Die meisten Fondsmanager schichten ihr Portfolio regelmäßig um. Es kann schon mal vorkommen, dass in einem Monat der komplette Aktienbestand gedreht wird. Ich sehe ehrlich gesagt in diesem ständigen Hin und Her keinen Sinn. Auf kurze Sicht kann kein Mensch vorhersagen, in welche Richtung die Kurse laufen. Insofern ist eine solche kurzsichtige Vorgehensweise sehr spekulativ und hat mit solidem Investieren nichts zu tun. Warren Buffett bleibt seinen Aktien über viele Jahre hinweg treu. Ich glaube, dass die Fondsmanager ständig umschichten, weil sie ihr hohes Gehalt rechtfertigen müssen. Sie denken wohl, dass ihre Anleger Aktivität schätzen. Das Gegenteil sollte eigentlich der Fall sein. Viele Studien haben gezeigt, dass 80 oder gar 90 Prozent der Fonds schlechter als ihre Benchmark abschneiden. Der ständige Kauf und Verkauf von Aktien verursacht Kosten, die an der Performance nagen. Und wer ständig einen Kassenbestand aufbaut – vor lauter Angst vor einer weiteren Korrektur, kann die besten Börsentage im Jahr verpassen.
Warren Buffett hält derzeit 50 Milliarden Dollar in der Kriegskasse seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Sein Barmittelbestand entstand nicht aus Tradingaktivitäten. Nein, das Cash wächst stetig dank der gesunden Zuflüsse in seinem Portfolio. Buffett dürfte sich in der gegenwärtigen Korrekturphase intensiv nach einem größeren Deal umsehen. In sein Beuteschema passt nur ein solides, traditionsreiches Unternehmen, das günstig bewertet ist und schöne Margen verdient. Vielleicht eine Versicherung. Eventuell wagt er sich ins Ausland. Bislang liegt sein Schwerpunkt in den USA. In China dürfte er kaum fündig werden, das Land meidet er derzeit weitgehend, weil die Bewertungen sehr hoch sind. Gut möglich, dass er in Europa einen großen Fisch an Land zieht. Ich rechne mit einer Komplettübernahme in den kommenden Monaten. Aufgestockt hat Buffett zuletzt seine Beteiligungen nach den teils drastischen Kursverlusten an den Bankgiganten Wells Fargo und US Bancorp, am Eisenbahnkonzern Burlington Northern Santa Fe und dem Nahrungsmittelriesen Kraft Foods. Hat sich Buffett einmal für eine Gesellschaft entschieden, bleibt er in der Regel über mehrere Jahrzehnte an Bord.
Hi Tim,
ja der Warren ist schon ein riesiges Vorbild. Ich denke er halt so ziemlich alles richtig gemacht in der Aktienwelt.
VG
der Michael (Bergkamen)