Obwohl Präsident Barack Obama, ein gigantisches Investitionsprogramm aufs Gleis gesetzt hat, gehen die Börsianer immer mehr auf Distanz. Die Skepsis ist enorm. Am Freitag brach der Dow Jones abermals um ein Prozent auf 7.850 Zähler ein. Obama ist über die Wall-Street-Manager verärgert. Die hohen Bonuszahlungen geißelte er als unanständig.
Der Kollaps reißt nun auch die Medien in eine Krise. Zum einen brechen die Werbekunden weg. Zum anderen sinken die Verkaufszahlen von Zeitungen und Magazinen. Der Absatz von DVDs und anderen Produkte lahmt ebenfalls. Besonders heftig hat es die Printmedien erwischt. Der Kurs von The New York Times Company (mein Foto vom Freitag), eine der größten Tageszeitungen der Welt, fällt von einem Tief zum nächsten. Zu dem Konzern zählen auch The Boston Globe und The International Herald Tribune. Der Zeitungsumsatz fiel im vergangenen Jahr um 14,2 Prozent. Der Sektor verlor gar 16 Prozent. Vor allem das Internet zerstört das Geschäft mit dem gedruckten Papier. Die New York Times beschäftigt noch 1.300 Menschen, das Budget übersteigt 200 Millionen Dollar. Für eine Zeitung ist das wohl das größte Volumen, das es gibt. Mit Händen und Füßen versucht die Führungsspitze der New York Times, an Geld zu kommen.
In Manhattan sehen Sie die Krise nahezu überall. Besonders im Süden der Insel, etwa in Chelsea, der Lower East Side oder Greenwich, schließen reihenweise kleinere Läden und Restaurants. Dort finden Sie noch viele kleine Händler und Gemüseläden. Doch hier wütet die Krise besonders hart. Konsumenten laufen nun eher um den Block, um bei den Lebensmitteln zu sparen. Wer hier zur Miete wohnt, kann mit seinem Vermieter in Verhandlung treten. Oftmals kann eine niedrigere Miete herausspringen. Vermieter sind froh, wenn sie liquide Mieter haben. Der Spatz in der Hand ist ihnen lieber als die Taube auf dem Dach. Die Menschen bereiten sich auf harte Zeiten vor.
Schwarzmaler wie Nouriel Roubini stehen im Rampenlicht. Der Professor, der an der Stern School of Business in New York City lehrt, ist im Fernsehen ein gefragter Gast. Er sieht eine mehrjährige Krise. Der Ökonom glaubt, dass die Banken pleite sind. Er fordert die Regierung daher auf, die Banken zu verstaatlichen, das Finanzsystem zu sanieren und nach den Aufräumarbeiten wieder zu privatisieren. Ein solches Vorgehen würde schneller zu einer Wende führen. Sehen Sie das Interview auf Bloomberg.
Hier können Sie den Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb sehen, den ebenfalls die Medien derzeit verehren. Der Experte berät Wall-Street-Firmen und warnt vor zu optimistischen Vorhersagen. Er fordert ebenfalls, die Banken zu verstaatlichen und die Vorstände zu feuern.