Citigroup: Der Staatsausstieg hat begonnen

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Nun hat die US-Regierung die Investmentbank Morgan Stanley damit beauftragt, den Staatsanteil an der Citigroup von derzeit 27 Prozent schrittweise zu verkaufen. Das 32 Milliarden Dollar schwere Aktienpaket soll innerhalb von sechs Monaten abgestoßen sein, so der Plan. Ich glaube indes, dass es viel schneller geht. Denn je länger der Prozess dauert, desto mehr Druck lastet auf dem Citi-Kurs. Mit dem ursprünglichen Staatsinvestment von 25 Milliarden Dollar (beziehungsweise 3,25 Dollar je neuer Citi-Aktie) hat das Weiße Haus mittlerweile rund sieben Milliarden Dollar verdient. Sprich die Rendite fällt für den US-Steuerzahler gut aus. Darauf achtet Präsident Barack Obama mit Argusaugen. Er ist stinksauer auf die Wall Street. Er macht die gierigen Banker im Kern für die Finanzkrise verantwortlich. Daher plant Obama auch zahlreiche Reformen, will die Banken stärker regulieren, ihnen mehr Steuern abnehmen. Auch sein Finanzminister Tim Geithner zieht immer mal wieder über die Branche vom Leder.
Ich glaube, sobald der Staat seinen Citi-Anteil komplett versilbert hat, der Kurs stark anziehen wird. Denn viele Investoren warten gerade auf diesen Zeitpunkt. Derzeit sind Profianleger mit Neuengagements vorsichtig, haben sie doch Angst, dass der Staatsausstieg den Kurs belasten könnte. Ich rechne damit, dass Citi-Chef Vikram Pandit einen Reverse-Aktiensplit vorbereitet, um die Aktie optisch höher erscheinen zu lassen. Das ändert freilich nichts an der fundamentalen Situation. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis der Citigroup beträgt nur 0,78. Mit anderen Worten bekommen Sie das Institut derzeit mit einem schönen Abschlag zum Buchwert.

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