Es scheint, als ob sich die Talfahrt an den Börsen fortsetzt. Der Dow Jones schloss zwar am Mittwoch leicht im Plus bei 8.178 Punkten. Stellen Sie sich aber darauf ein, dass die Wackelpartie vorerst weiter gehen dürfte. Viele Firmen können kaum die Erwartungen an der Wall Street erfüllen. Zu schwach ist die Absatzsituation.
Der Multimilliardär Edward „Eddie“ Lampert verkauft nun seine Aktien an dem Autoreparaturriesen AutoZone. Der 1962 geborene Lampert sucht nach Value-Werten. Seine Spezialität sind Einzelhandelsaktien. Der Investor war die treibende Kraft bei der Fusion von Kmart und Sears zu Sears Holdings. Die AutoZone-Aktie befindet sich einem gigantischen Aufwärtstrend. Weil die Amis immer ältere Autos fahren, nehmen die Reparaturen zwangsläufig zu. Ich hatte kürzlich einen Artikel über das Phänomen der gepflegten Rostlauben geschrieben. Hier finden Sie den Bericht.
Die AutoZone-Aktie kostet aktuell 155 Dollar. Sehen Sie sich nur die atemberaubende Kursexplosion an (Chart)! Lampert hat damit seit dem Einstieg seinen Einsatz verdoppelt. Lampert ist der größte Aktionär mit einem Anteil von 20,9 Millionen Aktien, die 39 Prozent des Grundkapitals entsprechen.
Lampert hält im Schnitt zwischen drei und 15 Positionen in seinem Portfolio. In der Regel bleibt er über Jahre hinweg engagiert, bevor er aussteigt. Sein Anlagestil ähnelt dem von Warren Buffett, wobei Buffett in vielen Fällen gar nicht an den Verkauf eines Aktienpakets denkt. Lampert arbeitete vor der Gründung seiner Kapitalanlagegesellschaft ESL (seine Initialen) für Goldman Sachs. Dort war Robert Rubin ein Kollege, Rubin wurde später Finanzminister der USA.
Lampert gilt als einer der reichsten Einwohner in Connecticut. Vor sechs Jahren wurde der Geschäftsmann auf dem Parkplatz vor seinem Büro entführt. Lampert konnte jedoch seine Kidnapper nach zwei Tagen überzeugen, ihn freizulassen.