Die Deutschen haben keinen Bock auf Aktien! HP-Sex-Skandal!

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Kaum ein Mensch interessiert sich in Deutschland noch für Aktien. Gerade hat das Deutsche Aktieninstitut die neuesten Zahlen bekanntgegeben. Demnach besitzen nur sechs Prozent der Deutschen direkt Aktien. Das geringe Interesse mag mit der Liebe der Deutschen nach Sicherheit und natürlich mit dem wirtschaftlichen Abschwung zusammenhängen. Einerseits ist das ein trauriges Resultat. Andererseits finde ich die Zahlen wiederum gut. Denn es zeigt mir, dass die Börse unterbewertet ist. Je größer das Börsen-Interesse der Menschen ist, desto teurer sind Aktien. In den Jahren 2000 und 2001 besaßen so viele Menschen wie nie zuvor Dividendentitel. Danach platzte der Ballon, die Kurse stürzten ab.
Wenn Sie in die Depots der Deutschen schauen, dann werden Sie bestimmte Lieblingsaktien entdecken. Die Lieblinge sind etwa Deutsche Telekom, Siemens oder SAP. Aber freilich sind auch viele “langweilige” Mittelständler, die nicht aus der Technologieecke kommen, hochinteressant. Es gibt attraktive Hersteller von Toilettenpapier, Holzplatten, Türen, Schuhen, Bier und so weiter. Mit traditionellen Industrien können Sie exzellente Renditen in die Scheune fahren. Es müssen also nicht immer Technologiewerte wie Google oder Apple sein. Hausmannskost tut’s auch!
Eben wurde bekannt, dass der Chef von Hewlett Packard seinen Hut nehmen muss. Er soll in eine Sex-Affäre mit einer Mitarbeiterin verwickelt sein. Spesenabrechnungen soll der Vorstandschef in diesem Zusammenhang nicht korrekt abgewickelt haben. Dass Hurd nun eine Abfindung von 40 bis 50 Millionen Dollar erhalten soll, ist in meinen Augen der eigentliche Skandal. Der Manager schadet dem IT-Konzern mit seinem Abgang (Stichwort: Image) und nimmt dafür noch einen fetten Scheck mit. Der Kurs des Druckerherstellers ist zunächst um rund zehn Prozent auf ca. 41 Dollar abgestürzt. Ein neues Zwölf-Monats-Tief! Für mich ist die Aktie jetzt ein Kauf.

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hajue
13 Jahre zuvor

Bezüglich Apple:

Apple bietet erstklassiges Design und hat eine treue Kundschaft, die auch weiterhin Apple Produkte kauft. Dennoch würde ich mir diese Aktie nicht unbedingt ins Depot legen.

Mir fehlt hier vielleicht eine Portion Kreativität – aber es dürfte recht schwer sein, immer ansprechendere Designs aus der Trickkiste zu zaubern und noch mehr Innovation zu bieten. Auch technologisch wird der Konzern irgendwann an seine Grenzen stoßen, bzw. keinen Innovationsvorsprung gegenüber anderen Unternehmen haben.
Demnach werden die Produkte leicht modifiziert und in der Leistungsfähigkeit steigen – genau wie Produkte von etwa HP.

Um Gewinne zu maximieren muss man fortan den Preis nach unten anpassen. Somit kann man auch die Kunden mit kleinerem Geldbeutel ansprechen. Zu diesem Zeitpunkt könnten Investoren abspringen.
Auch bleibt fraglich, wie der Kurs sich nach einem Ausstieg von Jobs entwicklen wird. Mit ihm geht auch ein Stück Kultfaktor verloren.

13 Jahre zuvor

Danke hajue für Deinen klasse Beitrag. Ich stimme Dir zu. Bei Modethemen wie Apple, Google oder Research in Motion (Blackberry) sollte man grundsätzlich vorsichtig sein. An dem traurigen Kurszusammenbruch des Weltmarktführers Nokia können Sie sehen, wie schnell sich der Wind drehen kann. Freilich kann eine hippe Firma wie Apple durchaus noch über viele Jahre hinweg den Ton angeben. Man weiß es eben nicht. Eines Tages kommt der smarte Konkurrent und bringt ein besseres Produkt auf den Markt. Wenn dann alle Teens und Tweens zu diesem neuen Senkrechtstarter rennen, ist die Apple-Story vorbei. Bei dem Badeschlappenhersteller Crocs zeigte sich, wie schnell aus einem Highflyer fast ein Pleitekandidat wurde. Selbstüberschätzung, schlechte Planung, mieses Marketing, Überexpansion – da ging vieles schief. Doch Crocs scheint die Wende nun endgültig geschafft zu haben, der Kurs steigt wieder wie verrückt. Es kann natürlich sein, dass es Steve Jobs gelingt, die Firma stets neu zu erfinden. Wenn er zudem das Marketing entsprechend frisch hält, könnte sich der Erfolg verfestigen.
Übrigens tun sich selbst Weltkonzerne wie Coca-Cola schwer damit, vorausschauend zu handeln. So wenden sich immer mehr Konsumenten von dem zuckerhaltigen Brausewasser ab. Doch der große Durchbruch in einem anderen Segment (Tee, Säfte, Wasser, Energydrinks etc.) lässt auf sich warten.

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