Ja, die Börse korrigiert. Das ist völlig normal. Der Dow-Jones-Index rangiert gerade vier Prozent unterhalb seines Allzeithochs. Das ist kaum der Rede wert. Das ist nicht mal eine Korrektur. Erst ab zehn Prozent können wir von einer Korrektur sprechen. Sollte es zu einer Korrektur kommen, ist das ein gesunder Prozess.
In Europa kommt die Wirtschaftskrise zurück. China wächst langsamer, als wir es gewohnt sind. In der Ukraine, dem Irak, in Syrien… ist es ziemlich ungemütlich geworden. Kriege brechen aus. Das Ebola-Virus ist auf dem Vormarsch.
Trotzdem sollten Sie ruhig ein- und ausatmen. Nicht in Panik verfallen. Nicht an Verschwörungstheorien glauben. Einfach auf die reinen Fakten blicken.
Niemand weiß, wohin der DAX oder Dow Jones noch fallen kann. Darüber zu spekulieren wäre Quatsch. Es ist die reinste Zeitverschwendung. Ich habe jedenfalls keine Ahnung. Niemand weiß das. Niemand kennt exakt die Zukunft.
Es ist so, als ob sie im Wetterreport lesen würden: „Heute Nacht wird es dunkel. Und wenn der Regen beginnt, werden die Straßen nass. Am Morgen wird es wieder irgendwann hell. Es kann übermorgen stark regnen oder die Sonne scheinen.“
Es gibt keine Formel mit deren Hilfe wir genau feststellen können, wohin der Markt laufen wird. Aktien gehen rauf und runter. Aber im langen Schnitt gehen sie nach oben.
Natürlich war die Stimmung auf dem Börsenparkett in den vergangenen Monaten ziemlich euphorisch. Die Notenbanken stützen die Börsen mit ihrer Billigen-Geld-Strategie. Das kann nicht ewig so gehen. Geliehenes Geld kann keiner Wirtschaft auf Dauer helfen.
Dass sich die Weltwirtschaft abkühlt, sehen Sie am Ölpreis, der regelrecht kollabiert ist. An der Tankstelle mag das zwar zunächst gut beim Autofahrer ankommen. Aber wenn es der Wirtschaft nicht gut geht, ist das nicht wirklich etwas, worauf wir uns freuen sollten.
Wie gesagt: Ich behalte meine Aktien langfristig. Durch gute wie schlechte Zeiten. Ich weiß, dass ich nicht in der Lage bin den idealen Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg zu finden. Deshalb verfolge ich die „Buy-and-Hold“-Strategie. Geraten die Kurse weiter unter Druck, werde ich das für billige Nachkäufe nutzen.
Weil das mit dem perfekten Timing ein Traum ist, habe ich einen Rat für Sie: Kaufen Sie jeden Monat oder jedes Jahr gute Dividendentitel. Machen Sie das mehrere Jahrzehnte lang. Das hat noch niemanden geschadet. Im Gegenteil. Es zahlte sich bislang immer aus.
Hallo Tim,
Deine Aussage(n) kann ich nur bestätigen. Stetiges kaufen und Dividende re-investieren lohnt sich.
Man muss Geduld haben, denn die ersten fünf Jahre geht es gefühlt sehr langsam voran.
Diejenigen mit viel Geduld und langfristigem Horizont werden die Früchte ernten können.
Schwächephasen der Börse sind Chancen für Buy&Hold Anleger (Danke Warren!)
….die Masse der Leute weiss nicht wie unser Geldsystem funktioniert…oder es ist Ihnen schlichtweg egal…denken tut weh…
mit freundlichen Grüssen
Tom
Ich warte lieber auf den Crash bevor ich wieder kaufe. Vorher sollte man allerdings schon verkauft haben ;-)
Die viel gescholtene „Masse“, zu der wir doch alle irgendwie gehören, hat wie immer keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob man in demokratischen Gesellschaften mit hohem Bildungsniveau noch so argumentieren kann.
Jeder muss im Leben Prioritäten setzen und dass das nicht alle beim Thema Geld tun ist in einer pluralistischen Gesellschaft nicht anders zu erwarten. Viele engagieren sich im Beruf, andere setze bei der Familie den Schwerpunkt usw. Andere Dinge wie der Finanzdschungel, und ein solcher ist er ja wohl, wenn ich mir anschaue, was für eine Vielzahl von Finanz-, Versicherungs- und Analageprodukten es gibt.
In so hochspezialisierten Gesellschaften wie der unseren muss man halt Speziallisten konsultieren. Ich verstehe wenig von Medizin, also gehe ich zum Arzt, wenn was ist, und versuche nicht, mich selbst zu therapieren. Zwar wäre es sicherlich auch hier gut, wenn ich dazu selbst in Lage wäre, bin ich aber nicht, will ich auch gar nicht. Und so wird es anderen in Finanzdingen auch gehen. Also gehen sie zu Beratern und lesen nicht 10 Blogs, wälzen Geschäftsberichte, checken täglich ihre Assets usw. Ich finde das OK.
@ Felix.
“ Also gehen sie zu Beratern und lesen nicht 10 Blogs, wälzen Geschäftsberichte, checken täglich ihre Assets usw. Ich finde das OK.“
Dann wünsche ich dem Felix, dem Glücklichen, auf Dauer Glück.
Ich habe selten einen flacheren Kommentar gelesen als diesen.
… und hinterher nach dem Staat und Gesetzen rufen, wenn man Anlageprodukte im Portfolio hat, die man nicht versteht und die zu Verlusten führen.
Denn
„At the end of the day, you´re an investor, and you had to unterstand the business in which you spend.
@ Felix,
du hast Recht, wenn du sagst, dass nicht jeder Zeit und Ressourcen hat um Finanzspezialist zu werden, sich durch Blogs zu wälzen und immer zu informieren. Mit der Fundamentalstrategie von z.B. Tim ist es aber gar nicht notwendig das ganze so exzessiv zu betreiben.
Eine Buy&Hold-Strategie hält es auch locker aus, wenn du eine lange Zeit nicht nach deinem Depot schaust und du „Schlaftabletten nimmst“ – denn du sollst dich eben nicht an dem kurzweiligen Mediengeschrei und dem Hin und Her orientieren.
Langfristig lebt es sich damit gesünder und schläft es sich ruhiger. Nur zu Beginn bedarf es der Arbeit und Vorbereitung um dir komplett über deine Strategie klar zu werden. So informierst du dich vor einer Augenoperation ja auch über die Alternativen und die Risiken selbst. Wenn man dabei dann auch gefallen findet und auch noch das ganze als Hobby hat umso besser.
Gruß,
Florian
Aktienfreunde Finanzblog
@ Roter Franz
Selten eine flachere Entgegnung gelesen – spricht für sich!
@ Florian Kling
Da stimme ich 100 % zu.
Mich störte eigentlich nur, dass ich in vielen Kommentaren immer von der ach so dummen Masse lese. Man sich selbst aber einem elitären Club zugehörig fühlt, der das alles durchschaut.
Die Mehrheit der Gelder am Aktienmarkt wird von Institutionellen gehalten…
Ob diese wirklich viel dümmer wie der private Investor sind, wie hier von manchem erwartet, würde ich mehr wie bezweifeln.
Die timing-Strategen hier haben dotcom und subprime mit welcher Rendite überstanden???
Rollierende 20/30 Jahreszeiträume geben zumindest im Rückspiegel betrachtet grob zu 97 – 100% dem buy & hold Investor Recht. Selbst die Volatilität ist seltsamerweise niedriger als die von Anleihen (vorausgesetzt man nimmt die langfristig rollierenden Zeiträume).
@Felix
Dir fehlt die Gelassenheit eines Investors wie mir, der seit 20 Jahren regelmäßig kauft und hie und da auch verkauft.
Nur ganz, ganz am Anfang meiner „Investlaufbahn“ habe ich die ein oder andere „Finanzberatung“ einer Bank genossen, habe aber schnell gemerkt das viele die da arbeiten, keine Leidenschaft für Finanzangelegenheiten haben.
Ich lese sehr gerne ( ca. 100 Seiten am Tag!!) , geht mit offenen Augen durch die Gegend, komme beruflich viel rum und bilde mir aus diesem „Misch – Masch“ gepaart mit gesunden Menschenverstand, eigene Investmententscheidungen.
Viele von denen bringen mittlerweile eine Yield on Cost im 2 stelligen % Bereich.
Und noch einmal.
Es wird nur in Geschäftsmodelle Investiert, die ich innerhalb von max. 20 min verstanden habe.
Komplexe Steuersparmodelle ( bei den Deutschen häufig stärker als der Sexualtrieb ausgeprägt), Obskure IPO´s ( Zalando lässt grüßen), Pennystocks usw. kommen mir nicht ins Depot.
Einfache Geschäftsmodelle, Ehrliche Vorstände, Wide Moat, Dividendenkonstanz, usw.
Erfolgreich investieren ist nicht schwer.
Man braucht nur Ausdauer.
Und das Beste dabei: Alles ohne Berater, die einem oft heiße Luft in Tüten verkaufen wollen.
@Roter Franz
Wieso lässt Du nicht andere Meinungen als Deine gelten ohne diese herabzustufen als „flach“ oder sonst etwas?
Das, was du schreibst, mag gut für Dich (!!!) funktionieren. Glückwunsch. Viele intelligente und aufgeschlossene Menschen lesen lieber ein gutes Buch als Geschäftsberichte. Finde ich super.
So einfach, wie Du es schreibst, ist es nun auch wieder nicht.
Geduld hätte mir beim kauf der Telekom, Allianz, Münchener Rück etc. im Jahr 2000 bisher auch nicht sonderlich viel gebracht. Von etlichen anderen Werten wie Kodak (kann man auch in 20min verstehen) oder Enron ganz zu schweigen.
Viele Wege führen nach Rom und wenn sich jemand mit 75% Tagesgeld und einem aktiven/passiven Fonds wohlfühlt, dann ist das so.
Echt lustig wie sich hier die Kleinanleger bekriegen. Der eine hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, der andere denkt er wäre gebildet und kommt beruflich viel rum und strampelt immer noch im Hamsterrad. Und dabei seid ihr alle nur Plankton im Markt. Buffet,Dalio oder Soros lachen euch aus.
So und jetzt dürft ihr an mir nagen. :)
@ Felix,
die Masse besteht nicht unbedingt aus dummen Menschen. Selbst eine Masse aus Nobelpreisträgern liegt immer falsch , sobald sich alle einig sind.
Es liegt also nicht an der Intelligenz der Einzelnen, sondern an der Übereinstimmung der Mehrheit in einer Gruppe.
Zum Glück habe ich noch andere Interessen als die Börse. Ich habe den Rückgang der letzten Wochen kaum mitverfolgt und war dann überrascht, als ich dann doch einen Blick ins Portfolio warf. Aber ich lasse mich nicht aus der Ruhe bringen. Mit ein paar tausend Euro Cash kann ich demnächst nachkaufen. Ärgerlich ist nur, dass ich nicht weiß, was. Die Qual der Wahl habe ich nun. BP? GSK? CNH? Jenoptik? Komisch ist es schon: Erst weiß man nicht, was man kaufen soll, weil einem die Preise so vorkommen, heute hat man die Qual der Wahl und viel zu viele Nachkaufkandidaten. :-)
@ Felix
Die Masse trifft schon sehr viele nachteilige Entscheidungen. Praktisch jeden Tag. Warum das so ist, können wir uns schon fragen. Warum gibt es extremes Übergewicht, warum rauchen und saufen Menschen wie blöd? Jeder kennt die gesundheitlichen Gefahren. Die Gefahren fürs Herz, das Risiko an Demenz, Diabetes oder Krebs zu erkranken. Warum zocken so viele Anleger, obwohl es sich im Schnitt nicht auszahlt? Warum spielen so viele Lotto? Warum bleiben die Menschen der Börse fern, obwohl hier überdurchschnittliche Renditen mit einfachen Methoden (Indexsparen) drin sind?
Vernünftig und langfristig investieren ist nicht schwer, ich behaupte sogar ziemlich leicht. Man muss nicht sonderlich schlau sein. Etwas Grundwissen und gesunder Menschenverstand gepaart mit Geduld langen vollkommen aus. Dazu muss man weder studiert haben oder besonders intelligent sein. Das Problem in Deutschland ist einfach, dass die meisten null Ahnung haben. Nicht weil sie „dumm“ wären, bei uns lernt niemand etwas über Investieren, Börse etc. Weder in der Schule noch von den Eltern, die Masse bewegt sich auf vollkommen unbekannten Terrain. Viele trauen sich auch nicht an die Börse wegen Vorurteile und sie haben einfach Angst.
Mein Problem bei fallenden Kursen ist einfach, dass ich nie genug Cash zum Nachkaufen habe.
Jeder sollte irgendwann im Leben lernen, dass er die Verantwortung für seine Entscheidungen selbst tragen muss.
Dass machen viele Menschen nicht, bzw. geben die Schuld anderen, den Umständen, den emotionalen Befinden usw.
Extrem viele verstehen das Prinzip des „Belohnungsaufschubs“ nicht.
Viele überschätzen ihre Risikobereitschaft und andere sind wiederum zu risikoscheu und erreichen entweder aus Angst oder Gier ihre selbst gesteckten finanziellen Ziele in 20 – 30 Jahren deswegen nicht.
Viele glauben weit verbreiteten Mythen der Börse, die nicht zwangsläufig richtig sind.
Ein wenig Demut und Fakten-Check täte vielen Zeitgenossen gut.
Garantien, Schutz vor einer Weltwirtschaftskrisen, Staatspleiten, Kriegen / Weltkriegen, Seuchen gibt es keine.
Zumindest hat die Börse vieles davon schon mal mitgemacht und war trotz all diesen extrem schlimmen Szenarien für die geduldigen, die auch noch genügend zu beißen hatten, sich gesund halten konnten, die erfolgreichste Form der Geldanlage…
„Man verdient Geld mit dem Besitz von Unternehmensanteilen, nicht mit dem ständigen Wechseln von diesen.“
Da freuen sich die Banken, der Staat, die Makler etc.
@ Tim
Warum sind die Menschen so? Warum führen sie Krieg gegeneinander (wie derzeit wieder), warum gibt es Kriminalität, warum Hass und Neid usw.? Wir könnten alle besser ohne diese menschlichen Begleiterscheinungen leben. Schwierige Frage.
Es wird wohl in der Natur des Menschen liegen. Es gibt unterschiedliche Ansichten, Interessen, Emotionen. Der Mensch ist kein reines Vernunftwesen mit Selbstdisziplin bis zu den Haarspitzen. Evolutionär wahrscheinlich auch nicht darauf optimiert 30 Jahre (also fast ein halbes Menschenleben) vorauszuplanen. Früher ging es eher darum wie komme ich über den nächsten Tag, allenfalls über den nächsten Winter. Heute planen wir für das Alter in Jahrzehnten voraus.
Um auf die Masse und das Aktiensparen zurückzukommen, muss man wohl auch sehen, dass es der Normalverdiener mit Familie in gemieteter Wohnung nicht so dicke hat, um kräftig an die Börse zu gehen, die auch mal für Jahre abtauchen kann. Viele müssen auf den Euro schauen und setzen schlicht andere Prioritäten. Die Normalos, die ich so kenne, wollen wenn nicht gleich das gesamte Einkommen für den Lebensunterhalt draufgeht, vor allem eins: Wohneigentum. Raus aus der Mietwohnung, rein in die eigene Immobilie (und das so schnell wie möglich). Dann ist für 25 Jahre erst mal Schluss mit Aktienkauf. Ich verurteile das nicht, da ich viele kenne, die im Alter dann mietfrei wohnen; sie haben damit einen Hauptkostenpunkt eliminiert und ein Dach über den Kopf braucht schließlich jeder – auch im Alter. Das war in den vergangenen 50 Jahren keine schlechte Anlage. Man kann Dümmeres mit seinem Geld machen.
@ Markus
Ich stimme 100% zu.
@ Felix
Warum machen Menschen all diese Fehler? Weil sie zu emotional sind. Weil sie irrational ihre Entscheidungen treffen. Weil sie zum Teil dumm sind. Ich verhalte mich teilweise selbstverständlich auch irrational bzw. dumm.
Ich finde, Immobilien sind generell eine gute Sache als Teil eines Gesamtplans fürs Alter. Verschiedene Assetklassen zu mischen (Aktien, Immobilien, Rohstoffe…) kann eine runde Sache sein.
Genau die Masse reagiert so, weil sie dumm ist! ;-)
Dieser Bericht ist Flach. Stop Loss und raus mit den Aktien. Warum sollte man mit Aktien durch das Loch fahren. Verkaufen und wenn die Aktien gefallen sind wieder kaufen. Alle 7 Jahre kann man mit kleinem Geld ein Haus verdienen.
Wie viele Häuser haben Sie?
Ein Crash im Bereich von -30 % bis – 20 % passiert in 3,5% der Fälle / Jahre
Einer von – 40 % bis – 30 % in 2,3 % der Fälle
Einer von < – 40% in 1,2 % der Fälle… alles bezogen auf den S&P 500 seit 1926.
Aktien steigen in 72 % aller Jahre.
@Dietmar
Gegen diese Wahrscheinlichkeiten hast du mit einer sell high & buy low Strategie wie viele Häuser verdient???
[…] Ich habe absolut keine Ahnung wohin die Börse läuft (Deutsch, timschäfer) […]
Immer wieder schön, von Anlegern zu hören, die Stopp-Loss-Strategien betreiben.Da mischen ja gerade die Institutionellen ordentlich mit. Das ergibt dann immer ein prima Fest mit Ausverkaufpreisen :).
Kann hier nicht mal einer seine Stopp-Loss-Erfolge aus zehn Jahren präsentieren? Muß ja klappen – alle verkaufen hoch und gehen dann gemeinsam wieder tiefer rein :))))))
Jetzt warten wohl viele auf den nächsten 50%-Crash. Tja, vielleicht läßt der noch Jahrzehnte auf sich warten und es reichen auch mal 25% ?! Und dazu die Angst, nicht rechtzeitig wieder „drin“ zu sein…… Puh, ohne mich. Vielleicht ist beim DAX JETZT schon der Tiefpunkt da? Ich glaube es zwar nicht, aber wer weiß es schon……….
Noch eine Spitzfindigkeit zum perfekten Timing im Tief: Den erwischen doch so einige – die Buy-and-hold-Anleger nämlich, die den Hausse-Start (den in diesem Moment dann keiner erwartet) mit voll gepacktem Depot erleben ;) ! Der Rest kommt dann später dazu………
Klar ist doch, dass alle die raus gehen auch unbedingt – früher oder später – wieder zurück wollen (müssen). Das kann man in Ruhe abwarten.
Jeder nach seiner Facon! Wünsche allen viel Erfolg!
Stopp-Loss ist der große Betrug des Kleinanlegers. Denn die institutionellen Anleger kaufen und verkaufen schneller, und haben auch Einblick in die Orderbücher. Da wird mal schnell (wie vielleicht gerade beim DAX?) eine Marke nach unten gerissen um diese Stop-Loss-verkauften Aktien auch noch selbst billig zu kaufen.
Und wenns richtig schnell nach unten geht – dann löst der Stopp-Loss zu spät aus, oder garnicht weil die Limits bereits überschritten sind.
Wenn schon zocken, dann auch richtig – und nicht die Zockerei dem Computer überlassen :-)
gruß Florian,
Aktienfreunde Finanzblog
@Florian Kling
Sie haben meine Zustimmung. Stopp-Loss-Aufträge sehe ich auch sehr kritisch. Der Verdacht, dass die Banken ihr Wissen über den Inhalt der Orderbücher ausnutzen, liegt einfach nahe Und selbst wenn nicht, so sind zu zahlreiche Stopps eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn dann plötzlich sehr viele verkaufen wollen aufgrund von Stopps, dann löst das eine Kaskade nach unten aus, der Preis sinkt, weitere Stopps zünden.
@Felix, ich habe nichts dagegen wenn die Versicherungsindustrie neue Verträge abschließt, nur muss ich nicht zu den Kunden gehören. Ich habe erst ein Interview mit Thomas Gayner (CEO Markel) gesehen und er beschreibt darin auch wie er seine Aktien regelmäßig prüft (prüfen lässt), auch wenn es sorgfältig ausgewählte Langfristinvestitionen sind. Er ist Profi, d. h. aber für mich als Privatanleger nicht, dass ich aufgrund eines Tipps (von einem Berater) mal schnell eine Aktie kaufe. Denn es kann ja auch mal was Unerwartetes passieren und der Berater ist gerade im Urlaub, hat nicht recherchiert oder einfach gerade „Wichtigeres“ zu tun. Gayner findet es unheimlich spannend über einen großen Zeithorizont zu investieren, konträr zur Wall Street Mentalität die das todlangweilig finden. Die ständigen Nachforschungen, Recherchen bringen immer wieder neue Erkenntnisse und die sollte man sich nicht nur von Beratern aufschwatzen lassen, bzw. wie Munger sagt, jeder ist ein Individuum, jeder muss seine Anlagestrategie, seine Werkzeuge finden, seine Risikobereitschaft erkunden und das führt aus meiner Sicht auf lange Sicht zu besseren Entscheidungen und vor allem zu besseren Ergebnissen bei der Anlage mit Aktien, wenn man sich an gewisse Regeln hält und sich nicht von anderen die wichtigsten Entscheidungen abnehmen lässt. Wenn man sich wie der Durchschnitt verhält, Herdentrieb, kann man auch nur durchschnittliche oder schlechte Ergebnisse erwarten oder man wagt es seine Zeit zu investieren und lebenslang zu lernen. Ein Index ist auch noch eine feine Sache. Klar kann man alles anderen überlassen, aber das führt dann eben zu einer gewissen Verantwortungslosigkeit, zur Abwälzung eigener Lebensaufgaben auf andere und zu meist unbefriedigenden Ergebnissen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, viele Helfer bezahlen oder selbst die Informationsfreiheit zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Peter Lynch hat dieses riesige Potenzial für Privatinvestoren auch immer wieder in seinen Büchern hervorgehoben. Überall gibt es frei verfügbare Informationen, die nur darauf warten gesammelt und ausgewertet zu werden, einen Klick entfernt, Yahoo Finance, Gurufocus, Motley Fool, Barrons, Google-Quersuche, .. Man kann sich sogar eigene Excel-Screener bauen, um komfortabel mal einige wichtige Kennzahlen abzurufen. Für mich sind das faszinierende frei verfügbare Möglichkeiten, die mir die Freiheit geben selbst fundiert zu entscheiden, ohne Berater. Es gibt aus meiner Sicht keine Ausreden wie ich hab keine Zeit, kein Internet, keine Lust, diejenigen sollten sich auch von der Auswahl von Einzelaktien fernhalten, weil das dem oft von Buffett und Graham beschriebenen Casino gleichkommt. Ich habe genauso schon viele Fehler gemacht. Man muss nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, man sollte aber immer aktiv bleiben, lesen, auswerten, lesen um ein bischen weiser zu werden. Vor allem die Fehler bieten immer eine große Chance zur Weiterentwicklung. Buffett sagt immer das er „wired“ bzw. schon quasi von Geburt an mit Investition verdrahtet war. Selbst wer das nicht ist, kann mit Interesse an dem Gebiet m. E. viel erreichen. Klar, man muss sich halt dann entscheiden, ob es immer nur Bier und Fußball, Fitnessstudio, Disco, Kino oder aber auch mal einige Stunden pro Woche Unternehmensrecherche ist. Und es kann unheimlich spannend sein z. B. auf YouTube exzellenten Managern wie Kip Tindell von The Container Store zuzuhören. Sowas sollte man sich nicht durch Langweiligkeit von anderen nehmen lassen, weil das faszinierende Geschichten nicht nur von Unternehmen, sondern auch aus dem Leben dieser Leute sind, die wieder zu anderen interessanten Informationen führen, usw. Demut wurde hier auch angesprochen, für mich auch wichtig, deshalb kann man auch nie genug wissen, bzw. finde ich bspw. die Aussage von Munger interessant, der sagt sich vor den eigenen schlechten Ideen zu schützen ist eine Gabe, d. h. Investitionsideen selbstkritisch zu überdenken bzw. auseinanderzunehmen und auch wenn sie erst noch so gut erscheinen, über Board zu werfen, weil einfach ein Detail nicht stimmt, was das Ganze zu einem schweren Fehler machen kann. Man sitzt als buy&hold Investor trotzdem nicht Vollzeit am Rechner wie ein Trader, weil sorgfältig ausgewählte Investitionen dann auch meistens Bestand haben, ein riesiger Vorteil für mich. Gayner sagt z. B. in dem Interview auch, das es noch genügende produktive Investitionsmöglichkeiten gibt, auch wenn der KGV des S&P500 momentan bei etwas über 18 liegt, also irgendwo zwischendrin. Da bin ich ganz seiner Meinung.
@ Tino:
Dein Text ist recht unangenehm zu lesen.
Ein Absatz ab und zu wär angenehmer :-)
… aber sehr sehr gut geschrieben.
@Stefan, ja ist so ein Flussding, hatte einfach Gedanken niedergeschrieben.
@Alexander, danke.
Danke, Mr. Market.
SAP heute -6% und IBM -8% im Angebot. Da musste ich zugreifen. Damit ist die Techposition meines Portfolios voll.
Hallo,
mal eine Frage in die Runde. Ich erwarte in den nächsten 2-3 Jahren eine größere Korrektur.
Meine Überlegung ist aktuell mit einem geeigneten Vehikel dementsprechend zu investieren.
Deshalb wollte ich mal hören, ob es dazu Erfahrungen / Meinungen hier gibt.
Meine Idee:
– langlaufender OS oder
– Reverse Bonus Zertifikat
– Short ETF
Danke!
@ Bolzano
Ich investiere langfristig in Aktien. Ich kann das Auf und Ab ertragen. Ich persönlich verzichte auf solche Instrumente. Sie kosten nur unnötig Geld. Ich halte es für Zockerei. Unterm Strich bringt das alles nichts. Davon bin ich fest überzeugt.
@Tim
Danke für Deine Antwort. Ich kann Deine Sicht der Dinge nachvollziehen.
Ich bin kein unerfahrener Anleger und ich habe mir ernsthaft Gedanken zur weiteren Wertentwicklung gemacht.
Ich erwarte eine heftige Korrektur. Ob diese unmittelbar bevorsteht oder erst in 2-3 Jahren eintrifft, kann ich natürlich genau so wenig vorhersagen, wie alle anderen. Gar nicht.
Deshalb möchte ich mit einem geeigneten Vehikel gemäß dieses Szenarios investieren.
Aktuell würde ich eine Aktienanlage nur solchen Anlegern empfehlen, die starke Nerven haben & 40-50% Wertverlust (psychisch) verkraften.
@ Bolzano
Das muss jeder selbst entscheiden.
Ich sehe es so: Natürlich schwankt die Börse. Ein kräftiger Rutsch nach unten ist immer möglich. Ich habe gelernt, damit umgehen zu können. Ich lasse mich von der Volatilität nicht verrückt machen. Ich habe mein Gehirn trainiert, ein paar Jahrzehnte nach vorne zu blicken. 20, 30 Jahre und mehr.
Jeder Einbruch wird wieder aufgeholt – so war es bislang zumindest. Jede Absicherung kostet mit diesen spekulativen Instrumenten meiner Meinung nach unnötig Geld. Wer sehr viel Zeit hat, braucht das nicht zu tun, finde ich. Die Börse belohnt jene fürstlich, die viel Geduld haben.
@Tim
grundsätzlich stimme ich Dir zu.
Wir befinden uns allerdings in einem bisher noch nie dagewesenen Umfeld mit einer Notenbankpolitik, die unweigerlich zum Crash führen muss. Es kann kein QE forever geben, Eurokrise ist nicht überwunden und dazu gibt es auch nicht mehr die Wachstumsraten wie z.B. in den 80ern etc.