Raus aus den Schulden. Rein in die Freiheit

Der Schuldenwahn. Für die Waschmaschine, fürs Protzautos und Haus nimmt die Mittelschicht Schulden auf, ohne Rücksicht auf sich selbst: Das Leben kann zum Albtraum werden.
Der Schuldenwahn. Für die Waschmaschine, das Auto und Haus nimmt die Mittelschicht Schulden auf, ohne Rücksicht auf sich selbst. Das Leben kann zum Albtraum werden.

Wir leben in einer seltsamen Zeit. Ein bekanntes Ehepaar kaufte ein riesiges neues Haus. Dabei sind deren Jobs nicht sicher. Die Hypothek ist enorm. Warum machen die das? Ich verstehe das nicht. Das macht keinen Sinn.

Ok, wenn jemand das nötige Kleingeld und den Traum von einer Villa hat: Dann ist das seine Entscheidung. Dann ist das völlig in Ordnung. Wenn aber die Voraussetzungen fehlen oder zumindest wackeln, leuchtet mir das nicht ein. Warum tun sich das Menschen an? Da fühlt man sich doch grauenhaft.

Ich glaube, Verbraucher könnten viel glücklicher sein, wenn sie innerhalb ihrer finanziellen Verhältnisse leben würden. Schuldenfrei zu sein gibt Ihnen Frieden. Sie können das Leben sorgenfreier leben. Sie haben mehr Wahlmöglichkeiten.

Es ist schöner, wenn Sie niemanden etwas schulden. Alles, was Sie netto verdienen, gehört dann Ihnen. Wer keine Schulden hat, geht viel lockerer mit einer Kündigung oder einem Jobwechsel um. Oder einer anderen Krise. Denn eine große Last ist nicht da (Schuldzinsen). Und Sie haben das nötige Cash, um eine Flaute durchzustehen.

Ich finde, Schulden sind eine enorme Last im Leben. Hypotheken können Ihnen Angst einjagen. Sie können Sie gedanklich blockieren. Sie können Ihnen schlaflose Nächte bereiten.

Wir haben eine konsumsüchtige Mittelschicht bekommen. Als seltsam gelte ich, weil ich mich am Konsum auf Pump nicht beteilige. Ich finde, komisch sind in Wahrheit die anderen, die sich bis zur Halskrause verschulden. Und noch nicht mal eine neue Waschmaschine oder neuen Herd bar bezahlen können, weil sie keinen Notgroschen haben.

RTL hat eine Sendung ins Leben gerufen mit dem Namen „Raus aus den Schulden“. Auf Facebook können Sie schauen, wie Schuldenberater Peter Zwegat die Konsumsüchtigen in die Zange nimmt. Zwegat versucht, ihnen zu helfen. Meist geht es aber schief.

Manche meinen ich bin seltsam, weil ich kein Auto habe, Bus und Bahn bevorzuge. Manchmal laufe ich eine Stunde zu einem Termin. Mir macht das Spass. Ich hatte einen Termin in Brooklyn. Ich lief über die Brooklyn Brücke im Anzug und Aktentasche: Das war cool. Damals liefen alle Menschen fein angezogen über die Brücke. Schauen Sie sich dieses Foto von 1883 an.

Ich weiß: Wenn sich Leute, die pleite sind, über mich lustig machen, mache ich es richtig. Ein anderer Journalist kam mit dem Fahrdienst „Uber“ zu dem Termin. Er hatte sich neulich über sein geringes Gehalt bitter beklagt. Warum nimmt er dann einen privaten Fahrer und kommt nicht mit der U-Bahn? Ich könnte mir als die Haare ausreißen, wenn ich den täglichen Wahnsinn erlebe. Die Leute verhalten sich wie Kleinkinder.

Ich bin schon durch arme Viertel in der Bronx gelaufen und habe mich gewundert: Was dort nagelneue BMWs und Audis vor den Bruchbuden stehen, konnte ich kaum fassen. Es ist der komplette Wahnsinn. Diese Spielsachen auf vier Rädern zeigen ja, dass etwas nicht stimmt. Der wahren Lebensstand stimmt mit dem „Statussymbol“ nicht überein. Das sind jedenfalls arme Schlucker mit den dicken Autos in der Bronx.

Warum denken die Leute nicht praktisch? Wo ist die Vernunft?

Würde ich ein Auto brauchen, wäre ich zu geizig, um mir ein neues zu kaufen. Ich halte das für Verschwendung. Weil es Gebrauchtwagen erheblich günstiger gibt. Und auch ein Gebrauchtwagen fährt von A nach B. Das ist das Wesentliche. Eine Beule mehr oder weniger ist unbedeutend.

Die Leute sorgen sich ständig darum, was wohl andere von ihnen denken mögen. Das Leben ist selbst ohne diese Spielsachen (Pool am Haus, Motorrad, bester Flach-TV, i-Produkte) teuer genug. Selbst wenn jemand sein Haus komplett getilgt hat, das Auto bar bezahlt, kommen ständig neue Rechnungen rein: Dach muss repariert werden, Auto kaputt…

Die Leute mit all den Statusdingen in deren Leben – denen kann ich persönlich nichts abgewinnen. Weil sie pleite sind und mit Geld nicht umgehen können. Es ist eigentlich traurig, so etwas zu sehen. Warum stürzen sich Menschen ins finanzielle Chaos – nur wegen der Anerkennung? Hinzu kommt: Die Anerkennung bekommt man so ja gar nicht, eher Mitleid.

Das Witzige ist ja, dass die Lebemenschen, die dauerhaft pleite sind, anderen Ratschläge geben. Da kann ich nur lächeln. Suchen Sie sich positive Vorbilder. Lassen Sie sich von Reichen erklären, wie Sie reich werden. Von Sportlichen, wie Sie fit werden. Von Glücklichen, wie Sie glücklich werden. Sie wollen bestimmt nicht auf den Mount Everest mit einem Bergführer steigen, der noch nie auf dem Gipfel war.

Ok, ein Überschuldeter kann Ihnen sagen, wie er in die Bredouille geriet. Die meisten Menschen sprechen aber nicht darüber. Sie wollen lieber ihre reiche Scheinwelt präsentieren. Ihren angeblichen Erfolg zur Schau stellen.

In den USA hat sich die „FIRE“-Bewegung gebildet. Das sind Leute, die hart arbeiten, sparen und investieren. Sie wollen „Finanicial Independent“ (also finanziell frei) sein. Und sie streben „Retirement Early“ an, also die vorzeitige Rente. Diese finanziell freien Menschen sind als Partner fürs Leben begehrt. Die könnten auf die Schnelle eine neue Liebe finden. „Sexy“ an ihnen ist nicht mal ihr Geld, sondern ihre Vernunft, ihr rationales Handeln. Es leuchtet mir ein: Was soll daran so großartig sein, wenn ein Lebemensch jeden Monat Zinsraten für sein tolles Auto abstottern muss? Leute, lernt das.

Jendenfalls tauschen sich die FIRE-Fans im Internet wie nie zuvor aus.  Jeden Tag entstehen neue Blog zur Frührente und finanziellen Freiheit. Auf Reddit tauschen sich die erfolgreichen Sparer über ihren Fortschritt aus. Sie zeigen ihre Aktiendepots. Sie erstellen Grafiken und geben Tips. Dort wird der Depotstand zum Statussymbol. Die breite Masse kann darüber nur staunen.

Normalerweise ist es so: Wer wirklich reich ist, spricht nicht darüber. Aber im Internet sind diese Leute unter sich. Sie genießen dort den Schutz der Anonymität. Einer ihrer Helden ist „Mr. Money Mustache“. Er sagt: „Jeder, der spart, gilt als verrückt“. Mit Anfang 30 ging er in den Ruhestand, nachdem er ein Haus abbezahlt und ein fettes Aktiendepot aufgeschichtet hatte:

Die Armen sprechen ständig über ihren angeblichen Erfolg. Sie hängen ihren Erfolg an die große Glocke (Auto, Urlaub, großes Haus, neue Einbauküche…). Dabei sollte man ihnen kein Wort abnehmen.

Traurig ist ja, dass die konsumorientierte Mittelschicht zur Norm geworden ist. Dauerhaft pleite zu sein ist gesellschaftlich OK. Deren Leben sieht so aus: Sie hassen den Job. Sie sind jeden Tag neun Stunden bei der Arbeit, sie nehmen lange Anfahrtswege in Kauf. Gut, sie haben das Wochenende, die Feiertage und den Urlaub, um abzuschalten. Aber das Geld fehlt ihnen in der Freizeit. Sie leben von der Hand in den Mund. Jeder Monat ist finanziell knapp. Das machen sie 40 Jahre lang – ohne darüber nachzudenken, ob es Sinn macht. Sie haben vielleicht 15 oder 20 Jahre für den Ruhestand. Ihnen fehlt aber das Geld, um die goldenen Jahre wirklich genießen zu können.

Manch einer hat noch eine Hypothek im Alter zu schultern. 30 oder 40 Jahre lang nehmen Menschen für den Traum vom Eigenheim Hypotheken auf. Das ist das typische Leben der Mittelschicht. Das protzige Betongold auf Pump ist eine Scheinwelt. Ein nagelneues Protzauto zu fahren und jeden Monat dafür zu blechen ebenso. Im Protzbau zu leben, aber dafür bis ins 80. Lebenjahr die Hypothek abzustottern ist Realität.

Aber die Scheinwelt lebt. Junge Leute stellen auf Facebook ihre Autos zur Schau – die Kontoabbuchung sieht ja keiner.

Schriftsteller Kurt Tucholsky bringt es auf den Punkt, wenn er sagt:

„Manchen Leuten ist ein Stehplatz in der ersten Klasse lieber, als ein Sitzplatz in der dritten.“

Das Leben in Saus und Braus ist nicht schön, wenn Ihnen das nötige Kleingeld dazu fehlt.

Ich versuche mich mit anderen nicht zu vergleichen. Was juckt es mich, was für ein Auto jemand fährt? Nicht die Bohne. Hauptsache ich bin finanziell sorgenlos. Das ist wichtiger als all das Spielzeug.

PS: Ich möchte mich bei all meinen Lesern für das Interesse bedanken. Dieser Blog erreicht immer höhere Zugriffszahlen. Jeden Tag sind mehrere Tausend Leser hier. Ich möchte mich für das Vertrauen bedanken. Ich finde die Kommentare hilfreich. Ohne Sie hätte ich das Blogprojekt eingestellt – denn es ist sehr viel Arbeit.

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T de Biehl
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

herzlichen Dank auch für diesen Beitrag, dem ich zustimmen möchte. Ich sehe das sehr ähnlich und kann das beschriebene Konsumverhalten auch nicht nachvollziehen.

Schön, dass es Deinen Blog gibt, und auch die Rege Diskussion dabei! Sehr hilfreich!

TdeB.

Felix
8 Jahre zuvor

Was ist eigentlich aus „Dividend Mantra“ geworden? Das Blog scheint tot, was ich schade finde.
Aber Hauptsache Tims Blog lebt weiter – vielen Dank dafür! Zumal hier auch die Diskussionskultur (fast) immer gut ist.

8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

Bitte führe deinen Blog auch in Zukunft weiter! Er ist immer wieder eine Inspiration und große Motivation!

Viele Grüße

Felix

Tobias F.
8 Jahre zuvor

Ich habe es schon einmal an anderer Stelle geschrieben:

 

Das einzige, was mich an Tims Blog stört ist, dass ich es nicht schon 2008 gekannt habe. Ich habe damals, in bzw im Nachhinein kurz nach der Bankenkrise erste Investments getätigt, bin aber nach 20% Gewinn schnell wieder ausgestiegen und habe mich dann später nict mehr getraut, bei höheren Kursen wieder einzusteigen, jeder kennt das.

ICh weiß nch wie heute las ich BASF bei 26 Euro un die Telekom bi 7 Euro gekauft habe und dann sehr schnell mit etwas Gewinn wieder verkauft.

Hätte ich damals Tims Blog gekannt würde ich die Aktien jetzt noch besitzen.

Aktuell kaufe ich regelmäßig ETFs ein. Ich habe mir verschiedene ausgesucht, Schreiber im Wertpapierforum würden wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil ich ETFs zum deutschen, europäischen und US Markt gekauft habe, aber da habe ich einfach das beste Gefühl dabei.

8 Jahre zuvor

@Tim;

„[…] Die Hypothek ist enorm. Warum machen die das? Ich verstehe das nicht. Das macht keinen Sinn. […]

Ja, für unsereinen macht es keinen Sinn, aber für andere Leute eben schon.

Bisher habe ich auch noch nie im Leben den Drang zu Wohneigentum verspürt, aber es drängt sich mir immer mehr in den Sinn.

Prinzipiell könnte ich mir das „Unverständliche“ schon zurecht rechnen. Wenn die Leute eine Immobilie für 350.000 Euro erwerben, und davon 50.000 auf den Tisch legen, dann finanzieren sie 300.000. Wenn ich einen Rechner anwerfe, dann gibt der mir als Beispielrechnung aus bei 2,5% und 3% Tilgung für 10 Jahre:

Monatsrate 1375 im Monat, also 16.500,00 p.a. Davon 7.396,16 Zinsen und 9.103,84 Tilgung im ersten Jahr, also Restschuld 290.896,16 nach einem Jahr.

Man hat also monatlich 616 Euro nur an Zinsen gezahlt im ersten Jahr. Diese 616 Euro muss man mit einer Miete in Vergleich setzen. Aber der Zinsanteil sinkt ja von Jahr zu Jahr. Im 2. Jahr 7.165,93 (597 im Monat) Zinsen. Den anderen Teil von den monatlichen 1375 spart man ja als Tilgung ins Eigentum.

Wichtig ist, dass es sich um eine gute Immobilie handelt, die jederzeit wieder gut verkäuflich wäre. Derzeit würde man sie ja dauernd teurer verkaufen können, aber das wird nicht die Regel bleiben.

Wenn also der Fall eintritt, dass man die Raten nicht mehr halten kann, dann muss ein Polster da sein, das einem ermöglicht, sich ein paar Monate um den Verkauf der Immobilie zu kümmern, um den Zugriff der Bank zum Zwecke der Verwertung um jeden Preis zu verhindern. Dann hat man einfach die Zinsen anstelle einer Miete gezahlt, schön gewohnt und fertig.

Der schlimmste Fall wäre, wenn der Immomarkt zusammenbricht, die Immo vielleicht nur noch für 250.000 Euro zu verkaufen ist, man aber noch mehr Restschuld hat, und der Eigenanteil auch weg ist*. Das ist in Spanien z.B. passiert. Für Deutschland gibt es die Gefahr für übersteigerte Preise bei zweit- und drittklassigen Immobilien. Deswegen würde ich in so einem Fall mich nicht von relativ billigen, schlechten Lagen verlocken lassen, sondern lieber mehr für gute Lage zahlen, da die Wahrscheinlichkeit der Wertbeständigkeit auch bei Rückgang der Preise sicherer ist.

*Aber das kann einem mit dem Depot auch passieren, dass man in einer Zwangslage verkaufen muss, und alles am Boden ist, man also große Verluste einfährt.

Na ja, meine Vorstellungen dazu.

MS

8 Jahre zuvor

@Tim,

ich bin heute mal wieder durch die Stadt gelaufen. Da ist mir wieder bewusst geworden, wie subjektiv das eigene Empfinden ist. In einem typischen Laden für „Türken- oder Araberkitsch“ habe ich diese Scheußlichkeiten gesehen.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die für so etwas auch noch Geld ausgeben, geschweige denn das in die Wohnung stellen. Aber es muss Leute geben, für die ist das das Höchste. Das zeigt einem doch, dass die Menschen nie auf einen Nenner kommen können, und man immer mit Rücksicht auf die Vorstellungen und Geschmäcker anderer Leute sich um Verständnis bemühen sollte. ;-)

Ich z.B. hätte eher Verständnis für jemanden, der (zwar Geld raus wirft in unserem Sinne), aber wenigstens für was Geiles in meiner Sicht. Wenn ein Porsche-Arbeiter von seinem Jahresbonus sich einen 75 Zoll 4k TV für 3 oder 4 Tausend Eus hinstellt, dann fände ich das ok. Kann man sich gönnen. Es sollte halt nicht der für 25.000 auf Schulden sein.

MS

Tobias F.
8 Jahre zuvor

@ MAtthias Schneider:

Ich habe gut gelacht über das Foto! :-D In der Sache sehe ich es ähnlich wie du. Wenn jemand arbeitet, keine Konsumschulden hat und ein bisschen was spart „darf“ er gerne auch mal etwas unvernüntiges kaufen wie eine riesige Glotze.

Ich habe früher, als ich noch sehr schlecht verdient habe immer von großen TVs, Autos, Ralph Lauren Kleidung etc geträumt. Jetzt brauche ich das alles nicht mehr, obwohl ich es mir leisten könnte.

Kennt ihr manchmal auch das Gefühl, mit dem Geld, das man hat, nichts mehr anfangen zu können, weil keine materiellen Wünsche mehr da sind? ICh bin da neulich fast schon darüber erschrocken… Einzig für Urlaub gebe ich noch gerne und viel Geld aus, (keine Luxusurlaube, eher lange fernreisen).

Gab es eigentlich jemals schon ein Forumtreffen? Ich hatte gerade die Vorstellung dass es sicherlich sehr interessant und gesellig sein könnte… :)

 

T de Biehl
8 Jahre zuvor

Hallo MS,

wirklich schön zurecht gerechnet ;-)

Es fehlen Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, …) Ca. 15-20% des Kaufpreises. Dann waere es sinnvoll monatlich noch ein bisschen was auf die Seite zu legen für Reparaturen. 616 reichen m.E. also nicht.
Nochmal 100-200 extra.

Hab das schon in meinem Bekanntenkreis diskutiert mit einigen, die unbedingt kaufen möchten. Ich geb auf ;-)

Beste Grüsse.

Tobias F.
8 Jahre zuvor

Frei nach Finanzwesir:

Eine selbstgenutzte Immobilie ist einfach kein Investment sondern eine Lifestyle-Entscheidung. Es geht nur darum ob man es sich leisten kann oder nicht. Ob man ein gutes Investment macht oder nicht steht auf einem anderen Blatt und kann nicht seriös vorhergesehen werden.

Wir mieten aktuell, kaufen irgendwann vielleicht, mein Leben ist aber nicht gescheitert, wenn ich keine eigengenutzte Immobilie kaufe (und stattdessen alles in Wertpapiere anlege ;))

8 Jahre zuvor

@Tobias F.

ich bin schon einen Schritt weiter. Ich habe schon längst keine Lust auf Fernreisen mehr. Ist alles auch nichts wirklich anderes, nur anderer Stress. ;-)

Mein Herz braucht einfach nur regelmäßige Aufenthalte auf den Kanaren. Da fühle ich mich auch zuhause. Wenn es mir wieder zu stark ankommt, dann hole ich mir im Rewe ein Sixpack „San Miguel“ Bier zum unwirtschaftlich teuren Literpreis, ziehe mir ein Fuerteventura-Shirt an. Dann mache ich das auf dem Balkon nieder, und alles ist wieder in Butter. ;-)

@T de Biehl,

die Nebenkosten sind zu hoch. Mit 10% sollte man auskommen, zumindest in Bayern mit 3,5% Grunderwerbssteuer. Notar usw. noch mal was.

War ja nur ’ne „nackige“ Beispielrechnung. Wenn es um was geht, muss man natürlich richtig genau kalkulieren.

Aber die „Zinsen für Miete“-Zahlen sehe ich schon so. Wenn man dabei bleibt, reduziert sich das schnell. Im 10. Jahr nur noch 425 Euro Zinsen im Monat als Miete sozusagen. Im echten Leben als Mieter geht die Miete nicht zurück, sondern wird mit Sicherheit mehr!

MS

Tobias F.
8 Jahre zuvor

@ Matthias Schneider:

Du hast recht, irgenwann wenn die Knochen und die Nerven etwas das Klappern anfangen werde ich auch keine wahnsinningen Reisen mehr machen…aber 3-5 Monate im Jahr in den USA verbringen ohne in de rZeit arbeiten zu müssen ist ein ganz nettes Langfrist-Ziel :) Alternativ würde es evtl. auch ein Boot im Mittelmeer tun ;)

 

Das San Miguel und das Shirt finde ich cool, coole Vorstellung! Ich schnappe mir dann auch gerne mal den Californischen Cabernet.. ;)

8 Jahre zuvor

@Tobias,

gute Vorstellung mit Amerika. Ich war sehr lange nicht mehr dort, genau genommen nur einmal. Ich habe als junger Bursche 1988 eine mehrwöchige Tour mit dem Mountainbike, Zelt und Schlafsack durch Kalifornien gemacht. San Francisco angekommen, durch das Napa Valley (zu Deinem Wein) nach Norden gefahren. Dann den 1er Highway (also nebenan die Bike Lane natürlich, wenn es richtiger Highway wurde) bis an die mexikanische Grenze, und von L.A. wieder heim. Davon zehre ich heute noch. Ich habe mich in Kalifornien am ersten Tag zuhause gefühlt. Ich mach das schon nochmal wieder in memoriam mit der Frau im Camper. Aber der richtige Reiz ist doch nicht mehr so da, leider.

MS

Tobias F.
8 Jahre zuvor

Das hört sich wundervoll an! Ich kann es 100% nachvollziehen, wenn du sagst, dass du davon heute noch zehrst. Mir geht es mit meinem (bisher einzigen USA-Urlaub) genau so. Wir fahren dieses Jahr wieder, 16 Tage Westküste inkl. Las Vegas :) Darum geht es doch im Leben. Der Alltag ist nicht das, woran man sich in ruhigen Stunden erinnert. Wie sagt man so schön: Collect moments, not things!

Und das ist auch der Grund, warum ich Geld anhäufe… Um so bald als möglich mehr Momente sammeln zu können. Mein Job ist nicht schlecht, er ist sinnstiftend, trotzdem würde ich gerne mehr zeit mit Rotwein in der Hand auf Konzerten oder Booten oder Hafenpromenaden verbringen :)

8 Jahre zuvor

@Tobias,

ja, schöne Erinnerungen sind das Wertvollste im Leben. Die erwärmen in den dunkelsten Stunden die Seele. Und auch sonst erfüllen sie einen.

Da kann ich Euch nur schöne Zeit wünschen. Hochzeit in Vegas?

Häfen mag ich auch sehr. Eine besondere Stimmung, beflügelt die Phantasie. Nur aufs offene Meer bin ich gar nicht so scharf. Ist mir zu unheimlich.

Schön ist, dass man auch ohne oder mit wenig Geld sehr gute Zeit und Erlebnisse haben kann. In meinen schlimmsten Zeiten mit echten Existenzängsten, da habe ich mich getröstet, dass ich doch einfach nur zu Fuß nach Sizilien laufen muss ab Herbst. Wie die Vögel. Etwas Essen werde ich immer finden. Na ja, da hatte man aber noch keine körperlichen Beschwerden. Aber es hat mir geholfen. ;-)

Heute bin ich froh, dass ich meinen Job schön immer weiter gemacht habe, und einigermaßen sorgenfrei bin auf einfachem Niveau. Was will man mehr.

Gutes Nächtle

MS

Fabian S.
8 Jahre zuvor

Bitte Tim, mache weiter so!!! Durch Dich habe ich Value Investing optimieren gelernt á la Warren Buffett, indem man Aktien ein Leben lang halten kann!!!

 

Und auf meine Kommentare reagierst du immer, insbesondere, wenn ich wichtige Fragen habe! Das ist so toll!!!

 

Du bist spitze!!! :-)

T de Biehl
8 Jahre zuvor

Stimmt, da habe ich mich gestern Abend ein bisschen vertan mit den Zahlen. Auch wenn in BaWü 5% Steuer anfallen sind 10-15% wohl doch etwas hoch gegriffen, selbst wenn man Notarkosten u.ä. noch reinrechnet.

@ Tobias F.

Lifestyle-Entscheidung…finde ich gut, muss ich mir merken – auch wenn ich die Diskussion im Bekanntenkreis eigentlich nicht mehr führen mag ;-)

Aber ich finds schon bemerkenswert (und das ist vielleicht auch Teil des  Konsumverhaltens, das Tim in seinem Artikel beschreibt), dass diese KaufNebenKosten bei der Lifestyle-Entscheidung ;-) Hauskauf zumindest in meinem Bekanntenkreis einfach gerne mal ausgeklammert werden. Es rechnet sich so leichter ;-)

8 Jahre zuvor

Hey Tim,

lustiges Video -> gefällt mir gut.

Dein Fitnesszustand ist jedoch nicht gut (ist nicht böse gemeint).

Zu einem finanziell Nachhaltigen Leben gehört auch die Fitness,

da hier Arztkosten, etc eingespart werden können.

 

BG

 

FLO

Christoph
8 Jahre zuvor

Toller Blog Tim.

Toll das du so oft schreibst. Momentan gibst du ja richtig Gas mit neuen Themen ;o)

Wegen Haus Kaufen usw. Ich finde jemand der sich ein Haus/ Wohnung kauft auf jeden Fall gescheiter, als jemanden der sich den neues TV, Grill, Konsole usw kauft.

Vor allem wenn jemand Kinder hat macht das oft Sinn. Überschulden ist natürlich ein NO-GO.

Ich finde es immer erschreckend wenn meine Bekannten /Freunden immer sagen: Ja ich müsste mal was für die Altersvorsorge machen. Aber Aktien? Mein Vater/ Bekannter etc etc hatte mal welche und machte Verlust.

Aber dass das dann immer Spekulationen waren darauf kommen die nicht. Stattdessen leben die meisten nach dem Motto des Vogel Strauß

Kopf in den Boden, wird schon am Ende alles gut werden.

Auch etwas schlechter bezahlte kenne ich. Anstatt voll zu arbeiten machen sie maximal 3/4. Man will ja auch Freizeit haben…

 

 

 

Alex
8 Jahre zuvor

Bei heutigen Immobilienpreisen macht es wenig Sinn, eine Wohnung zu kaufen. Ich warte lieber, bis der Immobilienmarkt zusammengebrochen ist ;-)

Tobias F.
8 Jahre zuvor

@ Alex: „Der“ Immobilienmarkt wird in D nicht einbrechen. Es wird in diversen Kleinstädten und ländlichen Gebieten der Preisverfall weitergehen, aber die Großstädt bzw. gesuchten Lagen werden auf absehbare Zeit nicht mehr günstiger, es sei denn die Zinsten steigen auf > 4 %, was ich auch für extrem unwahrscheinlich halte.

Alex
8 Jahre zuvor

@ Tobias F.

Ich habe neulich ein Buch von Daniel Stelter gelesen. Es heisst „Eiszeit in der Weltwirtschaft: Die sinnvollsten Strategien zur Rettung unserer Vermögen“. Der Autor behauptet das Gegenteil. Ausserdem ist er der Meinung, man sollte in D. NICHT investieren…

T de Biehl
8 Jahre zuvor

@ Tobias F.

Zugegeben: Ich kanns mir gerade auch nicht wirklich vorstellen, dass die Preise in den Grossstädten demnächst günstiger werden.

Aber Du schreibst, dass der Preisverfall z.b. in Kleinstätten weitergehen wird. Also: bestimmte Wohnungsmärkte verlieren an Wert. Die Aussage, dass DER Markt nicht einbrechen wird, ist mir zu einfach.

Die Entwicklung der Märkte in den Grossstaedten beruht auch auf einer Reurbanisierung durch bestimmte Bevölkerungsgruppen. Im Moment sind Städte insbesondere bei jüngeren Paaren oder Doppelverdienern sehr beliebt. Das ist nicht mein subjektiver Eindruck, sondern lässt sich empirisch.

Aber wer weiß, ob es diesen Trend auch noch in 10 oder 20 Jahren gilt. Vielleicht heisst es da wieder: alle raus ins Grüne?

Und klar: Aktienmärkte können einbrechen. Wohnungsmärkte aber nicht ;-)

8 Jahre zuvor

@ MS

… ich bin schon einen Schritt weiter. Habe keine Lust auf Fernreisen mehr ….

„Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii, ….. .“ nicht so wie Udo Jürgens. Ich mache es etwa so wie du. Nicht mit einem Sixpack, sondern einem Film. z.B.: Wenn ich nach Vegas will:

https://youtu.be/aU-6-KHui7s

Ansonsten wandere ich ganz gemütlich durch meine Harzwälder. Nehme ruhige Plätze am plätschernden Wasser in Besitz und höre dem kostenlosen Konzert der Buchfinke zu. Abends setze ich mich ganz entspannt vor den Kamin und schaue in das knisternde Feuer.

So geht Urlaub, – jeden Tag.

 

Christoph
8 Jahre zuvor

Ich mag Fernreisen auch. Habe mir nämlich irgendwann gesagt: Europa? Kannst du zur Not auch noch mit Ü60 machen. Aber ob man dann noch ft für Asien etc ist, weiß man nicht.

Und oft sind Fernreisen auch günstiger als Spanien etc.

Aber ihr habt Recht wenn ihr sagt, dass man jeden Tag genießen sollte. Da kann der Harz auch schon Erholung bringen.

Ich finde aber das Abwechslung wichtig ist. Mal anderes sehen. Andere Kulturen, andere Landschaften usw.

 

Und wenn es hier im Winter kalt und eklig ist, dann zb in Thailand eine Trekkingtour in den Bergen mit Bambusfloßfahrt machen oder auch einfach mal am Strand liegen bei dann 30 Grad.. das ist herrlich *gg*

Lalucky
8 Jahre zuvor

Hallo,

ich habe mich gleich nach miener Ausbildung (natürlich mit unbefristeten Arbeitsvertrag) verschuldet um ein Haus in meiner Arbeitsstadt (gleichzeitig auch meine Heimatstadt) zu kaufen. Jetzt nach 15 Jahren bin ich schuldenfrei, baue aus und „nebenbei“ ein Aktiendepot auf. Ich bin alleinerziehend und demnach Alleinverdiener. Ich komme nicht mal auf das Durchschnittsgehalt der Rentenbemessung. War mein Haus eine Luxusausgabe?- zunächst ja. Ist es für meine Verhältnise zu groß? – Auf jeden Fall (sind zwei kleine Wohnungen). Aber wie das Leben spielt. Damals war ich allein- eine Wohnung war vermietet. Der Mieter zog aus wegen der dringenden Renovierungsmaßnahmen, ich bekam ein Kind und musste/wollte natürlich ins Haus. Jetzt ist das Kind schon etwas größer und will ein Zimmer, das größer als 8m² ist. Also wird der Keller als Wohnraum umgebaut. Meine Eltern haben sich getrennt, meine Mutter ist in Hartz V, das Elternhaus verkauft. Jetzt lebt meine Mutter in meiner zweiten Wohnung, muss keine Miete zahlen und ergo nicht auch noch um Wohngeld betteln. Ich habe derzeit „nur“ die Renovierungs/Ausbaukosten. Könnte ich mir Wohnen in meiner Heimatstadt noch leisten? Eher nicht- denn die Mieten sind hier extrem gestiegen. Könnte ich meine Mutter noch unterstützen?- mit Miete? NIEMALS. Ich glaube, ich habe alles richtig gemacht, obwohl mein Leben ursprünglich sicher anders geplant war.

Logischerweise muss ich auch Aktien kaufen, will ja später meinen Lebensabend gerne auch mal verreisen. Sollte mein Kind nicht vor Ort bleiben, verkaufe ich das viel zu große Haus mit viel zu großem Garten ja vieleicht auch wieder und ziehe in eine Ein-Raum-Wohnung in die Stadt? Wer weiß? Aber zumindest kann ich jetzt mal so richtig in eine Sparphase eintreten ohne min 700 € für Miete abzudrücken.

8 Jahre zuvor

@ Felix

Der Jason Fieber von Dividend Mantra hatte einen unrühmlichen Abgang. Hat seine Leser verarscht, hat behauptet er würde Hilfe von ein paar Leuten bekommen die das mit dem Blog regeln und er hätte mehr Zeit das zu tun was er liebt: Artikel schreiben.

In Wahrheit hat er den Blog wohl an ein paar Marketing-Fuzzis verkauft die den Cashflow daraus haben wollten…nicht schön das Ganze. Habe ihn auch eine lange Zeit verfolgt und finde es Schade…

Noch mal zu den USA und Auswandern:

ich denke ganz so rosig und einfach wie Tim schreibt ist es nicht. Unser deutscher Vermieter hat uns einiges erzählt. Seine Frau hat z.B. nach 12 Jahren in der Firma das erste Mal zehn Tage BEZAHLTEN Urlaub bekommen. Feiertage werden auch nicht bezahlt. Urlaub ist generell sehr sehr kurz im Vergleich zu unseren 6 Wochen.

Service steht an erster Stelle. Ist die Klimaanlage kaputt kommen die auch So Morgens um 9 Uhr…

Also wenn man da arbeiten muss ist es denke ich einiges härter als in Deutschland. Mit Geld lässt es sich da aber schon toll leben. Vor allem sind die Leute definitiv viiiel freundlicher und lockerer. Sind letzten Mittwoch wieder in Frankfurt gelandet und haben sofort in verkniffene Gesichter geschaut. Das Wetter macht denke ich viel aus.

Tim, du hattest neulich geschrieben, dass dich die Abzocke in den Parks nervt. Anbei ein Link mit ein paar Fotos. Darauf sind Cheesburger zu sehen. Widerlich wie nur was: Brötchen, Frikadelle, Käse, Brötchen – das wars. War im Miami Seaauarium. Abegesehen vom Eintritt (ca. 140 $ für drei Personen) nehmen die einen da richtig aus: 3 Cheesburger und zwei Pommes: 26 $! Mit in den Park nehmen darf man natürlich nichts…

https://onedrive.live.com/redir?resid=11A6D417AA0E5C56!1188&authkey=!ADiG—7Ond6Zu0&ithint=folder%2cJPG

Die Häuser sind in Fort Lauderdale in der sogenannten Millioaires Row. Teilweise kosten die 30 Mio Dollar. Vollkommen überteuert finde ich. Da ist man mit 10 Mio Vermögen trotzdem noch ein kleiner Fisch ;-)

Christoph
8 Jahre zuvor

@LaLucky: Für Dich hast du alles richtig gemacht. War sicher nicht leicht.

Aber Du bist ein tolles Beispiel dass man sowas schafft wenn man richtig plant und sich entsprechend verhält.

Vor  allem Toll, dass du als Frau das geschafft hast. Irgendwie befassen sich leider zu wenig Frauen mit solchen Themen..

Christoph
8 Jahre zuvor

http://www.businessinsider.de/strategien-frueher-ruhestand-2016-5#

 

Wissen die meisten zwar schon, aber schadet ja nicht…

PIBE350
8 Jahre zuvor

Ich würde niemals Schulden aufnehmen, nicht mal für eine Immobilie. Ich habe vor einigen Jahren einfach ein paar Nummern kleiner gekauft als die übliche Wohnungsgröße in Deutschland (Singles um die 50m²) und bar bezahlt. Heute könnte ich mir eine viel größere Wohnung leisten, aber ich habe bemerkt, dass ich gar nicht mehr Platz brauche. :-)

Oliver
8 Jahre zuvor

Ich bin inzwischen in der Lage, dass mir sehr viele böse Überraschungen zumindest finanziell nicht mehr viel anhaben können. Für die meisten Leute ist es ein böses Ereignis, wenn der Arbeitgeber sagt, dass man sich trennt. Gerade diejenigen kommen schnell in große Probleme, die die ganzen Raten weiter bedienen müssen. Ich schreibe das deswegen, weil z.B. mein Hauptauftraggeber vor kurzem mitgeteilt hat, etwas mehr als 10% der Beschäftigten zu entlassen. Da ich weiß, dass es viele gutverdienende Mitarbeiter dort gibt, die sich mit Vorliebe große Häuser, dicke Autos und viele andere Spaßsachen zulegen, wirds einige davon ganz hart treffen. Gerade bei einer so großen Reduzierung der Belegschaft trifft es auch Leute, die durchaus gut sind, aber das Pech haben, auf einer falschen Stelle zu sitzen. Gerade vor solchen Situationen hätte ich Angst: Job weg, zu wenig ALG1 und Mittel, die vielleicht für 2 Monate halten. Da kann man schon ins schwitzen kommen, wenn zusätzlich noch eine Familie mit Kindern dahinter steht.

Trotzdem machen es viele, so wie Tim das in seinem Artikel ganz richtig beschreibt. Man fragt sich, warum? Diese Dinge werden doch zur Belastung, falls sich einige Variablen zum eigenen Ungunsten sich verändern. Ein schönes großes Haus kann zum Alptraum werden, eine teure gemietete Wohnung ebenso, gleiches für die Leasingraten des chicen BMWs oder die Monatsraten im teuren Fitnesstudio, wo man nicht so schnell aus dem Vertrag herauskommt. Ich denke, der Mensch gewöhnt sich zu schnell an Luxus und nimmt ihn selbstverständlich wahr. Und genau das ist ein Trugschluß, in dessen Falle viele gehen. Bei meinen Freunden und Bekannten habe ich so einige Beispiele, wo es genau so ist. Zweiter Punkt ist aber die Verdrängung: Kann mir nicht passieren.

Das absurdeste war ein befreundetes Pärchen. Beide haben wirklich sehr gut verdient, sie sogar weit überdurchschnittlich. Sie kauften sich ein Haus, leisteten sich viele Luxusurlaube & -dinge, drei Autos und wollten ein Kind aus Südamerika adoptieren. Das haben sie dann doch nicht gemacht, aber schon 15.000 € innerhalb 1-2 Jahren umsonst dafür ausgegeben. Ich weiß noch, wo wir in der Küche gestanden sind und ein Nachbar seinen Garten aus wahrscheinlichem Geldmangel nicht fertig bekommen hat. Da haben sie sich schön lustig drüber gemacht. Dann hat erst er seinen Job gekündigt und seitdem nichts wirklich gutes mehr bekommen. Danach hat ihr Arbeitgeber gekriselt und sie ist zu einer anderen Firma gegangen. Ich denke, das monatliche Einkommen ist zurückgegangen. Der Lebensstil ist aber noch derselbe. Das Problem: Keiner von beiden darf langfristig krank oder arbeitslos werden. Beide sind um die 50 und das Risiko wird nicht kleiner. Die schöne Scheinwelt ist schneller dahin, als man glauben möchte. Aber auch hier: Verdrängung. So etwas passiert uns nicht. Nun, ich möchte es für beide hoffen.

@Tim:

Bei 214 Pfund solltest Du dich ranhalten :). Verlier lieber ein paar Pfund und trag die auf die Bank. Die Vermehrung dort ist positiver.

 

 

8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

du schreibst: „Ich glaube, Verbraucher könnten viel glücklicher sein, wenn sie innerhalb ihrer finanziellen Verhältnisse leben würden. Schuldenfrei zu sein gibt Ihnen Frieden. Sie können das Leben sorgenfreier leben. Sie haben mehr Wahlmöglichkeiten.“

Ich stimme dir da voll und ganz zu. Vor allem hat man viel weniger Druck. Zum glück bin ich vom Typ her kein Mensch der anderen gerne was schuldet.

 

Grüße

valuetradeblog

Delura
8 Jahre zuvor

@Tobias F.

Kennt ihr manchmal auch das Gefühl, mit dem Geld, das man hat, nichts mehr anfangen zu können, weil keine materiellen Wünsche mehr da sind?

Kenne ich bestens, was aber aufgrund des Ziels der finanziellen Freiheit (In max. 7 Jahren habe ich es geschafft und das ist schon die schlechteste Prognose) denke ich vernachlässigbar ist. Ich bin schon happy wenn die Sonne scheint oder ich mit dem Fahrrad in unbekannten Ländern unterwegs bin (Vor 2 Jahren Griechenland, letztes Jahr Kroatien) – mit selbst gemachten Broten und an einsamen Bächen oder unter schönen Bäumen verweilen kann.

Ist das absolute Gegenbild zu unserem Ameisenhaufen hier, das reicht mir mittlerweile voll und ganz. Und Kroatien kann ich mir sogar als Altersruhesitz vorstellen, ist einfach ein wunderschönes Land.

VG

 

vonaufdenboden
8 Jahre zuvor

Schneider

Danke für das Bild. Ich musste jetzt so richtig schön lachen.  Ich denke mir das auch oft, wenn ich vor diesen Auslagen stehe und diese seltsamen Ding sehe.

Weiter unten stand dann von

@Christoph

 

„Kopf in den Boden, wird schon am Ende alles gut werden.“

Das habe ich mir dann vorgestellt und musste noch herzlicher lachen.

Man lernt hier von Euch nicht nur sehr viel, sondern wird auch gut unterhalten!

Vielen Dank!

Gruss,

vonaufdenboden

8 Jahre zuvor

@Lalucky

Respekt, dass du dich allein erziehend durchs Leben boxt und dich auch noch um deine Mutter kümmerst. Aber blöd gefragt: Wenn deine Mutter Hartz 4 bekommt, zahlt das Amt dann nicht die Miete? Oft haben vor allem wenig Verdiener den falschen Stolz, wenn es um staatliche Unterstützung geht.

 

@Tim

Ich habe auch das Gefühl, dass wenig Geld haben gerade in Mode ist. Man meckert darüber, dass alles so teuer ist und verkündet gleichzeitig stolz, dass man für den Urlaub ewig gespart hat oder nun noch Raten zahlen muss. Ein Leben auf Pump. Wenn man kein Auto hat, wird man komisch angeschaut. Ein paar meiner Kollegen fragen mich in letzter Zeit, was ich eigentlich mit meinem Geld mache, wenn ich mir das Auto spare. Aktuell sage ich einfach, dass ich auf eine Wohnung spare, weil es komisch klingt zu sagen, dass ich einfach aus Prinzip spare. Man sollte Geld nicht aus dem Fenster werfen, nur weil man grade nichts Besseres damit anzufangen weiß.

 

lalucky
8 Jahre zuvor

@Ex-Studentin

Zunächst mal danke für die Blumen. Hört sich alles aber schlimmer an als es ist.

So weit ich weiß zahlt die Miete nicht das Hartz 4-Amt, sondern sone Art Wohngeldstelle. Neuer Antrag, wieder nackig machen. Dann die Quälerei mit der angemessenen Wohnungsgröße. Und Klar könnte ich mit Ihr ein Mietvertrag aufsetzen- hab ich aber ehrlich gesagt keine Lust zu. Zum einen wird dann langsam meine Steuererklärung zu umfangreich, dann muss ich für meine Mutter ja sämtliche Anträge machen- schon die Betriebskostenpauschale von 100 € (zahlt Hartz 4) war nicht wirklich eine Freude. Bald ist sie Rentnerin (natürlich gezwungen und mit max. Abzügen und damit unter der offiziellen Armutsgrenze) und ich möchte ihr einfach ersparen, ständig noch irgendwo betteln gehen zu müssen. Mit ihrer Rente wird sie recht gut auskommen, da sie ja keine Mietkosten hat und auch keine Mieterhöhung befürchten muss. Für Ihre Steuererklärung werden wir dann noch die Nichtveranlagungsbescheinigung beantragen und gut ist.

K.
8 Jahre zuvor

@lalucky

Eine gute Einstellung. Ich kann diese Art der Unterstützung verstehen und würde es – wenn ich es kann / könnnte – genauso machen. Ich glaube damit kann man mehr „zurückgeben“ als mit geldlicher Unterstützung o.ä.
Klar, wenn es räumliche/örtliche Distanz nicht anders zulässt, ist auch finanzielle Unterstützung sicher nicht verkehrt.

Das Thema Eltern-Unterhalt beobachte ich auch interessiert. Besonders bei Ehepaaren wenn dann beide zur Kasse gebeten werden. Ob das auch gilt bei Gütertrennung? Diese müsste in solchen Fällen ja dann trotzdem greifen und nur das aktuelle Einkommen dürfte anteilig herangezogen werden. So hoffe ich zumindest für die Zukunft.
Klar will ich meine Eltern unterstützen und ggf. auch die zukünftigen Schwiegereltern, aber nicht „um jeden Preis“ oder mit der Konsequenz das ein mühsam erspartes Depot dann auf einen Schlag weg ist oder substanziell angegriffen wird.

@Tim Schäfer

Danke für die tollen Beiträge, Infos und Links. Die letze Woche kam ich teils gar nicht mehr hinterher mit dem nachlesen.
Bis zu drei Artikel pro Woche sind glaube ich eine gute Zahl, meiner Meinung nach.

Ein Forum-Treffen stelle ich mir auch toll vor. Sehr kurzweilig. Vermutlich gehen die paar Stunden so schnell vorbei, weil man so viel zu erzaählen und zum austauschen hat.

tim timmer
8 Jahre zuvor

Das User-Treffen machen wir dann aber bitte in New York. :)

Tobias F.
8 Jahre zuvor

@ Tim und alle die möchten:

Forumstreffen wäre super!  Ich könnte sowohl nach Stuttgart als auch Frankfurt oder Mannheim kommen, wohne in Unterfranken! :)

K.
8 Jahre zuvor

Stuttgart wäre am Nächsten zu mir.
Frankfurt/Main und Mannheim sind aber auch machbar.

8 Jahre zuvor

Mir passen die ersten 3. Stuttgart wäre mir am nähsten. In ein paar Jahren hätte ich auch nichts gegen New York.

Mr. Braun
8 Jahre zuvor

Stuttgart wäre für mich auch am günstigsten.

( Meine Freundin meint New York, sie will „derweil shoppen gehen … ; ) )

Stefan
8 Jahre zuvor

Mannheim!

Christoph
8 Jahre zuvor

@Tim Schäfer:

Frankfurt

(ist ja auch eher in der Mitte Deutschlands) *gg*

 

@Lalucky: ich glaube du verrschenkst aber Geld. Denn das Amt würde ja die Miete zahlen. Und könntest wiederum da was absetzen. Und wenn deine Mom mietfrei wohnen soll, dann könnte Sie ja bei dir putzen (man darf ja was dazuverdienen glaub ich) und das kannst du auch wieder absetzen.

 

lalucky
8 Jahre zuvor

@Christoph

Sorry, hab jetzt gerade gesehen, dass ich angesprochen wurde. Wie gesagt, ich könnte einen Mietvertrag machen. Unsere Ämter achten allerdings penibel auf die „Ausführung“. Zinsen für Kredit habe ich ja nicht mehr, bleibt noch die Abschreibung- hier natürlich Belege (Kaufvertrag, Kosten für Renovierung (innerhalb 3 Jahre nach Kauf usw. ). Dann davon 3% (?) jährlich Abschreibung usw. Dann die permanente Beantragung- zur Not Behördenkrieg. Hab ich keine Lust zu- ich weiß, ist Luxus, den ich mir leiste und schenke somit mir und meiner Mum etwas mehr Frieden und Gelassenheit. Bei der absetzbaren Minijobgeschichte wird (zumindest war es vor einigen Jahren so) darauf geachtet, dass es eben keine Familienmitglieder sind- sonst könnt ja jeder Hausherr seine Ehefrau als Putzfee einstellen ;)

Christoph
8 Jahre zuvor

@Lalucky: Schon seltsam. Die Nachbarin dürfte man, die Mutter etc aber nicht. Ist ja irgendwie diskriminierend…

 

Das mit der Ruhe verstehe ich natürlich

Henry Clark
7 Jahre zuvor

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