Haben Sie mal in Ihrem Schrank nachgezählt, wie viele Schuhe, Hosen, Hemden oder Blusen Sie besitzen? Gail Vaz-Oxlade nimmt Ihnen diese Aufgabe gerne ab. Es ist ihr Job. Sie schnüffelt in fremden Häusern herum, öffnet Schubladen, Schränke, geht in den Keller – zum Schrecken der Hausbesitzer. Sie ist immer auf der Suche nach überflüssigen Dingen. Gail hat eine wöchentliche Fernsehsendung in den USA und Kanada. Ich bin ein Fan von ihr geworden. Die Expertin stellt unter dem Titel Till Dept Do U$ Part – „Bis die Schulden uns Trennen“ wöchentlich ein überschuldetes Ehepaar vor. Die Kanadierin sucht dann gemeinsam mit der Familie nach Auswegen aus der Krise. Einer der ersten Schritte ist: Sie zerschneidet alle Kreditkarten. Alles unnötig, sagt sie. Amerikaner bezahlen in der Tat alles Mögliche mit diesen bunten Plastikarten: Lebensmittel, Elektronik, Kinobesuche, Kleidung, Urlaube etc. Selbst Mini-Beträge, für eine Dose Coke etwa, rechnen sie über die Plastikkarte ab.
In Deutschland haben sich die Kreditkarten nie so stark wie in den USA ausgebreitet. In den USA ist das nun zu einem Monster-Problem geworden. Präsident Barack Obama hat bereits die Branche an die kurze Leine genommen und Vertragsbedingungen per Gesetz strenger geregelt – zum Schutz der Konsumenten. Denn es lässt sich im Handumdrehen mit den Teufelsdingern ein Schuldenberg auftürmen. Die Kredite können die Verbraucher dann kaum abstottern. Explodierende Zinsausgaben sind die Folge, manchmal endet es in der Privatinsolvenz. Die Menschen geraten in einen Teufelskreis. Zum Teil betragen die Zinsraten 15, 20 oder 25 Prozent. In Deutschland wäre das wohl verboten, es riecht nach Wucherzinsen. Die amerikanischen Kartenfirmen sind dagegen gnadenlos. Die Krönung ist: Sie schlagen den Kunden immer vor, nur eine Minisumme monatlich zu tilgen. So bleibt die Kreditsumme hoch, entsprechend viel Zinsen können die Banken auf Jahrzehnte hinaus kassieren. Mit mehr als 900 Milliarden Dollar stehen Amerikaner schon in der Kreide.
Gail geht nun so vor: Sie listet alle Geldeingänge (Einkommen, Guthabenzinsen) und Geldausgänge der Familien akribisch auf. Anschließend klassifiziert sie die Ausgaben – etwa nach Lebensmitteln, Reisen, Telefonkosten, Autos, Bars, Handys, Kreditzinsen etc. Es stellen sich anschließend Schieflagen heraus. Abenteuerliche Schuldzinsen, sauteure Hobbys, absurd hohe Fahrzeugleasingraten, zu viele Restaurantbesuche und so weiter. Alle Ausgaben müssen die Paare in einem Art Trainingslehrgang reduzieren, die Finanzberaterin wacht darüber. Bezahlt wird fortan nur noch mit Cash. Gemeinsam muss die Familie spezielle „Beziehungsaufgaben“ lösen. An Geldfragen, sagt Gail, zerbrechen nämlich die meisten Beziehungen. Eine ähnliche Show macht Suze Orman. Über Suze habe ich in diesem Blog schon öfter geschrieben. Die Sendungen von Suze und Gail sind jedenfalls sehenswert. Immer Samstagabends auf CNBC! Am besten gefällt mir, wenn Gail die Paare anbrüllt. Die Frau kann manchmal trotz ihrer liebenswürdigen Art ganz schön aus der Haut fahren.
Die Schuldenberaterin der Nation
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Hallo Tim.
Ich denke Sie haben mittlerweile schon festgestellt, dass ich viel lese. ;) Ich habe gerade eben einen passenden Link zu einem TIME-Interview mit Suze Orman erblickt, der Lesern, die in ihren Archiven stöbern sicherlich auch noch interessieren könnte:
http://www.time.com/time/business/article/0,8599,2058086,00.html
… Die Überschrift ist rein rhetorisch völlig übertrieben. Grüße nach New York!
Hallo Matthäus, ja das ist wirklich ein super Interview mit Suze. Witzig finde ich ihre Antwort auf die Frage, was zu tun ist, wenn die persönlichen Finanzmittel knapp werden: „You cannot live in financial la la land anymore.“ Das klingt wie im Teletubbie-Land. Viele Amerikaner greifen einfach zur Kreditkarte, wenn es knapp wird und bauen Mörder-Schuldenstände auf. Für die Kredite müssen sie dann Zinssätze von 15 oder 20 Prozent zahlen. Ein Wahnsinn, denn das baut sich immer weiter auf. Aus dem Teufelskreis kommen Sie dann irgendwann nicht mehr raus. Und die Kreditkartenfirmen freuts. Denn bei so hohen Zinssätzen können die sich locker ein paar Total-Ausfälle leisten.
Des einen Freud ist des andern Leid! (oder wie ich mir gerade im Internet in's Englische übersetzen ließ: One man's meat is another man's poison; auch schön: One man's trash is another man's treasure).
Ich habe mir mal die Kursverläufe von Mastercard, American Express und VISA angesehen, also drei der führenden Kreditkartenanbieter.
Mastercard hat sich innerhalb von 5 Jahren verfünfacht. Und das trotz der brutalen Finanzkrise.
Sehr scharf fiel die Korrektur bei American Express aus. Deren Kurs testete Anfang 2009 Stände aus Mitte der Neunziger Jahre, ist seitdem! aber auch wieder auf dem Weg zur Kursvervierfachung. Und letzten Endes VISA. Deren Kurs brach um ca. 50% ein, hat sich seither jedoch auch wieder kräftig erholt! s. Kurse bei finance.yahoo.com
Insbesondere der Kurschart von American Express zeigt sehr deutlich die Achterbahnfahrt der letzten 15 Jahre.
Klasse Beobachtung! Die Aktionäre bei American Express hatten wohl während der Krise einige Ausfälle zu verschmerzen, obwohl Amex ja bevorzugt die Oberschicht bedienen. Bei Mastercard hängt der Aufschwung vermutlich mit den beliebten Debitkarten zusammen. Das Geschäftsmodell hat bei Mastercard einfach weniger Risiken, weil sie nur die Transaktionen abwicklen, aber nicht das Bonitätsrisiko übernehmen. Das glaube ich zumindest. Ob die Aktien jetzt noch kaufenswert sind? Keine Ahnung. Ich vermute mal. Was meinen Sie?
Ich lege mich jetzt mal fest und sage JA.
Rein charttechnisch befinden sich die Kurse von Mastercard und American Express in schönen Aufwärtstrendphasen. Lediglich die Aktie von VISA tendiert seit geraumer Zeit seitwärts. Daraus könnte man auf innerbetriebliche Probleme schließen aber auch auf eine gestiegene Zahl der Totalausfälle. Ich habe hierzu aber keine Meldungen gelesen bzw. auch nicht explizit gesucht.
Allgemein: Der Dow Jones, der wichtigere S&P 500 und der deutsche Leitindex DAX haben sich in den vergangenen 2 Jahren massiv erholt. Ich denke, dass mittlerweile auch so ziemlich jedes Schockszenario eingepreist ist. Die Staaten sind hoch verschuldet. Das weiß jeder. Alle taumelnden €-Staaten werden gerettet. Auch das weiß jeder. Die Banken haben gewisse Risiken in ihren Büchern, was aber auch jeder weiß. Den Unternehmen geht es zusehends prächtig. Mit Hilfe des Value-Ansatzes sollte es den Anlegern gelingen die Rosinen herauszupicken.
China als Wachstumsmotor prescht weiterhin nach vorne. Das der Staat immer wieder versucht seine eigene Wirtschaft zu drosseln deute ich als bärenstarkes und mächtiges Zeichen. Wenn die chinesische Regierung nur will, kann sie jederzeit wieder auf das Tempo drücken.
Gerade heute hat Airbus einen Riesenauftrag aus dem Riesenland bekommen. Die Chinesen steigern ihre Flugzeug-Flotte, wenn ich den FAZ-Artikel richtig in Erinnerung habe um das Doppelte, weil auch das Passagieraufkommen um das Doppelte zulegen soll. Und das Ganze noch dazu in einem relativ kurzen Zeitraum von gerade mal 5 Jahren.
Der Ölpreis bleibt hoch, weil die Unruhen in Ägypten, hauptsächlich aber in Lybien weiterhin nicht zu den erwarteten Umstürzen führten. All die Schweinehunde wie Gaddafi kleben an der Macht. Daraus könnte man schlussfolgern, dass der Ölpreis erst einmal dauerhaft über der 100$-Marke verharren wird.
Getreu dem Motto aus meinem obigen Beitrag „des einen Freud ist des anderen Leid“ garantieren die Despoten der arabischen Länder andererseits (aus unserer westlichen Sicht) Kontinuität auf der Öl-Export-Seite. Kommt es zu einem Umsturz wie in Lybien, das Presseberichten zufolge aus unzähligen Stämmen besteht, könnte dies dazu führen, dass Lybien von einem bisher sicheren zu einem nunmehr unsicheren Öl-Export-Land mutiert. Dann würde es wie Venezuela und Nigeria immer wieder zu negativen Schlagzeilen führen, die den Öl-Preis befeuern würden. Ein hoher Öl-Preis führt aber dazu, dass es sich wieder lohnt, nach Öl zu graben, suchen etc. Dies erklärt mEn warum die USA ein Jahr nach dem BP-Desaster im Golf von Mexico wieder neue Öl-Bohrungen genehmigt hat.
Wenn wovon auszugehen ist, auch andernorts wieder verstärkt nach Öl gebohrt wird, dann wird die Angebotsseite wieder zunehmen mit der Folge, dass der Öl-Preis zurückkommt. Brasilien’s Öl-Firma Petrobas hat doch erst vor einiger Zeit die glaube ich bis dato größte Kapitalerhöhung aller Zeiten durchgeführt. 50 Mrd. $ wurden eingenommen! Das Geld wird dazu verwendet um vor der eigenen Küste nach Öl zu graben. Daraus sollte man schließen, dass dort enorme Öl-Vorkommen lagern. Der hohe Öl-Preis sollte auch dazu führen, dass auch die Zulieferer-Industrie kräftig an dem Öl-Boom profitiert und das technisch sicherlich anspruchsvolle Equipment mit der Zeit bestimmt immer zuverlässiger und damit auch sicherer wird, so dass Umwelt-Katastrophen, wie vor der amerikanischen Küste ausbleiben werden.
Die Weltwirtschaft boomt also. Und ich denke auch nachhaltig. Die Profiteure sind diesmal und das ist das Neue, die Schwellenländer. Weil die Schwellenländer aber auf technologisch hochwertige Anlagen angewiesen sind werden auch die USA und Deutschland viel Geld verdienen. Letzten Endes also auch der Verbraucher, deren Arbeitsplätze sicher sind. Die Meisten werden also auch in Zukunft privat Schulden machen, so dass Mastercard & Co. mithin ebenfalls viel Geld verdienen werden. Totalausfälle wird es immer geben. Die Mehrheit wird ihre Schulden aber zurückzahlen können. Weil die Kreditkartenaussteller aber horrende Zinsen kassieren wird es ihnen auch in Zukunft prächtig gehen. Und wenn das Geschäftsmodell wie bei Mastercard ohne Bonitätsrisiko auskommt, dann sollte man bei Mastercard auch weiterhin zugreifen, am besten vllt. wenn der Kurs ein wenig zurückgekommen ist. Ich frag mich gerade, ob Warren Buffet auch zu den Shareholdern von Mastercard gehört?
Getreu dem Motto: „The trend is your friend!“ kann man meines Erachtens nach also schon noch kaufen, auch wenn die Kurse zugegeben schon abgehoben sind, hmmm. Schwierig. Aber wie gesagt. Ich hab mich ja bereits festgelegt . Also kaufen, wenn man an ein positives Szenario glaubt.
Eines ist auf jeden Fall sicher. Es bleibt kompliziert. Andernfalls wären die Bibliotheken aber auch nicht voller Wirtschaftsbücher.
Zum Schluss fällt mir aber doch noch eine kurze private Geschichte ein. Als ich vor zwei Jahren im Urlaub in Holland hartnäckig bei jedem Einkauf fragte, ob ich mit meiner VISA bezahlen könnte, wurde ich irgendwann von meinen Freunden ausgelacht, weil es ungelogen nirgends möglich war, mit der Kreditkarte zu bezahlen. Ich fand das unerklärlich, hatte ich doch noch die 90er-Jahre Werbung von VISA in Erinnerung, in der eine wunderhübsche Badenixe aus dem Wasser steigt und zum Bezahlen ihre VISA-Karte aus dem hautengen Badeanzug zieht und dem völlig perplexen Strandverkäufer überreicht… Vielleicht sollten die Kreditkartenanbieter also auch mal an der internationalen Akzeptanz der Kärtchen, mit denen getreu der Mastercard-Werbung „Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen. Für alles Andere gibt es die Mastercard!“ alles gekauft werden kann.
Beste Grüße
Matthäus
Hallo Matthäus, wie Recht Sie haben. Danke für die spannenden Ausführungen und Aktienideen. Der Dow-Jones-Index ist jetzt zwei Jahre lang in Folge geklettert. Auf einen Stand von aktuell rund 12.000. Der Index hat sich somit in den zurückliegenden zwei Jahren fast verdoppelt. Wenn man so will, ist das eine Hammer-Rendite. So etwas erlebt man nicht alle Tage, vielleicht ein oder zwei Mal pro Jahrhundert. Erst ein Absturz um 50 Prozent und dann eine explosive Rallye um 100 Prozent. Wer vor zwei Jahren zugriff, hat jedenfalls kräftig abgeräumt. Aber selbst wer später zur Party kam, vielleicht vor einem Jahr, der konnte noch eine schöne Performance erzielen. Bei rund 14.000 Punkten liegt das alte Rekordhoch im Dow Jones. Das werden wir vermutlich auch bald knacken. Alles in allem ist die Börse, wenn wir Stand heute allerdings zehn Jahre zurückblicken, nicht wirklich gelaufen. Sprich, wer vor zehn Jahren Standardwerte gekauft hatte, hat keinen Cent verdient. Allein diese Tatsache sagt mir, wir müssen nach wie vor günstig bewertet sein. Denn das Weltvermögen wächst. Den Menschen geht es insgesamt immer besser. Es sind enorme Fortschritte, die wir Jahr für Jahr in allen nur möglichen Bereichen erleben. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass all die Diktatoren verschwinden? Wer hätte gedacht, dass sich die Bürger gegen diese Unrechtsstaaten endlich mit Erfolg zur Wehr setzen? Die Menschen sind hungrig geworden. Sie wollen Jobs, Bildung, Demokratie, Kapitalismus. Kürzlich sah ich auf Facebook ein Wahnsinns-Video: Eine Meute aus einem iranischen Dorf hatte ein Henker-Kommando wutentbrannt gestürmt. Und die zum Tode „verurteilten“ in letzter Minute vom Strang befreit. Kurzum: Die Welt wird immer besser. Und die Aktie ist die beste Anlageform, um von diesem Megatrend zu profitieren. All die Untergangspropheten haben keine Ahnung. Matthäus, welches sind eigentlich Ihre Lieblingsaktien? Ich hatte hier in diesem Blog mal vor einiger Zeit Heinz, SAP, Exxon Mobil und Adidas genannt.
Wir sind einer Meinung! Ich denke auch wie sie, dass die Indizes dieser Welt neue Allzeit-Höchststände erst noch sehen werden. Der Dow-Jones wird wie sie hier irgendwann einmal geschrieben haben bei 100.000 Punkten stehen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche :D!
Die Weltbevölkerung wächst, immer schneller noch dazu. Wenn man sich die Umbrüche in der arabischen Welt ansieht, dann stellt man fest, dass diese von einer sehr jungen Bevölkerung ausgehen. Die Aufständischen die jetzt zu den Waffen greifen sind zwischen 15 und 40 Jahren alt. Die Bevölkerungen in diesen Ländern ist extrem jung, im Gegensatz zu unseren Ländern, Deutschland, Japan. Amerikas Bevölkerung ist glaube ich noch relativ jung und wächst im Gegensatz zu dem deutschen Volk.
Die wachsende Weltbevölkerung giert mE nach Mobilität und Essen. Das führt dazu, dass China ständig Transportaufträge vergibt. EADS und Boeing sollten trotz Wettbewerbs also langfristig profitieren. Die Automobilhersteller werden profitieren. Allen voran VW. Solange Ferdinand Piech die Zügel bei VW in den Händen hält und VW vom Kleinwagen über Nutzfahrzeuge bis hin zur Luxuskarosse für wirklich jeden etwas anzubieten hat, braucht man sich um VW keine Sorgen zu machen.
Ein steigendes Transportaufkommen führt dazu, dass sämtliche Firmen, die im Zusammenhang mit dem Öl-Verbrauch Geld verdienen, ihren Aktienwert werden steigern können. Dementsprechend müssen Firmen wie Exxon Mobil steigen, auch eine BP, Shell und andere.
Von der rasant steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln werden die Düngemittelhersteller profitieren, zum Beispiel Kali-Salz. Deren Kurs ist schon kräftig gestiegen in den vergangenen Jahren, und zwar zu Recht! Die Böden auf denen die Nahrungsmittel wie Reis, Getreide, Weizen, Mais etc. angebaut werden, müssen zur Ertragssteigerung gedüngt werden. (Der Weizenpreis steht aktuell sehr hoch und wird wie viele andere Rohstoffe an der weltgrößten Rohstoff-Börse, der Chicago Mercantile Exchange gehandelt.) Und genau hier setzt Kali-Salz an. BASF wird profitieren. JohnDeere ist sensationell gestiegen.
Die Medizin- und Arzneimittelhersteller werden profitieren, weil wir alle immer länger und gesünder leben und leben wollen, Pfizer, GlaxoSmithKline, Bayer etc. Allerdings sind dies langfristige Trends die, ich weiß nicht ob es Fantasten sind, gerne auch als Megatrends bezeichnet werden.
Und weil die New York Stock Exchange das effizienteste Finanzhandelsystem der Welt ist und auf eine über 100 Jahre währende Erfahrung zurückblickt werden letzten Endes auch die Banken profitieren, wobei ich denke, dass die Risiken noch einige Zeit auf den Kursen lasten werden. Trotzdem: Warren Buffett hält Goldman Sachs-Aktien und verdient sich eine goldene Nase damit.
Ich persönlich beobachte das Geschehen an den Finanzmärkten seit meinem 15. Lebensjahr, 1999. Derzeit halte ich keine Aktien, da ich noch studiere. Sobald ich aber in Lohn und Brot stehen werde, werde ich wieder auf die Aktienanlage setzen!
Von den Telekommunikationsunternehmen würde ich die Finger lassen. Kein Mensch will in Zeiten von Facebook&Co., skype etc. Geld für die Kommunikation ausgeben. Anders sieht es wiederum mit Lifestyle-Produkten wie Apple‘s iphone aus.
Meine 15 (zugegeben etwas viel) Lieblings-Aktien, die ich aus meinen obigen Überlegen für empfehlenswert halte, sind:
Transport-Sektor:
EADS
Boeing
VW
Öl-Sektor:
Exxon Mobil
BP
Shell
„Nahrungssektor“:
BASF
John Deere
Kali+Salz
Medizin+Arzneimittel:
Bayer
Pfizer
GlaxoSmithKline
Banken:
Goldman Sachs
Mastercard
Technologie:
Apple
Ich denke, im Hinblick auf die Diversifikation und aus Value-Ansätzen heraus kann man mit diesen Aktien langfristig kaum was falsch machen, oder? Die Streuung erfolgt querbeet über die Branchen und auch international. US-Aktien sind dabei, deutsche, britische und mit Shell auch eine holländische. Weil ich den japanischen und den chinesischen Aktienmarkt nicht kenne, lasse ich auch den Finger davon. Ab 50.000 oder besser 100.000 € oder $ könnte man sich ein ganz interessantes Portfolio zusammenbauen…
Viele Grüße
Das sind super Aktien-Vorschläge. Vor allem die erstklassige Qualität der Firmen überzeugt mich. Danke! Mit solchen Blue Chips dürfte auf lange Sicht nichts anbrennen. Im Grunde macht Warren Buffett nichts anderes. Seine Strategie scheint auf den ersten Blick staubtrocken und langweilig zu sein. Ein Bekannte klagt immer, dass sich ihre Aktien angeblich nicht von der Stelle bewegen würden. Sie hat Titel wie Procter & Gamble oder SAP im Depot. Und sie behauptet glatt, wenn sie mehr Zeit zum Handeln hätte, ja dann würde das Depot schon ganz woanders stehen. Viel höher natürlich. Alles Quatsch. Dieser Selbstüberschätzung unterliegen leider so viele Börsianer. Ich habe es bestimmt schon fünf Mal versucht, ihr zu erklären: Hier und her macht Taschen leer. Ich kriege mich mit ihr immer in die Haare und darf das Thema schon gar nicht mehr ansprechen. Kurzum, manchmal gilt: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Vielleicht sind es die Banken, die diese Trader-Phantasien anheizen mit all der teuren Werbung. Die besten Grüße
Danke für ihr Lob! Es ist eine Herkules-Aufgabe die Menschen vom buy-and-hold-Gedanken zu überzeugen.
Hallo Tim.
Ich habe gestern nochmals nachgeforscht und auf der Internet-Präsenz der Allianz Global Investors einige interessante Videos entdeckt. Die Allianz beschäftigt sich intensiv mit den Entwicklungen der BRIC-Staaten, den Megatrends Globalisierung und demographischer Wandel und darüber hinaus den Kondratieff-Zyklen.
http://www.allianzglobalinvestors.de/web/main?page=/cms-out/privatkunden/themen-im-fokus/megatrend-emerging-markets/emerging-markets-mediathek.html
Die drei Videos zu den Zyklen sind recht interessant und erinnern mich ein wenig an die Elliott-Wellen, von denen ich aber mittlerweile nichts mehr halte. Es kann rein logisch nicht funktionieren, dass wir in den Charts irgendwelche abc und 5er-Wellen nachzeichnen und damit die Kursverläufe erklärt sind. Deshalb bin ich hinsichtlich der Zyklen auch eher skeptisch. Trotzdem sind die Ausführungen sehr interessant. Was halten Sie davon?
Gruß Matthäus
P.S.: Laut Allianz GI, das ist die Quintessenz, befinden wir uns am Anfang des 6.Kondratieff-Zyklus, in dem die 4 Bereiche Umweltschutz, Biotechnologie, Nanotechnologie und der Medizinsektor für den weiteren Wohlstandszuwachs sorgen werden.
Super! Das schaue ich mir später an. Klingt spannend. Klar haben wir es immer mit Zyklen zu tun. Wie man die nun ermittelt, das ist eben das Problem… Ich werde den Aspekt mit der Nanotechnologie gleich an einen Freund weiterleiten, der sich mit dem Thema intensiv beschäftigt. Besten Dank! Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. PS: Ich muss gleich zu einem Termin und dann fahre nach DC.