Commerzbank, Rheinmetall, RWE, Pfizer, AMD, Adobe, UnitedHealth: Die Insider sind am Kaufen

Ziemlich aktiv sind die Insider bei Rheinmetall, Commerzbank, Adobe, Pfizer, AMD, UnitedHealth und RWE. Deren Vorstände kauften überwiegend Aktien in den vergangenen Wochen. Besonders fällt die Commerzbank auf. Hier orderten Vorstände für über 700.000 Euro die DAX-Aktie im Februar. Die Papiere landeten in ihren privaten Depots, wie neue Daten zeigen. Die Frankfurter wehren sich derzeit gegen eine feindliche Übernahme durch die italienische Unicredit. Auch die Bundesregierung lehnt den Übernahmeversuch des Konkurrenten ab. Doch bleiben die Italiener hart und wollen die Wahlen abwarten, um zu einer Einigung zu kommen. Sie besitzen bereits knapp 30% der Aktien.

Commerzbank: Stellenabbau + süße Dividenden + Aktienrückkäufe

Die attackierte Commerzbank bereitet sich derweil auf einen Kahlschlag vor, der „sozialverträglich“ ablaufen soll. 3.900 Stellen fallen weg, davon 3.300 in Deutschland. Das betrifft dann 17% der Arbeitsplätze hierzulande. Ende 2024 zählte die Commerzbank-Gruppe 36.842 Vollzeitstellen. Den Stellenabbau hat Chefin Bettina Orlopp diese Woche angekündigt. Gleichzeitig schafft sie das kostenlose Girokonto zum 1. Mai ab. Sie spart und will den Gewinn in der Übernahmeschlacht so schnell wie möglich nach oben bringen.

Ich bin froh, dass ich ein größeres Aktienpaket besitze. Die gelbe Bank befindet sich nämlich weiter im Höhenflug. Innerhalb von 12 Monaten legte der DAX-Titel um 77% zu. Erstaunlich an der Rallye ist, dass das Papier ein Schnäppchen bleibt. Für das Geschäftsjahr 2024 ist eine Dividendenerhöhung von 35 auf 65 Cent je Anteilsschein geplant. Für 2025 will die Commerzbank mehr als 100% ihres Überschusses an die Aktionäre ausschütten. Zum Kurs von 19,59 Euro bekommst du das Papier mit 3,3% Dividendenrendite.

Nach dem Rekordgewinn von knapp 2,7 Milliarden Euro kommt das KGV für 2024 nur auf 8,6. Zudem notiert die Aktie 30% unterhalb des Buchwerts, kein Wunder, dass die Insider wie von Sinnen die Aktie kaufen.

Die Commerzbank steckte lange Zeit in der Krise

Aber zwischen 2008 und 2022 herrschte Flaute, es gab es nur 3 Mal Dividende – jeweils 20 Cent, was ein Desaster war. Es gibt in Deutschland zu viele Banken. Neben den Sparkassen gibt es auch aus dem genossenschaftlichen Sektor Konkurrenz für die Privatinstitute. Der Commerzbank-Kurs kollabierte im Jahr 2020 auf 2,90 Euro. Berlin musste das Institut während der Finanzkrise vor der Pleite retten. Heute besitzt der Bund 12% aller Aktien. Nach der langen Durststrecke will das Management künftig mehr Kapital auskehren, und zwar über Dividenden und Aktienrückkäufe. Der Konzernumbau wird sich auszahlen, wobei im laufenden Jahr Sonderkosten für Abfindungen anfallen werden.

Ein Sorgenkind bleibt indes die polnische Tochter M-Bank, sie hat Baukredite statt in Zloty in Schweizer Franken vergeben. Nach einem Einbruch des Zloty forderten Kunden über Gerichte Entschädigungen ein. Nun bessert sich die Lage, zumal der polnische Immobilienmarkt aufblüht.

Rheinmetall, Pfizer: Insider sind hier auf der Pirsch

Der Rüstungskonzern Rheinmetall profitiert von dem Krieg in der Ukraine. Europäer ordern bei dem Panzerbauer wie von Sinnen. Das füllt die Taschen des Konzerns. Selbst wenn ein Frieden zwischen dem Aggressor Russland und der Ukraine zustande kommen sollte, wird die EU mehr Geld in die Modernisierung ihrer Waffensysteme stecken.

Warum kaufen beim New Yorker Pharmariesen Pfizer die Insider? Die Aktie ist regelrecht ausgebombt, die Bewertung erscheint günstig zu sein: Das KGV nur 9, die Dividende bringt 6,7%.

Bei RWE greift eine Aufsichtsrätin zu

Und warum hat bei RWE Aufsichtsrätin Valentin Helle privat 1.100 Aktien am 21. Januar gekauft? Die Dänin schlug zum Kurs von 29 Euro zu. So genau kennst du die Beweggründe nie. Aber der Kurs scheint günstig zu sein. Innerhalb von 12 Monaten verlor der RWE-Kurs 12% auf 28,55 Euro. Dabei setzen Analysten im Schnitt das Kursziel auf 42,93 Euro. Das ist begründet. Denn allein das KGV von 12 (2025) zeigt, was für ein Schnäppchen der Versorger ist. Der Vorstand macht auch vom Aktienrückkaufprogramm Gebrauch, pro Tag werden für 2,2 Millionen Euro Aktien erworben. Allein zwischen dem 28. November 2024 und 31. Januar erwarb die Spitze 6,2 Millionen Stück im Wert von 185 Millionen Euro. Es stehen insgesamt 1,5 Milliarden Euro für Rückkäufe zur Verfügung.

Nicht nur überzeugt der Anteilsrückkauf, sondern auch die Dividende. Zuletzt floss eine Dividende von 1,00 Euro. Für das Geschäftsjahr 2024 strebt der Vorstand eine Dividende von 1,10 Euro an, die Hauptversammlung ist am 30. April. Folglich bringt das 3,8% Rendite. Seit 125 Jahren liefert RWE Strom. Was sich geändert hat, ist die Art und Weise, wie die Essener Strom herstellen. Sie bauen in Spanien, Italien und der Nordsee Windparks, errichten Solaranlagen in Polen und den USA. Sie beenden schrittweise die Kohleverstromung, bauen klimafreundliche Back-up-Kraftwerke bzw. Batteriespeicher. Damit tragen sie dazu bei, dass Klimaschutzziele erreicht werden. RWE will bis spätestens 2040 klimaneutral sein. Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft arbeitet der DAX-Konzern auch an der Wasserstoffwirtschaft. 30 Projekte begannen

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