Achtung vor den Gebühren-Zombis: Zertifikate und Optionen

Meiden Sie undurchsichtige Produkte. Ich zähle hierzu die ganzen Derivate, Optionen, Zertifikate und all die anderen intransparenten Papiere. Da blickt doch kaum noch jemand durch. Vielfach bekommen Ottonormalverbraucher Gebühren aufgebrummt, die sie gar nicht wahrnehmen beziehungsweise kennen. Etwa Vertriebsprovisionen von fünf Prozent und mehr. Bei Zertifikaten fallen zudem jährliche Kosten von bis zu vier Prozent an. Desweiteren entgehen Ihnen möglicherweise Dividenden oder Wechselkursgewinne. Kurzum: Es zieht einen Rattenschwanz an Kosten nach sich.
Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Zertifikat und zahlen eine Vertriebsprovision von 3,5 Prozent. Zudem fallen Verwaltungsgebühren von 3,5 Prozent an. Dann sind schon sieben Prozent in der Summe futsch. Angenommen Ihr Zertifikat verliert binnen Jahresfrist unglücklicherweise aufgrund der Marktbedingungen 15 Prozent an Wert. Sie wollen schnell verkaufen, um den Verlust zu begrenzen. Dann hätten Sie in einem Rutsch 22 Prozent Ihres Einsatzes vernichtet. Wenn Sie dann Ihr verbliebenes Geld in ein neues Zertifikat reinvestieren, sind gleich wieder sieben Prozent weg. Sie haben nun ein Minus von 29 Prozent aufgebaut. Ihr Vermögen verliert also stetig an Wert. Dann legt Ihnen der Bankmitarbeiter ein neues Produkt ans Herz, das viel besser ist. Sie schichten also wieder um … und wieder kassiert die Bank. Einer gewinnt immer: Die Bank. Hier habe ich einen älteren, aber hochinteressanten Artikel zum Thema Kostenexplosion bei Zertifikaten entdeckt.
Auch bei aktiv gemanagten Fonds ist die Kostenfrage immanent wichtig. Es verbergen sich hinter den wohl klingenden Namen der schönen Hochglanzprospekte oft üble Gebührenmonster. Für mich sind das alles Zombiprodukte, die kein Mensch braucht. Sie bringen auf lange Sicht dem Anleger nichts. Denn langfristig schneidet die Benchmark wie der DAX oder S&P 500 besser ab. Denn Sie haben nicht wie die Fonds hohe Kosten zu verdauen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass bei all dem Zeug, das künstlich in den Banketagen entwickelt wird, es nur darum geht, dem Sparer das Fell über die Ohren zu ziehen.

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