Sparen ja, aber nicht extrem

Indexfonds-Legende Jack Bogle: Er rät, monatlich den S&P-500-Index zu kaufen. Und das über mehrere Dekaden bis zum Ruhestand durchzuziehen.
Indexfonds-Legende Jack Bogle: Er rät, monatlich den S&P-500-Index zu kaufen. Und das über mehrere Dekaden bis zum Ruhestand durchzuziehen. Er selbst ist trotz seiner Millionen bescheiden geblieben: Er isst gerne Toast mit Peanutbutter und Marmelade obendrauf.

So wie wir über Geld denken, so behandeln wir es. Wenn wir es nicht schätzen, werfen wir es weg. Für Konsum. Ich finde Leute kultig, die viel im Leben erreicht haben, aber nicht mit Geld um sich werfen. Nehmen Sie die Index-Legende Jack Bogle. Er reist mit dem Zug und isst Toastbrot mit Erdnussbutter und Marmelade obendrauf.

Der ehemalige Microsoft-Chef Steve Ballmer flog lange Zeit Holzklasse und fuhr Ford-Autos.

Oder nehmen Sie Zach Klein. Der Entrepreneur gründete die Video-Plattform vimeo und blieb bodenständig. Gerne ist er mit Familie und Freunden in seiner Hütte im Wald. Ich finde seine Naturverbundenheit super. Und wie er sein Umfeld einbindet:

Happy anniversary, @courtklein_! Four more years! No term limits!

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I love being a dad. ? @bargraf

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BB’s kitchen staircase was a breakthrough for us trying to design for community.

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Auf dem amerikanischen TV-Kanal TLC kam eine krasse Dokumentation über Sparsüchtige. Das ist in der Tat übertrieben. Wer mag schon abends Mülltonnen vor Supermärkten abklappern – in der Hoffnung etwas Essbares zu finden? Heftig fand ich, als der Ehemann den faulen Zahn der Gattin zuhause auf dem Sessel zog, um 180 Dollar zu sparen:

Klar, das ist alles übertrieben, eklig und unnötig. Aber ich kenne genug Leute, die verdienen wirklich gut und haben nichts gespart. Sie geben jeden Monat alles aus. Das ist die andere Extremform. Das ist genauso unverhältnismäßig.

Meine finanzielle Unabhängigkeit hätten auch andere erreichen können, die ähnlich verdient haben, aber sie haben es nicht getan.

Niemand muss Millionensummen sparen, um sich frei zu fühlen. Ganz gewöhnliche Ziele lassen sich erreichen. Tilgen Sie Ihre Konsumschulden. Achten Sie darauf, dass Ihre Hypothek spätestens zum Ruhestandsbeginn abbezahlt ist. Haben Sie einen vernünftigen Notgroschen. Investieren Sie in ETFs beziehungsweise Aktien stetig. Es sind keine enormen Summen nötig. Mit kleinen Beträgen kommen Sie weit, wenn Sie früh genug anfangen und es konsequent fortsetzen.

Niemand muss wirklich Reichtümer verdienen, um ein finanziell sorgenfreies Leben zu leben. Es kommt nur auf die Zielsetzung und Selbstdisziplin an. Wer sich etwas anstrengt, kann weit kommen.

Es ist keine Zauberkunst. Wer schlau ist, versucht von den Fehlern der Eltern, älteren Verwandten und Kollegen zu lernen. So können Sie sehr weit kommen. Niemand muss aus dem Mülleimer leben oder sein Geschirr in der Badewanne abspülen.

Ein guter Leitfaden für ein bodenständiges Leben ist: Minimalismus: Mit weniger zu mehr.

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67 Kommentare
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8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

das Schöne am Minimalismus ist ja, dass er sich auf fast alle Lebensbereiche anwenden lässt.

Ich bevorzuge zwar den Begriff einfaches Leben, aber letztlich meint dieser fast das Gleiche. Dennoch definiert auch jeder seinen Minimalismus für sich selbst. So individuell, wie auch unsere Anlagestrategien.

Seitdem ich versuche mein Leben so einfach wie möglich zu gestalten und nur mit dem für mich Wichtigen auszustatten, ist dieses sehr viel entspannter und übersichtlicher. Trotzdem schaffe ich gelegentlich auch größere Dinge an, auf die ich aber auch einfach nicht mehr verzichten möchte und die mir einen Mehrwert bieten.

Gruß,
Marco

 

Andreas
8 Jahre zuvor

Mal ne Frage in die Runde. Würdet ihr sagen mit 1 Million Euro ist man finanziell frei bis zum Lebensende? Ich tüftle gerade an einem Projekt, mit dem Ziel 1 Mio. einzunehmen. Ich will von dieser Million dann nichts ausgeben, sondern komplett anlegen und es zählen dann nur die Dividenden/Zinsen.

Wenn ich Leuten davon erzähle, sind die meisten skeptisch und sagen, 1 Mio. reicht da nicht und du wirst doch davon auch sicher was ausgeben. Ich selbst bin aber überzeugt davon, dass es reicht. Ich will keinen Luxus, deshalb nicht mehr ausgeben, sondern finanziell unabhängig sein und dann die Freiheit haben für echte journalistische Dokus/Reportagen.

 

Zum neuesten Artikel von Tim: glücklicherweise bin ich, gerade von meiner Mutter, schon sehr sparsam erzogen worden. Ich habe früh gelernt mit Geld umzugehen, hatte nie Schulden, hab immer versucht etwas zurückzulegen. Seit ich nach dem Studium arbeite, ist es aber zum ersten Mal möglich pro Monat endlich auch Beträge zu sparen, die sich bemerkbar machen. Im Jahr schaffe ich momentan ca. 10.000 Euro vom Gehalt wegzusparen und in Aktien zu investieren. Trotzdem gehe ich ein bis zweimal im Jahr in den Urlaub, kaufe gelegentlich neue Klamotten, gehe mit Freunden was trinken/essen, also es fühlt sich nicht so an, als würde ich mich total einschränken.

Felix
8 Jahre zuvor

„Meine finanzielle Unabhängigkeit hätten auch andere erreichen können, die ähnlich verdient haben, aber sie haben es nicht getan.“

Ich denke, dass viele Durchschnittsverdiener ähnlich sparen, aber trotzdem nicht annähernd an finanzielle Freiheit (wenn man die mal mit 1 Mio. definiert) gelangen. Das hat viele Gründe: Manche haben Familie, Kinder, …, andere Lebensumstände wie Scheidung, Krankheit, Pech im Job usw.

Der wichtigste Grund für das Scheitern ist aber ihr Sparverhalten. Die meisten Deutschen legen ihr Erspartes nicht oder falsch an. Das ist der Hauptunterschied zu Tim, nicht so sehr die Sparrate. Jedenfalls ist das meine Erfahrung in meiner Umgebung. Ich kenne wenig Konsumjunkies aber viele Sparbuchsparer mit 0,75 % Zins. Und damit funktioniert das Ganze bei bestem Sparverhalten und Minimalismus nicht. Jedenfalls wird man nicht vermögend damit.

Deshalb ist richtiges und kluges Anlegen mindestens genauso richtig und wichtig wie das Sparen, wenn auch hier meist letzteres thematisiert wird. Mit falschen Anlageentscheidungen geht wahrscheinlich mehr Geld in Luft auf als mit ungenügendem Sparen. Außerdem ist es doppelt frustrierend: Man spart sich größere Beträge vom Munde ab (etwas übertrieben) und verliert sie dann, indem man falsch investiert.

Elf on the Shelf
8 Jahre zuvor

Bezüglich der Frage, ob eine Million Euro ausreichend ist: kann man nicht pauschal beantworten. Ich behaupte, dass allerdings für die meisten Menschen 1 Mio. mehr als ausreichend ist. Wenn man das mal auf Zahlen hinunterbricht: mit 3 % Netto-Dividendenrendite hat man 30.000 Euro pro Jahr zur Verfügung (=2.500 Euro pro Monat). Ich behaupte, viele (die meisten?) Arbeitnehmer haben weniger Geld pro Monat zur Verfügung.

Und selbst wenn du Geld entnehmen würdest: mit einer SWR von 3% hättest du auch über 30.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Ebenfalls ausreichend (denke ich).

Natürlich kommt es auch auf deinen Lebenswandel an. Ich behaupte, dass man mit 25.000 Euro Jahresausgaben pro Jahr sehr gut leben kann und es einem an nichts fehlen wird. Eventuell sieht das zum Beispiel jemand wie Tobias/Wurstbrot anders da er einen anderen Lebensstil gewohnt ist.

Man muss sich halt bewusst sein, dass man – nur weil man „Millionär“ ist – nicht so leben kann, wie das die „Millionäre“ im Fernsehen und in den Klatschspalten machen. Die Kunst wird dann bestimmt darin liegen, auch als „Millionär“ so zu leben wir man das davor auch gemacht hat und nicht ein Opfer der lifestyle inflation zu werden, nur weil man jetzt eie Million im Depot hat.

Ich hab mir ebenfalls die Million als Ziel gesetzt; finanziell unabhängig wäre ich vielleicht sogar schon ab 600k-650k und vermutlich kann ich das selbst mit (m)einem recht schönen Gehalt nicht bewerkstelligen – aber man setzt sich ja gerne höhere Ziele als nötig. :-)

8 Jahre zuvor

Mein Vater hat den einen oder anderen meiner Milchzähne auch mit der Zange gezogen :-)

Christoph
8 Jahre zuvor

: Ich finde man sollte  beim Dividendeninvestieren das nicht vom Depotwer abhängig machen. Wenn man stabile Aktien hat die 4% Rendite ergeben und diese jedes Jahr um über 10% steigern so kann das auch schon dicke reichen und man ist erst bei einem Depotwert von ca 500k

 

zB Abbvie. Die kostet derzeit ca 53 Euro. 10.000 Aktien davon ergeben bei einem hohen Kurs von 1,15 ca 1.400 netto (Dividende nächstes Jahr 0,64)

ich könnte davon schon leben. Wobei man die KV beachten muss. Aber spulen wir 10 Jahre vor so hätte man dann schon etwa das doppelte wenn die Steigerungen so bleiben würden. Ist natürlich wie immer theoretisch aber man sieht man sollte eher nach der Rendite als nach dem Wert gehen.

 

Gurki
8 Jahre zuvor

@Tim: Danke für den Beitrag! In letzter Zeit lasen sich deine Beiträge so, als wäre Sparen das einzige Lebensziel. Immerhin schreibst du jetzt, dass man es nicht übertreiben soll. Finde ich gut!

Aber mal eine andere Frage: Was hältst du von P2P-Krediten und den jeweiligen Plattformen (Mintos, Bondora etc.)? Bist du dort ggf. sogar selbst investiert? Oder ist das Teufelszeug?

Gerhard
8 Jahre zuvor

Wenn ich mir meinen Lebesstiel anschaue dürfte ich bei 150.000 € frei sein zumindest ergeben das meine Berrechnungen.

Ich bin allerdings jetzt schon sehr frei da ich seit Jahren nur noch 25 Std arbeite was mir enorm viel Lebensqualität bringt.Bin sehr viel in der Natur,fahre mit dem Rennrad und trainiere meinen Körper 3x die Woche mit Gewichten.

Ich lebe Vegan und ernähre mich so einfach wie möglich.(Hafer,Hülsenfrüchte,Kartoffel,Obst und Gemüse )kaufe ich fast alles beim Bauer.

Keine Fertigerichte,keine E-Nummern und ich fühle mich Top Fit.Meine Kosten von Nahrung belaufen sich auf max.150 € im Monat.Mein Jahresgehalt ist 18.200 € und ich erspare mir Jährlich 12.000 € die ich in Aktien anlege.

Mein aktueller Depotwert liegt im Moment bei ca.50.000 € und mein Ziel wäre es in 7 Jahren frei zu sein.Dann sollten ca.400 € Monatlich an Dividenden rein kommen.Einen 15-20Std Job mit 500-600 € Gehalt und ich lebe mit 1000 € wie ein Gott.

So habe ich immer gelebt,da wusste ich nicht mal was Aktien sind.Ich bin jetzt 46 Jahre alt und seit meiner Lehrzeit wo ich noch zu Hause gewohnt habe sparte ich schon damals mindestens 40%meiner Einnahmen.

Die ich nicht in Aktien investierte sondern aufs Sparbuch legte.Einzige Ausnahme,ich hab bis vor 4 Jahren noch Vollzeit gerabeitet,aber nie mehr als 1400 € pro Monat verdient.Mittlerweile hab ich eine Eigentumswohnung mit 120 qm erschaffen die schuldenfrei ist und mit einem Lebensstiel aus zu kommen der für viele nicht denkbar wäre.Darum muss ich ehrlich sagen erschreckt mich die obige Frage „ist man mit einer Million frei“(ist nicht böse gemeint)aber das sind für mich andere Welten.

 

Oliver
8 Jahre zuvor

Die Balance beim sparen zu halten ist für mich persönlich wichtig. Es ist für die eigene Hygiene gut zu wissen, dass man jetzt so lebt, dass man zufrieden mit sich und seiner Umwelt ist. Daraus schöpfe ich erst die Kraft, beruflich erfolgreich Dinge zu tun, wo ich entsprechendes Einkommen generieren kann. Ich habe im Gegenzug allerdings auch keine Lust, z.B. 70 Stunden die Woche zu arbeiten, weil ich so wenig verdiene und sparen möchte. Genausowenig mag ich in einer gammeligen WG mit einem kleinen Zimmer wohnen, um sparen zu können. Das sind aber nur meine Vorstellungen und andere können sehr minimal leben und dabei trotzdem nicht an Lebensqualität verlieren, wenn sie es nicht unbedingt müssen. Die, die das gezwungenermassen machen müssen, sind zumeist unzufrieden und mit ihrem Leben auch nicht sonderlich glücklich. Es gibt immer wieder Befragungen, wie zufrieden die Menschen mit ihrem Leben sind. Besonders in armen und prekären Ländern ist die Lebensqualität und der Zufriedenheitsgrad wesentlich niedriger.

Trotzdem gibt es neben der Balance durchaus einige Richtlinien, die einen langfristig so weit bringen, dass man mit den Jahren finanziell unabhängiger oder sogar frei werden kann. Das wichtigste: jeden Monat weniger ausgeben als einnehmen. Damit bekommt man keine Probleme mit Schulden, was schon viel Lebensqualität bringt. Man kann also ohne groß zu sparen alleine durch keine Schulden wesentlich beruhigter leben. Verschuldete Menschen sind mental bei Finanzdingen angreifbarer, da sie wissen, dass sie nicht frei sind.

In den Statistiken mit den Sparquoten, die vor kurzem gepostet wurden, konnte man sehen, das 70% der Leute in Deutschland entweder ständig neue Schulden aufnehmen oder bis maximal 5% sparen und dadurch kaum/keine Rücklagen gewinnen. Ich denke, das trifft es genau und es sind Leute, die vom Lottogewinn träumen oder sagen „Auch ohne Geld bin ich glücklich“. Die gibts tatsächlich, die glücklich sind ohne Geld. Bei denen ist alles OK. Bei sehr vielen ist es aber nur ein Statement, um sich zu rechtfertigen, dass man finanziell erfolglos ist und trotzdem gemessen an der Weltbevölkerung ganz ordentlich vor sich hinlebt, was auch stimmt. Aber ich bin mir sicher, wenn die Leute die Effekte besser kennen würden, die bei zunehmendem Finanzpolster auftreten, sie würden trotzdem auch nur kleine Beträge weglegen, wann immer sie können. Sie haben keinen Plan und sie haben keine Vorstellung. Deshalb verdrängen es so viele, weil sie es unerreichbar sehen. Aber für jemanden, der vielleicht 1400 netto verdient, sind 10.000 EURO sehr viel Geld, obwohl dieser Betrag nichts mit finanzieller Unabhängigkeit zu tun hat. Trotzdem verschafft er Sicherheit. Um das zu erreichen, muß man nicht masslos sparen, sondern nur einen längeren Zeitraum.

:

Das ist ganz leicht mathematisch und zu deinem Ausgabenverhalten zu beantworten. Addiere alle deine Ausgaben zusammen, lege noch 10% Sicherheitspolster für unerwartetes dazu und rechne mit deinen 3%. Dann kommst Du auf deine Summe. Geh davon aus, dass deine Dividenden in normalen Jahren um ca. 5% wachsen. Davon die Inflation ab und das ist dein zusätzliches Sicherheitspolster. Das größte „Risiko“ hast Du in den ersten 5 Jahren, falls eine starke Abwärtsbewegung inkl. Wirtschaftskrise und daraus resultierenden Dividendenkürzungen einsetzen. Wenn so was eintritt, kann man immer noch überlegen, etwas zu arbeiten. Jede Krise ist auch mal vorbei. Nach 10 Jahren weiterer Depotentwicklung wird eine starke Krise dich auch nicht umhauen.

 

 

8 Jahre zuvor

Jeder hat einen anderen Bedarf oder auch Vorstellung, wie er sein Leben gestalten will. Deswegen ist es schwer zu beantworten, ob 150T€ ausreichend sind, oder ob es schon die Millionen sein muss. Tim stellt einmal mehr fest, dass es unabhängig vom Ziel (das Ziel ist ja am Ende des Tages immer die finanzielle Unabhängigkeit) wichtig ist, einen angemessenen Teil seines Einkommens sinnvoll anzulegen und Konsumschulden zu vermeiden.

Das wichtigste aus meiner Sicht ist jedoch das „sinnvolle Anlegen“. Leider sind wir deutschen zu Sicherheitsorientiert (und wenn wir Geld am Sparbuch lassen haben wir mit SICHERHEIT eine Geldentwertung, dafür aber SICHERHEIT). Wir sollten hier weniger von Aktien, Anlage und solchen Dingen reden, sondern wir wollen einfach einen Teil unseres Konsums zurück haben. Wie meine ich das? Ein Beispiel: Wenn wir jeden Tag mit unserem VW Golf in die Arbeit fahren tanken wir bei Shell. Wenn wir schon Umsatz bei VW und Shell machen, warum besitzen wir nicht auch diese Aktien? <- Lediglich ein Beispiel.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.

Viele Grüße

FLO

8 Jahre zuvor

@ Andreas

Hier ein Artikel von Holger zu deiner Frage: http://zendepot.de/wieviel-soll-man-sparen/

 

Lad
8 Jahre zuvor

Das ist schon richtig. Man muss nicht die Dividenden 3% netto von 1 Million in Dividendenaktien = 30.000 Euro im Jahr = 2.500 Euro im Monat als Rentner zum Leben verwenden. Wenn ein junger Mann heute nur 30.000 Euro in Aktien mit 3%-iger Dividende hat und diese Dividenden 10% jährlich steigen, nach 38 Jahren wird die jährliche Dividende 30.000 Euro = 2.500 Euro im Monat erreichen = 100%-ige Dividendenrendite in dem einzigen Jahr, der nach 38 Jahren kommt.

3%-ige Dividendenrendite beim Dividendenwachstum 10% jährlich wird nach 38 Jahren 100%-ige Dividendenrendite.
Beim Dividendenwachstum 10% jährlich wird sich die Dividende alle 7 Jahre verdoppeln.
Beim Dividendenwachstum 7% jährlich wird sich die Dividende alle 10 Jahre verdoppeln.
Beim Dividendenwachstum 5% jährlich wird sich die Dividende alle 14 Jahre verdoppeln.
Man sollte sich also in einer Staatsbibliothek die weißen Hefte „Aktien-Analyse“ aus Bonn anschauen und die Bluechips Aktien von DAX, Eurostoxx50, Stoxx50, Dow Jones und andere große Unternehmen kontrollieren und kaufen die Aktien von großen alten Unternehmen, die in den vergangenen 12 Jahren gutes  Dividendenwachstum erreicht haben und die heutige Dividendenrendite mehr als 3% macht. Welche Staatsbibliothek? Z.B. die in München – Ludwigstr. 16 – Zeitschriften Lesesaal.
In Wirklichkeit wird man jedoch in jedem Jahr einige Aktien zukaufen und mit 65 Jahren wird man neben den Dividenden auch einige hundert Euro Rente vom Staat erhalten und manchmal auch 380 Euro monatlich als Kindergeld für 2 Kinder mit einer jungen Frau aus Pampanga.
Also es ist nicht so wichtig, ob man 1 Million, 500.000, 200.000, 100.000 oder nur 50.000 Euro in die Bluechips Aktien mit 3% bis 8%-iger Dividende investiert. Als Rentner wird kein Value Investor arm und er kann auch ruhig immer die Miete für seine Wohnung zahlen. Oder erst wenn er zu viele Dividenden hat, kann er 1/3 oder ½ der Aktien verkaufen um eine eigene Wohnung zu erwerben.
Also zuerst viele Bluechips Aktien kaufen, erst viele Jahre später eigene Wohnung ohne Kredit mit 1/3 oder ½ der Aktien finanzieren!
Immer nur günstige Aktien kaufen! KGV < 15, KBV < 3,0, KUV < 3,0, Dividendenrendite > 3% von Unternehmen und Banken, wo Umsatz, Gewinn, Cashflow, Buchwert und Dividende in letzten 12 Jahren anständig stiegen, am besten 10% jährlich.
Niemals die Aktien Coca Cola kaufen, weil meistens KGV 21 bis 24, KBV 6, KUV 4 bis 5 und Gewinnwachstum bei 0% jährlich liegen. Auch Nestlé erreicht langfristig Gewinnwachstum 0% jährlich.

Konsumist
8 Jahre zuvor

Eine Million soll reichen? Ich denke nicht.

3% Dividende finde ich ehrlich gesagt ziemlich optimistisch. Aber ausgehend von meinen Investements unterstelle ich mal 2,5% Dividende – sind also p.a. 25.000€!

Den Sparerfreibetrag lege ich mal auf 1000€ fest und den steuerlichen Grundfreibetrag auf 8000€. Heißt also, wir müssen knapp 16.000€ versteuern. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob wir mit dem eigenen Steuersatz dann über 25% kommen – unterstelle ich aber einfach mal. Wir versteuern als nach Abgeltungssteuer.

16000 * 0,26375 = 4220€ – verbleiben also 20.780€. Oder 1731€ im Monat.

Ach ja – Krankenversicherung wäre natürlich auch toll (oder den Zahn aufm Sofa ziehen???). Sprich wir ziehen nochmal gute 525€ ab für die Krankenversicherung.

Bleiben nunmehr 1206€ im Monat. Davon leben zu können, ist durchaus machbar – halte ich aber persönlich für extrem schwierig.

Mattoc
8 Jahre zuvor

Was würde eine Bundesfinanzministerin Sahra Wagenknecht als Erstes tun?

Wagenknecht: „Für Steuergerechtigkeit sorgen. Wer hart arbeitet und wenig verdient, muss entlastet, wer nur von seinem Vermögen lebt, stärker belastet werden.“

 

Quelle:

http://www.bild.de/politik/inland/sahra-wagenknecht/machen-sie-gabriel-zum-kanzler-48514190.bild.html

8 Jahre zuvor

@ Mattoc

Welcher Kanzler, der bei klarem Verstand ist, würde Frau Wagenknecht zur Finanzministerin ernennen? Selbst die SPD-Spitze würde sich totlachen, wenn sie das hören würde.

Sollte es dennoch dazu kommen, ziehe ich wie Tim nach New York.

Ralf
8 Jahre zuvor

„Es sind keine enormen Summen nötig.“

 

Schön gesagt, aber doch sehr relativ. Viele, die vielleicht gerade mal 1500EUR Netto pro Monat verdienen (und dazu gehören in Deutschland auch einige Elektro- und Maschinenbauingenieure) können eben nicht monatlich ein paar 100 EUR investieren.

 

 

„Bleiben nunmehr 1206€ im Monat. Davon leben zu können, ist durchaus machbar – halte ich aber persönlich für extrem schwierig.“

Wenn man davon nichts mehr zum Investieren abzweigen muss, kann man damit sehr gut leben!

PIBE350
8 Jahre zuvor

An Marco: Ich würde mich auch als Minimalist mangels besserer Bezeichnung ansehen. Ja, jeder definiert ihn für sich selbst. Darauf lege ich großen Wert, weil ich von ,,Ismen“ (https://de.m.wikipedia.org/wiki/-ismus) wenig halte. Sobald etwas in eine feste und starre Ideologie oder in ein Glaubenssystem ausartet, bin ich raus. Ich möchte selbst für mich entscheiden, wie ich wann und wonach ich handel. ;-)

An Andreas: Das hängt von der Nettorendite, dem Lebensstil, der Ausgabensituation und der Personenanzahl ab. Aktuell kann ich meinen monatlichen Geldbedarf 2- bis 3-mal abdecken, habe aber nicht mal die Hälfte der genannten Million an Gesamtvermögen. Es ist schwierig, hier eine pauschale Zahl zu nennen. Jeder muss eigene Berechnungen anstellen.

Valueer
8 Jahre zuvor

Eine Million dürfte nicht reichen, es sei denn dein Lebensstil ist wirklich minimalistisch und soll es auch bleiben.

Die 3% Dividende sind sicher aktuell realistisch für ein Portfolio.

Was hier aber oft vergessen wird ist, dass auch noch Steuern bezahlt werden müssen. Ich lass den Soli und ggf. Kirchensteuer mal außen vor, dann werden aus 30.000€ Jahreseinnahmen nur noch 22.500€ also 1.875€/ Monat.

Und solltest du nicht noch nebenher arbeiten und bereits krankenversichert sein, darfst du als Privatier die vollen Kosten tragen um dich zu versichern. Ob es bei 25% Abgeltungssteuer für alle Ewigkeiten bleibt ist auch noch nicht gesagt…

Ich denke, damit wirklich nichts schiefgeht in der Rechnung sollte das Vermögen bei min. 1,5 besser bei 2 Mio. € liegen.

@Tim: der Beitrag ist super!!! Mal die andere extreme Seite der Medaille zu beleuchten leuchtet das Bild ganz aus.

Regel Nr. 1 zum reichwerden werden lautet: Behalte soviel von deinem Einkommen wie möglich.

Regel Nr. 2: Habe ein so hohes Einkommen wie möglich

Regel Nr. 3: Investiere es so gut du kannst.

Spätestens dann, wenn ich im Müll nach Lebensmitteln wühle, macht es aus finanzieller Sicht mehr Sinn in der gleichen Zeit mit einem Zweitjob nebenher Geld zu verdienen. Dürfte einfach lukrativer sein.

 

schönes WE euch allen

Valueer

 

Andreas
8 Jahre zuvor

Also natürlich ist es sehr individuell, ab welcher Summe man finanziell wirklich frei ist. Mir geht es auch gar nicht darum, dass ich nicht mehr arbeiten will. Nein, ich will sogar arbeiten, aber genau das machen, wofür mein Herz schlägt, ohne finanziellen Druck. Ich will Dokus, Reportagen machen, unabhängig, ohne Geldgeber, Einflüsse von außen. Dafür will ich eigentlich 1 Million sammeln, die anlegen und mir von den Dividenden die Filme finanzieren. Klingt utopisch, aber es wäre für mich der Idealzustand….

Träumen darf man ja mal, noch weiß ich nicht ganz genau, wie ich Menschen dazu bringen kann in dieses Projekt zu investieren, ohne zwingend einen Gegenwert zu erwarten, aber ich denke schon lange darauf herum:)

Beim jetzigen Lebensstil würden mir 2000 pro Monat definitiv reichen, obwohl ich in München wohne und schon 900 Euro für die Miete drauf gehen:)

Andrea
8 Jahre zuvor

Für wen wäre das wohl nicht der Idealzustand … Es klingt ein wenig dreist, Ausnahme: Du bist so eine Art Wunderkind, das diese Art von Förderung deshalb verdient. Wie wäre es mit selber sparen?

PIBE350
8 Jahre zuvor

An Andrea: Das macht er ja, nach eigenen Angaben 10.000 Euro pro Jahr. Ich würde diesen Weg beibehalten. Schnellen Reichtum gibt es nur in den seltensten Fällen. Jeder hat mal mehr oder weniger klein angefangen. Nun heißt es weitermachen und durchziehen. Die Belohnungen für die Sparanstrengungen werden mit den Jahren immer sichtbarer. Aus einem zarten Pflänzchen wird nicht von heute auf morgen ein tragender Baumstamm. Das braucht Zeit. Man muss es regelmäßig gießen und pflegen. :-)

Andreas
8 Jahre zuvor

: Klar, es klingt verrückt und von mir aus auch dreist. Aber ich spare ja selbst und mir geht es eben dabei wenn man so will eher um die Finanzierung von Dokuprojekten. Natürlich ist das eine Träumerei, aber es geht ja darum Ziele zu haben und zu verwirklichen. Und die muss man sich erstmal stecken, damit man sie erreichen kann ;) Das hat nix mit Wunderkind zu tun, die Ausnahme finde ich unpassend. Es geht ja eher darum, wofür man sich dann einsetzt, was man mit dem Geld machen will und nicht, ob man in irgendeinem Bereich ein Wunderkind ist. Aus dem Kindesalter bin ich eh schon raus ;) Aber das führt auch zu weit weg von Tims Blogeintrag, sorry.

 

: Den Sparweg verfolge ich auch weiter. Wie du sagst, die schnelle finanzielle Freiheit gibt es selten. Und trotzdem kann man ja Wege suchen, den langen Weg des Sparens etwas zu beschleunigen :)

Jens
8 Jahre zuvor

Also meiner Meinung nach, reicht 1 Mio locker.  Das Geld muss muss ja nicht mehr da sein, wenn man in die Kiste springt, oder ?

Selbst wenn keine Dividende fließen würde: wenn ich von 1 Mio jeden Monat 2000 € aufbrauche, reicht das für 40 Jahre !

Also mein Ziel für die finanzielle Freiheit sind 500.000 €, möchte aber als Rentner auch nicht im kalten, teuren Deutschland leben.

 

 

 

PIBE350
8 Jahre zuvor

An Andreas: Gegen Beschleunigungen spricht nichts. Im Grunde hat man dafür 3 Hebel: Einnahmen, Ausgaben und Rendite. Spielgewinne, Schenkungen, Erbschaften und Hochzeiten lasse ich mal außen vor. :-)

Andreas
8 Jahre zuvor

Richtig;) Und da ich bei den Ausgaben nicht mehr so viel Spielraum sehe, geht es an die Einnahmen:)

Christoph
8 Jahre zuvor

also möchtest du etwas soziales machen ? Da gibt es oft Gönner. wenn man jemanden von dem tollen Projekt überzeugen kann spricht nichts dagegen.

Chrushin
8 Jahre zuvor

@Jens,

 

in 40 Jahren sind die 2.000€ längst nicht mehr die 2.000€, welche sie heute sind (abgesehen davon, ob wir bis dahin überhaupt noch den € haben).

 

Zudem schmälerst Du die Dividendenrendite, wenn Du stetig aus Deinem Depot verkaufst.

Andreas
8 Jahre zuvor

@Chrushin: Im Endeffekt schon ja. Ich bin Journalist, aber als festangestellter Journalist hat man nicht unbedingt die Möglichkeiten, die ich gerne hätte. Klar, manche kommen da hin und haben dann irgendwann einen Namen und damit auch die Möglichkeiten. Aber in meiner Idealvorstellung wäre ich gerne finanziell unabhängig, um dann mit meinem eigenen Geld Recherchen, Drehs zu finanzieren. Ich will mit Dokus und Reportage aufrütteln, auf Probleme aufmerksam machen, will Menschen eine Stimme geben, die so nicht gehört werden. Schwerpunkte Umwelt und Gesellschaftliche Problemfelder. Ist alles etwas idealistisch und vielleicht auch naiv, aber es ist zumindest mein Ziel. Um das zu verwirklichen schwebt in meinem Kopf eben die Idee 1 Mio. Euro zu sammeln, diese aber nicht anzurühren, sondern nur von den abfallenden Dividenden diese Dokus zu finanzieren. Ist dann nicht wirklich viel Geld dafür, aber es geht. Denn was mir eigentlich fehlt, ist eben die Zeit und die finanzielle Unabhängigkeit dafür. Wenn es dafür Gönner gäbe, wäre das gut;)

chris
8 Jahre zuvor

Hallo

Was haltet ihr von Michael Proffe?

 

MattySpaghetti
8 Jahre zuvor

@ Lad:
Kennst du eine Internetseite, welche die von dir angesprochenen Informationen bietet? Also auch für einen so langen zurückreichenden Zeitraum – du sprachst von 12 Jahren. Auf vielen Seiten wie onvista, finanzen.net, yahoo finance, wallstreet online, MSN sind die Infos entweder nur für 5-6 Jahre verfügbar oder nicht vollständig.
Geschäftsberichte in diesem Umfang zu wälzen möchte ich ehrlich gesagt meiden. Bin relativ neu in der Materie Fundamentalanalyse, versuche die Hürden natürlich gering zu halten. Ohne gepampert werden zu wollen… aber eine allumfassende Seite wäre natürlich der heilige Gral in dieser Beziehung. Gibt es den?

Gruß Matthias

 

 

 

 

 

Tobias/Wurstbrot
8 Jahre zuvor

Die Frage der finanziellen Freiheit ist ja wirklich höchst individuell. Kommt doch darauf an wie sehr man sich einschränken kann und will. In erster Linie beim „Hausen“. Haus, Wohnhng, kleines Grundstück, großes Grundstück usw.

Mal davon ab wird hier tatsächlich häufig von „Bruttozahlen“ gesprochen. Ich finde die Steuern sind nicht zu vernachlässigen. Zumal diejenigen, die noch ein paar Arbeitsjahre vor sich haben ja auch ihre Rente (in meinem Fall Versorgungswerk) voll versteuern müssen. Dann die steigenden Krankenversicherungsbeiträge usw. usf.

By the way… da ich Aktien auch nur für die Ewigkeit kaufe, kenne ich mich da nicht 100%ig aus. Mein Steuerberater meinte zu mir, dass lediglich Dividenden per Abgeltungssteuer versteuert werden. Gewinne aus Aktienverkäufen hingegen unterliegen der normalen Einkommenssteuer. Das wollte ich nun absolut nicht glauben oder hat sie (die Stb) etwa recht?

Nachtrag:
Habe selbst nochmal gegoogled und muss wohl meinen Steuerberater wechseln. Wie kann man sowas denn als Fachmann (in diesem Fall Fachfrau) falsch machen? Das stellt ja die komplette Kompetenz in Frage!!

Christoph
8 Jahre zuvor

@Tobias

ähhhh natürlich gilt die kapitalertragssteuer beim Verkauf.

Allerdings hat die Steuerberaterin teilweise recht denn du kannst eine günstigerprüfung verlangen. Hast du einen niedrigeren Einkommensteuersatz so muss das Finanzamt diesen berücksichtigen.

Rainer Zufall
8 Jahre zuvor

 

Hallo Pibe,

wie angedeutet, hier meine Frage zu den Etfs. Ich habe verschiedene Etfs von Deka und Ishares. Alle mit Domizil Deutschland.

Mir ist es wichtig, dass ich so wenig Aufwand wie möglich habe. Deshalb möchte ich in steuereinfache Etfs investieren (Ich bin mir bewusst, dass Änderungen möglich sind, mir geht es um den Ist – Zustand). Ich gehe davon aus, dass ich steuereinfache Etfs in der Steuererklärung nicht berücksichtigen muss. Sehe ich das richtig?

Anders / genauer ausgedrückt – Es geht um:

Ishares Stoxx Europe 600 WKN 263530

DK MSCI EUROPE WKN ETFL28

Ishares Asia Pacific WKN A0H074

DEKA MSCI USA ETFL26

Ishares Nasdaq 100 WKN A0F5UF

Dann habe ich noch 2 Swapper von Comstage (MSCI World – ETF110 und MSCI EM ETF127), um die es mir aber hier nicht geht.

Bisher dachte ich, dass ich mich bei den oben genannten ETFs mit Domizil Deutschland steuerlich selbst um nichts kümmern und Erträge oder ähnliches auch nicht in meiner Steuererklärung angeben muss (da Domizil Deutschland und daher steuereinfach).

Ich habe in den beim Bundesanzeiger hinterlegten Unterlagen jetzt aber gesehen, dass beispielsweise der Deka MSCI USA Etf (ETFL26) bei der diesjährigen Endausschüttung am 10.März 2016 „ausschüttungsgleiche Erträge“ erzielt hat. Vielleicht ist das auch noch bei anderen der oben genannten Etfs der Fall.

Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich diese Ausschüttungsgleichen Erträge in der Anlage KAP angeben muss? Oder ob das alles automatisch auf Fonds- oder Bankebene unmittelbar geklärt wird?

Zusammengefasst: Sind Etfs mit Domizil Deutschland immer (oder sagen wir mal i.d.R.) steuereinfach auch wenn Ausschüttungsgleiche Erträge vorliegen? Oder muss ich diese bei der Steuer angeben?

Eine Einschätzung wäre sehr hilfreich! Vielen Dank!

 

vonaufdenboden
8 Jahre zuvor

Zu Deiner Frage: Ja, mir reicht eine Million. Aber wie hier von vielen bereits erwähnt: man muss es für sich durchrechnen.

Wir sind zu viert und mit 30.000 p.a kommen wir aus. Wir leben in einer schuldenfreien Immobilie (die ist mit 400k in der Million eingerechnet). Ich wende die 4% SWR an (4% pro Jahr Depotentnahme) und wir erhalten 4k p.a  Familienbeihilfe.

Lebe Deine Träume und stecke deine Ziele hoch. 10k p.a sparen sind aber zu wenig. Diese Rate musst Du schleunigst erhöhen. Ich werde in zwei bis drei Jahren am Ziel angekommen sein. Dann bin ich 50 und ich habe es nur durch ständige Erhöhung der Einnahmen/Sparrate erreicht. 50% Sparrate sollten meiner Meinung nach angestrebt werden. Das ist schwer, sollte aber das Ziel sein. Sollte man es nicht ganz schaffen, hat man zumindest keine Schulden und ein finanzielles Polster.

Aber planen alleine ist zu wenig. Man muss es umsetzen. Viele reden nur darüber, fangen aber nie an oder geben zu schnell auf. Mir hat es mit der Zeit immer mehr Spass gemacht: Schuldentilgung, Einnahmen ständig erhöhen, Weiterbildung in „personal finance“, etc., etc. Ich bin zu 100% in Aktien investiert. Vor allem solide Einzeltitel wie P&G, J&J, BMW, Munich Re, SAP, Apple, etc. Aber auch Netflix, Tesla, Barrick Gold, Rocket Internet, etc.

Das sollte insgesamt passen. Wenn in den ersten Jahren angewandter SWR die Kurse in den Keller gehen, dann müssen die Einnahmen eben wieder erhöht und die Ausgaben gekürzt werden. Dieses Szenario ist möglich. Wenn man vorbereitet ist, ist das ohne weiteres zu meistern.

Man braucht aber von Anfang an einen Plan, eine Strategie und muss dennoch flexibel sein. Denn ein Plan wird man in den seltesten Fällen über mehrere Dekaden unverändert durchziehen können. *Inconsistency is the only thing in which men are consistent.“

vonaufdenboden

 

 

Fit und gesund
8 Jahre zuvor

Ich brauche keine Million, könnt ich auch nicht mehr schaffen da zu alt, ist also nicht mein Ziel, ich brauche ein gesundes finanzielles Polster um mir die Frühpensionierung leisten zu können. Meine Sparrate ist 50%, ich habe Alles optimiert was ging, da ist nun nix mehr möglich, ich kann auch die Einnahmeseite nicht mehr verbessern, es ist wie es ist und ich muss zufrieden sein.

Wenn Sparsamkeit in Kasteien, sozialen Rückzug und völligem Geiz ausarten würde, so wäre ich dagegen, das wäre es mir dann nicht wert, ich spare auch freiwillig, Keiner zwingt mich, so fällt es mir natürlich leichter,

ich habe einen weiteren Vorteil, ich bin nicht neidisch, da kann Jemand sich Klamotten kaufen ohne Ende, Ausgehen ohne Ende, schickes geleastes Auto…interessiert mich nicht, ich muss ja nicht zahlen dafür und ich muss nicht arbeiten dafür, ich habe ein Ziel und da schau ich nicht rechts und nicht links was Andere machen, eigentlich doch ganz einfach, oder?

Christoph
8 Jahre zuvor

@von auf den boden: Also ich finde 10k Jahr schon relativ gut. Ich liege zwar höher aber 10k ist schonmal was. Das sind etwa 800 pro Monat. Da kommt im Laufe der Zeit ne schöne Summe zusammen. Klar, mehr ist immer gut aber manchmal geht es eben nicht. Nicht jeder hat studiert und oder kann einen sehr gut bezahlten Job machen.
Auch liegt nicht jedem ein Buch zu schreiben, ne App zu entwickeln etc. Da muss man auch ehrlich zu sich ein.

 

@ Fit: Ist doch prima. Glücklich sein ist das wichtigste im Leben.

 

Hier ne schöne Geschichte dass auch sehr gut verdienende ihr Geld gut anlegen können:

https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/glover-quin-wie-dieser-schlaue-nfl-profi-sein-gehalt-in-nur-acht-jahren-verdoppelt-hat_H1061105969_339810/

Fit und gesund
8 Jahre zuvor

und gerade gesehen, Fielmann fällt nun ordentlich…vielleicht wird die jetzt doch noch ihren Weg in mein Portfolio finden, aber erstmal abwarten…könnte sich wie Novo Nordisk verhalten :) da schau ich lieber erst…

Die Börse kann so gnadenlos sein, werden die Gewinnerwartungen verfehlt…ab in den Keller :)

PIBE350
8 Jahre zuvor

An Rainer Zufall: Bei ETFs mit deutschem Domizil kümmern sich die Fondsanbieter auf Fondsebene um alle steuerlichen Belange. Also ja.

An Fit und gesund: Das ist die richtige Lebenseinstellung.

Ich wünsche allen eine erfolgreiche Woche. Meine Nachkäufe habe ich eben getätigt. Das Monatswerk ist vollbracht. :-)

Fit und Gesund
8 Jahre zuvor

,

erzwingen kann man gar nix, und je verkrampfter und verbissener man an eine Sache (nicht nur die Finanzen) rangeht, desto schlechter meist das Resultat, lieber langsam aber stetig, Rückschläge gibt es immer mal und die muss man auch aushalten können und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

Ich habe meine Einkäufe noch nicht getätigt, es geht seit Tagen gen Süden und ich denke es könnte noch ein wenig mehr bergab gehen, aber nachher geh ich noch etwas Glänzendes abholen, kommt aus Südafrika :) und hab ich letzte Woche bestellt.

vonaufdenboden
8 Jahre zuvor

@Christoph

Absolut, da bin ich ganz Deiner Meinung.

Mein Kommentar bezog sich ausschliesslich auf die eine Million, die Andreas als Ziel angegeben hat. Da kommt man mit 10k p.a erst sehr spät hin. Genauer gesagt in knapp 80 Jahren, wenn man der Berechnung 6% p.a Rendite zugrunde legt.

Ich weiss nicht wie alt er jetzt ist, aber ein „early retirement“ wird trotz ständig ansteigender Lebenserwartung knapp.

vonaufdenboden

 

PIBE350
8 Jahre zuvor

An Fit und gesund: Münze oder Barren? Die Münze (2016er) habe ich schon. Ich hätte gern noch den schicken Barren der Perth Mint: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/p1760010ozp2xq7iv9h0d.jpg

Mattoc
8 Jahre zuvor

@PIBE:

An welcher Börse machst du die Nachkäufe deiner Wisdom-ETFs?

Der Spread ist zu manchen Zeiten vergleichsweise hoch.

PIBE350
8 Jahre zuvor

An Mattoc: Über Tradegate während der Xetra-Handelszeiten (9 bis 17:30 Uhr). Dann erhält man den gleichen Kurs und die Handelsspannen fallen in der Regel geringer aus. Bei US-lastigen Fonds warte ich zusätzlich, bis die New Yorker Börse am Nachmittag geöffnet hat.

Mattoc
8 Jahre zuvor

Danke!

8 Jahre zuvor

Die Sendungen auf TLC schaue ich auch ganz gern. Ziemlich abschreckend das Ganze. Wobei ich sagen muss, den einen oder anderen  „Tip“ habe ich auch schon umgesetzt.

Die finanzielle Freiheit, davon träumen schon sehr viele. Ich werde sie ebenfalls nicht mehr schaffen, weil auch zu alt. Wie Oliver schreibt, muss es ja nicht die absolute Freiheit sein. Ich habe seit 2 Jahren mein Haus abbezahlt und bin schuldenfrei. Ein unglaublich gutes Gefühl, wenn man keiner Bank und niemanden mehr verpflichtet ist.

Nun bekommen die Beschäftigten in Deutschland jedes Jahr von der Rentenversicherung den Ist-Stand der eigenen Rente mitgeteilt, was ich übrigens als sehr sinnvoll erachte. Anhand der zu erwartenden Rente und meinen derzeitigen Ausgaben, kann ich mir jedes Jahr meine finanzielle Lücke ausrechnen. Es sind zwar einige Unsicherheiten wegen Steuern, Inflation etc. dabei, aber es kommt mir nicht auf 50 € an. Mit jedem Kauf einer Dividendenaktie und jeder Dividendenerhöhung wird diese Lücke immer kleiner. Dies ist für mich ein Schritt zur finanziellen Freiheit. Aktuell schaut es sehr gut aus, dass ich mit 63 meine arbeitsfreie Zeit genießen kann, trotz der Abschläge und keine Einschränkungen bei meinem bisherigen Lebensstandard hinnehmen muss. Mit dem ich sehr zufrieden bin (was sicher nicht viele von sich behaupten können, wenn sie ehrlich zu sich selber sind).

Andererseits bin ich schon finanziell frei. Würde ich mein Haus verkaufen, dass Geld anlegen und nach Asien ziehen, könnte ich den Rest meines Lebens wie ein Gott leben. Nun, ich will aber nicht nach Asien umziehen.

Übrigens, die immer wieder beschworene 1 Mio brauche ich definitiv nicht. Mir langen locker 500k.

 

 

PIBE350
8 Jahre zuvor

Alexander: ,,Übrigens, die immer wieder beschworene 1 Mio brauche ich definitiv nicht. Mir langen locker 500k.“

Ich auch nicht, aber würde man eine Umfrage in Deutschland starten, würden sicherlich in der Mehrzahl Millionenbeträge aufgerufen werden. Entweder haben sich viele noch nicht mit näheren Berechnungen (wirklich notwendige Bedarfe, Steuern, Renditen usw.) beschäftigt, oder sie verstehen unter finanziellen Freiheiten ein Leben wie der Jetset. Die Geissens leben es einem im Abendprogramm schließlich so vor.

Eigentlich schade, denn so beschneiden sich viele selbst. Zu hohe Beträge wirken eher abschreckend, lassen einen vielleicht gar nicht erst mit dem Sparen anfangen. Dabei können Freiräume schon viel früher entstehen: Schuldenfreiheit, Notreserve, Wochenarbeitszeitreduzierung, früherer Ruhestand usw. :-)

vonaufdenboden
8 Jahre zuvor

Wenn jemand eine abbezahlte, selbstbewohnte Immobilie von 500k besitzt, dann reicht vielleicht ein Depot von 500k.

Jemand der zur Miete lebt, wird ein Depot von einer Million benötigen , um nur aus Kapitaleinkünften leben zu können.

Will man vergleichen, muss zum Reinvermögen die selbstbewohnte Immobilie wohl dazugerechnet werden.

vonaufdenboden

Maack
8 Jahre zuvor

die Rechnung stimmt nicht so ganz

Mein Kommentar bezog sich ausschliesslich auf die eine Million, die Andreas als Ziel angegeben hat. Da kommt man mit 10k p.a erst sehr spät hin. Genauer gesagt in knapp 80 Jahren, wenn man der Berechnung 6% p.a Rendite zugrunde legt.

 

wenn ich jedes jahr 10K spare mit 6% Rend. schafft man das in ca. 33 Jahren

Rainer Zufall
8 Jahre zuvor

@ PIBE Danke für Deine Einschätzung!

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