Warren Buffett hat das Übernahmeangebot des zweitgrößten Lebensmittelherstellers der Welt, Kraft Foods, für den Konkurrenten Cadbury scharf kritisiert. 16,4 Milliarden Dollar bietet Kraft für Cadbury. Buffett hält die Kraft-Aktie für stark unterbewertet. Insofern macht für ihn eine mögliche Kaufpreiszahlung mit Cash und Kraft-Aktien keinen Sinn.
Cadbury hat bereits das Gebot als zu niedrig abgelehnt. Die kritischen Bemerkungen Buffetts gegenüber der Kraft-Chefin Irene Rosenfeld deuten wohl darauf hin, dass er keinen Bieterwettkampf unterstützen möchte. Der Investor äußerte sich zu dem Deal während eines Interviews mit dem Fernsehsender CNBC. Buffett ist über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway größter Kraft-Aktionär mit einem Anteil von über neun Prozent.
Lebensmittelaktien sind derzeit in der Tat günstig zu haben. Einer meiner Favoriten ist der Ketchuphersteller Heinz: Das Kursgewinnverhältnis (KGV) liegt unterhalb von 14, die Dividendenrendite beträgt satte 4,3 Prozent. Kraft wird dagegen mit einem KGV von 12,6 noch günstiger taxiert. Buffett hat an dem Kraft-Papier sicherlich keine Freude. Seit dem Börsengang im Jahr 2001 nahm der Kurs ab. Der Aktienchart befindet sich auf Magerkur. Da lag der Meister wohl ziemlich daneben.