Der frühe Vogel fängt den Wurm. Warren Buffett kaufte seine erste Aktie, als er elf Jahre alt war. Er arbeitete im Lebensmittelladen seines Vaters in Omaha. Er machte in den folgenden Jahren viele Fehler mit seinen Aktien. Er handelte zu viel. Er konnte den fairen Preis der Aktien nicht einschätzen. Er hatte nicht die richtige Strategie. Und so kam es, dass Buffett nur Geld wechselte. So wie es viele Privatanleger tun.
Als Buffett Anfang 20 war, lernte er, die richtige Strategie anzuwenden. Er lernte von seinem Professor Benjamin Graham, wie Value Investing funktioniert. Buffett folgte fortan der Lehre seines Professors, das machte ihn später steinreich.
Das britische Multitalent Richard Branson gründete als 16-jähriger das Magazin „Student“. Es folgten LP-Läden, eine Airline, ein Mobilfunk- sowie Kabel-TV-Anbieter usw. Er war 28, als er die Necker-Insel kaufte. Es gibt eine schöne BBC-Dokumentation, sie zeigt, wie Branson seine Luxusinsel an reiche Gäste vermarktet:
Wir sind aber nicht Buffett und nicht Branson. Trotzdem ist einiges schon in jungen Jahren möglich. Zum Beispiel das Sparen und Investieren. Am besten bringen es Eltern den Kindern bei. Und wenn wir alt genug sind, wissen wir hoffentlich, wie es geht.
Eine Möglichkeit, um einen finanziell sorgenfreien Ruhestand genießen zu können, wäre: Gleich nach der Geburt sollten Eltern für ihr Baby ein Depot einrichten. Mit Hilfe von Oma, Opa, Onkel und anderen sollte es möglich sein, 7.000 Euro zusammenzukratzen. Angelegt in einen Indexfonds, verzinst zu acht Prozent, kämen nach 65 Jahren mehr als eine Million Euro zusammen. Passend zum Ruhestand.
Lebemänner, die ständig pleite sind und kein Geld am Monatsende übrig haben, haben ständig Ausreden. Fangen Sie früh an, den Umgang mit Geld zu lernen! Mögen Sie das Geld, akzeptieren Sie es. Gehen Sie bewusst mit Geld um.
Kaufen Sie einfach nie etwas, was Sie sich nicht leisten können. Das wäre eine gute Einstellung. Es ist einfach eine Frage der Disziplin. Menschen kommen mit ihrem Leben nicht klar, weil sie keine Disziplin haben. Sie müssen Verantwortung übernehmen. Sogar Eichhörnchen wissen, dass sie Vorräte aufbauen müssen. Sonst schaffen sie es nicht über den Winter. Das gleiche gilt fürs Körpergewicht, für die Ernährung usw.
Die ganze Angeberei mit Statussymbolen macht uns nicht wirklich glücklich. Als ich Abi machte, kamen einige zur Schule mit protzigen Angeberautos. Sauteuer! Bezahlt von den Eltern. Ich fuhr eine uralte Rostschüssel. Der Fiesta schaffte es mit Ach und Krach über den Berg. Ich arbeitete nach der Schule in einem McDonalds. Am Grill. An der Kasse. Am Wochenende teilte ich Zeitungen aus. Meine Eltern hatten nicht genügend Geld. So lernte ich gezwungenermaßen früh genug, wie hart es sein kann, um an Geld zu kommen. So lernte ich das Geld zu schätzen. Was gar nicht so schlecht ist.
Meine Eltern brachten mir Genügsamkeit und Bodenständigkeit bei. Es kommt im Leben nicht darauf an, was für ein Auto wir fahren. In was für einem Haus wir leben. Welche Kleidung wir tragen.
Wenn wir auf dem Sterbebett liegen und unser Leben Revue passieren lassen, kommt uns dann das Angeberauto in den Sinn? Wohl kaum. Was wunderbar wäre, wenn wir vor unseren Augen Revue passieren lassen können, wie wir anderen in einer Krise halfen, wie wir unsere Zeit für wohltätige Zwecke opferten. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Menschlichkeit.
Ich finde zum Beispiel großartig, wie sich Bill Gates für die Menschheit einsetzt. Er spendet unglaubliche Summen seines Privatvermögens zum Wohle aller. Einfach faszinierend, wie er das macht:
Was erfüllt noch ein Leben? Kleine Freuden. Diese haben den Vorteil günstig zu sein. Mit der U-Bahn zum Strand oder zum zu Pool fahren, macht mir Freude. Minigolf spielen. Mit Freunden oder Familie eine Radtour machen. Wandern. Sport. Zum Grillfest einladen.
Große Freuden sind eine andere Sache. Schönes Haus. Langer Urlaub. Vorruhestand. Ja, wer das Geld hat, warum nicht? Wenn es nicht reicht für die großen Freuden, ist das kein Beinbruch. Finde ich zumindest.
Grüße Dich Tim,
ein wahnsinnig toller Artikel. Es passt einfach alles! Genau auf den Punkt gebracht….
Bravo!!!
Hallo Tim,
auch ich halte frühzeitiges Investieren für das A und O einer guten Altersvorsorge. Indexfonds bieten sich hier natürlich an. Als Investment in die Zukunft könnte ich mir auch vorstellen, dass Trinkwasser Fonds erstaunliche Renditen abwerfen werden.
Du schriebst in einem anderen Beitrag, dass dein Depot da es für die Rente bestimmt ist, nahezu Steuerfrei ist. Benötigt man dafür einen ständigen Wohnsitz in den USA? Bzw. was sind denn dafür die Voraussetzungen?
@all: Hier würde ich gerne mal die Meinung der Mehrheit hören: Ihr habt ca. 30.000€ welche Ihr in Indexfonds angelegt wollt. Wie geht Ihr vor?
Bsp.: 5.000 direkt und denn Rest monatlich zu á 250€?
Grüße
Thomas
@Thomas
Ab 500€ Investitionsvolumen gibt´s zumindest bei der DiBa ETFs ohne Kaufkosten über die Börse, so spart man sich die 1,75% auf den Fondssparplan.
Der Cost-Average-Effekt wird überbewertet. Die 30.000€ würde ich wohl dritteln und innerhalb eines Jahres investieren.
Viel Erfolg!
Der Cost Average Effekt wird unterbewertet und ist ein Geschenk das nicht unterschätzt werden sollte. Bei Standard Index Trackern wird davon nicht partizipiert.
Sehr toller Artikel! Ich hoffe, ich werde meinen Kindern später auch das investieren in Aktien nahe bringen können. Das Beispiel mit den 7000 € ist echt krass. Aber man muss natürlich auch sagen da sin 65 Jahren eine Million nicht mehr eine Million wert ist. Aber selbst eine halbe Million ist schon echt gut ;)
@ Thomas,
wer sagt, dass man die 30.000 sofort investieren muss?
Charlie Munger: „It takes character to sit there with all that cash and do nothing. I didn’t get to where I am by going after mediocre opportunities.“
Weiss jemand, wieso Buffett bei gewissen Beteiligungen einfach mal 10% seiner Anteile verkauft oder 10% mehr kauft?
Teils innerhalb weniger Monate, siehe hier:
http://www.intelligent-investieren.net/2015/05/und-was-tat-warren-buffett-im-1-quartal.html
Das irritiert mich etwas. Denn was für Gründe könnte es geben, Aktien minimal aufzustocken und dann wieder abzubauen?
Ausser vielleicht, dass er die Aktien jetzt verkaufen will, und um den Kurs nicht zu sehr zu drücken, verkauft er in kleinen Schritten. Das kann sein (aufgrund seinre Milliarden-bestände).
@ Fabian S.
Danke für das Lob.
@ Thomas
Ein „Aktiendepot für die Rente“ (401k oder SEP-IRA oder Roth) kann jeder in den USA einreichten, wenn 3 wesentliche Voraussetzungen erfüllt sind:
1. Gültiges Visum oder Grenncard oder amerikanische Staatsbürgerschaft
2. Ein Einkommen aus einem Arbeitnehmerverhältnis oder aus einer Selbstständigkeit
3. Steuerpflicht in den USA
Zur Frage mit den 30.000 Euro:
Ich würde die 30.000 Euro auf einen Schlag sofort investieren, sofern das Geld mindestens die nächsten 10 Jahre nicht gebraucht wird. Das perfekte Timing funktioniert nur in der Theorie.
@ZEN Investor: „Das irritiert mich etwas. Denn was für Gründe könnte es geben, Aktien minimal aufzustocken und dann wieder abzubauen?“
Hallo??? Einfach mal Gewinne mitnehmen, auf die klassische Art???
Was soll es sonst sein, wenn man z.B. in Q4/14 Liberty Global billiger kauft, also man sie in Q1/15 verkauft? Vermutlich kauft er sie zu einem billigerem Niveau wieder zu. Wundert mich eh, was so im Portfolio ist. Wenn man Google glaubt, macht die Aktie Verlust, also kein wirklicher Buffett-Wert.
Ich finde ja immer die schnelle Übersicht zu den Activities recht informativ.
Das predige ich doch schon ewig, dass Buffett sich ganz normal verhält. Es werden ganz vernünftig auch mal paar Gewinne mitgenommen. Nur weil er WFC, KO und AXP nicht traded, aber mit dem ganzen Rest putzmunter handelt, kann man ihn doch nicht für den eisernen Buy-and-Holder halten. Das kann man ja für sich selbst so halten (Hallo @Tim), aber die „Großen“ machen es eben nicht so.
MS
@ Tim,
von perfektem Timing redet ja niemand. Aber es macht einen Unterschied, ob man 30.000 Euro in einem heiss gelaufenen Markt versenkt (nach dem Motto „mit ETFs kann man gar kein Geld verlieren“) oder ob man sich vielleicht die Muehe macht, eher guenstig bewertete Spitzenunternehmen wie Allianz, Munich Re, Chevron und Helmerich & Paine auszuwaehlen (soll keine Kaufempfehlung sein).
Ich habe ja ohnehin das starke Gefuehl, dass ETF’s die neue Blase bei den Kleinanlegern sind. Bei den Argumenten derjenigen, die jetzt 7 Jahre nach dem letzten Crash wieder auf den fahrenden Zug aufspringen, koennte man denken, dass man mit Aktien ueberhaupt kein Geld verlieren kann, solange man den „Gesamtmarkt“ kauft.
Massenpsychologie ist immer wieder amuesant. Die Blase ist immer dort, wo man selbst nicht ist. Aber auf keinen Fall in Tulpen, Gold (1980), Junk Bonds, Internet-Aktien, Real Estate, ETF’s. :-)
Lieber Matthias,
wieso so gereizt? („Hallo????“)
„Hallo??? Einfach mal Gewinne mitnehmen, auf die klassische Art???“
Nun gut, er hat also rund 20-30% Gewinn in rund 3 Monaten gemacht. Das ist zwar gut, aber ich ging davon aus, dass Buffett Unternehmen auswählt, die deutlich stärker unterbewertet wären.
Und nur weil Tim hier ständig von Buy&Hold predit, wundern mich halt Haltezeiten von 3 Monaten.Daher erscheint mir meine Frage durchaus berechtigt.
BTW: Es macht schon einen Unterschied, ob man 1929 oder 1932 in den Dow Jones Index investiert hat. Das wäre bis heute ein riesiger Unterschied.
Man sollte also tatsächlich in billige aktien oder billige Märkte investieren.
Habt Ihr denn Tipps wie man einem Kind das Sparen oder das Thema Geld im Allgemeinen beibringen kann? Meine Tochter ist zwar erst 2, aber irgendwann möchte ich das Thema ja auch mal mit ihr angehen.
@ZEN Investor,
na ja, so schlimm gereizt sollte es gar nicht klingen. ;-) Ich bin nur seit gefühlten Ewigkeiten dabei klar zu machen, dass Buffett nicht der heilige Investor ist, der nur den Buy-Button kennt. Deswegen fand ich Deine Verwunderung etwas herausfordernd. Das „Hallo???“ war nur so zu verstehen, als ob ich sagen wollte; „Ja! Stellt Euch vor, man kann Aktien durchaus verkaufen. Diese Möglichkeit ist vorgesehen. Und Buffett kennt auch den Sinn eines realized profits.“
Ich habe ja nichts gegen Buy-and-Hold, im Gegenteil. Aber man sollte doch einfach die Realität so ansehen wie sie ist, und Buffett kauft und verkauft halt auch aus Gründen der schlichten Gewinnmitnahmen.
Prinzipiell wäre ich froh, wenn ich mal ein Depot gebastelt hätte, was ich schlicht laufen lassen könnte. Ist aber noch längst nicht absehbar. Habe auch einfach noch viel zu viel Mist im Depot. Apropos Verkauf… Habe auch am Freitag endlich meine Newmont Mining mit ca. 20% Gewinn verkauft. Solche armseligen Dividenden kann ich mir nicht leisten. Werde das Geld in einen REIT (vielleicht WPC, ein „Net lease REIT“) oder einen ETF stecken.
Nix für ungut und beste Grüße
MS
@Jesse
Hast du bei deinen guenstig bewertete Spitzenunternehmen wie Allianz, Munich Re auch deren Zukunftsaussichten berücksichtigt?
Ich meine die Allianz wird sich mit dem Wachstum schwer tun (90 Millionen LV bei 80 Millionen Bürger) und auch bei den Gewinnen wenn kaum mehr Zinsen abfallen.
Und im Markt der MüRe wildern die Pensionsfonds seit neuestem, auch nicht besonders gut fürchte ich. Man versucht es jetzt mit KnowHow, hat man das vorher nicht verwendet?
Keine Ahnung aber günstig finde ich keine von beiden und sollte der Euro kollabieren dann schauts finster aus bei Allianz!
Übrigends die deutschen Privatanlager bleiben immer noch der Börse fern, 60% wird vom Ausland gehalten!
https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Monatsberichtsaufsaetze/2014/2014_09_eigentuemerstruktur_aktienmarkt.pdf?__blob=publicationFile
Also immer schön die Zinsen in USA beachten!
Ah okeh.
Mir ist auch klar, dass man irgendwann verkauft. Selbst in meiner Strategie ist der Verkaufszeitpunkt genauestens festgelegt (dafür wurde ich in diesem Blog in den Kommentaren schon kritisiert).
Mich wunderts halt nur, dass wegen 25% schon verkauft wird.
Ich persönlich verkaufe erst bei einer fairen Bewertung, und kaufe massiv unterbewertet.
(Kommentar von Windows 10 aus in der Virtual Box geschrieben).
Bzgl. Buffett
Ich habe keine Erklärung, weshalb er Aktien, die er noch vor Kurzem zugekauft hat, nun wieder abstößt. Ein Trader ist er nicht, „Gewinne mitnehmen“ ist nicht sein Investmentstil. Allerdings gibt es zwei Dinge zu bedenken: er investiert nicht mehr alleine, seine beiden Helfer haben eigene Investmentbereiche und die stoßen Aktien viel schneller wieder ab, als Buffett selbst. Und dann gibt es noch den Aspekt, dass das Formular 13F nicht die (volle) Wahrheit enthalten muss! Investoren können sich Ausnahmen genehmigen lassen, bei denen sie dann die An- und verkäufe und/oder die Positionsgröße nicht korrekt angeben müssen. Buffett selbst hat hiervon kürzlich erst Gebrauch gemacht: er hatte offiziell Deere & Co. verkauft, während er in Wirklichkeit seinen Bestand massiv aufgestockt hat. Hierzu hatte er eine solche Ausnahmegenehmigung, weil er ansonsten seine Position nicht in dem Umfang hätte aufbauen können, ohne dass der Kurs durch die Decke gegangen wäre.
Ich will damit nicht behaupten, dass es nun wieder so ist. Denn ExxonMobil hatte Buffett auch aufgestockt, bevor er die Position dann völlig glattgestellt hat. Auch hat er jahrelang bei VISA und Mastercard zugekauft, nun hat er seine Positionen (ebenso bei AMEX) verringert. Es scheint so, als würde Buffett die defensiveren Werte „spielen“ wollen. Einerseits verkauft er Banken und FInanzwerte, andererseits stockt er bei seinen beiden Lieblingen US Bancorp und Wells Fargo auf. Er verkauft Öl- und Gasunternehmen, stockt aber bei Phillipps 66 auf – Ölverarbeitung, Spezialchemie, Tankstellen (JET). Er fokussiert sich in einigen Branchen also.
Und kleiner Schlenker zurück zum Thema: Buy & Hold funktioniert und je früher man anfängt, desto erfolgreicher ist es. ;-)
@Björn,
ich würde einfach ganz klassisch, sobald es Taschengeld gibt, ihr von jedem Euro 10 Cent ins bewährte Sparschwein stecken. Fairerweise müsste sie natürlich einverstanden sein, etwas weglegen zu wollen. Aber wenn ich mich recht erinnere, die meisten Kinder sparen schon gern, wenn man ihnen das schmackhaft macht. Allerdings geben sie dann das Ersparte auch gern für das Erträumte wieder aus. ;-) Fahrrad, Moped usw. Das Problem ist halt, wenn man Kinder mit Spielzeug überschüttet (kenne ich aus der Verwandtschaft), dann verliert das Sparen den Reiz. Von Vermögensaufbau braucht man Kindern eh nichts erzählen. Es muss einfach gelernt werden, dass nicht alles problemlos zu haben ist, sondern nur, wenn man eine Zeit lang etwas dafür zurück legt. Damit ist am Ende zwar vermögenstechnisch nichts gewonnen, weil eben was gekauft wird dafür, aber das Prinzip verstanden. Die Gefahr, dass das Kind als Erwachsener zum Verschwender wird, ist damit etwas geringer geworden.
Viel Glück!
MS
@ willihope,
ich haette bei der Allianz zumindest eine gewisse Sicherheitsmarge, weil sie derzeit unter Buchwert notiert. Mein Risiko waere dort definitiv niedriger als mir den „Gesamtmarkt“ zu kaufen. Das waren natuerlich auch nur Beispiele mit den Unternehmen. Ich sehe im Moment keinen Zwang, mir ueberhaupt irgendeine Aktie zu kaufen.
@ willihope
Sind denn die gehebelten Dax-ETFs von Dir besser als eine Allianz oder MüRü? Dürften Dir besonders aktuell viel Freude machen.
Ich sehe es auch so. Kinder müssen lernen, Geduld zu haben und zu investieren. Ich bin nicht gerade mit dem goldenen Löffel aufgewachsen, andere Kinder hatten es irgendwie leichter, bekamen mehr Geschenke usw. Ein Klassenkamerad von mir bettelte bei seiner Oma so lange, bis er einen teuren Computer geschenkt bekam. Sowas hätte ich mir nie getraut.
Selbstverständlich hatte er auch ein modernes Mountainbike, dann noch einen neueren Computer (in den 90ern veralteten Computer recht schnell, er bekam alle 18 Monate einen neuen). Natürlich fuhr er auch mit dem besten Auto vor, sobald er 18 wurde.
Aus dem Typen ist dann wohl auch nichts gescheites geworden. Ich habe seit 15 Jahren nichts mehr von ihm gehört. Als Jugendlicher nahm er auch regelmäßig Speed. Vielleicht ist er auch in den Drogensumpf abgeglitten.
Ich bin der Meinung, man sollte Kindern nicht jeden Wunsch erfüllen. Es wäre das Gegenteil von Erziehung. Ich habe neulich auch gelesen, dass viele Kinder von vermögenden Familien ohne Fernsehen aufwachsen. Die meisten Kinder wollen fernsehen und schon temporäre Fernsehverbote sind für Eltern schwer durchzusetzen. Sobald es aber junge Erwachsene sind, dann bedanken sie sich entweder, dass der Fernseher keine große Rolle spielte oder aber sie ärgern sich, dass sie so viel Zeit damit vergeudet hätten und die Eltern nicht eingriffen.
Den Gedanken, Kindern frühzeitig den Umgang mit Geld beizubringen, finde ich sehr wichtig. Leider lernen Kinder kaum etwas über den Umgang mit Geld in der Schule. Deshalb gefällt mir die Idee, ein Schulfach mit der Bezeichnungt „Private Finanzen“ einzuführen, in dem Schüler alles Wichtige zum Thema Geld, Versicherungen und Mietvertrag etc. lernen. Es sollte auf Dauer nicht so sein, dass junge Erwachsene die Schule verlassen und nichts oder kaum etwas über Geld wissen.
@ Dr. Jürgen Nawatzki
Das ist doch vom System so gewollt, dass man finanziell unterbelichtet bleibt. Der Staat will finanziell ungebilidete, verschuldete Bürger. Denen kann man dann den ganzen Riester-Mist andrehen und sie glauben auch noch clever zu sein. Und durch das Eigenheim in der Pampa sind sie auch noch örtlich gebunden. Der Staat kann so nach Belieben zugreifen…
@ Michael C. Kissig
Wie kommst du darauf, dass Buffett American Express reduziert habe?
Ich sehe nur Reduktionen bei Visa und Mastercard.
Und bist du sicher, dass die sogar Falschangaben machen dürfen? Also es wird verkündet er verkauft Deere in Wirklichkeit kauft er aber? Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Dass solche Superinvestoren aber deutlich verspätet melden dürfen stimmt.
Viele Privatanleger wurden mit Exxon auf dem falschen Fuss erwischt. Buffett kaufte (oder auch Ted Weschler oder Todd Combs). Privatanleger dachten:Ohh, wenn Buffett Exxon kauft muss das ein unterbewertetes Unternehmen sein. Prompt verkauft er seine Anteile wieder…
ich werde daraus irgendwie auch nicht schlau. Aber generell scheint er mit Ölinvestments nicht soo ein glückliches Händchen zu haben.
Mit Conoco Phillips hat er auch schon mal etliche Milliarden verbrannt…
@Jesse
Die Sicherheitsmarge sollte laut Graham aber 50% betragen, bei der Allianz sehe ich die eher bei 0% derzeit.
Der Buchwert bei Versicherungen und Banken enthält meistens viel Goodwill, sieht man ja auch am Kurs derzeit, von 170 auf 140 sind eben mal 20% Verlust in einem Bullenmarkt ohne Crash! Die MüRü nicht anders, der Markt hat offensichtlich erhebliche Zweifel an der Ertragskraft der beiden, da würde ich eher abwarten denn so richtig günstig sind sie zum Buchwert ja nicht!
Ich glaube nicht das sie untergehen aber schwere Zeiten stehen bevor.
@Stefan
Nun ich habe kein Problem mit meinen ETF’s denn ausser diejenigen die ich bei Degiro übersehen habe halte ich alles ohne Hebelchen derzeit. Weiter horte ich Cash um im Sommer nochmal zu kaufen und je weiter sie jetzt fallen desto lieber ist es mir! :-)
Hättest genauer gelesen würdest die Strategie auch verstehen. :-)
@ willihope,
Sieht die Allianz nicht deutlich gesuender aus als die meisten anderen Versicherer (MetLife, Prudential, Travelers etc.)? Ist zumindest mein Eindruck.
Wie gesagt, das war keine Kaufempfehlung. Aber ich haette bei einer Aktie wie der Allianz derzeit definitiv das geringere Risiko als bei einer Aktie wie Fresenius. „Reversion to the mean“ eben.
Die Aussicht eines Unternehmens ist eben nicht gleich der Aussicht der Aktie. Die Aussicht von Starbucks ist auch rosig. Aber deswegen wuerd ich die Aktie nicht bei einem p/e von 30 und PEG von 1.8 kaufen.
@ willihope
Ah, natürlich rechtzeitig mit fettem Gewinn verkauft, oder?
Du bist der beste Beweis, dass man auch mit wenig Ahnung Erfolg an der Börse haben kann. Oder zumindest in einem anonymen Blog so tun als ob:-)
@ Stefan:
du klaust ja immer noch meinen Namen ;-)
@ willihope
wenn man auf 50% Sicherheitsmarge bestehen würde käme man bei keinem der Blue Chips zum Zug. Höchstens in einer schlimmen Krise wie 2008 als man eine BASF für 19 € kaufen konnte. Aber das sind Jahrhundert-Chancen.
Für das regelmäßige Investieren kann man seine Anforderungen nicht so hoch schrauben an die Sicherheitsmarge.
@Stefan
Hatte ich ja schon geschrieben dass ich im Jan/Feb? wegen Griechenland zu früh verkauft habe und dann später um 6% höher wieder einsteigen musste. Dieser Gewinn ist mir leider entgangen aber ansonsten bin ich zufrieden bisher, das liegt aber nicht an meinem überragenden Intellekt sondern einfach am System welches ich verwende!
Börse kann so einfach sein, zumindest in einem Bullenmarkt! :-)
Mach du mal in b&h, das fordert nicht so, kaufen und liegen lassen, simpel. Habe ich auch mal gemacht, ging teilweise 30 – 40% abwärts, stupid system.
Vermutlich @der hellere der beiden Stefans:
Ja deine Jahrhundertchancen treten so alle 7 – 10 Jahre auf! :-) Da hatte ich die Allianz auch gekauft, aber für 6x.-! Ich beklage ja schon seit einiger Zeit dass ich weit und breit keine „Billigen“ mehr sehe! Die Musik spielt aber ich sehe die Musiker nicht mehr also muss ich das ganze Orchester blind kaufen. :-)
Ich denke, es ist unabdingbar, seinen Kindern finanzielles Grundwissen an praktischen Beispielen beizubringen. Ein Beispiel wäre folgendes: Angenommen, das Kind hat sich mühselig 1000 Euro (Dank Opa und Oma) angespart, ohne konkretes Sparziel. Hier wäre es doch vernünftig, seinem Kind zu zeigen, wie man davon einen ETF kauft (wegen der Risikostreuung), welcher einmal im Quartal ausschüttet. Für das Kind hieße es, dass es zusätzlich zu dem regulären Taschengeld eine weitere Summe obendrauf gibt, welches es zur Verfügung hat. Zeigt man dann seinen Kind dann, dass man dieses Geld wiederum auch investieren kann und sich dadurch der Geldfluss erhöhen kann, sollte der Anfang gemacht sein.
Heute gab es dazu auch einen Artikel bei WELT-Online zum Thema Altervorsorge:
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article141673627/Deutsche-schlittern-ahnungslos-in-die-Altersarmut.html
@Björn
Unbedingt empfehlen kann ich die Lektüre von „Der reichste Mann von Babylon“.
Kein Finanzkauderwelsch, sondern praktische Lebensregeln rund ums Thema Sparen und Investieren.
Habe das Buch mit meiner Tochter – damals 10 Jahre – gemeinsam gelesen. Zugegeben: Sie war nur mäßig begeistert. One Direction und Emmas Chatroom waren da halt spannender – klar ;).
Dennoch war sie neugierig und hat die wichtigsten Dinge mitbekommen, wir haben uns ausgetauscht, sie hat viele interessante Fragen gestellt („Warum soll ich Geld sparen, dass ich nie wieder ausgebe?“). Die individuelle Freiheit hinter dem Vermögen ist doch das eigentlich wichtige. Ich wünschte, mir hätte das jemand in dem Alter verklickert…
Zudem haben wir schon früh den Sinn einer Aufteilung der eingehenden Gelder (Taschengeld, Zeugnisgeld, Geschenke, Oma/Opa, etc.) erklärt. Unsere Kids legen selbst fest, welcher Anteil aufs Ganskonto wandert (ETFs- Buy and hold bis zur Rente), welcher Teil für ein großes Sparprojekt (meine Tochter ist stolz, sich ihren eigenen Laptop „erarbeitet“ zu haben) zur Seite gelegt wird und welcher Teil mal so ganz „unvernünftig“ und hemmungslos verkonsumiert werden kann – eben mit gutem Gewissen.
Was wir beobachten: viele Kinder bekommen zusätzlich zum Taschengeld alles Mögliche geschenkt dazu – nicht Klamotten oder Schulbedarf, das ist klar, sondern das neueste i-phone….
Lernen sie so den Umgang mit Geld? Wissen sie, dass Geld ein kostbares Gut ist, das nicht immer aus anderen Portmonees zu einem geflogen kommt und hart erarbeitet werden muss? Das bezweifle ich.
Das kann zu Hause schon mal für Stress sorgen („die anderen bekommen aber immer….“), aber das nehmen wir in Kauf. Erziehung ist kein Pappenstiel….
Viel Erfolg für die familiäre Zukunft!
Vielen Dank für den Buchtipp, werde ich mir genauer anschauen.
Was ich mir jetzt schon sehr gut vorstellen kann später ist das Thema was du in deinem Beitrag ansprichst, „die anderen bekommen das doch auch“.
Aber das ist dann wirklich Erziehungssache.
[…] funktioniert. Buffett folgte fortan der Lehre seines Professors, das machte ihn später steinreich. Sehr lesenswert und viele gute Kommentare […]