Es mehren sich auf dem Immobilienmarkt die Anzeichen für eine Stabilisierung. Darauf deutet der sogenannte Standard & Poor’s Case-Shiller-20-City-Index hin. Wenn Sie nun acht Jahre zurückblicken, hat sich der Immobilienmarkt inflationsbereinigt praktisch nicht vom Fleck bewegt. Sprich, wenn Sie im Sommer 2001 ein Haus in den USA gekauft hätten, würden Sie heute 21 Prozent mehr bekommen, was exakt der Inflation in diesem Zeitraum entspricht. Ein Nullsummenspiel also.
Aber innerhalb dieser acht Jahre spielten sich dramatische Preisanstiege sowie ein brutaler Verfall ab. Fünf Jahre währte der Superboom. Er begann im Sommer 2001 und endete im März 2006. Dann platzte die Blase und die Preise fielen drei Jahre lang.
Innerhalb der USA gab es auch große Unterschiede. In New York war der Boom nicht so stark ausgeprägt wie etwa in Los Angeles oder Phoenix. In den beiden Wüstenstädten explodierten die Preise in der Spitze um mehr als 100 beziehungsweise 75 Prozent. Es war der reinste Wahn! Vollkommen überhitzt! Wenn Bauherren ihre Pläne bekannt gaben, rannten die Menschen dem Projektentwickler am nächsten Tag die Türe ein. In Schlafsäcken übernachteten die Leute vor dem Büro, um ja den Zuschlag am nächsten Tag zu bekommen. Niemand dachte je daran, in das neue Haus einzuziehen. Es war ja noch nicht einmal errichtet. Sie zogen auch die Bezahlung nicht in Erwägung. Bevor das Haus fertig wurde, so der Plan, sollte das Recht an dem Objekt mit einem hohen Profit abgestoßen werden. Als der schnelle Handel mit den Häusern nicht mehr funktionierte, wurde die Überkapazität sichtbar. Die Preise fielen wie ein Stein.
In New York kosten die Häuser noch immer 20 Prozent mehr als vor acht Jahren. Und das ist bereits inflationsbereinigt. Im Grunde rangiert Betongold in der Finanzmetropole ohne die Geldentwertung rund 40 Prozent höher gegenüber dem Sommer 2001. Hier hätte sich also ein Investment gelohnt.
In Städten wie Dallas, Denver oder Charlotte (North Carolina) gingen die Preise nie nicht richtig durch die Decke. Hier hielt sich der Boom in Grenzen. Zusätzliches Land war reichlich vorhanden. Das Gegenteil ist in New York der Fall. Insbesondere in Manhattan ist durch die Insellage kein neues Bauland verfügbar. Daher dürfte die langfristige Entwicklung zwischen dem Hudson und East River exzellent sein. Mehr Details hierzu finden Sie in der Samstagausgabe der New York Times.