An der Börse steht und fällt der Erfolg mit der ganz großen Chance. Warren Buffett stieg bei American Express 1964 direkt nach einem Skandal ein. Damals brach die Notiz der Kreditkartenfirma in kurzer Zeit um 50 Prozent ein. Buffett sah seine Chance und griff in der Panikphase zu. Mit mehr als einer Milliarde Dollar.
Erfolgreiche Anleger sind zunächst einmal gute Beobachter. Sie sind erfahren und beobachten Aktien, Märkte, Währungen und andere Assets jahrelang, bevor sie ihren goldenen Schachzug schließlich tätigen.
Investor Richard Freeman beobachtete den Arzneimittelhersteller Alza Corp 28 Jahre lang. Als die Aktie 1999 einbrach, deckte er sich endlich ein. Und machte einen Reibach. Zwei Jahre später verdreifachte sich der Wert seines Alza-Aktienpakets.
Was machen diese Anleger anders als die Masse? Sie kennen sich aus. Sie haben Zeit. Sie haben tiefergehende Kenntnisse. Sie lesen extrem viel. Sie haben eine Kriegskasse. Sie nutzen ihre Chance. Sie setzen, relativ betrachtet, enorme Summen ein. Sie schwimmen gegen den Strom.
Diese Vorgehensweise sieht man immer wieder bei den besten Anlegern. Ob George Soros, Seth Klarman oder Carl Icahn, sie greifen zu, wenn jederman sagt: “Bloß nicht. Die Hütte brennt. Finger weg!” Genau dann steigen die Genies ein.
Der Industrielle Herbert Quandt kaufte die angeschlagene Autofirma BMW, als diese kurz vor der Insolvenz stand. Nach dem Einstieg hatte die Familie Quandt eine unglaubliche Geduld mit dem BMW-Investment. Bis zum heutigen Tag ist sie engagiert.
Das ist ein weiteres Merkmal, das Familieninvestoren von Privatanlegern unterscheidet: Sie haben auch nach dem Einstieg viel Geduld mit ihren Beteiligungen.
Insbesondere Familien halten an ihren Investments über Generationen hinweg fest. Es gehört zum Tafelsilber. Denken Sie an die Familie Walton (Wal-Mart), Albrecht (Aldi), Mars (Süßwaren), Brüder Koch (US-Konglomerat), Soros und Icahn (beide Investoren arbeiten mit ihren Kindern zusammen). Da macht niemand schnell Kasse. Im Gegenteil.
Ich bin von dem langfristigen Ansatz fasziniert. Nichts beeindruckt mich mehr, als Geduld zu haben. Gerade in der heutigen Welt hebt man sich so von der Masse ab.
Weitsicht, Bodenständigkeit, Ehrlichkeit, Fairness, Reputation – all das sind herrliche Attribute. So etwas setzen Sie besser nicht für den schnellen Gewinn aufs Spiel.
Um es konkret zu machen:
2013 war ein herrliches Aktienjahr. Der DAX hat glaube ich +24 % gemacht. Es gibt aber auch Verlierer: Die Versorger.
Für mich ist es keine Frage, dass Deutschland eine verlässliche und preiswerte Stromversorgung braucht und haben wird. Ob die aber entscheidend von RWE und EON betrieben werden wird, weiß ich nicht. EON, ich habe sie mit dicken Verlusten im Depot, ist ein großer Energiekonzern mit niedergeprügeltem Kurs. Keiner mag EON, die haben Atomkraftwerke, sie sind in der Bevölkerung unbeliebt und sie sind ein Spielball der Politik.
Wenn man jetzt noch preiswert investieren wollte, wäre EON sicher ein Kandidat. Nur, ich kann mir wirklich kein Bild machen, wo EON in fünf, zehn oder noch mehr Jahren stehen wird.
Überflieger des Jahres war der Elektroautohersteller Tesla. Der Kurs hat sich nahezu verfünffacht. Die Bewertung erreicht astronomische Höhen.
Wer diese Aktie im Depot hat, setzt ganz klar darauf, dass dem 2003 gegründeten Start-Up nichts Geringeres als die Revolution des Automobilsektors gelingt.
@Piksa
Natürlich, wer die Aktie im Depot hat, kann sich freuen. Ob allerdings am Ende Tesla die Firma sein wird, die von der Umstellung auf E-Mobilität am meisten profitiert, muss sich erst noch zeigen. M.E. spielen da die großen Player der Automobilwelt auch noch mit, siehe z.b. BMW.
Ich erinnere mich auch noch an die fantastischen Visionen der Brennstoffzellen-Hersteller. Die stehen seit 30 Jahren stets kurz vor dem Durchbruch. Da konnte man viel Geld verlieren.
@Felix
“M.E. spielen da die großen Player der Automobilwelt auch noch mit, siehe z.b. BMW.”
Dass Daimler an Tesla beteiligt ist, habe ich erwähnt. Es kann grundsätzlich jederzeit eine komplette Übernahme erfolgen.
“Ich erinnere mich auch noch an die fantastischen Visionen der Brennstoffzellen-Hersteller. Die stehen seit 30 Jahren stets kurz vor dem Durchbruch. Da konnte man viel Geld verlieren.”
Vor 30 Jahren gab es aber noch keine politisch gewollte Energiewende, zu der die Förderung der Elektromobilität dazu gehört. Sie müssen sehen, dass es das erklärte Ziel der Bundesregierung ist, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. Wie das ohne Tesla, die derzeit nunmal die besten Elektroautos bauen, funktionieren soll, erschließt sich mir nicht.
P.S.: Ich will hier niemanden zum Kauf von Tesla-Aktien animieren, sondern lediglich die objektive Faktenlage diskutieren.
@Piksa
Gerade das “politisch gewollt” der Energiewende macht mich skeptisch. Wenn ich mir anschaue, welche Dillittantentruppe, angefangen von Norbert Röttgen, der wohle eher als Pastor reüssiert hätte, bis zu jetzt Sigmar Gabriel (Hauptsache scheint zu sein: keine Sachkompetenz), da ein Jahrhundertprojekt managen soll, dann wird mir über. Gute Nacht Deutschland. Da ist der Berliner Flughafen wenigstens nur eine lokale und keine landesweite Katastrophe.
@Felix
Die Energiewende ist verdammt komplex, es müssen viele Interessen unter einen Hut gebracht werden. Es ist eine Ausdauer wie bei einem Marathon-Läufer von nöten.
Tesla scheint derzeit jedenfalls das innovativste Unternehmen zu sein, wenn es um die Energiewende im Automobilsektor geht. Anfang Januar 2015 soll ein weiteres Modell vorgestellt werden, das zu Preisen iHv 30.000€ auf den Markt kommen soll.
Ich habe mich für den Artikel, den ich oben verlinkt habe, ein wenig informiert.
In den kommenden 12 Monaten will Tesla in ganz Europa Supercharger installieren, mithilfe derer die Tesla-Fahrer dann nahezu den ganzen Kontinent bereisen können. Insofern wäre das Ladeproblem quasi gelöst.
Eine halbe Stunde dauert dieser Ladevorgang dann zwar. Aber wenn man bedenkt, dass man nach 350-400 zurückgelegten Kilometern ohnehin eine Pause machen sollte, halte ich das für verschmerzbar, zumal die Aufladung kostenlos ist!
80% aller Fahrten sind ohnehin deutlich unter 100km (Alltag), so dass die meisten ihr Auto zu Hause laden können (über Nacht).
Definitiv muss man den Mut beweisen in solchen Phasen wie einen Aktiencrash, oder temporärer Crash solide Dividenden Aktien zu kaufen. Nicht jeder schafft dies und dann vergehen Monate und die Aktienwerte arbeiten sich wieder nach oben…
Nicht nur Mut, sondern auch Cash. Es kann nicht schaden, jetzt nicht mehr 100% in Aktien zu haben.
Ich hatte die letzten Jahre 100% in Aktien und momentan ca. 95% und möchte noch mehr verkaufen, nur steigen die Kurse immer weiter und es finden sich trotzdem auch immer Schnäppchen.
Bei Tesla wäre ich eher short als long langfristig gesehen.
@Martin
Im September 2012 war ich auf der Hochzeit eines Freundes. Ich traf dort auch einen weiteren Schulfreund, der damals wie heute für Tesla arbeitet. Er fuhr mit dem Roadster (150.000€-Version) vor.
Als ich ihn auf die schon damals hohe Bewertung ansprach, erzählte er, er hielte 2.000 Aktien. Wert damals: 60.000 $. Wert heute: 300.000 $.
Es ist alles möglich: Man hätte auch Mitte/Ende 2012 schon mit guten Argumenten short gehen können.
Die Chance des Lebens… Na ja… ;-)
Ob Tesla Mitarbeiter oder früher Microsoft Mitarbeiter…
Die ganzen Aktionäre mit Klumpenrisiko bei denen es schief gegangen, ist erwähnt komischerweise keiner.
Das war die Mehrheit!!!
Diese wenigen Fälle würde ich nicht gegen ein gestreutes buy & hold Depot eintauschen, wo ich evtl. 20 Jahre Geduld brauche. Nur diese Geduld ist halt sehr sehr langweilig gegen die Protzgeschichten… ;-)
Bei Eon sind es doch eher Jahre die sie brauchen um nach oben zu kriechen.
Das rote Ding schaue ich mir jetzt schon länger an.
11% weniger Beschäftige in 2013
nvestitionen
1.–3. Quartal in Mio € 2013 2012 +/- %
Erzeugung 507 846 -40
Erneuerbare Energien 660 1.113 -41
Globaler Handel 118 245 -52
Exploration & Produktion 351 359 -2
Deutschland 651 554 +18
Weitere EU-Länder 591 619 -5
Nicht-EU-Länder 3.404 596 –
Konzernleitung/Konsolidierung 46 2 –
Summe 6.328 4.334 +46
Instandhaltungsinvestitionen 426 582 -27 Wachstums- und Ersatzinvestitionen 5.902 3.752 +57
Ich schätz doch mal 50% Dividendenkürzung für 2013.
Türkei und Eike, klingt doch super.
Da kann man auf die Beteiligungen an den Wasserkraftwerken doch verzichten.
Gas-Kernkraft-Kohle-Erneuerbare überall wird ein Fass aufgemacht. Eon flüchtet aus Europa. So wirkt das auf die schnelle Betrachtet.
Die Zeit wird der Richter sein.
Zeitenwende-dummer Zeitgeist.
Ich habe meinen eigenen Schluss gezogen.
Warmer Winter bis jetzt evtl taugt das noch für ein paar Schlagzeilen im Februar. So out wie Eon ist kriegt man sogar so den Kurs noch runter.
mfg @Felix
Augen zu und durch oder schnell weg.
Alle Jahre wieder kommt der Mai 4,6% in 2013 für mich. Das wird dünner nächstes Jahr da bin ich mir sicher.
Seit 4 Jahren höre ich was von Übergang bei diesem Unternehmen.
Dann sollen sie doch mal die Divi streichen das Geld sauber investieren und fertig. Aber nein, ein Hänge und Gewürge ist das.
Es klingt noch in der Ohren, die Werbung im TV was Deutschland doch ist. Sag man Eon^^.. Ja sag mal Eon….
Wo ist der Beitrag der Investitionen?
Nur meine Meinung
Eine Verkaufsarie 2013 das bleibt mir von Eon im Gedächnis.
Hätte auf einen größernen Umsatzrückgang gewettet, das ist das positive was ich sehe.
Man wartet auf Gerichte in Europa, Brennelementesteuer, auf Gerichte in Deutschland, Datteln und auf was sonst noch alles.
Auf Behörden, Stillegungsanträge usw
Hört sich doch gut an mfg
..Es ist schon verrückt diese Welt…
Als hart arbeitender Angestellter bekomme ich hin und wieder nen kleinen einmaligen Bonus.. Meistens aber muss ich mir anhören wie schlecht man gearbeitet hat und so weiter..
Als Aktionär hingegen, bekomme ich regelmässig Dividenden.. Diese werden automatisch reinvestiert und mit montalichem Kaufplan gibts noch paar Aktien mehr… Und der Schneeball rollt.. Ich mache nix dafür.. Buy & Hold.. Solide Firmen.. Es ist hart nix zu tun..