Erst gab es die Internetblase, dann folgte die Immobilienblase. Haben wir jetzt mit China die nächste Blase? Keine Frage: Es leben 1,3 Milliarden Menschen in der Volksrepublik- so viele wie in keinem anderen Land der Erde. Und all die Leute haben Lust auf Luxus und Konsum. Insbesondere in den ländlichen Regionen herrscht noch große Armut. Aber der Drang ein Auto zu fahren, Coca-Cola zu trinken und teure Nobel-Taschen zu tragen ist ungebrochen. Nun mehren sich jedoch Warnungen, dass der Boom Chinas auf Pump finanziert wird. Und so eine riesige Blase entstehen könnte, die jederzeit platzen kann. Vor allem stören sich Experten daran, dass die Chinesen wie verrückt am Aktienmarkt spekulieren und Kredite praktisch für jedermann im großen Umfang erhältlich sind. Einer der Mahner ist James S. Chanos. Er ist ein erfahrener Kontra-Investor. Der Milliardär stemmt sich immer gegen die Masse der Anleger. Also seine Anlagestrategie ist das Gegenteil von dem, was Warren Buffett macht: Buy and Hold. Hochbeliebte Aktien, bei denen etwas „faul“ ist, verkaufte Chanos leer (Short Selling) und verdient sich daran eine goldene Nase. Er sah den Kollaps von Enron kommen. Der New Yorker Hedgefondsmanager prophezeite außerdem den Zusammenbruch der Restaurantkette Boston Market. Und vieles mehr.
Jetzt wettet er auf das Platzen des China-Ballons. Mein Rat: Wenn Sie nur ein paar chinesische Aktien in ihrem Depot haben, sollten Sie sich keine Sorgen machen. Zumal, wenn es sich um solide Großkonzerne handelt. Mehr Infos zu dem erfolgreichen Investor James Chanos finden Sie Wikipedia. Weitere Details zu den jüngsten China-Warnungen und der Strategie des 51-jährigen Anlagestrategen finden Sie hier in der “New York Times” vom Freitag.
Auf dem Foto oben sehen Sie, dass Chanos demnächst eine Rede an einer Universität im britischen Oxford halten wird zu dem „China-Syndrom“. Hier finden Sie den Flyer. Er tritt auch im Fernsehen auf und warnt vor den Gefahren in Asien. Seiner Meinung nach kann das Weltwirtschaftsgefüge in eine Schieflage geraten. Ein neues Finanzbeben kann bevorstehen.
Alles in allem sollten Sie sich nicht verrückt machen lassen. Es ist in der Tat wichtig, solche Warnungen wahrzunehmen. Aber man sollte nicht ständig seine Anlagestrategie ändern. Jede Transaktion kostet Geld und Steuern. Insofern bin ich der Meinung, dass man sein Depot ruhen lassen sollte. Blicken Sie auf ihr Portfolio, als ob es sich um einen Schinken oder guten Rotwein handelt. Je älter, desto besser. Hin und her macht Taschen leer! Als Value-Jäger wäre es natürlich interessant – für den Fall, dass es in China zu einem erheblichen Kurseinbruch kommen sollte, nach Aktienschnäppchen Ausschau zu halten.