er sogar noch 10 % erstattet bekommt. So macht man es in Australien. Auch ein Anreiz für Kleinsparer. Geht allerdings nur bei inländischen Unternehmen. Könnte man aber EU-weit ausbauen. Voraussetzung: Ein weitestgehend einheitliches Steuersystem innerhalb der EU.

Jan
8 Jahre zuvor

Das größte Problem sind doch die Löhne, diese sind einfach ungerecht verteilt. Es gibt zu viele Jobs die mit Mindestlohn bezahlt werden und das trotz mehrjähriger Ausbildung.

Beispiel: Zahnarzthelferin.

das Maximum laut Tarifvertrag liegt immer noch unter dem Durchschnitt. Das Maximum wird aber erst mit über 10 Jahren Berufserfahrung und vielen Weiterbildungen (preislich locker im vierstelligen Bereich) gezahlt. Darüber hinaus gilt der Tarif in nur drei Bundesländern. Der Rest liegt weit drunter. Die Regel ist hier eher der Mindestlohn oder knapp darüber.

Betriebliche Altersvorsorge … Guter Witz.

wie soll so jemand noch vorsorgen (von 1000 Euro netto)

Diese Jobs gibt es leider haufenweise. Leider beschleunigt so etwas die Arm-Reich Schere

Lois
8 Jahre zuvor

@Tim

Ich bin aus zwei Gründen gegen das „Pflichtsparen“

Erstens. Der Staat würde dann garantiert vorschreiben, wie und wo das Geld angelegt werden muss. So wurden ja bereits in der Vergangenheit Produkte mit zu hohen Aktienanteil nicht gefördert, da man diese als zu riskant einstufte.

Zweitens. Es wäre für die Anbieter entsprechender Produkte (Banken, Versicherung) quasi ein Freifahrtschein um ordentlich Gebühren draufzupacken. Denn sich dagegen verweigern könnte sich ja keiner mehr.

Würde der Staat stattdessen darauf bestehen, das man im Jahr eine bestimmte Summe in ein Depot einzahlt wäre das I.O. Meinetwegen stehen dann nur die 500 größten Unternehmen der Welt zur Auswahl, damit keiner auf die Idee kommt sein Geld mit Pennystocks zu verzocken.

Oder der Sparer weist nach das er eine Immobilie gekauft hat und diese regelmäßig tilgt.

Schneider

Ich wäre auch bereits für die Pflege meiner Eltern zu bezahlen und nicht alles dem Staat überlassen, auch wenn es andererseits genügend Menschen gibt die das tun, vielmehr tun müssen weil sie es selber nicht können.

Die Reicheren sollen schon ihren Anteil zum Sozialstaat beitragen. Aber es soll nicht dahin führen, das man sofort Haus und Hof für die Pflege verkaufen muss. Noch ist der Staat aber vernünftig genug, hoffen wir das dies so bleibt.

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