Es kommt auf die Moral an

Mir ist egal wie reich jemand ist. Hauptsache der Charakter stimmt.
Mir ist egal wie reich jemand ist. Hauptsache der Charakter stimmt.
Wir Menschen bewundern die Superreichen. Wir bewundern sie für ihr Geld. Und den Luxus. Wir träumen davon, selbst Millionär zu werden. Wir möchten in einer Villa residieren, eine Jacht haben und in schnellen Flitzern durch die Stadt düsen. Es sind im Endeffekt alberne Träume, die wir haben.

Warum albern? Denn Reichsein ist kein automatisches Paradies. Diese Menschen sind nicht notwendigerweise glücklich – nur weil sie reich sind. Nehmen Sie Hollywood-Star Nicolas Cage. Er besaß ein Schloss in Deutschland, fuhr exotische Autos, hatte eine Insel samt Yacht. Bis er pleite ging. Er war mehrmals verheiratet.

Christmas has come early. #nicolascage #hohoho

Ein von Nicolas Cage (@nicolascagestagram) gepostetes Foto am

Auf mich macht Cage jedenfalls keinen glücklichen Eindruck (Foto oben).

Nehmen Sie Ex-Bertelsmann-Boss Thomas Middelhoff. Er lebte auf großem Fuss. Er saß auf einer Jacht. Lebte in Villen rund um den Globus. Und er hat nur Ärger: Er kam in den Knast. Verlor sehr viel Geld. Kämpft vor Gericht. Trennte sich von seiner Frau

Massenweise sind Superreiche unglücklich.

Ich finde Menschen mit einem großen Herz und guten Charakter bewundernswert. Nicht Reiche, nur weil sie reich sind.

Die Stars und Sternchen leben ja eigentlich in einer schrecklichen Welt. Sie haben ständig Angst entführt oder beklaut zu werden. Sie versuchen ihr Geld vor dem Fiskus zu verstecken. Sie haben viele Menschen um sie herum, die „falsche Freunde“ sein können. Menschen, die sich an ihrem Reichtum dranhängen wollen.

Hinzu kommt: Die Reichen selbst sind meist nie glücklich mit dem, was sie haben. Sie wollen immer eine größere Jacht oder größere Villa oder größeren Pool haben. Das Depot muss größer werden.

Ich finde es großartig, wenn Menschen bodenständig bleiben – selbst wenn sie reich sind. Ich finde, das hat einen Reiz.

Es kommt im Endeffekt nicht auf die Kohle an, nur auf die Moral. Eine Freundschaft mit jemandem, der hilfsbereit, ehrlich und freundlich ist, ist Gold wert. Egal, wie vermögend die Person ist.

Ich finde die Grundschul-Lehrerin Roberta Langtry aus Toronto super. Als sie 89-jährig starb, hinterließ sie ein Millionenvermögen. 4,3 Millionen Dollar stiftete sie für den Umweltschutz in Kanada – zum Erhalt der Natur. Sie war eine Buy-and-Hold-Anlegerin. Sie kaufte kanadische Blue-Chip-Aktien. Ein IBM-Aktienpaket, das sie in den 1940er oder 50er Jahren gekauft hatte und nie hergab, erwies sich als Goldmine.

Langtry war hilfsbereit und spendete immer gerne. Trotz der Millionen blieb sie bodenständig. Ihren Reichtum verschwieg sie.

Etliche Flugbegleiterinnen von der Billigairline Southwest, die früh genug bei dem Senkrechtstarter ihren Job begannen, wurden Millionäre. Dank der Aktienoptionen. Anstatt den Job an den Nagel zu hängen, arbeiteten sie einfach weiter. Sie bedienten die Gäste weiterhin an Bord mit Drinks und Essen – so als ob sich nichts in ihrem Leben geändert hatte. Ich finde das super. Es ist besser als die ganze Angeberei, die nichts bringt. Außer vielleicht die falschen Freunde, die sich dranhängen wollen.

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21 Kommentare
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Kai
8 Jahre zuvor

Schöner Artikel Tim, doch sind wir Menschen nicht so. Wollen wir nicht immer mehr ?? Ich spare alles was geht, meine Frau ist schon genervt. Ich muß aufpassen das es nicht ganz aus den Fugen läuft.Wir brauchen nur ein Bruchteil meines Gehaltes. Ich versuche meiner Frau zu vermitteln das wir das für später brauchen, ich möchte früher in Rente. Ich mag meinen Job nicht mehr, ich mag meinen Chef nicht mehr. 8 Stunden harte Arbeit für Andere, mich k… es an. Sie verneint es und sagt: Du wirst dich später nicht ändern, du wirst später nicht sagen: So das war es jetzt,ich höre auf zu arbeiten, und arbeite nur noch das was ich will!!! Es reicht nicht der Betrag X,  wenn ich weiter arbeite dann können wir Betrag XX erreichen!!!! Der Mensch bekommt NIE genug.

Prof_S.or
8 Jahre zuvor

…mein Gedanke:

Moral ist ein Konstrukt ohne Erfolg!

(e vice versa)

Pimaldaumen
8 Jahre zuvor

Wer andere für ihren Reichtum bewundert, ist wirklich arm.

Ein Mitleser
8 Jahre zuvor

@ Kai
Ich vermute Deiner Frau ist es schon recht, dass für später gespart und/oder investiert wird und lobt Dich insgeheim auch für diese Weitsicht. Aber! Sie möchte nicht, dass dieses Thema ein zu großes wird und Du Dich nur noch mit Finanzen beschäftigst. Und Sie will im hier und jetzt nicht „am Hungertuch nagen“ müssen bzw. merklich verzichten müssen. Zumindest ist das bei meiner Frau so…

8 Jahre zuvor

Den Cage hätte ich gar nicht erkannt! Der sieht ja total fertig aus…

Ich verstehe nicht wie solche Promis mit Immobilien pleite gehen können. Selbst wenn die die zu teuer erwerben, beim Verkauf muss doch mindesten 2/3 wieder reinzuholen sein. Die kaufen ja keine wertlosen Schrottimmobilien im Osten.

Ein Middelhoff ist ein ganz armes Würstchen. Wollte mit den großen Hunden pinkeln und hat sich maßlos überschätzt. Typisch angestellter Manager.

 

Was haltet ihr von den Football Leaks Enthüllungen? Schon der Hammer, dass ein Ronaldo 75 Millionen im Jahr an Werbeeinnahmen auf ein Karibikkonto überweisen lässt ohne diese zu versteuern. Aber ich denke „den Großen“ passiert eh nichts. In Spanien sind manche gottesähnlich und haben Narrenfreiheit. Und unser Türken-Özil ist auch schön dabei beim Geldverschieben.

Mich ätzt das ganz schön an. Der kleine Mann kann nicht mal mehr ein Konto im Ausland eröffnen ohne dass das deutsche Finanzamt davon erfährt. Solche wie Mourinho haben eine Firma auf den Virgin Islands die einem Trust auf Neuseeland gehört…ohne diese „Maulwürfe“ würde so etwas nie rauskommen.

Zum Reichtum: für mich wäre am Interessantesten da leben zu können wo ich will. Es bringt einfach Unabhängigkeit. Ferrari und co. bringen es nicht auf Dauer. Nach zwei Wochen ist das uninteressant. Und eine Yacht wollte ich gar nicht. Da wird mir nur tierisch schlecht drauf von dem Gewackel ;-)
(wobei die Freiheit mit schulpflichtigen Kindern auch relativ ist)

O.T.
8 Jahre zuvor

Ich find’s gut, das es noch Leute gibt die dieses nimmersatte Monster Staat nicht immer weiter füttern.

Ich wiederhole mich: Für jeden gezahlten Euro nimmt der Staat das 10fache an Kredit auf. Von dem Kredit fließen dann 3 Euro an die Politiker, 6 Euro an die abhängigen Beamten, „Bildungseinrichtungen“ und sonstigen „Kümmerern“ – und ein Euro geht an die Untertanen zurück.

Die Untertanen zahlen dann 15 EUR incl. Zinsen über Steuererhöhungen  zurück.

Jeder der Steuern zahlt, macht sich der Beihilfe für diese korrupte Verbrecherbande schuldig.

Kall
8 Jahre zuvor

Bonjour Tim,

ich lese deine Beiträge gerne. Auch wenn ich nicht mit allen Thesen einverstanden bin. Die Grundidee, langfristig zu investieren, sich nicht verrückt machen zu lassen (was mir leider oft passierte), Aktien langfristig zu halten, ist mir sympathisch. Vor allem entspannt sie.

Mir gefällt auch, dass du dich zu „Fehlgriffen“ bekennst. Die du trotzdem im Depo lässt, oder habe ich das falsch verstanden?

Was hälst du eigentlich von Optionsscheinen?

Mit der Moral liegst du in den Beispielen durchaus richtig. Gleichzeitig sollte mensch nicht überheblich sein. Wenn wir in die großen Blue Chips investieren, handeln wir alle auch nicht unbedingt moralisch. Nestle, Reckitt, aber auch Johnson und Johnson, die Großen handeln häufig nicht nach Sozial und Umweltstandards. Leider gibt es wenig oder gar keine „ethischen Aktien“, die Dividende zahlen und Wertpotential haben. Zumindest kenne ich keine. Und Solarunternehmen sind meistens heiße Dinger, wo ein Totalverlust möglich ist.

Beste Grüße über den Teich

Kall

 

PIBE350
8 Jahre zuvor

Ich gönne jedem Promi den Erfolg und die daraus resultierende mediale Aufmerksamkeit, aber für mich wäre das nichts. Ich möchte nicht ständig von der Masse erkannt werden können und mich abschirmen müssen. Zu finanziellen Freiheiten gehören für mich auch persönliche Freiheiten. Der Weg der Grundschullehrerin ist mir also lieber, weil man ihr ihren finanziellen Erfolg nicht sofort ansah.

Man darf aber nicht vergessen, dass Promis auch nur Menschen sind. Warum sollten sie von Süchten, Familienproblemen, Unfällen, Krankheiten, Verbrechen und finanziellen Abstürzen komplett verschont bleiben? ;-)

Tom
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

Das Buch „Cool bleiben und Dividende kassieren“ ist angekommen.

Danke an Dich und die Autoren des Buches :-)

 

:

Es ist wichtig einen guten Mittelweg zu finden. Meine Frau macht es mit, jedoch mit immer weniger Verständnis… Sie würde gerne bereits heute von dem kapital besser leben… Es ist wichtig eine gute Balance zu finden, sonst gerät es aus den Fugen…

KM
8 Jahre zuvor

Hehe, da fällt mir zu Cage ein, sein Schloss Neidstein liegt nur 19km von mir weg noch in meinem Landkreis. Damals hatte sich jemand den Spass gemacht mit einer leeren Stretchlimo durch die Gegend zu gurken , viele dachten das wäre er..

chaostrader
8 Jahre zuvor

Keanu Reeves ist extrem bescheiden. Der fährt auch schon mal Bahn oder Bus.

Hoba
8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

 

Buch ist hier ebenfalls angekommen. Danke nochmal an die Dich und die Autoren.

 

 

PIBE350
8 Jahre zuvor

An Tim: Deine Erklärung zu dieser Bewegung trifft sie perfekt.

Auch ganz nett: http://www.spiegel.de/forum/wirtschaft/einkaufen-ohne-schlange-amazon-eroeffnet-lebensmittelladen-ohne-kasse-thread-542585-1.html

Segen oder Fluch? Werden die Leute, die sich aktuell durch jede kleine Warteschlange gestresst fühlen durch ihren Wegfall entspannter und glücklicher werden? Ich denke nicht. Eher werden sie sich in der eingesparten Zeit weitere Verpflichtungen und Erledigungen auferlegen. Sie sind zu sehr in ihrem Hamsterrad-Denken gefangen, die Gründe für ihren empfundenen Stress und ihre Hektik liegen tiefer. Was denkt ihr?

8 Jahre zuvor

Hallo Tim,

Schöner Artikel, der einen sehr interessanten Aspekt von finanzieller Freiheit und Reichtum anspricht: Weder der Kontostand noch die angehäuften materiellen Güter (oft als Symoble von Reichtum angesehen: Villa, Porsche, Yacht,…) sagen etwas über Glück oder Unglück des Besitzers aus.

Vielmehr können die genannten Luxusgüter sogar zu großen Lasten werden. Durch plötzlichen Erfolg wird schnell ausgegeben. Sollte der Geldstrom versiegen, bleiben die laufenden Kosten und Belastungen. Zudem wurde der Anspruch und Lebensstil derart aufgebläht, dass ein Downgrade sehr schmerzhaft sein wird.

Ich bin daher davon überzeugt, dass viele der „Insignien der Superreichen“ in Wahrheit Belastungen sind – siehe mehr zu diesem Thema unter: https://meinefinanziellefreiheit.com/2016/09/22/ihr-buchhalter-hat-unrecht-ihr-hausihre-eigentumswohnung-und-ihr-auto-sind-verbindlichkeiten/

Viele Grüße,
FF

Max
8 Jahre zuvor

:
„Ja, stimmt. Nehme den Online-Modehändler Zalando. Der nutzt das perfekt aus. Die Leute fühlen sich schlecht bei der Arbeit. Sie mögen ihren Chef nicht. Oder sie stehen im Stau. Und dann bestellen sie per Smartphone einfach ein neues, teures Modestück. Es geht ja im Endeffekt nur darum: Seht her, wie toll ich bin.“

 

Hier muss ich dir widersprechen. Ich glaube viele Konsumenten kaufen z.T. online ein, weil es einfacher ist. Man benötigt keinen Parkplatz. Man kann die Ware bequem zuhause in aller Ruhe anprobieren. Unterschiedliche Händler können im Preis verglichen werden.
Bis vor einiger Zeit hatte ich zum Beispiel Probleme mit den Versandkosten beim Onlinehändler Otto. Warum sollte ich X EUR bezahlen für z.B. Socken? Bei genauerem Hinsehen spart man alleine schon, wenn man keine Anfahrt zum Einkaufszentrum hat und wenn keine Parkplatzgebühr anfällt.

 

 

Andrea
8 Jahre zuvor

Steigen eure Depots im Moment auch wie verrückt? Es geht seit Tagen immer nur höher bei mir. Im Moment bin ich bei 16,9 Prozent plus in diesem Jahr. 4 vn menen 11 Firmen sind mehr als 30 Prozent im Plus. Selbst die Deutsche Bank ist bei mir seit heute im Plus. Nur Gilead dümpelt bei mir vor sich hin und ist di ke im Minus, ich habe die Aktien wohl zu früh gekauft.

Ich habe gar keine Lust, etwas zu kaufen, lach. Da trifft es sich gut, dass ich gerade für den Urlaub spare.

Zum Thema: Ich glaube, dass Leute glücklich oder unglücklich sind unabhängig von dem Geld, das sie haben. Geld hätte schon das Potenzial, zum Glück beizutragen, z. B. wenn jemand finanziell unabhängig ist und dadurch die Möglichkeit hat, eine unglücklich machende Arbeit zu verlassen. Aber Geld scheint für manche auch eine Belastung zu sein, vielleicht haben sie Angst, ihren Reichtum wieder zu verlieren. Ein anderer Aspekt ist für manche Leute das sich Vergleichen mit anderen und wie sie dabei im Vergleich abschneiden.

Ich meine, es macht glücklich, sich möglichst nicht mit anderen zu vergleichen, sondern sich seine eigenen Ziele unabhängig von anderen zu setzen.

 

8 Jahre zuvor

Ich zahle fast grundsätzlich mit Bargeld. Das ist für mich auch ein Stück Freiheit. Und ja, es tut dann mehr weh und man bemerkt es, wenn man öfter zum Geldautomaten muss.

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