Der Dow Jones ist nicht zu bremsen. Am Mittwoch kletterte das Börsenbarometer um knapp ein Prozent auf 11.123 Punkte. Wahnsinn! Die Krise scheint vorüber. Überall breitet sich Optimismus aus. Das Desaster mit den faulen Immobilienkrediten und den wankenden Investmentbanken ist endlich abgehakt.
Im „New York Magazin“ ist eine schöne Geschichte über Frauen und die Wall Street, wirklich lesenswert. Das Blatt geht hypothetisch der Frage nach, ob das Beben an der Wall Street ausgeblieben wäre, wenn statt junger Männer Frauen die Geschäfte geführt hätten. Es geht in dem umfangreichen Bericht um Gefühle, um das Sexualhormon Testosteron, um die Risikoaversion der Frauen.
In der Tat glaube ich, dass Frauen die besseren Anleger sind. Eine umfangreiche Studie der Fondsgesellschaft Vanguard hat dies eindruckvoll gezeigt. So legen Frauen laut der Studie mehr Geld an der Börse für ihre Altersvorsorge an, als das Männer tun. Frauen diversifizieren ihr Portfolio besser als ihr Gegenpart. Frauen handeln seltener als Männer. Gerade in einem dramatischen Abschwung, wie wir ihn erlebt haben, zahlt sich das Festhalten an der Strategie aus. Männer verlieren schneller die Nerven und verkaufen inmitten der Krise ihre Bestände. Frauen sind vorsichtiger, informieren sich umfassender, bevor sie Veränderungen vornehmen. Männer fühlen sich dagegen sicher und entscheiden im Handumdrehen. Diese Selbstüberschätzung kann richtig viel Rendite kosten.
Kurzum: Frauen sind die wahren Value Investoren. Das Foto oben machte ich vor dem Gebäude der New York Stock Exchange. Ein paar Händler haben Raucherpause.