Armer Rentner

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Wie die deutsche Politik mit der absehbaren Altersarmut umgeht, ist eine Katastrophe. Es ist eine Vogel-Strauß-Politik. Wegschauen und Klappe halten.
Deutschland braucht dringend eine kapitalgedeckte private Altersvorsorge. Ich schlage nach dem US-Vorbild vor: Arbeitnehmer, die privat über ein „Aktiendepot für die Rente“ vorsorgen, sollten steuerlich entlastet werden. Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern beim Sparen für die Rente (in dieses Depot) helfen, sollten ebenfalls steuerlich belohnt werden.
Ich holte mir Rat bei Dr. Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) ein. Der Experte fordert ebenfalls den „Aufbau einer kapitalgedeckten Komponente der Altersvorsorge“.
Die teuren Riester-Dinger sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie sind nicht die Lösung für ein wachsendes Problem.
Unser Problem ist: Die gesetzliche Rente wird sinken, weil die Alterspyramide nicht mehr auf einem soliden Fundament steht. Die Babys fehlen uns in Deutschland. Wir Deutsche haben nach Japan eine der ältesten Bevölkerungen rund um den Globus.
Eine weitere finanzielle Herausforderung ist die erhöhte Lebenserwartung. Insofern kann niemand leugnen, mehr private Ersparnisse sind nötig. Je mehr Sie sparen, desto besser. Das Rentensystem wird nämlich immer maroder. Im Grunde weiß das jedes Kind. Nur wird dagegen zu wenig getan.
Es fängt wie gesagt bei den Politikern an. Berufspolitiker in Berlin haben persönlich keinerlei Probleme mit dem Älterwerden. Ehemalige Minister, Bundestagsabgeordnete, Staatssekretäre usw. können getrost die Füße hochlegen. Sie haben in der Regel Ansprüche auf nette Versorgungsbezüge, hochrangige Beamte eben. Für sie ist ausreichend vorgesorgt. Ich halte dies für ein unfaires Zweiklassensystem.
Ein „normaler Arbeitnehmer“, der auf die gesetzliche Rente angewiesen ist, wird dagegen sein blaues Wunder in 20 bis 30 Jahren erleben.
Nehmen Sie die Daten von unserer Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU): Im Jahr 2030 werden Menschen, die 2.500 Euro brutto im Monat verdienen und 35 Jahre Vollzeit gearbeitet haben, gerade eine Rente in Höhe von 688 Euro erhalten. Gegenwärtig kassiert ein Rentner bei gleichen Voraussetzungen 816 Euro. Um es kurz zu machen: Das Schiff (Rente) hat Löcher und wird sinken.
Absurd an der traurigen Situation ist: Bestraft wird heutzutage jeder, der privat fürs Alter spart. Wir werden für jeden Zinsertrag (der über den Freibetrag hinausgeht) besteuert bis ins Grab. Berlin ist nicht in der Lage das zu ändern. Belohnt sollte stattdessen jeder Bürger werden, der vernünftig fürs Alter Rücklagen bildet. Pustekuchen.
Die Folge ist: Berlin belohnt im Endeffekt jene, die ihr Geld einfach jeden Monat verpulvern – für neue Handys, Autos, Luxusurlaube. Millionen von Konsumenten, die heute auf großen Fuss leben, werden im Alter vor einem Scherbenhaufen stehen. Sie werden hungern müssen.
Für den Staat wird die Altersarmut eine gigantische Kostenlawine in einigen Jahrzehnten auslösen. Der Staat muss den verarmten Rentnern unter die Arme greifen. Wenn das Geld für Miete, Lebensmittel und Krankenversicherung fehlt, ja was dann? Am Ende bleibt nur der Staat.
Leben Sie besser unterhalb Ihrer Verhältnisse. Legen Sie Geld fürs Alter zurück (auch wenn Sie steuerlich benachteiligt werden).
Wird es ein paar Trends geben? Vielleicht kommt das Leben auf ganz kleinem Wohnraum (um Kosten zu sparen). Vielleicht erlebt das Multi-Generationen-Mehrfamilienhaus mit angebundenen Gemüsegarten und freilaufenden Hühnern eine Renaissance? Wir werden Menschen sehen, die Minijobs im hohen Alter annehmen müssen, um über die Runden zu kommen. So schlimm es erscheinen mag, es hat Vorteile länger zu arbeiten: Senioren fühlen sich so gebraucht, bleiben fit.

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waldbauer
10 Jahre zuvor

Hallo Tim!

Wieder ein toller Beitrag! Ich glaube das mit der Rentenlücke ist den Politikern durchaus bekannt. Sie denken nur etwas anders darüber. Ein Politiker denkt in Wahlperioden und braucht sich um seine Versorgung weder in seiner aktiven Zeit noch in seiner Pensionsphase Gedanken machen. Der wichtigste Gedanke ist die nächste Wahl. Diesem Ziel muss sich alles unterordnen. Bürger die ihr Geld heute ausgeben sind doch prima. Sie sorgen für Umsätze in der Wirtschaft, für Steuereinnahmen auf allen Ebenen, für Arbeitsplätze usw..Menschen, die sparen tragen eben nicht voll hierzu bei. Und wenn die Leute später auf Hilfe des Staates angewiesen sind ist das schon wieder gut. Denn wer auf Staatshilfe hofft, ist für entsprechende Wahlversprechen leicht ansprechbar. Und schon habe ich den Wähler nach des Politikers Wunsch. Aus dieser Sicht macht das Ganze, glaube ich, durchaus Sinn. Für die meisten Bürger ist Sparen für das Alter und derzeitiger Konsumverzicht bei den täglichen Verführungen und der Rente irgendwann in der Zukunft einfach nicht attraktiv.

Anja
10 Jahre zuvor

Hallo Tim,
ein sehr guter Artikel….jedoch wird er so gut wie unerhört bleiben. In meinem Umkreis wird mir beim Thema Aktien sofort die Deutsche Telekom und die Commerzbank vorgehalten und daher das Thema abgeblockt.
Ich bin selber seit 10 Jahren sozialversicherungsbefreit und habe mir selber Bausteine für eine private Altersvorsorge mit Lebensversicherungen, Aktien und Anleihen gebaut.
Aktuell bekam ich wieder neue Hochrechnungen der Versicherungen über die voraussichtliche Auszahlungshöhe und mich traf dabei mal wieder fast der “Schlag”.
Das die Leute hier in DE nicht ob der finanziellen Repression Sturm laufen, ist mir ein Rätsel.

Turing
10 Jahre zuvor

Ich fand eigentlich die vorherige Regel ganz gut, als eine Spekulationssteuer anfiel, wenn man Aktien in weniger als zwölf Monaten nach dem Kauf wieder verkaufte. Ich wäre froh, wenn man Aktien nach zehn Jahren Haltedauer steuerfrei verkaufen könnte, denn ein großer Teil des Gewinns ist ja auch inflationsbedingt.

Deutschland und Aktien sind kein Liebespaar. Wenn die Menschen Aktien hören, schwirrt in vielen Köpfen der Film “Wall Street” herum. Dann ist da noch die total schädliche Fokussierung auf die Kurse, was natürlich den Eindruck stärkt, dass die Börse ein Kasino wäre. Natürlich kann es das werden für manche Personen, wie z. B. für Hoeneß, aber genauso gut kann jemand einen Flohmarkt für ein Kasino halten und Dinge schnell verkaufen und wieder abstoßen. Aber dadurch wird der Flohmarkt objektiv gesehen nicht zum Kasino.

Mein Erweckungserlebnis beim Thema Aktien war, als ich die erste Dividende bekam. Es ist vier Jahre und ein Tag her: Am 04.05.2009 bekam ich 2,70 € Dividende der Beiersdorf AG; ich hielte drei Aktien. Das ist wenig, auch relativ gesehen. Ich habe bei den ersten Aktienkäufen den Fehler gemacht, zu kleine Ordern zu erstellen und gar nicht daran gedacht, dass Gebühren anfallen. Den Anfängerfehler mache ich nicht mehr. Mittlerweile bekomme ich stattliche Dividenden. Im letzten Monat waren es 500 €, in diesem Monat werden es knapp 1000 € sein.

Wenn man bedenkt, dass ich bereits im letzten Jahr über 100 € pro Monat passives Nebeneinkommen hatte und in diesem Jahr Jahr auf die 200 € pro Monat zusteuere, dann kann man sagen, dass ich schon heute meine eigene kleine “Riesterrente” empfange. Die Unterschiede:

1. Ich habe nicht nur eine Rentenanwartschaft, sondern vererbbares Realvermögen.
2. Ich bin Anfang 30 und nicht Ende 60.
3. Ich zahle Steuern, ohne irgendwelche Steuerbegünstigungen zu erhalten.
4. Ich habe mir keine Verbindlichkeiten aufgeschwatzt, beispielsweise monatliche Versicherungsgebühren.
5. Meine Steuerklärung ist vom Finanzamt einfach und schnell zu bearbeiten. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie kompliziert die Steuererklärungen der Riesteropfer aussehen.
6. Ich bin mit meinem Aktiendepot gewachsen. Ich fühle mich selbstbewusster.

Der Staat gewinnt mit, denn ich zahle ja Steuern und im Falle der Arbeitslosigkeit oder Hartz IV kann ich auf Nebeneinkünfte oder bestehendes Vermögen verweisen, sodass ich gar nicht erst auf Hartz IV angewiesen wäre. Aber was macht die Politik? Sie beschimpft mich als bösen Spekulanten. Lieber will man die Leute in die Riesterrente treiben, wo sie dann indirekt Staatsanleihen kaufen und jahrelang auf wertlose Rentenanwartschaften sparen.

Guido Westerwelle sprach vor Jahren davon, dass er eine Gesellschaft von Eigentümern, von selbstbewussten Bürger, erstrebenswert hält und keine Gesellschaft von Untertanen. Riestern dient dazu, dass die Untertanen weiterhin Untertanen bleiben.

ZaVodou
10 Jahre zuvor

Jeder hat die Möglichkeit, alle vier Jahre etwas dafür zu tun, dass sich an dieser Situation etwas ändert. Die Politer wissen von der Gefahr. Den Bürgern als Masse, nicht im Einzelnen, scheint die Gefahr noch nicht so sehr bewusst zu sein. Noch läuft es ja einigermaßen, weswegen es für sie kein Wahlkampfthema ist.
Ich denke, dass der Politker seine Bürger für ziemlich unmündig hält, weshalb er ihnen Riesterprodukte verordnet hat. Meine Meinung nach sollten jeder Einzelne selbst bestimmen, wie er sein Geld anlegt und nicht einen Weg vorbestimmen in dem er ihn steuerlich fördert. Ich plädiere für einen Freibetrag in Höhe des Grundfreibetrags oder gar der Pfändungsgrenze, um Bürger, die für das Alter sparen wollen, einen Anreiz zu geben.
Die Pensionen würde ich an die Renten koppeln.
Die Alterspyramide sehe ich für Deutschland nicht so das Problem. Menschen gehen dort hin, wo es Arbeit gibt. In Deutschland gibt es Arbeit. Weswegen die Menschen aus den ärmeren Teilen der Welt/Europas nach Deutschland kommen werden.
Spanische Jugendliche will man ja schon ködern. Verlierer sind dann Länder wie Spanien, die nämlich auch mit der Alterspyramide zu kämpfen haben, deren Jugend aber in die reichen Länder abwandert.

Musti
10 Jahre zuvor

Hallo,

es ist wie immer im Leben die Mehrheit wird immer verlieren, damit ganz wenige gewinnen können.

Somit wird die Mittelschicht und die arbeitenden Bevölkerung zu den größten Verlierern in zukunft gehören. Vor allem bei der Rente.

Es gibt zwei Möglichkeiten die Rente zu geniessen. Entweder man ist jetzt schon vermögend, sodass sich das Vermögen von alleine vermehrt oder man hat gar nichts und verprasst alles.
Denn was viele nicht wissen: Die Grundsicherung in Deutschland belohnt alle, die nichts haben bzw. Ihr Leben genossen und alles verkonsumiert haben.

http://www.deutsche-rentenversicherung.de/cae/servlet/contentblob/232620/publicationFile/54129/grundsicherung_hilfe_fuer_rentner.pdf

Letztendlich sollte man die Sichtweise ein bisschen ändern. Ein Hartz4 Empfänger ist nichts anderes als ein Beamter auf der niedrigsten Gehaltsstufe. Nichts einzahlen ,aber später mehr Rente erhalten als Angestellte.
Es ist ja kein Wunder dass der Staat versucht durch die Medien HArt4 Empfänger so negativ wie möglich darzustellen, damit die arbeitenden bloss nicht aufwachen. Denn wenn ein Angestellter in einem Niedriglohnsektor merken würde , wie billig er seine unersetzbare wertvolle Lebenszeit verkauft, dann würde er sofort aufhören zu arbeiten und sich um seine Familie und Freunde kümmern und auf die “Gehaltsliste” des Staates setzen lassen.

Also wenn man eh kein Geld oder Vermögen hat, geniesst das Leben , verprasst Euer Geld, vergeudet Euer einzigstes, unersetzliches,persönliches Gut “Die Zeit” mit sinnvolleren Aufgaben und kassiert das Geld vom Staat ! Gibt später eh mehr !

Turing
10 Jahre zuvor

Apropos Hartz-IV-Empfänger. Ich habe folgendes mal durchgerechnet. Ein Hartzer bekommt die Wohnung gestellt: Richtwert in Berlin für einen Single beträgt 378 € Brutto-Warmmiete. On top bekommt der Hartzer noch 382 € Taschengeld. Zusammen ergibt das 760 €. Krankenversicherung ist drin, Rentenversicherung (wg. Grundsicherung) auch, Arbeitlosenversicherung sowieso, die Werbungskosten sind 0 €.

Wenn ein Arbeitnehmer auf ein Nettogehalt von 760 € kommen will, muss er 960 € brutto verdienen. Das Schlimme ist nun: Letzterer bezahlt Steuern. Der Grundfreibetrag ist so niedrig angesetzt, dass er Steuern zahlen muss. Gäbe es den Arbeitnehmerpauschbetrag, die Einkommenssteuer würde sich nochmals erhöhen. In der Grundsicherung bei der Rente wird er zwangsläufig auch rutschen, weshalb Rentenbeiträge völlig belanglos sind. Die Gegenleistung entspricht nämlich 0.

Wie kann es sein, dass man Arbeitnehmer bei diesen niedrigen Gehältern bereits besteuert, aber bei Hartz-IV-Empfängern auf die große Mitleidsdrüse drückt? Die Hartz-IV-Empfänger fordern das Mitleid sogar noch ein und tun so, als müssten sie mit 382 € pro Monat auskommen und sie unterschlagen wohlwissend die anderen Leistungen, z. B. die vom Staat bezahlte Unterkunft, Vergünstigungen beim ÖPNV, beim Theater, im Museum und sonst wo.

Welche Konsequenzen muss man daraus ziehen? Gewiss nicht die Senkungen des Hartz-IV-Satzes, sondern die radikale Anhebung des Grundfreibetrages auf 12000 € p.a.

Und um Gottes Willen darf man das nicht “gegenfinanzieren”. Das ist Schmu. Grundfreibetrag anheben und gut ist. Die dadurch erzeugte Dynamik sorgt für mehr Konsum und für mehr Investitionen, d.h. mehr Wohlstand für mehr Menschen. Und für die Hartzer gibt's einen Anreiz, einer Arbeit nachzugehen.

Frank H.
10 Jahre zuvor

Hallo Tim,
sehr schöner Beitrag. Zur Anmerkung dass man als Privatvorsorger eher noch bestraft wird kann ich folgendes beisteuern: Ich als Student bekomme keinen müden Cent Bafög vom lieben Staat, da ich während meiner vorherigen Zeit als Arbeitsnehmen (Studium ist quasi ein Berufswechsel für mich) so “dreist” war, und mit einem Aktien-Depot auf Basis von Value-Werten etwas für meine Altersvorsorge getan habe. Da dieses Depot immerhin bis zu einem niedrigen fünfstelligen Betrag über die Jahre gewachsen ist und die Bemessungsgrenze fürs Bafög bei 5000 Euro gezogen wird, gibts für mich nix. D.h. wenn sich meine Eltern nicht jeden Monat einige sauer verdiente Euros abzwacken würden um mich zu unterstützen (natürlich bekommen sie das Geld später wieder!), müsste ich dieses hart erarbeitete Depot wieder auflösen. Dies werde ich aber auf keinen Fall tun, da ich am Ende meines Studiums (dann schon immerhin mit Anfang 30) nicht ohne private Altersvorsorge dastehen will. Zudem bin ich noch auf der Suche nach einem Nebenjob, was als ernster Student (zum “bummeln” hab ich mit Ende 20 keine Zeit mehr) von den möglichen Arbeitszeiten her nicht so einfach ist.
Gleichzeitig wird vielen Menschen, die einfach keinen Bock auf Arbeiten haben, mit Hartz IV monatlich ein schickes Sümmchen, was mir als Student dicke zum Leben reichen würde, überwiesen. Natürlich will ich jetzt nicht alle Hartz-Empfänger über einen Kamm scheren, aber ich weiß, dass es diese Schmarotzer gibt die diese Situation gnadenlos ausnutzen.
Zur Rentenproblematik allgemein: Ich möchte gar nicht daran denken, welchen Betrag ich in gut 35 Jahren als Rente bekomme, denn sonst würde ich wohl in Tränen ausbrechen. Dazu kommt dass es genau so ist wie du sagst: Der Politik scheints egal zu sein, denn ihnen steht eine saftige Rente bevor.

ZaVodou
10 Jahre zuvor

Alles jetzt auf HartzIV-Empfönger zu schieben finde ic auch nicht zielführend. Sicher gibt es auch die, die das Sozialsystem ausnutzen, aber so viel Ehre sollte jeder haben, dass er nicht als Bittsteller beim Staat endet. Was mir allerdings zu schaffen macht, ist dass sich Leistung in Deutschland nicht mehr lohnt. Ich habe das selbst erfahren müssen. Ich habe mehr unfreiwillig Überstunden geleistet. Der Dank war eine höhere Steuerprogression, so dass am Ende der vielen geleisteteten Überstunden, die einen fertig gemacht haben, so dass man zu nichts mehr Lust hatte,nur wenig übrig blieb. Und so ist es auch bei der Vorsorge. Sorgt man vor, wird das man mit noch mehr Steuern gedankt. Leistung lohnt sich also nicht, weil am Ende zu wenig übrig bleibt.
Früher hat jeder seinen Zehnt abgeliefert, warum es heute jedoch eine Steuerprogression gibt, hat mir noch nie eingeleuchtet. Das ist ein Eingriff in die Taschen der Fleißigen.

10 Jahre zuvor

Ja Tim, du hast ja so recht. Aber auf dich hört ja keiner. Und irgendwer schrieb hier im Kommentar, dass wir es alle 4 Jahre selbst in der Hand hätten, die richtigen Politiker zu wählen. Ich wüßte nciht welche Partei das besser machen würde.

Ob Rentner das Arbeiten fit hält bezweifle ich, da gibt es bessere Möglichkeiten.

@ Anja: Wie kann man sich eigentlich von der Sozialversicherung befreien ?
Ich denke oft, dass ich das alles gar nicht brauche. Für meine Gesundheit sorge ich selbst, den Zahnarzt bezahle ich selbst und für evtl. Notfälle müssen eben ein paar Groschen zurückgelegt werden.

@Frank H.
10 Jahre zuvor

Ich kann nicht nachvollziehen, warum Sie sich so aufregen. Es ist doch völlig verständlich, dass der Staat (=alle Bürger, auch die armen) Ihnen kein Studium zahlt, wenn Sie ein Depot im fünfstelligen Eurobereich besitzen. Wo kommen wir denn dahin? Der Staat zahlt auch kein Hartz 4 wenn der Empfänger eine eigene Immobilie etc besitzt. Ist ja auch völlig richtig so!

Martin
10 Jahre zuvor

Ich hätte mir vor dem Studium auch ein schönes Auto und evtl. eine selbstgenutzte Eigentumswohnung zulegen können, um Bafög zu beziehen. Das wird dann nicht angerechnet auf das Vermögen. Dennoch fand ich das schwachsinnig. Merke: Besser als Kind nicht arbeiten und sparen und alles vor dem Studium verprassen bis auf 5.200€!

Allerdings sollte der Staat dann auch keine Geschenke erwarten, so werde ich mir beizeiten einen Steuerberater zulegen, um nicht zuviel Steuern zu bezahlen. Irgendwie habe ich da als ehrlicher Steuerzahler immer das Gefühl der Dumme zu sein. Trotz Jura, Buchführungs- und Steuervorlesungen, kann ich gefühlt meine Einkommenssteuererklärung nur suboptimal ausfüllen.

Christian
10 Jahre zuvor

Wie scheinheilig ist das denn?!

Hier wird über Hartz 4 Empfänger gelästert. Und im gleichen Atemzug empfiehlst du, vor dem Studium alles zu verscherbeln, dass dir der Staat deine Semester zahlt?

Du bist somit nicht besser als ein Hartz 4 Empfänger, der arbeiten könnte – aber es nicht tut.

Aber eine Gesellschaft muss mit solch einem Denken einzelner (aus allen Schichten) wohl leben…

Martin
10 Jahre zuvor

1. Ich habe nichts gegen Hartz4 Empfänger geschrieben.
Persönlich finde ich den Verwaltungsaufwand dort zu hoch. All die auszufüllenden Formulare und dann viel zu viele fehlerhafte Bescheide. Schließlich klagen dann viele Hartz4 Empfänger auf Staatskosten. Damit ist dann niemanden geholfen. Also besser gleich korrekte Bescheide.

2. Der Konjunktiv bedeutet, dass ich selbst kein Bafög bezogen habe. Allerdings hätte es mir zugestanden, wenn ich nie gespart hätte. Somit hat sich mein Sparen also nicht gelohnt. Der Staat setzt falsche Anreize. Auch wie Tim schreibt bezogen auf die Altersvorsorge.

3.Solche Gestaltungsmöglichkeiten sollte der Staat ausschließen, auch wenn sie legal sind. Das ist immer noch ein großer Unterschied zu Handwerkerleistungen ohne Rechnungen, welche illegal sind.

willihope
10 Jahre zuvor

deutschland hat sich in den sozialismus hineinmanövriert und wird da so schnell wohl nicht mehr raus kommen. an der umverteilerei wird man unbedingt festhalten wollen denn man fühlt sich ja mit der dämlichen “ökosozialen marktwirtschaft” allen anderen ländern überlegen.

also wird man an verschiedenen schrauben drehen, “etwas” höhere steuern und neue zwangsabgaben auf besitz denn immobilien sind immobil. :-)
dazu noch das rentenantrittsalter schrittweise auf 70 erhöhen und schon “funktioniert” der sozialismus wieder.

dumm natürlich für diejenigen die vermögen aufgebaut haben, zumindest die rente passt sich aber mehr der steigenden lebenserwartung (82 jahre) an.

man kann in rente gehen – muss aber nicht. wer länger arbeitet bekommt eben mehr raus.
nachdem die inflation die löhne treibt aber die steuerschwellen nicht mitsteigen rutschen sowieso immer mehr menschen in höhere abgaben, so kommt es dann auch zu den rekordsteuereinnahmen. :-)

- M -
10 Jahre zuvor

“Es fängt wie gesagt bei den Politikern an. Berufspolitiker in Berlin haben persönlich keinerlei Probleme mit dem Älterwerden. Ehemalige Minister, Bundestagsabgeordnete, Staatssekretäre usw. können getrost die Füße hochlegen. Sie haben in der Regel Ansprüche auf nette Versorgungsbezüge, hochrangige Beamte eben. Für sie ist ausreichend vorgesorgt. Ich halte dies für ein unfaires Zweiklassensystem.”

Wenn wir etwas weiter blicken, stellen wir fest, dass auch die restlichen Beamten (bei weitem ja die Mehrheit in bezug auf Minister & Co.) doch anscheinend gut versorgt sind.

Sind in den vielen Talkshows, die sich ebenfalls mit dem Thema Altersversorgung befassen, jemals einmal verarmte Beamte im Ruhestand aufgefallen?

10 Jahre zuvor

@ – M –

Ich möchte den “normalen Beamten” nicht an den Pranger stellen. Der macht seine Arbeit. Und ist in dem Pensionssystem drin, weil die Oberen in Berlin das System so geformt haben.

Wem ich einen Vorwurf mache, ist dem politischen Beamten in Berlin. Die Politik hat das Renten-Pensions-System so geformt wie es ist. Es ist leider viel Unfug passiert.

Wenn ich mir allein die Gebührenfresser unter den Riester-Dingern anschaue. Dass der Staat hier Subventionen in zu teure Verträge pumpt, ist unbegreiflich. Das sollte vom Staat unter die Lupe genommen werden. Überteuerte Produkte gehören schlicht verboten, weil es unseriös ist.

Dass wir Sparer nicht eigenständig “Depots für die Rente” aufbauen können, so wie es die Amerikaner millionenfach erfolgreich tun – mit Unterstützung des Staats, ist mir unbegreiflich. Es ist verlorene Zeit. All die Jahre abzuwarten und so zu tun, als ob die Rentenkasse gesund sei, ist ein Unding.

@Tim:
Die Realität ist aber auch, dass ein Single z.B. in Berlin mit 1.000 bis 1.100 EUR Netto fast nichts für die Rente sparen kann.

10 Jahre zuvor

@ finanzielle-freiheit-dividende-blog.de/

Ich denke, fast jeder Arbeitnehmer kann ein paar Euro im Monat sparen. Falls das Einkommen nicht reicht, kann man einen Nebenjob annehmen. Oder das iPhone-Abo kündigen.

Es geht, wenn man die richtige Einstellung hat. Natürlich gibt es Geringverdiener. Die haben es schwer. Das gebe ich zu.

Frank H.
10 Jahre zuvor

Wahrscheinlich kam in meinen vorheriger Kommentar (und die eigentliche Aussage in ihm) nicht gut rüber. Daher möchte ich kurz richtigstellen: Ich möchte nicht allgemein über Hartzer oder sonstige Personen welche Sozialbezüge bekommen, herziehen. Mir als Student geht es im Vergleich gut, auch ohne Bafög, aber dafür muss ich auch etwas tun, keine Frage. Natürlich ist meine finanzielle Situation besser als bei 90% aller Studenten. Mir ging es darum aufzuzeigen, dass sich meine Mühe des Ansparens (bei einem Durchschnitts-Netto von ca. 1200 Euro) eines ganzen Jahrzehnts für die priv. Altersvorsorge vom Staat nicht belohnt wird in Form einer Bafög-Zahlung. Hinzu kommt, dass diese monatliche Zahlung einen Hartz IV-Satz mit allen Zulagen bei weitem nicht erreichen würde und zusätzlich die Hälfte von mir wieder zurückgezahlt wird.

Anja
10 Jahre zuvor

@Kajo
Ich hatte das “große Glück” als GmbH-Geschäftsführerin mich von der Sozialversicherungen befreien zu lassen. Jedoch mit all den Risiken, die dazu gehören.
Ich bekomme als Beispiel also den ursprünglichen Rentenversicherungsbeitrag selber ausgezahlt und musste!!! mich schlichtweg selber um meine Altersvorsorge-Bausteine kümmern.

Im Spiegel stand gestern ein 6-Seiten-Artikel über die bevorstehende Altersarmut und das die Hochrechnungen der Lebensversicherer vorne und hinten nicht mehr passen.
Wenn ich jetzt höre, dass die Grünen gerne Kapitalerträge genauso wie Einkommen besteuern wollen, dann fehlen mir schlichtweg einfach nur die Worte. Armes Deutschland

Markus
10 Jahre zuvor

Die Aussage, dass man mit nur 1200 € netto nichts sparen kann ist falsch!

100 € gehen fast immer wenn man sich ein bisschen mehr anstrengt.

Allerdings ist es natürlich deutlich schwieriger damit etwas nennenswertes aufzubauen. Aber irgendwo muss man ja mit dem Vermögensaufbau starten… Im Falle einer Ausbildung hilft der Zinseszins schon ganz ordentlich bei den richtigen Anlageformen.
Eine Weiterbildung, Aufstieg oder ein zusätzlicher Nebenjob machen schon deutlich höhere Spar-raten möglich.

Eine radikale Vereinfachung mit z. B. 25 – 35 % der Besteuerung von Arbeitsvermögen und dass absolut alle (Politiker, Beamte usw.) einzahlen müssen wäre interessant. Das legal Gewinne auf Cayman Inseln ausgelagert werden dürfen und hier Subventionen beantragt werden ist nicht korrekt. Allerdings läuft da die Lobby der Steuerberater Amok…
Das System ist nicht optimal und ziemlich festgefahren mit Ausnahmeregelungen und ganze Branchen haben sich darauf spezialisiert die Schwächen auszunützen.
Einen Manager wie Hoeneß an den Pranger zu stellen ist wohl etwas scheinheillig, wenn man nachrechnet wie viel Steuern unsere Politiker verschwenden, nicht zahlen, andere Formel 1 Fahrer wandern aus… Erst mal muss man abwarten, was die Ermittlungen ergeben. Mit seiner Würstle Fabrik und dem FC-Bayern mit seinen Gehältern hat er sicherlich mehr Steuern gezahlt als eine ganze Gruppe von Politikern, die sich jetzt echauffieren. Steuerverschwendungen wie BER, Stuttgarter Bahnhof, Hamburger Elbphilharmonie sind dagegen Normalität geworden… Was aus Europa wird, wenn andere Länder nicht bereit sind Reformen zu machen aber gleichzeitig immer mehr Sozialleistungen und Steuergelder von den Nordländern wollen…

Turing
10 Jahre zuvor

Als Single kann man günstig in einer WG leben und dann bleibt auch genug übrig von 1000 € netto. Ein Beispiel: Susi Sorglos mit 1000 € netto macht mit Rudi Ratlos und Ute Unschuld eine Dreier-WG auf. Statt 500 € Warmmiete zahlt Susi nur noch 300 €.

(Berücksichtigt ist hierbei, dass sie im Falle einer Einzelwohnung kleine und günstigere Wohnung wählen würde.)

Außerdem: GEZ-Gebühren dritteln sich, Susi zahlt nur noch 6 € pro Monat statt 17,xy €. Es gibt nur noch einen Internetanschluss, also statt 30 € für die Flat, zahlt Susi nur noch 10 €. Selbst bei Strom wird gespart, denn ein großer Teil der Kosten sind Fixkosten. Es gibt dann wahrscheinlich auch nur einen Kühlschrank, d.h. der Stromverbrauch pro Kopf ist kleiner als im Falle von Einzelwohnungen.

Es geht vieles, wenn man möchte. Man muss sich nur schlau machen. Und wenn man 5000 € gespart hat, kann man dieses in Blue Chips investieren. Bei 4 % Dividende hat man dann im Jahr drauf schon 200 € mehr Haushaltsgeld.

10 Jahre zuvor

@ Turing: Also mit 1000 Euro netto wird`s echt schwer. Eine WG mit den richtigen Leuten mußt du auch erst mal finden.
Und die 200 Euro Dividende pro Jahr wirken sich nicht wesentlich auf`s Haushaltsgld aus. Zumal man sie ja eigentlich wieder reinvestieren sollte, um den Zinseszinseffekt zu nutzen.

Markus
10 Jahre zuvor

na ja, echt schwer ist Ansichtssache…
Man kann bei den Eltern wohnen, Autokosten senken, 250 € selbstbeteiligung oder prämie bei der Krankenkasse kassieren, Handykosten durch Prepaid ersetzen u. v. m.

Auch nur die 200 € am Anfang können doch sehr motivierend sein!!! Vermögensaufbau funktioniert über Jahrzehnte, nicht über ein Jahr…

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