Die Finanzindustrie ist ein Haifischbecken. Die Menschen glauben, dass Sie gut bei Ihrer Bank und Versicherung aufgehoben sind und dass sie immer fair behandelt werden. Doch es sind so viele Gebühren und Kosten in diesem ganzen System versteckt, die der „Normalbürger“ gar nicht wahrnimmt. Ob Sie eine Überweisung ins Ausland vornehmen, ihren Fonds besparen oder einen Bausparvertrag führen, überall lauern Gebühren und Kostenfallen. Manchmal werden die Kosten direkt von der Rendite oder dem Wechselkurs abgezogen, so merken die meisten Kunden gar nicht, dass Ihr Erspartes leidet.
In England wurde eine Studie vor elf Jahren angefertigt, um herauszufinden, ob es sich lohnen würde, das staatliche Rentensystem zu privatisieren. Heraus kam ein trauriges Resultat. Die Fondsgesellschaften würden über 40 Prozent des Wertes auffressen. Mit Kosten und Gebühren stoßen sich die Banken gesund. Die Kunden müssen nämlich für das Management, die Verwaltung, das Marketing des Fonds blechen. Hinzu kommen weitere Kosten: Etwa wenn Sie in der unterstellten 40-jährigen Sparphase ihre Fondsgesellschaft wechseln. Die Studie, die unter der Federführung des Wissenschaftlers Peter R. Orszag angefertigt wurde, kommt zu dem Schluss, dass während der Sparphase eines Arbeiters 43 Prozent des Portfoliowertes durch solche Gebühren vernichtet werden. Fazit der Studie: Es macht also keinen Sinn, die Rente zu privatisieren. Einer der größten Fonds-Kritiker kommt selbst aus der Finanzindustrie: Es handelt sich um John Bogle, den Gründer der Vanguard Group, einer der weltweit größten Fondsgesellschaften.
Mein Rat: Verzichten Sie auf aktiv gemanagte Fonds. Stellen Sie lieber selbst Ihr Portfolio zusammen. Fokussieren Sie sich auf hochsolide Konzerne, auf gute Dividendentitel. Schichten Sie nur selten oder gar nicht um. Denken und handeln Sie langfristig. Gehen Sie zu einer günstigen Online-Bank. Zwar kommen Sie um Kosten nicht ganz umhin, aber Sie können diese minimieren. Einen guten Überblick über die versteckten Kosten bei Fonds bietet die Website MyPrivateBanking.com. Sie werden sich sicherlich denken: Na was sind schon zwei oder drei Prozent? Nun Sie müssen das über all die Jahre hochrechnen und dazu noch die “sichtbaren” Kosten addieren.
In den USA können Sie bei vielen Großkonzernen sogar direkt Aktien erwerben. Diese sogenannten “Direct Investment Plans” sind ein herrliches Instrument, denn Sie umgehen die Banken und die Börse. Beide Plattformen schröpfen Sie nämlich bei Ihrem Kauf und Verkauf. Sie können darüber hinaus Depotverwahrungskosten sparen. Leider wird diese Direkt-Sparform kaum beworben, denn die Finanzindustrie hat natürlich kein Interesse daran. Walt Disney bietet beispielsweise einen Direkt-Investment-Plan an. Es handelt sich wirklich um ein wunderbares Instrument, Vermögen aufzubauen. Egal, welchen Weg Sie auch immer wählen, ob Sie über die Börse oder direkt über das Unternehmen einsteigen: Es kommt natürlich auf die Qualität der Aktie an. Viel Glück beim Vermögensaufbau. Und passen Sie auf die Kosten auf. Denn sie können Ihnen einen bedeutenden Teil ihres Vermögens wegnehmen.
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