Russisch Roulette mit Pennystocks

Cash: Im Alter brauchen Sie einiges davon. Haben Sie besser mehr als zu wenig. Mit Aristokraten fahren Sie gut. Das sind Unternehmen, die seit mindestens 20 Jahren ihre Dividende erhöht haben.
Cash: Im Alter brauchen Sie einiges davon. Haben Sie besser mehr als zu wenig. Mit Aristokraten fahren Sie gut. Das sind Unternehmen, die seit mindestens 20 Jahren ihre Dividende erhöht haben.

Ich bin schockiert, wie junge Börsianer ihr Geld verzocken. Das Interesse an risikoreichen Pennystocks scheint groß zu sein. Jedenfalls erhalte ich als alarmierende Emails. Anleger erkundigen sich nach extrem risikoreichen Aktien. Die Papierchen kosten 1 oder 20 Cent. Ich rate natürlich davon ab. Aber die Zocker lassen sich nicht belehren. Sie gehen ihren Weg.

Mit dem Alter wird man klüger und setzt sein hart Erspartes eher konservativ ein. Natürlich können sich zuweilen Pennystock-Zockereien auszahlen. Die meisten gehen indes schief. Zumal sich Betrüger in dem unregulierten Umfeld tummeln.

Von 100 Pennystocks gehen 95 pleite. Das sagt Professor James Angel. Das sollte Ihnen als Warnung genügen.

Wenn ein Unternehmen keinen Umsatz macht, fasse ich so ein Papier nicht an. Am liebsten sind mir grundsolide Konzerne, die über 100 Jahre alt sind. Unternehmen, die ich kenne und deren Geschäftsmodell ich verstehe, landen in meinem Depot. Ganz nach dem Credo von Börsenaltmeister Warren Buffett.

Ein guter Ansatz, um grandiose Firmen zu finden, sind Aristokraten. Das sind Unternehmen, die seit mindestens 20 Jahren in Folge ihre Dividende erhöht haben. Dazu gehören Klassiker wie AT&T, Coca-Cola, Colgate-Palmolive, Pepsi oder Wal-Mart.

Diese Qualitätsfirmen eignen sich zum Kaufen und Liegenlassen. Ich habe von diesen Dividenden-Königen u.a. Exxon und Chevron im Depot. Mein Ansatz ist: Qualität kaufen und nie mehr hergeben.

Ich kann es nicht oft genug sagen: Mit Ihren Finanzen sollten Sie konservativ umgehen. Das zahlt sich aus.

Das gleiche gilt für die Schuldenmacherei. Es gibt Leute, die verdienen sehr gut. Trotzdem schichten sie unglaubliche Schuldenberge auf.

Langfrist-Denker sind in Gelddingen die Gewinner. Schuldenfrei zu sein sollte Ihr Ziel sein. Außerdem sollten Sie ein Aktiendepot ansparen, das Ihnen das Rentendasein versüßt. Sie wollen schließlich die goldenen Jahre genießen.

Ich fasse es noch mal zusammen. So sparen Sie am besten für die Rente: Entweder mit ETFs, Indexfonds oder Qualitätsaktien. Ende Gelände. Mehr ist nicht zu tun. So einfach bauen Sie ein Vermögen auf. Vergessen Sie die Zockerei. Das bringt unterm Strich in den meisten Fällen nichts.

Dann gibt es natürlich die Sparverweigerer. Es ist die konsumorientierte Mittelschicht. Wer nichts spart, muss als Angestellter mit 1.300 Euro brutto Monatsrente nach 45 Beitragsjahren auskommen. Davon sind Krankenkasse, Pflegeversicherung und Steuern zu bezahlen. Wie soll das reichen, um das Alter zu genießen? Gut, das muss jeder selbst wissen.

Ich finde, wir können alle gut von den Reichen lernen. Die meisten Reichen denken langfristig, wenn es um ihr Geld geht. Sie verhalten sich konservativ mit ihren Finanzen. Sie passen auf ihre Ausgaben auf. Neben Aktien beziehungsweise Produktivkapital besitzen sie meist noch abbezahlte Immobilien.

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71 Kommentare
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Josef
8 Jahre zuvor

„muss als Angestellter mit 1.300 Euro brutto Monatsrente nach 45 Beitragsjahren auskommen.“

1.300 Euro Rente ist extrem hoch. Die ostdeutschen Frauen haben im Durchschnitt angeblich nur 500 Euro Rente. Aber auch 500 Euro Rente ist gut. Man braucht als Rentner zu der Rente 500 Euro noch 380 Euro Kindergeld auf zwei Kinder und 1.000 Euro Dividenden von Aktien monatlich.

Tobias F.
8 Jahre zuvor

Das Rententhema ist wirklich bitter. Man könnte es positiv sehen, in Deutschland wird niemand hungern müssen im Alter. Das große ABER: Man hat nur ein Leben, und nach 40 JAhren Arbeit möchte man noch ein paar gute, unbeschwerte Jahre verbringen.

Beamte haben es da besser. Als Arzt hat man es auch besser. Es ist ein historisches Relikt aus Zeiten der Wirtschaftskrise 1923, dass die Ärzte ein eigenes Versorgungswerk haben. Heute bin ich sehr dankbar darüber.

Die Ärzteversorgung  besitzt Miet-Immobilien in besten Lagen und hat auch eine hohe Aktienquote (höher als Riester-Versicherungen, weil es im Gegenzug im Versorgungswerk keine garantierten Auszahlungen gibt, die Versorgungswerke haben da freiere Hand).

Ich bin dankbar über dieses Privileg und glaube, dass diese Versorgungswerke ein Beispiel wären, welches man auf die Gesamtbevölkerung anwenden könnte. Zum teil Umlageverfahren, aber auch Aktien, Immobilien und Festverzinsliche. Die Verwaltungsquote ist übrigens deutlich niedriger als bei den Riesterrenten etc.

Oliver
8 Jahre zuvor

Ein guter Freund von mir hat mir immer wieder erzählt, was er alles in Pennystocks investiert hat. Neben den Pennystocks hatte er auch eine Phase, wo er was mit Warentermingeschäften zu tun hatte. Ich werde es nie vergessen, wo wir vor ein paar Jahren im Sommer in München durch den Englischen Garten gewandert sind und er so etwas mit Kaffee am laufen hatte. Er sagte, dass er gerade am schwitzen ist, da die Kurse sich negativ entwickeln und wenn er nicht nachschiesst, dann den Kaffee nehmen muß. Sein Onkel hätte ein Bauernhof, aber er traut ihn nicht zu fragen. So weit ist es zum Glück dann doch nicht gekommen. Vor ein paar Jahren hat er seine Warentermingeschäfte und Pennystock gegen eine ausgebefreudige Ehefrau eingetauscht. Da hat er, auch wenn ihm nicht viel übrigbleibt, zumindest mehr Spaß und muß seinen Onkel nicht für Lagerraum anschnorren. Ich denke, dass diese Art Geschäfte gerne von Neulingen gemacht werden.

Heute habe ich trotz Brexit etwas investiert und mir endlich meine ersten Target zugelegt und die Emerson weiter aufgestockt. Target ist um einiges günstiger geworden und die wollte ich schon lange im Depot haben. Die Emerson sind zwar wieder einiges über den Tiefstkursen, aber immer noch sehr gut bewertet. Schöne alte Unternehmen mit einer sehr langen erfolgreichen Strecke hinter sich. Target hat gerade die Dividende von 0,54 c auf 0,60 c erhöht. Emerson schwächelt zwar momentan ein kleines bisschen, aber ich bin recht zuversichtlich, dass es hier in den nächsten Jahren wieder anzieht.

Was die 1.300 € betrifft, bin ich nicht so zuversichtlich, dass die sehr viele Leute in 20 Jahren sehen werden. Unser Rentensystem ist krank und es besteht nicht der Wille, dies groß zu ändern. Wie Tim oben schon schreibt: Mit ein paar Tausend EURO im Monat lässt es sich im Alter viel besser leben als mit 1.500 EURO. Man möchte doch schließlich die ganze freie Zeit ausnutzen und Dinge tun, die einen Spaß machen. Also braucht man entsprechend viele Salatköpfe und Tomaten, die vor sich hinwachsen….

 

Rainer Zufall
8 Jahre zuvor

Hallo zusammen.

Völlig offtopic, aber vlt hat ja jemand eine Idee? Ich würde meiner Nichte zum ersten Geburtstag gerne ein Online Depot schenken. Ich möchte gerne einen kleineren Betrag einmalig in einen Etf investieren. Das ganze soll dann mind. bis zu ihrem 16. Geburtstag liegen bleiben. Buy and hold.

Problem: Die kleine lebt in Irland und ist Irin.

Ich koennte 1. versuchen auf ihren Namen hier in Deutschland ein Depot aufzumachen. Das ist dann aber vlt. irgendwann umständlich wegen der irischen Steuer, keine Ahnung.

Ich könnte eins in Irland (über meine Schwes) aufmachen, will Sie im Moment aber noch nicht fragen und Sie kennt sich nicht aus. Ich mich mit irischen Depots auch nicht.

Meinungen?

Anna
8 Jahre zuvor

@ Josef

Kannst Du Deine Rechnung mal erläutern. Wie kommst Du auf 380 Euro Kindergeld zur Rente hinzu? Es gibt für vor 1992 geborene Kinder jetzt pro Kind zwei Rentenpunkte und für nach 1992 geborene Kinder drei Rentenpunkte.

Guido
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

Vielen Dank für Deinen Blog. Ich lese ihn regelmäßig. Ich mag die klare Sprache und dass Du die wichtigen Basics immer wiederholst. Es ist einfach wichtig in seiner aktiven Zeit Vorsorge für das Alter zu treffen und zu sparen. Und mehr einzunehmen als auszugeben. Das war eigentlich immer so. Es scheint nur heute bei vielen aus der Mode gekommen zu sein. Mit den entsprechenden Konsequenzen später.
Mach weiter so.

Guido

Andrea
8 Jahre zuvor

Tim, ich meine, dass dein Wissen bezüglich der Beamtenpensionen nicht auf dem neuesten Stand ist. Würde mich jedenfalls sehr wundern, wenn aktuell noch jemand 3000 Eur bekäme, vielleicht ein Schulleiter. In den nächsten Jahren werden die Pensionen immer weiter abgesenkt. Ich bin 50 und arbeite mit 2/3 bis 3/4 Stelle und soll nach aktuellem Stand laut Pensionsrechner irgendwann einmal 1300 € bekommen. Bin Akademikerin. Die Gewerkschaft VLW führte schon Veranstaltungen durch, wo gewarnt wurde, auf Teilzeit zu gehen, wegen der dann niedrigen Pensionen. Leider bin ich mit meinen Korrekturfächern, der Klassenleitung, sonstigem Engagement und den neuen Säuen, die ständig durchs Land NRW getrieben werden, so dermaßen aus- bis überlastet, dass eine Vollzeitstelle für mch gar nicht in Frage kommt.

 

Vielleich noch einmal recherchieren. Mir scheint das mit den 3000,- jetzt schon ein überholter Stand zu sein und in Zukunft wird es sehr mau aussehen.

8 Jahre zuvor

,

verstehst Du das denn nicht mit dem Kindergeld? ;-) 9 Monate vor Rente werden einfach noch 2 Kinder gemacht. Dann hat man bis mindestens 93 noch das Kindergeld zur Rente. Juhu! Selber Schuld wer mit 67 keine Kinder mehr bekommen kann.

Also mal im Ernst… ich kenne niemanden, der als Rentner noch Anspruch auf Kindergeld hätte. Da sind die eigenen Kinder i.d.R. um 35-40 und haben selbst schon Teenager als Kinder.

Schönen Abend noch und Gruß aus dem Norden

MS

Heiko A.
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

zunächst einmal möchte ich Dir ein großes Lob aussprechen. Dein Block ist einfach nur genial! Ich (43 Jahre) lese schon lange hier mit und habe schon so einiges gelernt…besonders das Ruhe bewahren und stetig nachkaufen. An dem „Weniger-ist-mehr-Leben“ arbeite ich dank dieses Blogs seit einiger Zeit auch intensiv.

Ich selber spare in ETF’s. Leider erst seit drei Jahren regelmäßig. Ich Ärger mich schwarz nicht schon viel früher angefangen zu haben, die Möglichkeit war jedenfalls da, aber wie fast jeder ging auch bei mir der Konsum vor…

Für meine Tochter (9) habe ich natürlich auch mit dem investieren in den MSCI World ETF angefangen, jeden Monat einen kleinen Betrag. Ihr versuche ich schon heute das Sparen beizubringen. Von den 2,50 € Taschengeld / Woche gehen 50 Cent ins Sparschwein…und wenn Oma mal was springen lässt eben auch ein kleiner Teil davon… Sie soll es mal besser haben im Alter…

Da hier immer wieder Dividenden-Aktien empfohlen werden eine Frage in de Runde: Es gibt ja auch ETFs für Dividenden-Aktien. Wie funktioniert das? Wird da auch eine Dividende fällig oder wird einfach nur der Kurs der Aktien nachgebildet? Ich habe darüber im Netz leider keine wirkliche Info gefunden.

Zur Zeit spare ich per monatlichen Sparplan in den ARERO und MSCI World, beides ohne Ausgabeaufschlag.

Viele Grüße in die tolle Runde hier!

Heiko

 

Andrea
8 Jahre zuvor

Danke, Tim. Ich kann den Artikel im Moment nicht lesen, glaube dir aber natürlich, dass es dort steht. Generell wäre es auf jeden Fall wünschenswert, dass jeder eine angemessene Ruheversorgung erhält. 1000 Eur sind einfach wenig, das reicht, um ncht zu verhungern.

Ich bin auch gespannt, ob da noch eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit kommen wird. Von manchen wird das ja schon angedacht. In vielen Fällen würde das eine weitere Rentenkürzung bedeuten, denn einige werden nicht in der  Lage sein, bis 73 zu arbeiten.

Andrea
8 Jahre zuvor

Habe den Focusartikel gerade gelesen, wenn ich das richtig verstehe, geht es da um den Durchschnittswert, d.h. da sind auch die Leute dabei, die schon vor zwanzig Jahren oder zehn Jahren in Pension gegangen sind, diedn Durchschnitt natürlich anheben. Diejenigen, die jetzt in Pension gehen, erhalten schon weniger. Und es wird in den nächsten Jahren immer weniger. Vielleicht lässt sich dazu auch ein Artikel finden.

Andrea
8 Jahre zuvor

Es steht auch schon in dem Focusartikel, dass die Beamtenpensionen im Gegensatz zu den Renten fast vollständig versteuert werden müssen.

 

Es ist einfach ein ganz anderes System.

8 Jahre zuvor

,

natürlich gibt es ETFs für Dividenden-Aktien. Der ETF bekommt die Dividenden ganz normal von den beinhalteten Firmen. Wenn der ETF ausgestaltet ist als thesaurierend, dann werden aus den Dividenden einfach neue Aktien gekauft und dem Fondsvermögen addiert, wodurch die ETF-Anteile automatisch teurer werden.

Wenn der Fonds als ausschüttender Fonds konzipiert ist, dann werden die Dividenden ausgeschüttet. Man kann sich also nach seinem Gusto entscheiden was einem lieber ist.

Wenn man früh anfängt, dann ist ein thesaurierender wohl sinnvoller. Wenn man in der späteren Phase eher von den Erträgen leben will, dann einen ausschüttenden ETF.

Die Ausschüttungen kommen i.d.R. vierteljährlich. Habe gestern. z.B. vom „iShares Dow Jones Asia Pacific Select Dividend 30 UCITS ETF (DE)“ die Ausschüttung bekommen.

Ich empfehle gern zur Suche die Seite justETF.

MS

 

8 Jahre zuvor

Ja Penny Stocks sind für Zocker irgendwie anziehend. Kann mich da auch noch an ein Gespräch mit einem Freund erinnern der meint dass die Dinger ein tolles Risiko Profil (er hat natürlich nicht dieses Wort benutzt) haben weil man ja nur ein par Cent verlieren kann aber „soo viel gewinnen kann“. Totaler Blödsinn

Andrea
8 Jahre zuvor

Laut wikipedia betrug die eurchschnittliche Pension im Januar 2012 monatlich 2540 Eur, wobei 78 Prozent der Beamten Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten sind.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pension_(Altersversorgung)

 

 

8 Jahre zuvor

@qleverkauf,

„Pennystocks“ ist ja auch nur ein Begriff. Nur weil ein „Stock“ (Aktie) unter einem Dollar kostet ist das nicht automatisch ein Problem. Ist der Wert, wenn er einen Reverse-Split macht von sagen wir mal 100 alte für eine neue Aktie, dann plötzlich solide und toll, nur weil er kein Pennystock mehr ist?

Man muss also schon etwas genauer hinschauen. Aber meistens ist der Verfall zum Pennystock natürlich ein Zeichen des nahenden Exitus.

Ohje, spät isses worn… Aber als guter Möchtegern-Bayer geht halt allewei no oane. Heit wars wieder zünftig.

Oansno: „Oane moan i pack i no“ (deutsch: Ein Bier, denk ich, schaff ich noch.)

;-) MS

Hilda
8 Jahre zuvor

Hallo Tim

 

Wenn du als junger Mann, wo dir die ganze Welt gehört nichts gönnst, was willst du dann später einmal als alter Knacker mit 6000 Euro?!?

 

Hilda

Felix
8 Jahre zuvor

@ Hilda

Ich finde die Diskussion hier z.T. auch etwas verquer und am wirklichen Leben und dessen Prioritätensetzung vorbei.

Von besonderen Lebensläufen (Großstadtsingle) mal abgesehen wird man doch nicht sein ganzen Leben auf die paar Jahre nach dem Ruhestand ausrichten, um dann in einer Art Torschlusspanik mit dem gesamten während des vorherigen Lebens zusammengerafften Geldes zu prassen. Ein sehr eigentümlicher Lebensstil wäre das.

Im Leben normaler Menschen wird in jungen und mittleren Jahren die Existenzaufbauphase (Beruf, Lebenspartner, Wohnen), die Familiengründung, das Kinderaufziehen, die berufliche Entwicklung (Karriere) und dann Ausbildung der Kinder (je besser, um so teurer) und nicht die Altersvorsorge Priorität haben. Ein erfülltes Leben ist mehr als die paar Rentnerjahre. Und gerade in der Anfangs und mittleren Phase des Lebens wird man Geld brauchen. Es ist schön, wenn man auch noch ein paar Euros für die private Altersvorsorge übrig hat. Das Leben spielt sowieso anders, wenn man eine Familie hat, um die man sich kümmert. Die Eltern werde zu Pflegefällen, ein Kind hat einen Unfall, man selber wird krank usw.

Und außerdem gilt sowieso, dass Glück am Rande des (Lebens-) Weges liegt und nicht an dessen Ende.

Natürlich ist ein großes Vermögen im Alter nice to have, es wird für die meisten Menschen nicht erreichbar sein.

 

P.S. 1. Bei den Altersversorgungen oben werden natürlich Äpfel mit Birnen verglichen. Selbstverständlich kann man eine Klink hernehmen und feststellen, dass die Ärzte mehr verdienen als die Krankenschwestern, wäre es anders, hätten wir Sozialismus und jeden Anreiz genommen sich eines Medizinstudiums zu unterziehen. Die Folgen kennen wir.

2. Wenn ein Rentnerpaar (bislang leben wohl die meisten Menschen in einer Paarbeziehung in Haushalten zusammen) jeder 1300 € (netto) hat, macht das zu sammen 2600 € und wenn sie etwas vorgesorgt haben, bekommen sie noch 400 € aus der privaten Vorsorge, macht 3000 € (netto) – wunderbar.
Bei dem Beamten oben waren es 3000 € (brutto), davon gehen 20 % an die Steuer und seine (private = teure) Krankenversicherung geht auch noch weg, dann kann vergleichen und berücksichtigen, dass er ein akademisches Studium absolviert hat, was beim Durchschnittsrentner nicht gilt (da ist auch jeder Geringverdiener dabei, während die Gutverdiener nicht im System enthalten sind).

 

stoxxfish
8 Jahre zuvor

@ Felix

da Beamte auch paarweise durchs Leben gehen, sind es auch schon 6000 €.
genau um diese 400€ aus der privaten Vorsorge geht es doch. Für 4800 €/a netto = 6600 €/a brutto brauchst du bei einer unterstellten Rendite von z.B. 5% ein Grundkapital von etwa 130.000 €.                                   Um dieses Grundkapital anzusparen, brauchst du Zeit. Möglicherweise mehr Zeit als nach dem Studienende deines jüngsten Kindes bis zum Eintritt in Dein Rentnerdasein bleibt. Deshalb frühzeitig anfangen.
natürlich findet das Leben im „hier-und-jetzt“ statt, aber es kommt auch ein „später“, das im „hier-und-jetzt“ vorbereitet werden will/muß.

Felix
8 Jahre zuvor

@ stoxxfish völlig dakor.
Nur, dass Beamte meist paarweise leben (also Beamte und Beamtin) ist wohl eher selten. Wenn doch, haben sie das große Los gezogen, kein Zweifel.

Bleibt mir nur der Spruch: Das Leben ist hart, aber unfair.“

8 Jahre zuvor

@Felix

Tim schreibt doch, dass es sich eben nicht um eine Nettorente handelt, sondern um eine Bruttorente.

Und das ist die Durchschnitsrentsrente von einem idealisierten Rentner, dem sogenannten Eckrentner, der 45 Jahre mit einem Durchschnittseinkommen in die Rentenkasse einzahlt. Die Wenigsten werden aber 45 Beitragsjahre haben.

Die Wirklichkeit sieht wahrscheinlich viel schlechter aus.

Deswegen noch mal ein Bildschirmabdruck, hatte ich schon mal hier gepostet, den ich dieses Jahr von einer Fernsehdiskussion bei Maybritt Illner gemacht habe, wie es 2030, wenn die letzte Genaration der Babyboomer (1960er-Jahrgänge) in Rente geht, aussehen wird. Annahme 37 Beitragsjahre bei durchschnittlichem Einkommen vo 2.900 Euro. Hier jetzt mal tatsächlich Netto. Das kannst Du jetzt mal zwei nehmen:
comment image
P.S.: Ich weiss nicht, warum das Bild nicht angezeigt wird, falls man es nicht sehen kann: Die durchschnittliche Nettorente beträgt 880 Euro.

Vielleicht kann sich jetzt der ein oder andere vorstellen, warum die CDU die Rentendiskussion zu keinem Wahlkampfthema machen will. Da würden nämlich so manchem hier die Augen geöffnet werden, der seinen gewohnten Trott weiter geht und von Rente noch nicht viel wissen will, weil sie ja noch so fern ist.

Wer als Durchschnittsbürger im Alter mehr haben will, muss etwas angespart haben. Das ist ja das, was Tim hier ja auch zu recht ständig predigt.

Markus
8 Jahre zuvor

Das Problem ist bei vielen Themen dass einfach „Aufreger-Headlines“ genommen werden, eine von zigtausenden Studien und nicht unterschieden wird zwischen wichtigen Parametern wie z. B. Durchschnitt & Median…

Das Bashing auf die Politiker/Beamte/Riester oder Bänker sollte man auch ein wenig mit ein wenig Abstand neutraler betreiben.

Welche Großkonzerne/Branchen/Lobbyisten schreiben in vielen Ländern der Welt denn die Vorlagen für Gesetze?

Wird der Wahlkampf in dem hier Lieblingsinvestorenland wirklich für die gesamte Bevölkerung oder der Mittelschicht von Amerika mit Wahrheiten betrieben?

Zu den Pennystock`s:

Na ja, wenn Du so wundersame Geschichten wie bei CTS in der Krise wo aus ein paar k mehrere hundert k wurden, reizt dass auch Menschen, die erstens nicht bis zur Rente warten wollen/können bzw. nicht die Disziplin haben oder die hohen Sparquoten haben…

Das soll kein Vorwurf sein, aber manche Menschen haben einfach keine Geduld und träumen gerne vom Reichtum in einem Lebensalter, wo die Rente noch weit entfernt sein soll, man halbwegs fit und gesund ist und man mitten im Leben steht.

Ob Reichtum mit 65, 70 noch das höchste Ziel für ein Individuum ist oder ob es nicht die Gesundheit, die Beziehungen zur Familie, Freunde oder andere immaterielle Dinge sind, ist für mich die Frage.

Klar fällt einem vieles leichter mit finanziellen Polster.

Nur lebenslange Gewohnheiten im Alter aufzugeben?  Wir Menschen sind starke Gewohnheitstiere.

 

8 Jahre zuvor

@Zavadoo: Ich halte solche Hochrechnungen für unseriös. Was 2030 sein wird, ist schwer abzuschätzen. Und dann präsentieren die uns ein Bruttogehalt von Heute und eine Nettorente von morgen. Woher wissen die, wie hoch die Beiträge zu den Sozialkassen sein werden? Woher wissen die, wie hoch die Steuern sein werden?

Größere Aufregung sollte eigentlich ein Brutto-Netto-Rechner erzeugen, wenn man da mal die 2900 € eingibt. http://www.gehalt.de/einkommen/brutto-netto-rechner. Ich habe das mal für einen Schiffsschaukelbremser in Hamm gemacht  und er zahlt 1031 € an den Staat. Dass wir im Hier und Heute so viel Geld (mehr als ein Drittel direkt) an den Staat abgeben müssen, ist doch der Skandal. Damit wird der Grundstein gelegt für Altersarmut, denn mit mehr Netto vom Brutto könnten viel mehr Leute investieren, Häuser bauen, was vernünftiges machen. Stattdessen sind sie in viel stärkerem Maße auf Fremdkapital angewiesen und leider machen sie das auch, bauen viel zu teure Häuser.

 

 

Vali
8 Jahre zuvor

@Hilda, sorry, aber bei deinem Satz…

„Wenn du als junger Mann, wo dir die ganze Welt gehört nichts gönnst, was willst du dann später einmal als alter Knacker mit 6000 Euro?!?“

…muss ich dreimal mit dem Kopf schütteln…

1.Tim hat sich als junger Mann einiges gegönnt, oder kennst du viele, die aus Liebe für New York (eine der teuersten Städte) auch hingezogen sind. Außerdem schreibt er oft von seinem teuren BMW und seiner Kunstliebe in jungen Jahren – das hat ihn aber letztendlich nicht glücklich gemacht. Und das teilt er uns mit. Vielen Dank an Tim dafür!

2. „wo dir die ganze Welt gehört“? Wann hat uns  in jungen Jahren die ganze Welt gehört? (bis auf wenige A-Promis und Erbenkinder). Jemand Normalsterblicher, der studiert, seinen ersten Job gerade ergattert hat, erste Wohnung zahlen musste, evtl. Kinder und Familie versorgen musste, hatte ja gerade in jungen Jahren mehr entbehren müssen, als ein Rentner, der den großen „Aufbau“ hinter sich hat. Klar will man später endlich die Früchte seiner Anstrengungen ernten. Was ist dein Vorschlag? Als Junger alles verprassen, sich von Mami und Papi aushalten lassen und später Hartz4 und Grusi beantragen? Gerade Tim hat im vorigen Post von Spanien, Schweden und seiner Essensünde gepostet –  ist das nicht genug „Gönnen“? Oder ist deins schon Neid?

3. „alter Knacker“!!! Wenn meine Mutter (knapp 61) und mein Vater (knapp 70), die noch super fit sind und zum Teil arbeiten, ihr Haus abbezahlt haben und ihre Kinder versorgt und selbständig wissen, jetzt gern reisen und sich am Leben erfreuen, das hier lesen würden, würden sie dich wahrscheinlich für eine frustrierte Pessimistin halten… Ein wenig mehr Achtung vor anderen (und älteren) würde dir gut stehen!

Tim, super Dividendenaristokraten-Artikel!

Oliver, danke! Genau die gleichen kaufe ich mir demnächst auch :-)

Heinz
8 Jahre zuvor

@Felix: guter Standpunkt!

Sparen ist nicht alles. Da gab es mal ein gutes Buch … Wieviel Erde braucht der Mensch – von Tolstoi … lesenswert!

Wegen Emerson Electric hätte ich gerne eure Meinung gehört: Spin off ist ja am 30.September. Die steuerliche Beurteilung ist mir unklar. Sollte man nicht vorher verkaufen und zur Sicherheit später wieder zurückkaufen ?

8 Jahre zuvor

@Couponschneider

Ich halte das nicht für unseriös. Man weiß, wie viel Jahre durchschnittlich die Rentner bei Renteneintritt  beitragspflichtig eingezahlt haben und man weiß, wie hoch das durchschnittliche Einkommen ist.

Es sei denn Du zeigst mir, dass 37 Beitragsjahre und ein durschnittliches Einkommen von 2.900 Euro pro Monat absoluter Unfug ist.

Nimm einfach den Staus qouo.

Nimmst die Rentenformel. Setzt in der ersten Beispielrechnung den aktuellen aRW ein und Du hast den Status quo.

Das wären also: 37 Beitragsjahre (EP) x 1 (ZF) x 1 (RAF) x 29,1 (aRW alte Bundesländer) = 1.076,70 EUR.

Davon ziehst Du den Krankenkassenbeitrag ab.  8,4 % von 1076,70 sind rund 90 Euro. Verbleiben 986 EUR. Davon noch Steuern abziehen. Ich habe mal in der Grundsteuertabelle 2016 nachgeschaut, was man bei 12 x 986 EUR = 11.832 EUR an Steuern zahlt. Das sind jährlich rund 540 Euro. 540 Euro : 12 = 45 EUR.

986 – 45 = 941 EUR

Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass das Rentenniveau, das derzeit bei 47,5 % liegt, bis 2030 auf 43 % absinkt, könnte das mit den 880 Euro hinkommen. Und zwar auf heute bezogen. Also das, was man 2030 bekommt, entspricht heute 880 Euro für den Durchschnittsrentner. So würde ich das interpretieren.

Entscheidend ist hier wohl das Absinken des Rentenniveaus. Weswegen manche Parteien (SPD) darüber nachdenken dieses wieder auf 50 % anzuheben.

Kosten hierfür würden bei 150 Euro pro Monat liegen. Frage an jemanden im Publikum: Wären Sie bereit 150 Euro extra in die Rentenversicherung einzuzahlen? Wobei für mich nicht ganz klar war, wie sich die zusammensetzen sollen. Ich nehme an 75 Euro für Arbeitnehmer und 75 Euro für Arbeitgeber. Antwort: Nee, das würde ich nicht wollen.

Quintessenz war für mich: Wer selbst das alte Rentenniveau wieder herstellen will, sollte als Durchschnittsverdiener von seinen 2.900 brutto also mindestens 150 Euro sparen, wenn er sich nicht auf den Staat verlassen will.

Heiko A.
8 Jahre zuvor

:

Vielen Dank für die einfache und verständliche Erklärung! So in etwa habe ich mir das zumindest mal gedacht. Ich habe mich natürlich schon mal umgeschaut und werde in Zukunft Teile meines Geldes in den ISHARES GLOBEL STOCKS SEL DIV 100 WKN A0F5UH investieren.

Viele Grüße

Heiko

Felix
8 Jahre zuvor

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Regierung, die wiedergewählt werden will, die Rentner absaufen lässt. Beispielsweise hat keiner, außer Merkel vielleicht, mit der Flüchtlingskrise in Deutschland gerechnet. Dafür sollen jetzt bis 2020 erstaunliche 90 Milliarden Euro Steuergelder reingebuttert werden. Pro unbegleitetes Flüchtlingskind wird im Jahr mit 60.000 € Kosten gerechnet. Linken und Grünen ist das entschieden zu wenig, gleichzeitig sollten mehr Migranten aufgenommen werde.

Die dt. Politik verfolgt mit massivem Einsatz von Geld andere Leute, nämlich der arbeitenden Bevölkerungsteile (siehe Beitrag von Couponschneider) Wolkenguckungsheime wie den Klimaschutz, als könnte Deutschland das Weltklima alleine retten. Auch hierfür sind bis 2020 100 Milliarden vorgesehen.

Ich denke, wenn es hart auf hart kommt mit der Altersarmut wird es wie bei der Flüchtlingskrise in Gestalt der AfD, die mir nebenbei bemerkt ein Greul ist, eine Partei geben, die den etablierten Poltikern Feuer unterm Hintern macht.

MaW. ich glaube an die Anpassungsfähigkeit unseres politischen Systems. Und wenn Not am Mann ist, wird Geld in die Hand genommen werden und wenn es Schulden oder noch mehr Steuern sind. Die Rentnerlobby, ja die gibt es auch bspw. VdK, wird’s schon richten.

8 Jahre zuvor

@Felix

(Alters)armut ist relativ. Verhungern wird niemand müssen. Unseren Rentner wird es immer noch besser gehen als vielen Rentnern außerhalb Deutschlands.

In einer Fernsehdoku ging man mal nach, wo die Schuhe von Billiganbietern in Deutschland wie Deichmann herkommen. Fündig wurde man in Rumänien und Mazedonien. China ist schon zu teuer.

Dort verdient man in einer Schuhfabrik 130-180 Euro! Eine der Arbeiterinnen lebt mit ihrem Kind bei den Eltern in einem Zimmer, weil sie sich keine Wohnung leisten kann.

Ein Kauf bei einem Supermarkt mit vergleichbaren Produkten ergab, dass  man dafür mehr bezahlen muss als  in Deutschland.

Was werden diese Menschen mal an Rente erhalten und was können diese wohl jetzt sparen?

 

Christoph
8 Jahre zuvor

@Zavocou: Das mit den Billigschuhen ist auch immer so ne Sache. Nehmen wir mal Nike usw. Die lassen alle in China produzieren! genauso ist es mit den handtaschen usw. Der Unterschied ist nur, dass da auf die Verarbeitung mehr geachtet wird, der Lohn ist aber der gleiche wie bei KIK Sachen.

: Also das meinst du doch nicht ernst, dass man jetzt die Beamten quasi bemitleiden soll bzw dass die auf der gleichen Stufe stehen wie Angstellte udn Arbeiter?

Das wäre nämlich erst dann der Fall, wenn Beamte genauso viel einzahlen würden und auch nicht nur das letzte Gehalt sondern das ganze Berufsleben zur Berechnung genommen wird.

Und schauen wir uns doch einfach auch schon mal die Gehälter an:

Nehmen wir Hessen, Gymnasium, Beamte(r): Besoldungsgruppe 13:

Brutto: 3.880,00 Netto: 2.976

Nun nehmen wir die gleiche Tätigkeit aber als Angellste(r) im öffentlich Dienst:

Da bekommt der Lehrer 3.500 Euro. Also über 300 Euro weniger! Und er muss davon noch Altervorsroge usw bezahlen.

Wo ist da die Gerechetigkeit?

 

Und nur weil Du nicht voll arbeitest, heisst es ja nicht dass es nicht so ist. Zumal man sich überlegen muss das was du mit 3/4 verdienst und „normal „arbeitetende mit einer 3/ Stelle bekommen sind Welten.

Ich kenne Studierte die haben Soziale berufe und verdienen viel viel weniger als ich zB und ich hab einen normalen beruf ohn studium usw.

 

: Ja die Pennystocks. Ich gebe zu, mich hat es auch getroffen. Am Anfang sah ich auf irgendeiner Seite mal: http://www.chromedx.com/ hat die Revolution usw. Und wird bald abgehen usw usw..

Ich Trottel habe gekauft. Undnicht nur für 200 Euro ;o(

Habe in der Zeit auch http://medicalmarijuanainc.com/ gekauft, allerdings nur für 400 Euro.

Das erste wird wohl nie was werden. Und das Cannabis das wird vielleicht irgendwann mal was werden. In den USA geben ja immer mehr Staaten Cannabis frei. Schon der 26 Statt letzte Woche! Also da habe ich die Hoffnung das ich irgenwann was dran habe.

Das mit dem Chromedx ärgert mich natürlich extrem. Aber eigene Dummheit von mir. Ich lasse die jetzt einfach liegen.Aber ich habe daraus gelernt.

Und zwar lass ich von kurzfristig vermeintlich tollen Unternehmen die Finger. Ich kaufe einfach Dividendenaristokraten oder Unternehmen die wirklich innovativ sind und Geld verdienen (skyworks solution szB) und lasse die Zeit wirken.

EIgentlich wollte ich ja im Juli auch wieder kaufen. Aber mein TV ist dank Blitz verreckt. Also muss ein neuer her und ich muss mal aussetzen mit den Aktien kaufen.

Aber sowas passiert halt auch mal.

 

 

8 Jahre zuvor

@ZaVodou

Ich verlasse mich ohnehin nicht auf den Staat. Die Senkung des Rentenniveaus auf Kosten jener, die nicht vorsorgen, finde ich richtig. Nicht richtig finde ich, dass die Babyboomer kaum zur Kasse gebeten werden. Ich halte unsere staatliche Rente für denkbar schlecht. Zu bürokratisch versucht sie den Anschein zu erwecken, es ginge um Gerechtigkeit und Lebensleistung. Eine Basisrente fände ich besser, ein Hartz 65+ sozusagen. (Alternativschreibweise: Hartz LXV+). Wer mehr haben will, muss sich selber drum kümmern. Wer während des Erwerbslebens gut im Saft steht, hat dazu die ausreichenden Mittel. Ist das nicht unsolidarisch? Nein, denn es gibt ja immer noch die Steuern und ein Sozialsystem. Wer mehr verdient, zahlt mehr Steuern.

Das Rentensystem funktioniert nicht, weil man zu viele soziale Wohltaten erwartet. Die Mütterrente soll Müttern zugute kommen. Es wird argumentiert, dass sie ja Kinder erzogen hätten, die ja die Basis für das Umlageverfahren sind.

Was ist aber mit Beamtenwitwen, die selbst nichts aus der Rentenkasse bekommen, deren Kinder aber in die Rentenkasse einzahlen müssen? Was ist mit den Müttern, deren Kinder verbeamtet werden, also nichts einzahlen? Was ist mit Müttern, deren Kind als Säugling verstarb? Die Fragen blieben uns erspart, wenn man sich nicht ständig „Verbesserungen“ ausdächte.

Wir Deutschen haben ein mentales Problem. Viele Deutsche bekommen Geld vom Staat. Steht das Hartz IV drauf, schämt man sich. Steht da Wohngeld (ein Anachronismus) drauf, schämt man sich nicht. Steht da Mütterrente drauf, schämt man sich nicht. Obwohl alles Sozialleistungen für Bedürftige sind.

Fit und gesund
8 Jahre zuvor

Ich , Babyboomer Jahrgang 58 habe mein Leben lang gearbeitet, ab Alter 17, also, warum sollte ich nun stärker zur Kasse gebeten werden? Mit meinen Beiträgen haben Andere Rente beziehen können, jetzt soll ich nicht nur die jetzige Rentnerpopulation unterstützen, nein …nicht genug, ich soll jetzt auch noch helfen der jüngeren Generation ihre Rente finanzieren, vermutlich am Besten ich schaffe bis 67 und geniesse noch 1-2 Jahre und erschiesse mich dann freiwillig, das wäre doch völlig o.k???

Welcher Sozialhilfeempfänger schämt sich? was ich immer höre,

„das steht mir zu“, ich kann leider nicht so aus dem Nähkästchen plaudern, das wäre unprofessionell.

Ich persönlich sorge ja für mich vor, ich möchte auch mal nicht von den Gnaden der jungen Generation abhängig sein, das wird schon noch irgendwann zu Konflikten führen. Vermutlich lese ich zu viel in blogs, Zeit sich auf das Wesentliche wieder zu konzentrieren, zum Glück hab ich mein „mindset“ schon vor geraumer Zeit auf Vordermann gebracht.

 

Andrea
8 Jahre zuvor

Christoph, ich sprach nirgendwo von Mitleid oder davon, dass ich zu bemitleiden sei. Ich habe nur versucht, ein paar Dinge gerade zu rücken, da durch die genannten Zahlen der Eindruck entsteht, dass Beamte fast 2 1/2 Mal so viel Ruhegeld erhalten wie Angestellte (1300 Eur im Vergleich zu 3000 Eur)., zumal das hier immer wieder erwähnt wird.

Die drei von mir genannten Punkte sind:

Absenkung der Pensionen im Vergleich zu den höheren Pensionen in der Vergangenheit

Versteuerung von Pensionen im Gegensatz zur Versteuerung von Renten

Höherer Akademikeranteil unter Beamten

Hinzu kommt, dass ich niemanden kenne, der 3000 Eur Pension erhält und daher den Betrag in Zweifel gestellt habe, zumal es sich hier um einen Durchschnitt handeln soll. Wenn du selber sagst, mit Besoldungsgruppe A13 beträgt das Bruttogehalt 3880 EUR und das Nettogehalt 2976 EUR, dann wäre die Pension also ca. so hoch wie das Nettogehalt? Das macht doch keinen Sinn. Wie gesagt, mein Pensionsrechner sagt 1300 EUR bei Arbeit bis 67. Die Teilzeitstelle habe ich erwähnt, damit deutlich ist, dass sich dieser Betrag auf eine ca. 2/3 bis 3/4 Stelle bezieht und nicht auf eine Vollzeitstelle, aber, wie gesagt, als Akademikerin. Normalerweise verdienen Studierte besser als nicht Studierte, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Für mch selber hoffe und gehe ich davon aus, dass ich bis zum Rentenalter genug gespart habe, um einigermaßen gut zu leben. Auch mache ich mir nicht so viel Gedanken um meine eigene Rente, da mein Mann voraussichtlich (leider) noch arbeiten wird, wenn ich in Rente gehe, d.h. es gibt noch etwas mehr Geld im Haushalt. Das hat mit unseren Geburtsjahrgängen zu tun. Mein Mann kann dann hoffentlich mit den hoffentlich dann noch vorhandenen Ersparnissen noch gut leben, wenn ich mal tot bin.

Das ist der Plan, und wer weiß, wie es mal kommt? Ich nicht.

 

 

 

 

Reinhard Schuberth
8 Jahre zuvor

@ Andrea

Die 1300 € stimmen nicht. Es sei denn Deine Dienstzeit liegt deutlich unter 40 Jahre. Bei 40 Dienstjahren erhälts du etwa 70 % Deines jetzigen Gehaltes. Jedes Jahr, das Du vorher aufhörst, bringt 3,6 % Minus.

Andrea
8 Jahre zuvor

Da die jüngsten neu eingestellten Kollegen bis vor kurzem 27/28 waren, erreicht wohl kaum jemand in meiner Altersgruppe 40 Dienstjahre. Ich auch nicht. Ich habe hier geschrieben, was der Pensionsrechner mit meinen individuellen Daten ausgegeben  hat. Ich freue mich aber, dass wir hier Spezialisten für die Berechnun von Pensionen im Forum haben. Vielleicht darf ich auf Sie zukommen, wenn ich Bedarf habe.

 

Christoph
8 Jahre zuvor

Guten Morgen.

 

Ich habe mal folgendes in  den Pensionsrechner eingegeben.

Jahrgang 1964

Dienstbeginn: 1994 (denke 30 ist realisitisch)

Besoldungsgruppe: A13 (Lehrer am Gymnasium)

Besoldungstufe: 8

ledig

heraus kommt: € 2.915,–

Der Lehrer der nur Angestellter ist, wird mit viel viel Glück vielleicht die Hälfte bekommen. Aber da er ja nur 37 Jahre und nicht die 45 wie man sollte, hat wird das wohl kaum zu schaffen sein. Das einzige was hilft, das von Anfang an relativ hohe Gehalt.

Habe das mal in den Rechner eingegeben. Bruttoeinkommen € 42.000

Heraus kam, bei arbeiten bis 67: € 1.407,–

Also nicht mal die Hälfte wie der Beamte!

Und wenn man sich anschaut was eingezahlt wurde.. da wird es einem schwindlig. Schon kurios. der der fast nix einzahlt bekommt doppelt soviel wie der der viel einzahlte.

 

 

Patently Absurd
8 Jahre zuvor

@Fit und gesund:

Es wird zweifelsohne zu weiteren „Ungerechtigkeiten“ nicht nur im Rentensystem kommen. Aus der Perspektive des Staates betrachtet ist es wie folgt:

Die Haushalte des Bundes, der Länder und der Kommunen haben ein Verschuldungsproblem. Dies auch schon zu einem Zeitpunkt, an dem nicht erst die Banken, dann verschiedene EU-Länder und jetzt Millionen von Flüchtingen finanziell unterstützt wurden. Von den Maastrich-Kriterien spricht schon jetzt keiner mehr. Auch Deutschland ist viel zu stark verschuldet.
Die Demokrafie in Deutschland ist ungünstig, viel ungünstiger als in anderen Ländern, wie beispielsweise Frankreich, Großbritannien oder USA. Der Vergleich mit Japan drängt sich auf. Hierauf hat die deutsche Politik in den letzten Jahren keine nachhaltige Lösung gefunden, sondern hat lediglich kurzfristige Flickschusterei betrieben. Diese Strategie kann jedoch nicht ewig fortgeführt werden.
Steuererhöhungen sind kaum mehr möglich, da das Konsumklima bereits jetzt sehr pessimistisch ist. Auch die Gelddruckerei von Herrn Draghi wirkt kaum. In einer Zeit, in der wesentliche Probleme von der Politik nicht mehr nachhaltig gelöst werden, kommt ohnehin keine positive Verbraucherstimmung auf.
Wenn Steuern nicht erhöht werden können oder sollen und eine weitere Verschuldung nicht möglich ist (schwarze Null), dann muss der Staat sich an den eine oder andere Weise an den nicht unerheblichen Vermögen der Bürger bedienen. Dies geschieht durch indirekte Belastungen, beispielsweise die Enteignung der Sparer und Rentner durch negative Zinsen, oder auch durch direkte Maßnahmen, z.B. Vermögenssteuer, Erhöhung der Erbschaftssteuer, Grundsteuern oder wie auch immer man die „Abgabe“, die immer eine Form von Enteignung sein wird, nennen möchte.

Es wird aber nicht nur die Rentner treffen. Das Vermögen der Bürger und Rentner ist im Prinzip schon aufgebraucht. Die offiziellen Angaben von 2,2 Billionen Euro für die Staatsverschuldung berücksichtigen zahlreiche Verbindlichkeiten, z.B. die Verbindlichkeiten gegenüber dem noch zu pensionierenden Beamtenheer nicht einmal. Auch die Folgen der verschiedenen Rettungsmaßnahmen sind in dieser Zahl noch nicht erhalten.

Das durch die Rettungsmaßnahmen verbrauchte Vermögen der Bürger muss zwangsläufig vom Staat beansprucht werden. Die Enteignung hat gerade erst angefangen.

Patently Absurd
8 Jahre zuvor

Wer von der Enteignung betroffen sein wird, ist natürlich schwer zu prognostizieren.

Wer Pensionäre und Rentner nicht belasten will, könnte beipielsweise über eine Erhöhung der Grundsteuer nachdenken (nur zum Beispiel). Wer das für abwegig hält, kann gerne mal über den großen Teich nach Neuengland schauen. Eine hohe Mietzinssteuer gab es auch in der Weimarer Republik.

Es spricht nichts dagegen, eine für 1.500 EUR (Kaltmiete) vermietete Immobilien in München mit einer Grundsteuer von 500 oder 700 EUR pro Monat zu belegen. Gekoppelt mit der bereits eingeführten Mietpreisbremse würde durch diese „Solidaritätssteuer“ lediglich der Vermieter belastet, also nicht die Mieter, die teilweise schon an der Belastungsgrenze sind. Eventuell könnten so die Renten „gerettet“ werden.

Der Fantasie des Finanzministeriums sind keine Grenzen gesetzt.

 

Andreas
8 Jahre zuvor

Ein weiterer Punkt, der zugegebenermaßen etwas polemisch, aber auf persönlichen Erfahrungen basierend ist, ist der aus meiner Sicht schwindende Beitrag zur Wertschöpfung (Leistung? Ich bin doch sowieso blendend versorgt)

Meine Kinder (Mittelstufe) erdulden seit zwei Jahren zunehmend Referendare, die nichts können und darstellen. Verbeamtung bei Lehrern bringt neben der Rentenfinanzierungs-Thematik auch das Problem, dass die Ausbildung der zukünftigen Finanzierer des Problems immer minderer wird.

 

Zweites Beispiel: Ich war im März auf Reha und bekomme voraussichtlich jetzt mein Übergangsgeld.Der Bescheid kam Mitte Mai, dann bei der Kontonummer verschrieben, bei einem Zahllauf im Monat heißt das Juli. Frühere Nachfragen, ob noch Unterlagen fehlen, wurden gar nicht beantwortet. Ein absolutes Non-Event!!!

Also, Leistungbilanz zunehmend negativ.

 

Andreas
8 Jahre zuvor

Sorry, aber wenn ich die Sache mit 2/3 und 3/4-Stellen höre, platzt mir die Hutschnur.Habe diese Argumentation gepaart mit dem vollkommenen Unverständnis, um 15.30 keine Zeit zu haben, im Bekanntenkreis auch.

Millionen von Menschen können sich den „Spaß“ nicht mal ansatzweise erlauben und Rückkehrer aus der Elternzeit, die Teilzeit arbeiten wollen/müssen, werden auf Präkariatsjobs geparkt.

Christoph
8 Jahre zuvor

https://www.youtube.com/watch?v=BHNJVke94xg

 

Dachte früher auch Lehrer haben extrem viel Freizeit. Aber das ist gar nicht so. OK Grundschulde und Berufsschule stimmt wirklich, aber sonst nicht. Also unterm Strich genausoviel /wenig Freizeit und Urlaub wie der normale Arbeiter/ Angestellte

Name
8 Jahre zuvor

Hallo

ich muss hier Andrea beipflichten.
Ganz so einfach mit der Beurteilung von Pensionen ist es in der Praxis nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Besoldung
dort unter Pensionsfonds (seit 1951 wurden die Gehälter gekürzt und angeblich angelegt, in den 2000ern wurde nochmals ein weiterer Einbehalt gemacht, so dass unterm Strich nochmal weniger gezahlt wird… angeblich wird im Bund sogar 10% in Indexfonds angelegt…)

Gerade Tim sollte es schon differenzierter beurteilen, kommt er schließlich auch aus der Verwaltung…

Am Anfang bekommen viele -relativ gesehen- wenig Geld und ob man das Rentenalter erreicht ist eine andere Sache. Wer schon mal als Privater im Krankenhaus war und dann die exorbitanten Rechnungen monatelang selbst vorstrecken durfte sieht das vielleicht noch mal anders. In der Diskussion hier zeigt sich viel Unkenntnis und Hetze.

Ohne Probleme kann das Pensionsniveau gesenkt werden, die Wochenarbeits- und Lebensarbeitszeit verlängert und angebliche Bonbons gestrichen werden. Und das alles ohne wirksame „Arbeitnehmervertretung“. Einen halbwegs funktionierenden „Betrieb“ wollt ihr aber schon haben ?

Vali
8 Jahre zuvor

@Name, es geht nicht darum, dass Andrea hier angegriffen wird. Sie/wir sind alle „Opfer und Täter“ dieses Systems.

Hier geht es um eine gesunde Fairness, die man anstreben sollte. Und diese sehen Arbeitnehmer und Rentner zunehmend als „nicht gegeben“ an.

Aus deinem Wikipedia-link:

Die Sicherung der Pensionszahlungen stellt eine äußerst dringliche Aufgabe dar. Betrachtet man die Pensionsverpflichtungen der Landesbeamten als verdeckte sogenannte „implizite“ Schulden, ergibt sich für die Bundesländer eine im Schnitt um den Faktor fünf höhere Pro-Kopf-Verschuldung gegenüber der tatsächlich ausgewiesenen Verschuldung (Stand 2001), wie eine Studie der Universität Freiburg …. usw.

Die Beamten bezahlen sich Geld, das sie gar nicht haben!!! Wer soll das bezahlen? Die Kindeskinder meiner Kinder?

Laut meinem Rentenbescheid steht mir eine Rente von aktuell hochgerechneten 672 Euro zu. Akademikerin, Mutter von zwei Kindern, nie arbeitslos gewesen, also ohne Rentenbeitragslücken, selbständig freiwillig in die Rentenkasse zahlend (aber zu einem geringeren Beitrag).

Aber auch deshalb bin ich hier im Forum und kaufe Aktien und zahle Immobilen ab.

@Patently Absurd , warum kaufst du dir keine Immobilie, wenn deiner Meinung nach die Vermieter so viel verdienen?

irgendwie zu viel Regen heute…;-)

@Heinz, Emerson Electric ist ein klasse Unternehmen. Ich habe bis jetzt einen Spin Off erlebt und bin absolut zufrieden bis begeistert. Ich würde Emerson eher vorher kaufen, vor allem wenn die Kurse günstiger werden :-)

 

 

Markus
8 Jahre zuvor

Differenzierter und mit mehr Fakten als mit Meinungsmache relativieren sich viele pauschale Vorverurteilungen ganzer Gruppen von Individuen.

Sicher treffen auch manche Vorurteile prozentual häufiger zu. Allerdings Pauschalveruteilungen mit dem jeweiligen festgefahrenen Weltbild zeugen ein wenig von Ignoranz und Vernachlässigung der Objektivität.

Trotzdem muss jede(r) für sich selbst eine Balance aus Wissen, Vermutungen, Lebenserfahrungen, Lebensumständen, Emotionen und unserer durch Gewohnheiten geprägten Epigenetik treffen.

Oft dichtet man anderen Personen Extrempositionen von Schwarz oder Weiß an. Deutlich häufiger ist es allerdings Grau. ;-)

 

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