Deutsche zahlen weltweit fast die höchsten Einkommensteuern

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Deutsche Arbeitnehmer müssen im internationalen Vergleich extrem hohe Steuern und Sozialabgaben bezahlen. Das ergab eine neue Auswertung der OECD. So muss ein deutscher Single mit einem durchschnittlichen Einkommen 49,3 Prozent an den Staat abführen. Nur in Belgien sind die Abgaben höher (55,8%). Österreich liegt fast gleichauf mit Deutschland mit einer Gesamtbelastung von 49,1 Prozent.
Am geringsten sind die Abgaben in der Schweiz, in Korea, Israel, Mexiko, Neuseeland und Chile. Großbritannien, USA und Kanada bewegen sich im Mittelfeld mit einer Steuer- und Sozialabgabenlast in Höhe von rund 30 Prozent.
Eigentlich ist ja die Steuer viel höher, als offiziell genannt. Nehmen Sie die anderen Steuern mit rein, bleibt im Grunde nix mehr vom Gehalt übrig: Steuern für: Mineralöl, „Mehrwert“, Versicherungen, Energie, Kfz, Flugbenzin, Schenkung, Erbe, Branntwein, Strom, Tabak, Bier, Alkopop, Dividenden, Spekulationsgewinn, Kapitaleinkünfte, Hunde, Jagd, Fischerei, Grund, Getränke, Kaffee… Ja richtig, selbst Kaffeetrinker werden geschröpft. Auf der Website des Bundesfinanzministeriums finden Sie einen netten Steuer-Überblick in einem PDF über unseren gierigen Staat. Es fließen Steuern von der Wiege bis zur Bahre.
Nur mit Hilfe einiger Freibeträge in der Steuererklärung können wir Bürger sicher gehen, nicht 100 Prozent des Einkommens an Finanzminister Wolfgang Schäuble überweisen zu müssen.
Was mich so ärgert, sind die abenteuerlichen Steuerverschwendungen. Warum ist unsere Bundeswehr ewig lange in einen Krieg am Ende der Welt involviert? Wozu braucht unser Parlament so protzige Abgeordnetenbüros?
Nach all den Skandalen in Berlin traue ich nur wenigen Politikern. Die Politik in Deutschland ist von Korruption durchdrungen. Ich erinnere Sie an unseren größten Schwarzgeldsammler Helmut Kohl. Enorme Spenden aus der Industrie gelangen versteckt oder offen in die Parteikassen. Das prangert der Europarat schon lange an. Passiert ist nichts. Reformen wie die Riester-Renten werden gemacht, um einer Branche zu helfen, aber nicht den Menschen – das sagt mir jedenfalls mein Gefühl.
Sich selbst stecken die Parlamentarier immer höhere Diäten in die Taschen. Das langt ihnen aber nicht. Gleichzeitig haben sie Nebenjobs und schaden so der Demokratie. Ich sehe überall Interessenkonflikte. Warum soll es dem Parlamentarier erlaubt sein, Jobs nebenbei anzunehmen? Er oder sie sollten mit der ganzen Kraft für das Wohl der Bürger arbeiten. Das Bürgerinteresse sollte an erster Stelle stehen und nicht das eigene Portemonnaie. Wir brauchen mehr Transparenz und Fairness in Berlin!
Es gibt massenweise Gesetzesänderungen, wo ich mich frage: „Welcher Konzern hat wohl dafür bezahlt?“
Sie kennen ja sicherlich den Fall der FDP, die sich für Steuersenkungen der Hotels einsetzte und gleichzeitig heimlich Spenden aus dem Sektor kassierte.
Ich gebe Ihnen ein anderes Beispiel: Der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Stefan Mappus, hat einen Schulfreund bei einer großen Investmentbank sitzen. Der Politiker schanzt seinem Kumpel-Banker einen Deal zu. An politischen Gremien vorbei wird unter umstritteneren Umständen im Schnelldurchlauf der Kauf eines Aktienpakets am Energieversorgers EnBW entschieden. Baden-Württemberg übernimmt für 4,7 Milliarden Euro von der französischen EDF deren EnBW-Aktienpaket. Anschließend kommt der Atomausstieg. Das Aktienpaket verliert dramatisch an Wert. Der Steuerzahler muss mal wieder bluten.

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Felix
10 Jahre zuvor

Es ist halt wie Coca-Cola (vorheriger Artikel): Alle wollen nur dein Bestes – dein Geld.

Tino
10 Jahre zuvor

Wie ist die Besteuerung von Konsumgütern in anderen Ländern?

10 Jahre zuvor

Leider ist der Titel falsch und irreführend. Die 49 Prozent, die an den Staat abgeführt werden, sind eben NICHT nur Einkommenssteuer. Zusätzlich sind hier 20% Rentenversicherung, 15% Krankenkasse, Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung enthalten. Die reine Einkommenssteuer liegt für die meisten unter 25 Prozent. Selbst der Spitzensteuersatz sind gerade einmal 45%.

10 Jahre zuvor

Hi Rico,
Danke für den kritischen Hinweis.

Meine Überschrift ist in der Tat etwas unscharf. Das ändert aber nichts an meinem Text, der auf das Kernproblem eingeht: Die Steuern und Sozial-Abgaben (Rente, Krankenvers. Soli….) sind in Deutschland im internationalen Vergleich für mittlere Einkommen zu hoch. Es bleibt zu wenig vom Lohn.

Es gibt in Deutschland zu viele Steuern. Kein Mensch blickt mehr durch. Es ist ein Dschungel. Die Reichen finden Lücken und der Durchschnittsverdiener zahlt die Zeche. Das ist jedenfalls mein Eindruck.

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